Gerd Habermann, Gastautor / 27.08.2023 / 14:30 / Foto: Pixabay / 19 / Seite ausdrucken

Die Selbstzerstörung des Wohlfahrtsstaates

Der Wohlfahrtsstaat ist die Kunst, die Bürger mit ihrem eigenen Geld vom Staat abhängig zu machen, denn der Staat ist keine Kuh, die im Himmel gefüttert, auf Erden aber nur gemolken zu werden braucht. Jede Ausgabe des Staates beruht auf einem Verzicht des Bürgers, wusste schon Ludwig Erhard!

Wohlfahrtsstaat heißt ein politisches Gebilde, in welchem der Staat zentrale private  Lebensgüter als öffentliche Güter bereitstellt: materielle Grundversorgung (am besten ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ für jeden, zumindest ein üppiges „Bürgergeld“), Bildung zum Nulltarif, staatliche Absicherung von privaten Lebensrisiken wie die Folgen von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unfall, Alter, Invalidität; tendenziell auch von Arbeitsplätzen, Wohnung, Betreuung von Kindern und Alten, Familienfinanzierung mit „Kindergrundsicherung“. Er beansprucht auch eine zentrale Zuständigkeit für die sogenannte Daseinsvorsorge, die Regulierung des Verkehrswesens (Verkehrssozialismus mit Sozialtarifen der Bahn für jedermann), der Telekommunkation, der Energie- und Wasserwirtschaft, der Entsorgung.

Er hat sogar das Geldmonopol inne, das er chronisch missbraucht (siehe Inflation). Polemisch gesprochen: Wohlfahrtsstaat ist die Kunst, die Bürger mit ihrem eigenen Geld vom Staat abhängig zu machen, denn der Staat ist keine Kuh, die im Himmel gefüttert, auf Erden aber nur gemolken zu werden braucht. Jede Ausgabe des Staates beruht auf einem Verzicht des Bürgers (Ludwig Erhard)! Sein Gegenbild ist der liberale Rechtsstaat, in welchem in diesen Dingen Privatautonomie, Selbsthilfe und Eigenverantwortung, kurz: Marktwirtschaft, Wettbewerb und Freiheit herrschen.

Vom reinen Staatssozialismus unterscheidet ihn, dass es bisher nur zur Teilsozialisierung des privaten Lebens kommt: es gibt keinen ökonomischen Zentralplan und noch stark reduziertes und reguliertes privates Eigentum an Unternehmen und Haushalten. Mit dem Sozialismus verbindet ihn die Ethik der „sozialen Gerechtigkeit“, das heißt möglichst gleiche ökonomisch-soziale Lebensverhältnisse und sogar (der Kulturmarximus) egalitäre Wertschätzung und sozial gleiche Anerkennung aller Gruppen, besonders von „benachteiligten“ Minderheiten („Antidiskriminierung“, politische Korrektheit, Inklusion, Wokismus und so weiter).

Die bisher weitgehend „freien Güter“ (Luft und vor allem Klima) sucht er ebenfalls zentraler Planwirtschaft zu unterwerfen und damit das konsumtive und produzierende Leben seiner Kontrolle zu unterstellen: der Ökosozialismus, wie er sich namentlich in Deutschland ausbreitet, besonders in der Energiewirtschaft. Seine Mittel sind umverteilender Zwang (Steuern), Beitrittszwänge (Sozialversicherung, Schulzwang), Einschränkung von Vertrags-, Meinungs- und Konsumfreiheit, „Nudging“ und „wohlwollender“ Paternalismus (das Reich der „meritorischen“ und „demeritorischen“ Güter).

