Thomas Rietzschel / 26.09.2020 / 12:00 / Foto: Pixabay / 95 / Seite ausdrucken

Die neue Mauer heißt Corona

Die EU liegt im Koma. Aus ist es mit dem Projekt der Vereinigten Staaten von Europa. Corona macht dem politischen Größenwahn ein Ende. Die Nationen separieren sich wieder. Deutschland mauert sich ein. Mit jedem Land, das die Staatsdiener im RKI, dem Robert-Koch-Institut, ganz oder teilweise zum „Risikogebiet“ erklären, sind wir weiter eingesperrt. Die Herbstferien, erklärte uns Jens Spahn eben erst, könne man doch sehr gut daheim verbringen, mit einem Ausflug an die Ostsee oder in den Harz. 

Davon waren schon die Machthaber im Osten überzeugt, damals. Allerdings musste Ulbricht, der alte Stalinist, noch Stein auf Stein setzen lassen, Gräben ausheben, Stacheldraht spannen, Minenfelder anlegen und Selbstschussanlagen installieren, um zu verhindern, dass die Insassen seiner DDR sich draußen in der Welt umschauten. Damit sich das Volk nicht mit dem Virus des Kapitalismus infizierte, wurde es präventiv inhaftiert.

Reisewarnungen sind keine Reiseverbote?

Davon kann heute keine Rede mehr sein. Es genügt der Aufbau von Drohkulissen, um die Bürger hinter Schloss und Riegel zu halten. Auch wenn die „Reisewarnungen keine Reiseverbote“ sind – noch nicht –, sollen sie doch „abschrecken“. Ängste werden geweckt, die es einem verbieten sollen, nach Frankreich, Österreich, Belgien, in die Niederlande, die Schweiz, nach England, Dänemark oder Tschechien zu reisen, womöglich einen Flug ins ferne Lissabon zu buchen. Die Welt mutiert zu einer unbetretbaren Gefahrenzone, Deutschland zu einem nationalen Lager. 

Für diese vorsorgliche Internierung mag es gute Gründe geben. Dass COVID-19 anderswo stärker wütet als hierzulande, ist, ungeachtet aller staatlichen Dramatisierung, nicht von der Hand zu weisen. Nur ändert es auch nichts daran, dass den Nationen in der Not das Hemd näher ist als der Rock. In dem Moment, da sich die politische Vereinigung Europas als eine existenzielle Notwendigkeit beweisen müsste, versagt die EU – notgedrungen.  

Gegen die Wand

Man muss nicht bibelfest sein, das Gleichnis vom Turmbau zu Babel nicht kennen, um jetzt wieder einmal zu sehen: Die Menschen scheitern, wo sie sich überheben, wo sie jedes Maß verlieren, weil sie mehr wollen, als sie vermögen und überschauen. Als Jürgen Schrempp, der Autoschlosser aus dem Schwäbischen, Daimler zu einem „Weltkonzern“ umbauen wollte, fuhr er das Unternehmen gegen die Wand, so fest, dass es sich bis heute nicht erholt hat. 

Während sie in Brüssel immer absurdere Pläne schmieden und glauben, sie könnten das Klima „retten“, indem sie die Autoindustrie lahmlegen, um Europas Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß von zwei bis sieben Prozent auf null abzusenken, hat ein aus Asien importiertes Virus längst alle Blütenträume von einem glücklich vereinten Europa platzen lassen. 

Wer zu schwach ist, mit dem fertig zu werden, was unverhofft über ihn hereinbricht, den erledigt das Schicksal jetzt wie vorzeiten, vielleicht nicht gleich nach dem ersten, aber doch nach dem zweiten oder dem dritten Schlag. In manchen Fällen entbehrt das nicht der Tragik; in anderen ist es die Folge eines ebenso hochmütig wie dilettantisch provozierten Unheils. In der EU geht das Scheitern auf Kosten derer, die sich berufen fühlten, ein Großreich zu errichten.

Interniert im eigenen Lager

Für den Scherbenhaufen, vor dem die Länder nun stehen, haben die Verantwortlichen wie die Turmbauer zu Babel selbst gesorgt. Dafür wären sie als Täter zu belangen, indes die Völker, jedes für sich, sehen müssen, wie sie ihre Existenz nach dem Lockdown sichern, abgeschottet von den Nachbarn, interniert im jeweils eigenen Lager. 

