Solche Spam-Mails habe ich schon vor fast 20 Jahren bekommen. Kurz nach dem Irak-Krieg gab es Variationen, mir das verschollene Vermögen des Saddam Hussein (oder von seinem Sohn Udai) zu überweisen. Manchmal machte ich mir einen Spaß daraus, mit Fake-Mailadressen zu antworten, um diese Leute dann auf das übelste zu beschimpfen. Wer allerdings so unfassbar blöd ist, dem Text einer solchen unaufgeforderten Mail Glauben zu schenken, hat es nicht anders verdient. “Mugu” heißt das also bei den Afrikanern. Andererseits gibt es tatsächlich Mugus, die Abermilliarden an Euros auch an Unberechtigte einfach so verschleudern. Sie sitzen in Berlin im Regierungsviertel. Wer das aber genau sein soll, weiß ich im einzelnen auch nicht. Offenbar gibt es wohl alles mögliche unter Gottes lieber Sonne.
Und was unterscheidet unsere Regierung von der Nigeria-Connection? Seit Jahrzehnten wirbt sie bei den Arbeitnehmern für eine private Altersversorgung. Millionen Bürger fielen auf das Versprechen herein, nach Zahlung einer Pauschalsteuer von 10 % im Alter etwas mehr Geld zur Verfügung zu haben. Erst wurde der Pauschalsteuersatz um 50% erhöht, später wurden die Rentenzahlungen ein zweites Mal für Sozialabgaben herangezogen. Wer dem Staat vertraut hat, bekommt heute im Alter weniger Geld ausgezahlt, als er seiner Zeit angespart hat.
Die denken sich halt richtig: Jeden Tag wird ein Volltrottel geboren, man muss ihn nur finden.
Die Nigeria-Connection ist uralt. Anfangs der 90er waren es Briefe per Post, in Zeiten des Internets waren es dann Mails. Ich habe die ersten Mails mit dem Start ins Internet-Zeitalter bekommen und das ist nun auch schon 20 Jahre her. Wer ein wenig Spaß haben möchte, sich zugleich informieren, möge sich die Internetseite scambaiter.info anschauen (das WWW zuvor nicht vergessen). Erstaunlich ist es in der Tat, dass nach so langer Zeit noch so viele auf diesen Scam (oder Betrug) hereinfallen. Dazu gibt es allerdings ein geflügeltes Wort von mir: Gier frisst Hirn.
Von Mugus werden wir derzeit regiert. Und der Ober-Mugu ist Entwicklungshilfeminister Müller.
Ich bekomme fast jede Woche so ein Schreiben. Leider bin ich immer noch nicht mehrfacher Millionär da mein Finger immer aus versehen auf die Löschtaste fällt. So ein Pech aber auch. Ähnliches gilt für den Enkeltrick und ähnlichen anderen Betrugsmaschen.
Das ist alles nicht neu und hat nichts mit Corona zu tun. Das war schon so. Gier essen Verstand auf.
Mit nichts ködert man die Leute leichter, als mit leicht erworbenem Vermögen, obwohl doch ein jeder weiß: Es wird nichts verschenkt. Aber ich habe gut reden. Seit die Witwe von Kabila Anfang der 0er-Jahre ihr Geld mit mir geteilt hat, allein weil ich ihr mein Konto zur Verfügung gestellt habe, lebe ich ja auf meiner Privatinsel vor Brasilien. Wie die Dame auf mich gekommen ist? Ich war halt zu der Zeit im Kongo als vertrauenswürdige Person bekannt.
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