Sehr geehrte Frau Lengsfeld, ich schätze Ihre Beiträge auf der Achse und auf Ihrem Blog sehr (danke, z.B. für die Besprechung der Bücher Gusel Jachinas). Heute muß ich einmal Kritik üben. Ich will das sachlich und wertschätzend tun und rufe Sie selber zum Zeugen auf. In Ihrem berührenden Brief an den ‘IM-Verdacht’ stehenden großartigen (DDR-) Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller (frei einsehbar auf der Portal der ‘Freien Welt’) formulieren Sie: ‘...Wir wollten, dass Personen, die aktiv an der Verfolgung und Zersetzung ihrer Mitmenschen beteiligt waren, ... nicht gleich wieder in Politik und Öffentlichem Dienst verantwortliche Positionen einnehmen sollten. Was wir nicht wollten, war eine sensationsgesteuerte IM-Jagd, die von den verantwortlichen Hintermännern ... des MfS, ablenkt und die Stasiaufklärung diskreditiert. ... Jeder, der schon einmal Stasiakten gesehen hat, weiß, dass es ganz unterschiedliche IM oder Stasimitarbeiter gibt. ... Man kann, aus welchen Gründen auch immer, einen Fehler gemacht haben, aber ein anständiger Mensch geblieben sein - so wie Sie! ...’ Wo Menschen handeln und entscheiden werden Fehler gemacht. Dies gilt auch für das ‘Listen’ ehemaliger IM’s. Im Einzelfall hat das Streuen von Gerüchten und (falschen) Verdächtigungen tragische Folgen gehabt. Ich erinnere an den Hallenser Arzt Dr. Fritz Eckhard Ulrich und den Schmakaldener Pfarrer Reinhard Naumann, die Suizid begingen, weil sie mit den unberechtigten Vorwürfen nicht leben wollten und konnten. Den Beweis ihrer - inzwischen offen zu Tage liegenden - Unschuld konnte sie selber nicht erbringen (wer kann schon beweisen, etwas NICHT getan zu haben). Nein, das öffentliche ‘Listing’ sogenannter ‘IM’s (aus der damaligen Situation heraus vielleicht verständlich) war falsch und keine Heldentat - eben weil es ‘ganz unterschiedliche IM’ gegeben hat. Schon der Begriff ‘IM’ nivelliert die ‘Fehler anständiger Menschen’ einerseits und große persönliche Schuld anderererseits. Das ist Unrecht!
“Wir präferierten den 9. November, den Tag des Mauerfalls.” Nicht nur das: 09.11.1918 - Ende des 1. Weltkrieges und Ausrufung der Weimarer Republik 09.11.1923 - Gescheiterter Hitlerputsch in München 09.11.1938 - Kristallnacht Der 09. November ist unser Schicksalstag!
Kohl ist nicht vor der Wiedervereinigung geflohen, sondern vor der Gefahr, dass es zu einer völlig überstürzten Wiedervereinigung kam. Dabei musste er - und wahrscheinlich war ihm das sofort bewusst, schließlich war er Politiker - als Preis hinnehmen, dass die SED ein zumindest teilweise geraubtes Vermögen zur Seite schaffen konnte. Die SED war und blieb ein Faktor in der dt. Politik. Inzwischen kann sie die meisten Politiker anderer Parteien wohl nicht mehr erpressen, und es dürfte auch weniger leicht als um 1970 sein, ihre Agenten im Kanzleramt unterzubringen. Für vieles braucht sie keine Heimlichkeiten mehr. Dafür sorgen, leider, ihre Wähler, obwohl sie sich von einer verlogenen “Klassenkampf”- zu einer noch verlogeneren Kulturkampf-Partei verändert hat. Die Grünen als eigentliche Träger des Zeitgeistes, eine vergrünisierte SED und zum Teil vergrünisierte, weitere Parteien ergeben eine faktische Allparteienkoalition. Die einzige Partei, die nicht dazugehört, wird seit ihrer Gründung als rechtsextrem dargestellt, was sie anziehend für tatsächliche Rechtsextreme gemacht hat und auch machen sollte. Merkel hat seit 2010 eine Euro-Rettung unter Missachtung des Bundestages, eine Energiewende unter Missachtung gültiger Verträge und einen seit 2015 in Endlosschleife laufenden Willkommenswahn unter Missachtung weiterer Verträge sowie der Wahlkampfprogramme der Union von 2013 und 2017 in Szene gesetzt. Liberale Demokratie in Reinkultur!
