Zitat:“Sie haben einfach die besseren Anreize: nach oben hin den Gewinn und nach unten hin das Risiko des Verschwindens. Im Ergebnis werden private Anbieter wesentlich mehr für dasselbe Geld leisten, sei es in der Altersversorgung, im Gesundheits- oder dem Bildungssystem.” Bemerkt Herr Gebel denn den Logikbruch nicht? Im ERGEBNIS können private Anbieter aber auch alles verlieren! Sie selbst haben sich dabei aber eine goldene Nase verdient. Übrigens, Herr Gebel, Statistiken kann man nicht essen. Waren die Zeiten vor 100 Jahren wiklich so goldig? Ohne Sozialstaat führen schwere und lange Wirtschaftskrisen zwangsläufig zu Diktatur oder Bürgerkrieg. 47 Millionen Menschen in den USA bekommen Essenmarken! Die USA haben sich strukturell nie von der großen Wirtschaftskriese erholt. Sobald man versucht, die Stützen, die der New Deal anbrachte, zu entfernen, sackt die Wirtschaft ab. Die Hyperinflation in Deutschland, hat damals den gesamten Mittelstand enteignet. Die Sozialleistungen waren derart niedrig, daß die Menschen sich an jeden glückverheißenden Strohhalm klammerten. Und der hieß Hitler. Ohne Sozialstaat braucht die wohlhabende Minorität eine Armee zum Einsatz gegen die Majotität der Armen. Herrn Gebel schweben wohl Zustände wie im antiken Sparta vor. Ja, da hat Demokratie noch funktioniert, wenn man das Demos auf eine Minderheit beschränkte.
Der Selbsthilfegedanke wird daran scheitern, dass in der Realität im Wesentlichen eine Gruppe mit geringer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit von einer Gruppe hoher wirtschaftlicher Lesitungsfähigeit über dem Umweg staatlicher Transferleistungen alimentiert wird. Aus der bedürftigen Gruppe leben viele über ein halbes Leben von Transferleistungen, während aus der Gruppe der Bessersituierten die meisten keinen Tag ihres Lebens auf Transferleistungen angewiesen sind. Das heißt schlicht: die Leistungsbezieher sind nicht im geringsten in der Lage ihren langfristigen Unterstützungsbedarf in den Perioden meist geringsten Einkommens aus eigenen Rücklagen zu decken. Ohne Transfer von den Besserverdienenden zu denjenigen, die im Prekariat leben, wird es nicht funktionieren. Nun führt aber diese Situation im Falle einer Ausweitung des Sozialsektors irgendwann einmal unweigerlich zum gesellschaftlichen Kollaps, wenn die Abgabenlast au Seiten der Leistungsträger eine solche kritische Höhe erreicht hat, dass die Motivation verloren geht. Der Alleinstehende Ingenieur, der merkt, dass er sich angesichts der hohen Abgabenlast nie Wohneigentum wird leisten können, dass er alleine nie eine Familie wird ernähren können, der einzusehen beginnt, dass er im Alter angesichts eines kolabierenden Rentensystems unweigerlich in das wirtschaftliche Prekariat absteigen wird, dem wird die Motivationsgrundlage für seinen Beitrag am Sozialsystem systematisch zerstört. Mit dem Rückzug der Leistungsträger aus dem System, etwa durch Arbeitsminderung oder Abwanderung, werden nun die Sozialleistungen auf Seiten der Bedürftigen unweigerlich sinken. Nun steht eine Gruppe Abgehängter, die zunehmend im sozialen Elend landen, einer Gruppe resignierter Leistungsverweigerer gegenüber, die sich um keinen Preis mehr ohne eigene Wohlstandsperspektive zum Unterhalt der prekären Gruppe melken lassen wollen. Damit ist ein tiefer Bruch in der Gesellschaft vorausprogrammiert.
Bismarcks Einführung einer Sozialversicherung galt mir bislang als Großtat, aber ich verstehe, warum man das auch als verhängnisvollen oder wenigstens zweischneidigen Schritt in den Etatismus sehen kann. Hätte die SPD mehr Chuzpe, könnte sie demnach heute für sich beanspruchen, beinahe „Bismarcks Sozialgesetze verhindert“ zu haben. Das wäre dann aber wirklich ein „Treppenwitz der Geschichte“.
