Cora Stephan / 29.06.2023 / 10:00 / Foto: Pixabay / 34 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: Rindermord fürs Klima

Auf dem Land war man immer mit dem Wetter unzufrieden, weit bevor das Wetter in „Klima“ umbenannt wurde. Ministerien fällen zuweilen jedoch absurde Enscheidungen, um das Klima zu schützen. Irland will ein Tieropfer darbringen.

Dem Landmenschen ist es stets zu kalt oder zu warm oder zu nass oder zu trocken. Der Winter ist zu kalt: Das versteht jeder. Oft ist er aber nicht kalt genug, findet der Gärtner: Bodenfrost lockert den Boden und killt unerwünschte Mitesser. Wobei es hilft, wenn es hernach ordentlich regnet, denn Blattläuse sind zwar kälteresistent, mögen aber im Feuchten gedeihende Pilze und Bakterien nicht.

Der vergangene Winter war recht milde, das hat Robert Habeck Kopf und Kragen gerettet. Dafür dauerte er zu lange: April und Mai waren eher zu nass und zu kalt, wobei starker Wind den Boden austrocknete, was wiederum nur einen einzigen Vorteil hat: Trockenheit schadet der Schneckenpopulation.

Undsoweiter, undsofort: Das Wetter ist, wie es ist, und es ist nicht immer das, was man sich wünscht. Je nachdem: Der Urlauber möchte blauen Himmel, viel Sonne und eine sanfte Brise. Der Bauer wünscht sich, dass die Heuernte nicht verregnet, einerseits, und fürchtet Trockenstress beim Getreide, andererseits. Egal, ob man an die „Klimaerwärmung“ glaubt oder nicht: Das Wetter macht, was es will. „Klima“ ist ein virtuelles Datenmodell, das man nicht schützen kann.

Goodbye, „Energiewende“

Doch die Trommel wird gerührt, unerbittlich. Die „letzte Generation“ klebt und sprüht und warnt vor der Apokalypse. Im Wetterbericht werden normale sommerliche Temperaturen bedrohlich rot unterlegt. Und jetzt, da es nach dem eher unerfreulichen Frühjahr endlich warm wird, will die Regierung ihre hilflose Bevölkerung vorm Hitzetod schützen. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will künftig mit einem „Hitzeschutzplan“ für mehr Sicherheit und Prävention sorgen. Die Bevölkerung soll stärker vor den Gefahren zunehmender Hitze gewarnt werden.

So sie denn zunimmt, aber eigentlich ist das egal. Man hat seit Corona gelernt, dass Schützlinge eine bequem zu lenkende Menge sind. Deshalb wird es immer etwas geben, gegen das man „Maßnahmen“ ergreifen kann.

Nun kennt sich die Menschheit mit Kälte und Hitze eigentlich schon seit hunderttausenden von Jahren aus. Die Warmzeiten waren stets angenehmer als die Kaltzeiten – und sie sind nicht etwa von einem höheren CO2-Ausstoß verursacht worden, sondern umgekehrt, sie führten mehr CO2 im Gepäck. Manna für die Pflanzenwelt.

Der Wunsch nach Maßnahmen aber ist mächtiger als das Wissen, das selbst beim IPCC vorhanden ist, dem großen Orakel, dem man die Gewissheit abgelauscht haben will, dass die Menschheit den Hitzetod erleidet, „spart“ sie nicht „klimaschonend“ CO2 ein. Genau daran aber scheitert derweil das vorbildliche Deutschland geradezu grandios, weil es verstärkt auf Kohle zur Verstromung setzen muss. Atomstrom wäre „klimafreundlicher“ gewesen. Goodbye, „Energiewende“.

Das Schweineopfer half jedenfalls nicht

In Schweden hat man die Reißleine gezogen. Mit „Wetter“, diesem trügerischen Ding, also mit Wind und Solarenergie, kann man kein Industrieland versorgen, was alle wissen, nur Robert Habeck nicht. Die schwedische Regierung hat das Ziel einer 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien aufgegeben und setzt stattdessen wieder auf Kernenergie. Das nennt man praktische Vernunft.

In anderen Ländern aber erinnert man sich uralter Rituale, um den Wettergott milde zu stimmen. Warum es nicht mal mit einem gigantischen Tieropfer versuchen? Das jedenfalls scheint man in Irland zu glauben. In einem internen Papier des Agrarministeriums heißt es, um die selbstgesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, müsse der Viehbestand in den nächsten Jahren um 200.000 Tiere reduziert werden. Die Kühe emittieren aus ihrem Darm und beim Wiederkäuen das Gas Methan – „hoch klimawirksam“. Also weg mit ihnen.

Das erinnert verdammt an den „Schweinemord“ in Deutschland im ersten Weltkrieg. Damals ging es zwar nicht ums Klima, sondern um das Schwein als „der neunte Feind Deutschlands!“, da es, weil die zuvor importierte Futtergerste aus Russland weggefallen war, nun zu wenig Kartoffeln für die Menschen und die Schweinemast gab.

Millionen von Schweinen wurden gekeult, nur wenig Fleisch konnte haltbar gemacht werden, es gab nicht genug Einmachgläser, und die angebotenen Blechdosen waren von miserabler Qualität, man brauchte Metall aller Art ja für den Krieg. Wenn Schweine fehlten, fehlte auch Schweinemist als Dünger. Salpeter hätte geholfen, aber das, was es davon noch gab, benötigte man für Sprengstoff. Zum Töten! Und so schloss sich der Kreis. Wie wir heute wissen: Das Schweineopfer half jedenfalls nicht, den Krieg zu gewinnen. Merke: Spinner und Ideologen gab es auch schon damals.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Heiko Stadler / 29.06.2023

Die Frage ist: Wie will man den Rinderbestand um 200.000 Tiere reduzieren? Werden Uschis überflüssige Pfizer-Ampullen jetzt den Rindern injiziert?

Gerhard Schmidt / 29.06.2023

Ich schlage die Maya-Methode vor: Menschenopfer als Mittel gegen Bodenerosion. Hat zwar auch nicht geholfen, aber reizvoll ist der Gedanke schon irgendwie…

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