Freiheit ist jetzt Versorgung durch die Behörden

Sein ethisches  Ideal ist eine große „Gemeinschaft des Teilens“ („Solidarität“) – die eine umfassende Allmende, auf der alle auf Kosten aller leben, das „Leben aus einem Topf“, in dem jedem der Status nach politisch eingeschätztem „Verdienst“ von oben zugeteilt wird. Der Wohlfahrtsstaat ist unvermeidlich immer eine politische Zwangsveranstaltung. Dazu gehört das Ziel einer „Freiheit von Not“ und einer angestrebten sogenannten „Chancengleichheit“ in jeder Hinsicht. Eine große Utopie, da die Gesellschaft – hinsichtlich Begabung, Aussehen, Vitalität, Charakter, körperlicher Ausstattung und so weiter – aus ungleichen Individuen besteht. Freiheit ist jetzt Versorgung durch die Behörden, auf die ein Rechtsanspruch besteht, nicht „Freiheit vom willkürlichen Kommandiertwerden“ durch andere (das Freiheitsverständnis der Liberalen wie von Hayek oder Isaiah Berlin).

Ein wohlgenährter und gesunder Sklave ist in diesem Sinne „frei“. Ein wilder Fuchs, der sich selber um seinen Lebensunterhalt kümmern muss, ist danach unfrei, der an der Kette liegende, wohlversorgte Hofhund dagegen „frei“. Aus der liberalen Gleichheit vor dem Gesetz wird eine erzwungene Gleichstellung und Gleichschätzung aller, das Ideal eines Termitenstaates oder einer Schafherde: Schaf gleich Schaf. Der große Neoliberale Wilhelm Röpke sprach einmal von „komfortabler Stallfütterung“ im Wohlfahrtsstaat, Konrad Lorenz gar von einer „Verhausschweinung“ des Menschen.

Ein Wohlfahrtsstaat muss, wenn er gewisse Grenzen überschreitet, die Tragödie der Allmende im Sinne des Ökonomen Bert Hardins herbeiführen. Die Zurechnung von individuellem Nutzen und Kosten ist aufgehoben: Raubbau an Kapital („Fiskalsozialismus“), Übernutzung des staatlichen Bildungswesens durch Nulltarife, selbst der Straßen (Stauungen). Besonders schwerwiegend ist die demoralisierende Erlahmung und das Verkümmern der privaten Solidarität und Nächstenliebe. „Liebe“ lässt sich eben nicht erzwingen, ohne ihre Substanz zu verlieren: „Soziale Kälte“ ist die Folge dieser Kollektivierung.

Im privaten Leben muss täglich „diskriminiert“ werden

Überdies werden Sparen und persönliches Vorsorgen überflüssig, auch die Familie als Lebensversicherung verliert ihre Substanz mit entsprechenden Folge für die demographische Entwicklung. Der „Generationenvertrag“ auf nationaler Ebene ist eine Phrase. Subventioniert werden durch die staatliche Rentenversicherung die Kinderlosen, da die Höhe des Rentenanspruchs unabhängig davon ist, ob man durch eigene Kinder zur Erhaltung dieses „Umlagesystems“ beigetragen hat. Die staatliche Rentenversicherung behindert außerdem private Kapitalbildung und verhindert für viele die Chance zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit (über 40 Prozent des Einkommens gehen an die Sozialversicherung). Tatsächlich werden wir mehr und mehr eine Rentnerrepublik, wobei der Zuschuss zur Rente aus allgemeinen Steuermitteln ständig steigt. So wird die Staatsabhängigkeit der meisten ständig größer.

Besonders kritische Aufmerksamkeit vedienen die sogenannten Gleichstellungsgesetze (zwecks „Antidiskriminierung“). Sie vergiften das soziale Klima. Jede Gesellschaft bildet eine Hierarchie von sozialen Wertschätzungen: Wer diese nivellieren will, zerstört das gesellschaftliche Band. Gewiß ist es das Urrecht jedes einzelnen, seine Wertschätzungen in täglichen Handlungen nach persönlichem Gutdünken auszudrücken. Niemand darf vor dem Gesetz (durch Regierung und Beamte) ungleich behandelt, also „diskriminert“ werden. Aber im privaten Leben muss täglich „unterschieden“, also diskriminiert werden: mit wem der Bürger Verträge abschließt, wen er heiratet, welche Automarke er wählt, welcher Religion er anhängt – dies und anderes unterliegt seinem persönlichen Belieben.

