Teile von Bonn sind so bunt, dass es manchen schon länger hier Lebenden schon zu bunt wird, und Abwanderungsgedanken aufkommen. Wenn den Leuten in der grossen , weltoffenen Stadt die Decke auf den Kopf fällt,oder es manchem richtig dreckig geht , dann erinnern sich so manche an ihre Verwandtschaft in der zurückgebliebenen Provinz. Vor fast 80 Jahren tauchten ganz weitschichtig Verwandte aus FFM bei meinen Vorfahren auf,die Decke war noch da, aber eine Wand nicht, so wie die Nachbarwohnung. Und sie sollten nicht die Einzigen sein, die das primitive Landleben auf einmal so zu schätzen wussten, Ein alter Bauernhof mit Kühen, Hühnern, Schweinen.. war mehr wert, als Aktien und das feine Haus in der Stadt. Es könnte sich wiederholen,auch ohne Weltkrieg,der Feind bombt nicht, nein, er wird eingeladen, und macht sich den “Kartoffel” zum Untertan. Heute reicht ein langes Messer. Mobbing schlägt Atombombe, die Stadt muss nicht aufgebaut werden, es wohnen nur andere Leute dort. Nur diesmal,liebe “Citizens” ,Pech gehabt, der Hof ist weg.Vielleicht ist in der “Containersiedlung” im Nachbardorf noch ein Bett frei.Die “eingeladenen Gäste” dort warten auf ein Domizil in der Stadt, also eine win-win Situation.Ob es Taschengeld,Kost und Logie gratis, auch für die Stadtflüchter gibt , eher nicht, ausser der Pass ist weg und das Zauberwort “A..l” wirkt bei den Behörden.
Die Leute in der Provinz sind davon überzeugt, daß die Spinner in Berlin einen an der Klatsche haben. Und ja, dem stimme ich unumwunden zu. Es ist äußerst schwierig weltfremdere Menschen zu finden, die gegen ihre Überzeugung, jedoch für viel Geld, all diesen Unsinn verzapfen. Sich damit eine Bevölkerung zu formen, die das auch noch ungeprüft akzeptiert, das nimmt groteske Züge an.
Tja, die Sehnsucht nach dem einfachen, überschaubaren Leben ... . Manche mögens heiß, manchen ists zu heiß.
Liebe Frau Stephan, Bonn ist immer noch die größte deutsche Stadt, die ohne Fußball-Bundesliga auskam. Das allein reicht dicke schon zur Qualifikation als Hauptstadt.
Welche Entscheidung über die Hauptstadtfrage die absurdere war, das sehen wir ja wohl heute…
Der Umzug von Bonn nach Berlin war und ist symptomatisch für die jüngste Dekade deutscher Politik. Der Versuch, das Dritte Reich und die DDR vergessen zu machen, um vermeintlich direkt wieder an die Weimarer Republik (mit Regierung in Berlin) anknüpfen zu können. Ausserdem Ausdruck der neuen Grossmannssucht (Grossfrausucht) deutscher “Spitzen"politik. Nobel renovierte oder neu errichtete Politikpaläste für die anschwellende Zahl der Abgeordneten und die geltungssüchtige Elite der deutschen Regierung. Schein statt Sein. Geradezu symbolträchtig auch die mit dem Umzug verbundene Ostorientierung der Republik. Hier wackelte seitdem bereits viel zu oft der Schwanz mit dem Hund, ob finanziell oder ideologisch. All dies begleitet von verheerenden Fehlplanungen zur teilweise immer noch andauernden “Zweigleisigkeit” von Behördenstandorten in Berlin und Bonn, resultierend in unzähligen Hin- und Herflügen und -fahrten zu horrenden Kosten, unnötigem Verbrauch effektiver Arbeitszeit - und vermeidbarem CO2-Effekt… Bonn mag “provinziell” erscheinen, im Vergleich mit der Regierungsfestung in Berlin jedoch geradezu sympathisch und bürgernah. Man denke allein an die Regierungssitzungen im ehemaligen Wasserwerk - eine andere Republik. Eine bessere Republik, in fast jeder Hinsicht.
