Eugen Sorg, Gastautor / 07.09.2018 / 06:18 / Foto: Pixabay / 63 / Seite ausdrucken

Die Ökosexuellen kommen

Gibt es 60 oder 80 menschliche Geschlechtsidentitäten? Die Genderforschung arbeitet daran. Man weiss es dort noch nicht so genau, alles fließt, und ständig kommen neue Kategorien hinzu. So wie die wachsende Gruppe der „Ökosexuellen“ zum Beispiel, jene naturliebenden Zeitgenossen, die kürzlich von Lauran Whitworth, einer amerikanischen Professorin für Gender und Sexualität im akademischen Journal Feminist Theory ausführlich gewürdigt wurden. 

„Ökosexuell“ bezeichnet nach Definition von Professor Whitworth: „1. Eine Person, die Natur sinnlich und sexy findet. 2. Eine neue sexuelle Identität. 3. Eine Person, die den Planeten Erde als Liebhaber nimmt.“

Inspiratorinnen der Ökosex-Bewegung sind die Künstlerin Annie Sprinkle und die Kunstprofessorin Elizabeth Stephens, beruflich und privat ein Paar, das mit Theaterstücken, Performances, Heiratszeremonien mit Mond, Fluss oder Bergen für eine Verschmelzung mit einer panerotisch aufgeladenen Natur wirbt. „Wir machen Liebe mit der Erde“, schreiben sie in ihrem dampfenden Ecosex Manifesto. 

Die Erde zu lieben, ist nichts Bizarres

„Wir umarmen schamlos Bäume, massieren die Erde mit unseren Füssen und reden erotisch mit Pflanzen. Wir liebkosen Steine, lassen uns von Wasserfällen befriedigen und bewundern die Kurven der Erde. Wir feiern unsere G-Punkte. Wir sind sehr dreckig.“ Amanda Morgan, Universität von Nevada, Las Vegas, ebenfalls ökosexuellen Kreisen nahe, hatte es etwas unverblümter formuliert: „Leute wälzen sich auf der Erde und haben einen Orgasmus und andere f*cken Bäume oder masturbieren unter einem Wasserfall.“ 

Aber Morgan fand, wie viele andere aus den universitären linksgrünen Welten, nichts Bizarres oder Abgedrehtes an den libidinösen Aktivitäten von Sprinkle und Stephens und Genossinnen. Im Gegenteil. Die Erde als Liebhaber zu betrachten, meinte sie, könnte der erste hoffnungsvolle Schritt dazu sein, die globale Umweltkrise ernst zu nehmen. 

Wenn es keine objektiven Wahrheiten mehr gibt, dann ist jede Aussage so wahr wie jede andere, und die Befunde der Genforschung sind nicht wahrer als die Meinung, Geschlecht sei eine soziale Konstruktion und nicht das Resultat der Chromosomenbeschaffenheit. Dann ist alles möglich, auch die Idee, dass man die Welt retten kann, indem man einen Baum umarmt.

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Leserpost

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Tobias Meier / 07.09.2018

Ich finde es erschreckend, wie weit die Dekadenz in Teilen der (linken) westlichen Welt vorangeschritten ist. Genau so muss es sich im römischen Reich vor dessen Untergang zugetragen haben. Für uns stellt sich mithin nur die Frage, wer den Laden mehr oder weniger widerstandslos übernimmt. Sind es die fleißigen Chinesen oder doch eher die Goldstücke aus dem vorderen Orient und Afrika?

HaJo Wolf / 07.09.2018

Die Erde bedarf keiner Rettung, und angesichts solcher Exemplare der Gattung homo “sapiens” stellt sich mir die Frage, ob es nicht besser für das Universum ist, wenn die Spezies Mensch ausstürbe.

Franz Kohonen / 07.09.2018

Ich freue mich schon auf die “Ehe für alles”. Ich heirate einen Baum! Und wer etwas dagegen sagt ist engstirnig, ein Rassist und mindestens ein Ökophobiker.

S. Salochin / 07.09.2018

Das erinnert mich an die Grafik eines englischen Bloggers - in etwa: male and female: the 2 existent genders. 9x9 “genders” : mental illness.

Hans Mayer / 07.09.2018

Poststrukturalismus nennt man diese Ideologie, die seit den 80er Jahren vorigen Jahrhunderts vorwiegend bzw. ausschließlich unter linksdrehenden Zeitgenossen grassiert. Dabei werden Naturgesetze und natürlich entstandene Strukturen ignoriert oder negiert. Wenn man mit solchen Leuten diskutiert, ist auf Logik oder auch nur gesunden Menschenverstand nicht zu hoffen. Man fühlt sich in frühere Jahrhunderte/Jahrtausende, jedenfalls weit vor der Aufklärung, zurückversetzt, nur mit dem Unterschied, dass unsere Vor-Vorfahren die Natur noch kannten.

Reinhard Schilde / 07.09.2018

Sollen sie doch, auf ein weiteres Geschlecht kommt es nun auch nicht mehr an. Dieser derzeitige Hype um gefühlte 98 Geschlechter, die man pc natürlich akzeptieren soll, ist doch an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.  Es ist nur erstaunlich, dass es Menschen gibt, die auf wirklich jeden Mist, der ihnen eingeredet wird, ansprechen. Die beiden Inspiratorinnen der Ökosex-Bewegung wären, meiner Meinung nach, besser in einer geschlossenen Anstalt aufgehoben. Kann ich nicht ernst nehmen, tut mir leid.

Matthias Braun / 07.09.2018

Es soll ja Menschen geben,die mit Puppen in Menschengrösse ihr Vergnügen haben. Auch manch einer “liebt” seinen Staubsauger. Muss es denn immer gleich zu einer, neuen, Geschlechtsbestimmung deswegen Kommen?

Bernhard Freiling / 07.09.2018

Da unterscheiden sich die Ökosexuellen in Nichts von den vielen anderen “wie auch immer Sexuellen”. Irgendwann kommt die Trennung. Da wird der alte Baum gegen einen jüngeren getauscht. So wie unsere Ökosexuellen dies im Hambacher Forst gerade vormachen. Die Liebe zum Reinhardswald ging verloren -  der kann abgeholzt werden zugunsten einiger Windräder, die dann die letzten verbliebenen Fledermäuse und Raubvögel schreddern dürfen. Als neue Liebe entdeckten sie den Hambacher Forst.  Deutschland: die weltweit erste Freiluftirrenanstalt. Unter der fachkundigen Leitung von Dr. A.D. M.  Eigentlich sollte dieser Dr.  ohne Freigang in der geschlossenen Abteilung sitzen. Trickreich hat er sich in die Leitung dieser Anstalt camoufliert.

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