Es ist der schwer entschuldbare Irrtum, selbst sich bürgerlich vestehender Parteien, zu verkennen, dass „Diskriminierung“ nur im öffentlichen Recht verboten sein muss, im Privatrecht jedoch mit jeder Handlung unvermeidlich ist. Diskriminiere ich einen Schachspieler, wenn er nicht Mitglied eines Kaninchenzüchtervereins werden kann, dessen Zweck Kaninchenzucht, nicht das Schachspielen ist? Warum dürfen Bürger nicht zusamenarbeiten, mit wem sie wollen, gleich ob Katholik, Protestant, Moslem oder Atheist, Mann oder Frau, Alt oder Jung und so weiter? Jeder Vertragsabschluss enthält eine Exklusion derjenigen, die nicht im Vertragsverhältnis stehen. Inklusion und Exklusion sind für alle Gemeinschaften konstitutiv.

Ohne Kapitalismus kein Wohlfahrtsstaat

Die geschilderte Allmende ist zwar national, als nationales Kollektiveigentum, organisiert, hat aber eine universalistische Ethik („soziale Menschenrechte“). Wird diese nationale  Allmende jedoch der ganzen Welt geöffnet, sind die Grenzen dieses Gebildes wie derzeit in Deutschland nach jeder Seite offen, gibt es keine Regulierung der Zutrittsrechte, ist ihr Schicksal durch Übernutzung besiegelt. Der Kapitalismus ist der Baum, der Wohlfahrtsstaat der Efeu. Überwuchert der Efeu den Baum, müssen beide fallen. Der Wohlfahrtsstaat lebt und stirbt mit dem Kapitalismus, der ihm die Resourcen bereitstellt. Daraus ergibt sich ein liberales Reformprogramm, das die lahmgelegte oder fehlgeleitete individuelle Dynamik wieder entfesselt.

Ein aktuelles Buch über „Gleichheit – das falsche Versprechen“ schließt mit den Worten:

„Gleichheit – zumindest im Sinne von Platon, Nabis, Caligula, Rousseau, Lenin, Stalin, Hitler, Mao Tsetung, Pol Pot und nicht wenigen Vertretern von political correctness und  Diversität – ist nichts als ein Traum. Wenn wir uns klarmachen, wie teuer uns dieser Traum zu stehen kommt, zu welchen Widersprüchen er unausweichlich führt und welche entsetzlichen Mengen von Blut in seinem Namen schon vergossen wurden, dann sollten wir unbedingt dafür sorgen, dass das Streben nach seiner Verwirklichung nicht zum Alptraum wird.“ (Martin van Creveld)

Ich selbst schrieb in meinem Buch „Der Wohlfahrtsstaat. Das Ende einer Illusion“: „Diejenigen, welche vom Staat alles, was sie wünschen und verlangen, erwarten, gleichen Gästen, die zu einem Freimahl geladen zu sein glauben, aber am Ende des Mahles mit der Rechnung überrascht werden.“

 

Prof. Gerd Habermann, geb. 1945, ist Wirtschaftsphilosoph, Hochschullehrer und freier Publizist. Er ist seit 2003 Honorarprofessor an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam und geschäftsführender Vorstand der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft. Von Habermann ist das Standardwerk „Der Wohlfahrtsstaat. Das Ende einer Illusion“ erschienen, hier bestellbar.

