Cora Stephan / 30.11.2023 / 11:00 / Foto: Pixabay / 32 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: Das jähe Ende der heilen Welt

Vor den Auswirkungen der Migration fühlte man sich auf dem Lande lange sicher. Doch nun werden erlebnisorientierte junge Männer in Containersiedlungen am Rande der Dörfer untergebracht. Lässt Frankreich grüßen, wo arabischstämmige Jugendliche kürzlich auf einem Dorffest mordeten?

Vielleicht war es ja reine Arroganz. Aber es war auch immer etwas dran: Von der Provinz aus gesehen waren (und sind) Städte Orte des Unheils und der großen Verführung – Drogen, Alkohol, Gewalt, Sex und Unsittlichkeit aller Art. Auch vor den Auswirkungen der Migration fühlte man sich hier lange sicher. Welche erlebnisorientierten Jungmänner zieht es denn schon in die dunkle Provinz? Das ist längst vorbei, seit man sie in Containersiedlungen am Rande der Dörfer unterbringt, obwohl es jeder vernunftbegabten Person einleuchten dürfte, dass sich hier ein gewaltiges Frustpotenzial ansammelt, das beim kleinsten Anlass ins Freie drängt.

Aber der Irrsinn geht weiter – und die deutsche Regierung schafft es nicht, jene Anreize abzuschaffen, die Migranten anlocken. Immerhin hat man mittlerweile begriffen, dass Grenzkontrollen die illegalen Einwanderungen verringern können. Das weiß man eigentlich bereits seit dem Herbst 2015, als die Bundespolizei bereitstand, um die Willkommenskultur ein wenig auszubremsen. Doch Frau Merkel wollte als Mama Merkel mit einem freundlichen Gesicht in die Geschichtsbücher eingehen.

In Frankreich ist die Mehrheit der Bevölkerung schon lange nicht mehr einverstanden mit der bunten Multikultur. Als ein Polizist den 17-jährigen Nahel erschoss, nachdem der sich geweigert hatte, einer polizeilichen Anordnung Folge zu leisten, gingen innerhalb von sechs Tagen 1,6 Millionen Euro auf ein Spendenkonto des in Gewahrsam genommenen Polizisten ein. Die Mutter des Getöteten erhielt mehr als 300.000 Euro Spendengelder. So haben sich die Prioritäten verschoben – in einem Land, in dem die Polizei nicht nur beliebt ist.

Angst vor der Gewalt derer mit Hintergrund

Entsprechend reagiert man auf einen Vorfall in einem Dorf südlich von Valence, in Crépol, einem Ort mit 500 Einwohnern. Dort feierte man am 18. November im Gemeindesaal den jährlichen Winterball, bis gegen zwei Uhr morgens. Doch draußen wartete eine Bande Jugendlicher, die mit ihren Messern siebzehn Personen verletzten, zwei davon schwer, einen, den 16-jährigen Thomas, tödlich. Angeblich hätten die arabischstämmigen Jugendlichen im typischen Vorstadt-Outfit „Wir wollen Weiße abstechen“ gerufen.

Rassismus gegen Weiße? Mais non. Auf solche Ideen können nur Rechtsradikale kommen, n’est ce pas? So tönte es in den Medien, weil Marion Maréchal von Éric Zemmours rechter Reconquête genau das vermutete und dazu aufforderte, entschieden zu reagieren, „bevor das Leben in Frankreich zur Hölle wird“. Auch für ihre Tante Marine Le Pen ist die Messerattacke von Crépol der Beweis dafür, dass die Gewalt aus den Banlieues die ländlichen Gebiete erreicht. Doch weil auch in Frankreich der Kampf gegen Rechts oberste Priorität ist, zumal Marine le Pen bereits verdächtigt wird, die nächste Ministerpräsidentin werden zu können, wird die trostlose Angelegenheit als „rixe“ (Prügelei) verharmlost. Für die staatsanwaltlichen Ermittlungen aber ist die Angelegenheit Mord und versuchter Mord „einer organisierten Bande“. Sieben Verdächtige sind mittlerweile festgenommen worden. Ob es für Thomas auch eine Schweigeminute in der Nationalversammlung geben wird, wie es sie damals für Nahel gab?

Oder kann es sein, dass die medienpolitische Klasse sich weit mehr vor der Gewaltbereitschaft der Einwohner mit Hintergrund fürchtet denn vor dem Zorn der eigenen Bürger? Für die Polizei gilt das oft schon, auch in Deutschland.

Vergewaltigt, misshandelt und ausgeraubt

Wer einen kommenden Bürgerkrieg fürchtet, übersieht womöglich, dass man den „schon länger hier lebenden Bürgern“ längst ausgetrieben hat, sich zur Wehr zu setzen – sowas wäre ja rassistisch oder muslimfeindlich oder rechts oder was es sonst noch an Vokabeln gibt, mit denen man die Normalos einschüchtern kann.

Das haben die Erlebnisorientierten längst mitgekriegt. Sie sind schließlich nicht blöd und können die Zeichen deuten, etwa dieses hier: Die Jugendkammer des Hamburger Landgerichts hat soeben acht von neun Gruppenvergewaltigern auf Bewährung freigelassen. Sie hatten 2020 ein 15-jähriges, schwer alkoholisiertes Mädchen in einem Hamburger Stadtpark mehrfach vergewaltigt, misshandelt und ausgeraubt.