Einst war Bonn das Berlin eines wachsenden Staates, dessen handelnde Personen sich dem Land und den Menschen verpflichtet fühlten. PROVINZ war nur eine Ortsangabe. - Heute ist Berlin das Bonn im Jetzt, dessen agierende Personen provinziell handeln und sich dem selbst geschaffenen Zeitgeist eines Potsdams unterwerfen, dessen Heimstatt in Wandlitz lag. - Der Fehler der Verbindung beider Staaten war der Umzug in eine Stadt die sich stets als Zentrum sah und auf das Umland als Provinz schaute. Schon Friedrich der Erste (Soldatenkönig) zentralisierte Preußen als Primat auf diese Stadt, informierte sich durch bezahlte Spitzel (gab es als Staatsanstellung). Spätere Machthaber schufen hier das Zentrum der Welt. Ihrer Welt… Und das war schon ein falsches Zeichen. Wäre die ideale Hauptstadt Deutschlands nicht Frankfurt gewesen? Das Zeichen der demokratischen Begründung in der Paulskirche hätte ein Signal an die Welt sein können. - Doch nun sind „wir“ wieder in Berlin und belehren die Welt. Denkt man… Aber wenn man hinschaut, dann sieht man nicht einmal Bonn in Berlin. Dann sieht man etwas südlicher. Direkt in die Provinz. Dort liegt, bei Brühl, ein Vergnügungspark. Pappmasche und Amüsement. Irreal. Wie Berlin. Doch dort ist es Kommerz, er verbirgt sich nicht. Und Berlin? Ach, so provinziell. So laut, so bunt, so maskiert. So sterbend. Wie ein Land das nicht Provinz sein will, sich aber selbst wirtschaftlich und politisch dazu verdammt. - Und Abseits, irgendwo im Nirgendwo schaut man über Felder, hin zu einem Windrad dessen Flügel sich summend im Kreise drehen. Vorwärts, doch unbeweglich. Wie der Brummkreisel des Kindes, dessen Infantilität sich in die Köpfe von Vielen gesetzt hat. Pubertierende Greisinnen, halbstarke Greise. Jugendwahn und Unverstand. Personifizierter Provinzgeist des Landvolkes, deren Welt einst durch drei Tagesreisen begrenzt war. - Und nun in Berlin. Der Provinz des Jetzt …
Als politisch interessierter Teenager in den 90ern war ich absolut für Berlin als Hauptstadt. Allein die Diskussion über Bonn und das (vorläufige) Bleiben bestimmter Bundesministerien dort, fand ich ineffizient, stur und verknöchert. Und auch ein bisschen chauvinistisch ggü uns Ostdeutschen. Auch würde ich heute noch sagen, dass das reale Leben durchaus in Berlin stattfindet. Wie in einem Brennglas kann man dort alles beobachten, was in Deutschland heute falsch läuft. Parteienstaat, neokommunistisches RRG-Geklüngel, schlechtes Wirtschaften, verfehlte Einwanderungspolitik usw. Man muss es halt nur sehen wollen. Und auch Bonn hat sich dem Vernehmen nach verändert. Auch dort gibt es mittlerweile NoGo-Areas für Deutsche. Was die Hauptstadtfrage angeht, bin ich heute allerdings anderer Meinung. Berlin war schon aus historischen Gründen eine Fehlentscheidung. Berlin war das Zentrum zweier Diktaturen (DR & DDR), während die Wiege der deutschen Demokratie in Frankfurt liegt. Schon allein um das zu würdigen, hätte dies die Hauptstadt werden sollen. Oder halt eine andere Kleinstadt für einen Neubeginn - analog zu Bonn nach dem Krieg. Aber Berlin als eigenes Bundesland zu gestalten und dann auch noch zur Hauptstadt zu machen, war die dümmste aller möglichen Optionen. Damit war von Anfang an klar, dass diese Stadt nie auch nur die geringste wirtschaftliche Eigeninitiative entwickeln würde, da Transferzahlungen nun bis in alle Ewigkeit sichergestellt waren. Die verheerende Versorgungsmentalität die sich im geteilten Berlin in West UND Ost etabliert hatte, gepaart mit einer dem Berliner schon lange eigenen “Wir-sind-etwas-Besseres - arbeiten sollen die anderen”-Mentalität, verhindert jede Entwicklung zum Besseren. Dazu die ganzen Beamten und die Immigranten mit ihrer jeweils eigenen Mentalität. Eine hochtoxische Mischung. Der deutsche Steuerzahler wird diesen Moloch auf ewig durchfüttern müssen und darf sich als Dank dafür auch noch verhöhnen lassen.
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