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Lutz Liebezeit / 27.08.2023

“Soziale Gerechtigkeit” ist seit Bestehen ein sozialdemokratischer Propagandabegriff. Eine nichtssagende Phrase, die vom Publikum mit Illusionen gefüllt wird, bis die platzen. Immer, wenn die Soziale Gerechtigkeit auftaucht, geht’s sozial und kulturell bergab. Wir leisten uns den Luxus, Parteien, besser, Bewegungen an unserer Brust zu nähren, die uns immer, wenn’s gut läuft, in Zerstrittenheit und schließlich den Untergang lotsen. Die wollen alles immer noch besser machen, weil wir alles falsch machen, und am Ende kommt eben nur eine gewaltige Völkerwanderungsbewegung dabei heraus, die uns schließlich die letzten Haare vom Kopf fressen wird. Hinter dem Wortgeklingel von Solidarität, Klimawandel, Soziale Gerechtigkeit, arbeiten die Ideologen an der Auflösung der Nationalstaaten. Und die wird flankiert mit Rassismus, Hass, Hetze und kriminellen Eingriffen in die Menschenrechte. Wo ein Ding ist, kann kein anderes sein, wieso kann es also die Charta der Grundrechte für einen Unionsbürger geben, der eigentlich ein Staatsbürger mit einer Verfassung ist? / Die Ziele der Bilderberger sind die Gleichschaltung der ganzen Welt und der totale Profit. Great Reset. Die Bilderberger wollen alle Nationen abschaffen und die Welt gleichschalten. Der Plan besteht seit Ende des 2. Weltkriegs. Es gibt ein Statement, eine Veröffentlichung von 1968. Und in Talk Shows spricht man über das Vorhaben. Entnationalisierungspolitik. Darum die kriminelle Hetze. Und jetzt komme bitte keiner und behaupte, das sei eine Verschwörungstheorie. Der Wohlfahrtsstaat dient dazu, also unser Geld dient dazu, Nägel mit Köpfen zu machen und die Überschwemmung mit Ausländern zu finanzieren. Die sprechen ja zu 90% kein Deutsch mehr, leben aber gesättigt auf unserem Bürgergeld. Man erstickt uns, wie China die Uiguren, mit der schieren Masse der Ausländer. Wohin das führen soll, das wissen die Schergen ganz sicher selber nicht. Der Plan hat das Manko, es gibt kein Ziel, außer größtmögliches Chaos anzurichten.

Dr. Joachim Lucas / 27.08.2023

Das umlagefinanzierte Rentensystem war eigentlich schon tot als die Antibabypille ihren Siegeszug antrat und als man Mütter als Herdtiere verspottete. Das Ding lässt sich angesichts des heutigen Zeitgeistes nicht mehr retten, schon gar nicht mit invasiven, schreib-und leseunkundigen, kulturfremden Goldstücken als Ersatz für eigene Kinder. Seit Menschengedenken kennt man die einfache Tatsache: Volle Fressnäpfe ziehen Hungerleider an und wer hat, zieht Neider an. Diese Politiker kennen sie nicht. Dass dieser Staat und sein grünverblödetes Personal so einfältig sind diese einfachen Zusammenhänge nicht zu begreifen, ist ein Trauerspiel. Bevor die aber an eine Reform des Rentensystems gehen (was sie angesicht ihrer ideologiegesteuerten Blödheit gar nicht hinkriegen werden), wird hier in D alles noch mehr geschröpft werden, was nicht bei drei im Ausland ist.

Jürgen Fischer / 27.08.2023

Schlussendlich ist das, was Erhard, Mises, Hayek und andere geschrieben haben, schöne Theorie. Das auch in die Praxis umzusetzen, ist eine schier unmögliche Aufgabe. Warum? Weil dem die menschliche Bequemlichkeit entgegensteht. Der Großteil der Bevölkerung lässt sich lieber durchfüttern als dass er selber für sein Essen (und die Erfüllung seiner restlichen Bedürfnisse) sorgt. Oder, wie @Boris Kotchoubey es in einem Kommentar zum „I want to go home“-Artikel geschrieben hat: Die Welt besteht aus Wertschöpfern und Schmarotzern. Daran scheitert der Wohlfahrtsstaat: weil es mehr Schmarotzer als Wertschöpfer gibt – und schlimmer noch, weil die Politik beharrlich daran arbeitet, dass die Zehl der Schmarotzer steigt statt abnimmt. Man muss nichtmal rechnen können, um zu sehen, dass das nicht ewig so weitergehen kann.