Acht der neun Vergewaltiger haben laut Medienberichten einen Migrationshintergrund. Sie kommen unter anderem aus Polen, Ägypten, Libyen, Kuwait, dem Iran, Armenien und Afghanistan. Die Anwälte der Jungs argumentierten, die jungen Männer hätten nun mal unter Testosteron gestanden. Die Vorsitzende Richterin Anne Meier-Göring sagte dazu: „Wir haben den Anspruch, dass sich auch unter Testosteron stehende junge Männer an das Gesetz halten.“

Vom Anspruch zur Wirklichkeit scheint ein weiter Weg zu sein.

 

Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr aktueller Roman heißt „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Sabine Heinrich / 30.11.2023

Kann mir jemand die Frage beantworten, ob diese Richterin - die ich gern nächtens allein im “Görli” in Berlin sehen würde - mit der bekannten Politikerin Katrin Göring -E . verwandt, verschwägert oder sonst etwas ist? Wundern tät’s mich nicht. Leider ist die Zeit so fortgeschritten, dass ich wohl keine Antwort mehr erhalten werde.

Hans Bendix / 30.11.2023

Nun, wahrscheinlich liegt das Problem tiefer. Wir sind im Wiedergutmachungswahn. Schon der schulische Geschichtsunterricht dient hauptsächlich dem Zwecke, die Schüler vor jedem möglichen Schulabschluß mehr als einmal in das nächste Konzentrationslager zu schleifen um sie für die “deutschen Verbrechen” zu sensibilisieren. Und wenn man den “didaktischen Bogen” der von den Kultusbehörden zugelassenen Geschichtsbücher analysiert, muß man zu der Auffassung gelangen, daß von den Zentralisierungsbestrebungen der Sachsenkaiser eine direkte rote Linie zur Diktatur Adolf Hitlers führt: Mithin die deutsche Geschichte bis 1933 waren nur die “Präliminarien”, die die Diktatur des Nationalsozialismus vorbereitet und ermöglicht haben. Von den Judenpogromen während der Kreuzzüge, über den Antisemiten Luther bis zur Vernichtung in Auschwitz oder Bergen-Belsen führt ein schnurgerader Weg ohne Abzweige. - Kein Wunder also, wenn die Kinder dieses Schulsystems ihr “Deutschsein” als Last und Makel empfinden und durch Symbolhandlungen beweisen wollen, daß sie “aus der Geschichte gelernt” haben. Also müssen wir für alles überall verantwortlich sein und alle anderen vor irgendetwas retten - das ist die deutsche raison d’être, gewissermaßen eine conditio sine qua non für das Deutschsein nach 1945. - Doch wieder tappt man in die Falle: Niemand soll uns in Bescheidenheit übertreffen! Dafür sorgen wir!

Jochen Lindt / 30.11.2023

Das Urteil könnte von einem Schariagericht in Pakistan sein.

Didi Hieronymus Hellbeck / 30.11.2023

Die gute Nachricht: 1945 war es in Deutschland viel schlimmer. Viehisch schlimm (und anders als geraunzt, vergewaltigten auch Amis und Franzen (v.a. die “Schwatten”) recht emsig. Also nicht nur der “böse Iwan”). Die schlechte Nachricht: noch 20 Jahre, dann wird es wieder wie 1945 sein. Die depperten Schweden erfahren so etwas schon in Ansätzen.

Stefan Ahrens / 30.11.2023

Dieses Land und diese Zeit sind wirklich schwer erträglich!

Manni Meier / 30.11.2023

@Peter Krämer “Menschen auf dem Land sind eher damit vertraut, ihre Probleme in die eigene Hand zu nehmen.” Träumen Sie weiter Herr Krämer. Auch hier schaut man nur staunend zu und hofft, “wird schon nicht so schlimm werden”. Mein Ratschlag, doch mal eine Woche “Urlaub” im Ruhrgebiet oder auch nur dort im Umfeld zu machen, wird zumindest nur milde belächelt.

Sam Lowry / 30.11.2023

Es trifft zu etwa 80 % die Richtigen. Bei Gerichten und auf Behörden die magischen 99,97 %... schlimmer als die Täter sind für mich die Trittbrettfahrer. Haben wir hier in der Straße auch. Ein Dankesschreiben an eine Nachbarin vom OB “persönlich” für Migrantenarbeit. Nichtmal die Adresse war richtig geschrieben, deshalb weiß ich nur davon. Ja, all die Gutmenschen hier. Haben das Schreiben wahrscheinlich jetzt eingerahmt im Wohnzimmer hängen, damit es jeder Besucher sehen kann. Diese Gutmenschen… diese Trittbrettfahrer… diese Mittäter!

E. Albert / 30.11.2023

Manchmal frage ich mich, ob es bei dieser Art von “Rechtssprechung”  noch mit rechten Dingen zugeht, denn das ist an Empathielosigkeit gegenüber dem jugendlichen Opfer nicht mehr zu überbieten. Sollte im Vorfeld vielleicht bereits “der Clan” im Stile von “Hey Alde, wir wissen, wo du wohnst und deine Kinda zur Schule gehen!” “vorstellig” geworden sein? Dank unserer seit Jahrzehnten andauernden rosabebrillten, realitätsfernen Multi-Kulti-Politik sind wir hier schon lange nicht mehr Herr im Haus, das sollte jedem klar sein!

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