Danke für die differenzierte Kritik an unserem Modell “Sozialstaat”, dessen vielfältige Dysfunktionalität daran abzulesen ist, dass wir es einerseits mit der Zunahme von Alters- und Kinderarmut zu tin haben und andererseits “stolz” darauf sein sollen, dass das System einen Pull-Effekt auf die Elenden dieser Welt ausübt. So werden die Verheißungen des Sozialstaates, die uns als staatliche Zwangsversicherungen belasten von freidrehenden Sozialromantikern in der Regierung ohne Parlamentsentscheidung und heimlich internationalisiert! Dass z.B. die Liqidationsreserve der gesetzlichen Krankenkassen für diesen Zweck per verstecktem Gesetz geplündert werden, soll aus Gründen der “internationalen Solidarität” - eine kommunistische Kampfparole! - nicht diskutiert werden. Man sieht, dass die Regierung mit dem Bürger gestohlenen Geld macht, was sie will. Immer wenn es im Bundestag um soziale Almosen geht, ertönt der Ruf nach noch mehr Umverteilung! - Ja, Alternativen zur vormundschaftlichen Sozialstaatsherrschaft müssen her. Vielleicht wäre zu diesem Thema die Diskussion
Sie verstehen das einfach nicht, Herr Gebel. Das System der linksgrünen Deutschhasser und der Ex-FDJ-Sekretärin ist das sozialistische Perpetuum Mobile. Solange es noch dumme Deutsche gibt, die immer mehr Abgaben für Sozialschmarotzer, “Migranten” zahlen, die Linke, Sozis, Grüne oder gar Merkel wählen, solange wird dieses System Bestand haben. Ich fürchte, meine These wird sich als richtig erweisen: erst nach dem totalen Zusammenbruch gibt es eine kleine Chance, ein neues, besseres System ohne linksgrünes Pack zu installieren. Und Wir sind auf dem richtigen Weg zum totalen Zusammenbruch. Leider werden dabei viele anständige Nichtlinksgrüne, arbeitende Normalbürger auf der Strecke bleiben und die Chance auf Wechsel ist nur sehr gering, denn nach einem Zusammenbruch sind bisher auch immer wieder die Ratten aus den Löchern gekrochen…
Sehr geehrter Herr Gebel, ich gebe gern zu, dass sie viel Mühe in ihre Überlegungen und deren Darstellung investiert haben. Aber am Ende geht ihre Argumentation m.E. nicht ganz auf, weil ihre wie jede andere ökonomische Betrachtung immer der nur unter einem ceteris paribus (das Übrige bleibe gleich) vorgenommen werden kann. In ihrem Fall ist es m.E. die Vorstellung vom Kapital bzw. Geld. Kurz gesagt sind die Funktionen des Geldes die Teilbarkeit von Gesamtmengen, deren Vergleichbarkeit, kurz der Tauschwert; weiterhin die einfache örtliche Verschiebbarkeit von Werten (Grundstücke haben eine Wert, aber ich kann ihn nicht woanders hin mitnehmen); die zeitliche Transportfähigkeit bzw. Wertaufbewahrungsfunktion. Genau diese letzte Funktion der Wertaufbewahrung ist zumindest gegenwärtig stark beeinträchtigt. Wer Kapital anspart und anderen damit zur Verfügung stellt, erhält eben keinen Preis dafür als Zins gezahlt, sondern muss u.U. sogar noch einen Preis dafür zahlen, weil es möglich ist, Geld als Kredit aus dem Nichts zu schöpfen. Und genau an dieser Stelle greifen die historischen Bezüge der Genossenschaften und Vereine daneben, weil diesen in der Vergangenheit ein qualitativ anderes Geld zur Verfügung stand. Es bleibt damit gegenwärtig nur die Tauschfunktion i.w.S. für den Euro. Daran scheitert m.E. ihre Argumentation bereits. Alternativen dazu sind gegenwärtig Lokalwährungen als Tauschmittel, die darüber hinaus den Vorteil haben, dass ihre Bezugsgröße, z.B. eine Stunde persönliche Arbeit, nicht an Wert über die Zeit verliert. Wie die Geschichte auch lehrt, gibt es immer mal wieder größere Krisen, in deren Folge die Währungen massiv an Wert verlieren. Niemand kann verlässlich ausschließen, dass sich so etwas nicht während eines Menschenlebens ereignet. Der Vorteil von Umlagesystemen ist hierbei, dass sie diese Effekte völlig unbeeindruckt lassen, während jedes andere Kapital als Geld dann einfach vernichtet ist. MfG, LS
Ein brillanter kleiner historischer Abriß einer ehemals guten Idee, des Sozialstaates. Einst geschaffen für Menschen innerhalb einer Gemeinschaft, um Ihnen in misslichen Lebenslagen unterstützend unter die Arme zu greifen; mittlerweile zum Selbstbedienungsladen einer sich selbst versorgenden gesellschaftlichen Klientel mutiert, die sich ihre Bedürftigen zum größten Teil selbst heranzüchtet. Kommentare von Foristen, die den Sozialstaat vom Autoren angegriffen sehen oder auf Personen verweisen, die in sozial mißlichen Lagen trotz der Versorgung unseres Sozialstaates kein üppiges Leben führen können , sei gesagt, daß sich hier schon ein falsches Bild einer sozialen Versorgung seitens des Staates verfestigt hat. Hier wird nicht der Sozialstaat kritisiert, sondern dessen Entartung. Die Heuschreckenmentalität des Staatsdieners und kleinen Mannes. Hier gibt es Geld- das will ich haben! Genau wie an der Börse hat die Gier des Menschen den Sozialstaat korrumpiert. Ein klasse Beitrag. Gehört in alle Lehrpläne des Landes und in jedem Beamtenzimmer an die Wand getackert! Der Staat sollte Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und stets die Eigeninitiative des sozial Schwächeren anregen, und nicht eine Anspruchshaltung an die Gesellschaft wecken, und Abhängigkeiten zu seiner eigenen Existenzberechtigung schaffen. Das ist unanständig, und auf Dauer nicht finanzierbar und keinesfalls aus altruistisch-moralischen Motiven motiviert, wie die linken Pseudosozialen der Bevölkerung weiszumachen versuchen.
Frage: Gibt´s auch einen 3.Teil. bez. €urpäisches SozialSystem? Heute im ÖR zu hören: €U beschließt, daß D ua. Staaten weiter Kindergeld in VOLLER HÖHE an im Ausland lebende (auch Fake) Kinder zahlen zu müssen! Wie steht`s mit dem SozialAusgleich innerhalb €uropa? Wie hoch sind diese Transferleistungen? Wieviel zB bezahlen die kranken Kassen seit Jahrzehnten an im Ausland lebende (auch Fake) Angehörige von hier lebenden Migranten? Auch ein Staatsgeheimnis?h
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