Steffen Huebner / 27.08.2023

Wenn das mit dem Umlageverfahren in der Rente nicht klappt, dann eben alle in die gute Beamtenpension übernehmen, wie beim Herrn Professor. Dort gibt’s auch keine Probleme, wie man hört. Das ist zwar auch defacto `ne Art Umlage, nur eben nicht selbst gezahlt, sondern über die Steuern von Jedermann.

Steffen Huebner / 27.08.2023

Dumm nur, wenn der Bub oder die Maid später nicht einzahlt, sondern Sozialfall wird: ausser Spesen nix gewesen? Deswegen sind ja auch gewisse Berufsgruppen weg von der gesetzlichen Rentenversicherung. Damit die Kinderreichen über das Umlageverfahren nicht die kinderlosen Beitragszahler auch noch finanzieren müssen, sollten diese gleich auch noch aus der gesetzlichen Krankenkasse ausgeschlossen werden. Gleiches gilt auch für das steuerfinanzierte Schulsystem für anderer Leut’ Brut. Das Kindergeld sollten sich die Familien mit Kindern gegenseitig zahlen, das sollten Kinderlose nicht auch noch dürfen, weil das den Stolz verletzt. :-)

Horst Jungsbluth / 27.08.2023

Das deutsche Kaiserreich, die NSDAP- und die SED-Diktatur sind mit schrecklichen Folgen für die meisten Bürger grausam gescheitert, nur die demokratische Bundesrepublik entwickelte sich bei allen Fehlern zu einem Staat, in dem man leben konnte. Das hat sich schleichend auf dramatische Weise verschlechtert und da diese Regierung, anstatt gegenzusteuern, den Wahnsinn immer weiter treibt und glaubt die Bürger mit immer neuen Wohltaten, Vertuschen und Verschleiern täuschen zu können, kann das wieder nur verheerend enden.  Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, obwohl auch dort die “geistigen” Glocken läuten müssten. Hinzu kommt die Tatsache, dass man unseren Staat für die ganze Welt geöffnet hat, was kriminelle Schlepperbanden eiskalt ausnutzen, um Asylantenströme nach Deutschland zu leiten, wo die Sozialkassen rund um die Uhr geöffnet sind, was nicht wenige dieser “Geschenke”  zu weiteren Straftaten ermuntert.  Diese Regierung betreibt unter anderen Umständen als die drei genannten eine verbrecherische Politik, sie ahmt aber in weiten Bereichen dem Berliner SPD/AL-Senat von 1989 nach, der das tat, was die damaligen SED verlangte.

Bernd Oberegger / 27.08.2023

Die Lenkung eines modernen Staates bedarf der Intelligenz und der ideologiefreien geistigen Unabhängigkeit. Über diese verfügten die Väter des Wohlstandes, der sich nun leider verabschiedet. Offenbar hatten sie keine Nachkommen. Einen Hinweis auf die heutige spezielle Ideologisierung, deren Schrittmacher die ungezügelte Zuwanderung ist, findet man in diesem Artikel nicht. Nur scheinbar schreitet die Evolution doch noch voran. Friedrich Merz häutet sich und verkündet, so könne es nicht weitergehen. Wahlen stehen schließlich vor der Tür, auch Neuwahlen. Die Zeit ist ihm davongelaufen. Der Spät kann dem Früh nicht das Wasser reichen.

Thomas Szabó / 27.08.2023

Das Gastmahl des Trimalchio aus dem Satyricon von Petronius kommt mir in den Sinn. Der arme Poet freut sich über eine Hühnerkeule und preist Trimalchio als edlen Mäzen & neuen Horaz. Inhärenter Abscheu & Verachtung durchwirkt die Freundschaft zwischen dem großzügigen Gönner und seiner dankbaren Gästeschar. Er streut kleine, glitzernde, goldene Geschenke in den kollektiven Schweinetrog und sie wühlen voller Gier, Ekel, Selbstekel danach. Der Wohlfahrtstaat als Gratisspeisung abhängiger Schmarotzer, welche sich vor dem vulgären Gastgeber zum Affen machen.

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