Abermals werden Sperranlagen im grenzenlosen Europa errichtet. Mit jeder weiteren „Reisewarnung“ werden sie unüberwindlicher. Mit der Ausweisung immer neuer Risikogebiete errichtet der Staat eine neue Mauer. Eine, hinter der die Deutschen abermals gehalten sind, heimattümelnd und politisch entmündigt zu verdämmern. 

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HaJo Wolf / 26.09.2020

“...errichtet der Staat eine neue Mauer. Eine, hinter der die Deutschen abermals gehalten sind, heimattümelnd und politisch entmündigt zu verdämmern…” +++  “Die Deutschen” hätten es in der Hand, diese Mauer und die dafür Verantwortlichen zu teeren, zu federn und aus dem Land zu jagen. Und was tun “die Deutschen”? Nichts, sie wählen das Pack immer wieder und wieder, sie jubeln denen zu, die inkompatible, moslemische Massen ins Land lassen, sie laufen mit dem Merkellappen auch draussen rum und diffamieren wieder jene, die anders denken. +++ Fazit: selbst Schuld. Das deutsche Volk schafft sich ab. Teils holt es die Feinde selbst ins Haus, teils unterwirft es sich der großen Transformation, die man auch langsame Ausrottung nennen könnte.

Waldemar Wolkenbruch / 26.09.2020

Es gibt vielleicht Zyklen, dass die Verbindung von Elementen zu höheren Einheiten und deren Auflösung einander abwechseln. Das soll schon Empedokles gesagt haben. Dann hätten wir jetzt gerade eine Phase der Auflösung.

Hansgeorg Voigt / 26.09.2020

Reisen bildet mehr denn je und liefert Beispiele für alternatives oder alternativloses Handeln. Die Drohkulisse bedeutet 2 wöchige Quarantäne und dem Arbeitgeber beibiegen, dass man in einem Risikogebiet war. Das Kosten dann den Lohn für die zwei Wochen. Es scheint allerdings keine Rolle zu spielen, wer als Migrant zu uns kommt. Ob es da Quarantänevorschriften gibt, man weis es nicht. Allerdings waren in unserem Beritt die letzten Ausbrüche immer im Zusammenhang mit Migrantenwohnheimen.

Karsten Dörre / 26.09.2020

Letztendlich ist der Corona-Hype eine Folge des modernen und eingetrichterten Sicherheitswahn. Tod durch eine neue Krankheit? Nein! Wir sterben an Bekanntem wie Krebs, Herzverfettung oder häuslichen Unfall. Damit können wir umgehen, weil nicht medial tagtäglich mit Wasserstandsmeldung durch den Äther und Blätterwald genudelt. Welttheater mit Drohkulissenschieberei und Menetekelarien werden die neue Kulturlandschaft. Nichts taugt für erfolgreiche Politik besser als Angst und Gefahr. Die DDR-Mauer wurde errichtet, um den DDR-Bürgern das Erblinden durch Konsum, Wohlstand und Wachstum zu ersparen. Nun haben wir deren und andere Kinder und Enkel, die Konsum, Wohlstand und Wachstum anprangern und bekämpfen. Schlummert das kommunistische Virus in vielen Menschen, bricht aus, verseucht die Menschheit und fordert erneut Millionen von Toten? Historisch ist zumindest tödlicher als Covid-19.

Hans-Joachim Stern / 26.09.2020

“Dass COVID-19 anderswo stärker wütet als hierzulande, ist, ungeachtet aller staatlichen Dramatisierung, nicht von der Hand zu weisen.” Nein, werter Herr Rietzschel, was wütet ist der SARS Cov 2-Wahn und die bewußte Irreführung, positive Tests zum “Fall” zu erklären. Auch in anderen Ländern gibt es weit überwiegend nur “Infektionen”, die von nicht validierten Tests festgestellt werden, aber fast keine wirklichen Covid 19-Erkrankungen. Über die Zusammenhänge könnten Sie sich beispielsweise bei den Professoren Karina Reiss / Sucharit Bhakdi oder beim Achse-Autor Dr. Gunter Frank u.v.a. informieren. Alle anderen Gedanken zu dem Thema treffen den Nagel auf den Kopf - danke!

Frances Johnson / 26.09.2020

Österreich verbietet Après-Ski in dieser Saison. Es gibt keinerlei Grund, die Weihnachtsferien, von denen Spahn auch bereits redet, nicht in Österreich zu verbringen. Im Sessellift infiziert sich keiner. Schwieriger sind die großen Gondeln, was aber sicherlich geregelt werden kann. Herr Spahn: In den Harz (das haben Sie bereits im Frühjahr gesagt) bringen moderne Menschen keine zehn Pferde, todlangweilig, ab November neblig. Mit wem reden Sie? Mit älteren Rentnern? Und welche Schönheiten wollen Sie den Leuten nahebringen? Busse mit Weißhaarigen an der Lorelei? Schneeschuhwandern im Schwarzwald? Kännchen Kaffee am Timmendorfer Strand? Fremdsprachen verlernen? Oder was wollen Sie? Mit wem reden Sie? Ist das ein politisches Druckmittel auf andere Länder, damit sie den deutschen Irrweg von 2015 mit tragen? Eins ist sicher: Ich besuche kein Lokal im Winter, in dem Rentner bei Kaffee und Kuchen sitzen. Ich habe keinen Bock, mich schon wieder mit Grippe anzustecken. Modernere Leute sind außerdem globalisiert und lernen ganz gern die Welt kennen. Sie machen hier auf Kuschelecke aus vergangenen Zeiten. Tut mir leid, aber wie spießig ist das denn? Abgesehen davon haben wir alle gesehen, wer es reinträgt. Sie wollen doch den Türken und Kosovaren nicht den Weihnachtsfamilienbesuch verbieten, oder? Also werden sie es dann wieder reintragen, während wir nicht nach Österreich fahren sollen. Geht Ihnen diese Absurdität eigentlich jemals auf? Und was in Wien, Raum Bregenz und Innsbruck so wohnt, sehen Sie beim Durchfahren: Dieselben. Sie haben es also vom Familienurlaub mitgebracht, und jetzt sollen die österreichischen Wirte und die Urlauber dafür bluten. Schlimmer geht es nicht mehr. Reden Sie Tacheles und erklären Sie den Muslimen, wie sie ein halbes Jahr oder so asiatischen Abstand halten, und erklären Sie es bittschön in arabisch, farsi und türkisch. So kann das nicht weitergehen. Das ist demütigend und deprimierend und wird Neurosen und Psychosen erzeugen, evtl. auch Tumoren.

Stephan Braun / 26.09.2020

*Achtung Satirebeitrag* Im Gegensatz zu den anderen Europäern, können sich die Deutschen auf die allmächtige und gottgleiche Kanzlerin verlassen. Ihrer ungleich und überragenden Umsicht und naturwissenschafltich fundierten Genialität ist es zu verdanken, dass die Untertanen dieses Landes vor großem Unbill bewart wurden und auch zukünftig unbesorgt von den Plagen des Irdischen Dasein friedlich wandeln. Weswegen größter Dankbarkeit der Untertanen sich auch in den aktuellen Umfragewerten der Union wiederspiegeln. Denn die Deutschen sind ein verantwortungsvolles Volk, dass selbstverständlich erkennt welches einzigartiges Chenie dort im Kanzleramt residiert und der welten Rettung sichert. Am deutschen Wesen solle die Welt genesen, gleichwohl die Gottgleiche ja jedes Deutsche verachtet und als Mutter aller Gläubigen und Armen, neutral und selbstlos die Geschicke des Planeten mit ruhiger Hand und schaften Geist lenkt….AMEN

beat schaller / 26.09.2020

Auf den Punkt gebracht Herr Rietzschel, danke. Wenn sich niemand mehr über die echten, dringendsten Probleme beugt und dort nach Lösungen sucht, dann versucht man sich in dieser Politikerkaste zu Gott, zum dem Schöpfer aufzuschwingen. So überheblich sind die heute.  Wenn unqualifizierte Nichtsnutze das versuchen, dann muss und soll es scheitern. Wir sollten versuchen, unseren “geschützten Achgut- Rahmen”  zu sprengen und mit allen Mitteln in die Breite zu kommen. Es gibt doch Ärztevereinigungen, Rechtsanwaltskammern, Richtervereinigungen, es gibt doch sehr viele Berufsverbindungen, in jedem Beruf, in der Medizin, im Schutzbereich, bei Beamten,  bei Polizei und so weiter. Es muss doch noch ein paar Leute mehr geben, die selber denken und erwacht sind und auch in der Lage, aufgrund so vieler qualifizierter Berichte, die aktuelle Lage zu beurteilen. Wir können doch die paar wenigen, mutigen Leute, die sich aus der Deckung wagen, nicht einfach alleine an die Front schicken. Wir müssen selber mitgehen. Viele wissen, dass das zu Reibungsflächen im eigenen Umfeld kommt, aber die sind notwendig und wenn dabei der Eine oder Andere abfällt, so muss das wohl sein. Ich habe die Schnauze voll! b.schaller

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