Im Gegensatz zu den USA, beispielsweise, sind die Deutschen in ihrer Mehrheit für wirkliche Nationalparks zu dämlich, zu verblendet. Wäre es anders, würden sie keine Anstrengung unterlassen, eine schrumpfende Bevölkerung auf höchstes Niveau bestmöglicher Ausbildung zu bringen und Einwanderung jeglicher Art würde die absolute Ausnahme bleiben, weil geregelt nach Bedarf und beinahe überflüssig. Der Nachbar Frankreich hat wesentlich weniger Einwohner und als Land mehr Fläche. Das könnte das Vorbild sein in dieser Frage. - Nationalparks sind in Deutschland ein Witz. Die diesen Witz bereits kennen, treiben sich überall rum in der Welt , ganz bestimmt nicht in Deutschland. Ich ebenfalls. Ausser an längeren Wochenenden, die für echte Reisen zu kurz und zu lang zum Vertrödeln sind. Noch ein Wort zu den geistigen Nachfahren der Stasi : Letztendlich hat man sich dazu entschlossen, daß sie doch ganz gut zu gebrauchen ist für das Rupfen der alten Bundesrepublik, die keinen Spaß mehr gemacht hat, weil einem das ” Volk ” zu nahe kam. Mit ihrer Hilfe versucht man den Abstand wieder herzustellen. Das tut sie so gerne , weil sie darin bereits Übung hat und der Westen praktisch keine. Die Penner saßen im Westen und ihr Anführer kam aus der Pfalz, der mit dem Wind der Amerikaner gesegelt ist. Er war der Opportunist schlechthin in dieser Opportunistenpartei. Vorgestern Nazi, gestern CDU, heute “blütensauberes” Neues Deutschland.
Das sind die Geschichten, die man nicht in Frage stellt. Ich erinnere mich, an meine Wehrzeit W15 Fernmeldefunker(!) 86/87 als mein Bett-Nachbar freiwillig seine Wehrpflicht (Wohnhaft Berlin-West) absolvierte. Auf meine Frage: “Mensch Alex” wie blöd muß man(n) sein, um sich freiwillig zu melden…. seine spontane Antwort: Wer weiß was alles passieren kann, und er keine Lust habe, in 3-4 Jahren noch eingezogen zu werden. Es hatte schon etwas, mit einem echten Graf Stauffenberg, die Stube zu teilen.
Dieser Satz macht mich wütend. ” Damals wußte ich nur, dass die westdeutsche Industrielobby ihre Interessen durchgesetzt und per Vertrag unliebsame Konkurrenz aus dem Osten schachmatt gesetzt hatte. In Thüringen war VEB Nordbrand Nordhausen einer der wenigen ganz modernen Betriebe der DDR. Er stellte nicht nur den beliebten Nordhäuser Doppelkorn her, der erfolgreich in den Export ging, sondern auch hochwertigen Industriealkohol. Im Einigungsvertrag wurde eine Deckelung der Industriealkoholproduktion auf dem Gebiet der ehemaligen DDR festgelegt, die VEB Nordbrand das wirtschaftliche Genick brach” ..........................Nennen sie mir ein Produkt der DDR das auf dem Weltmarkt eine Chance hatte. Spielzeug aus dem Erzgebirge ?.....ahhhhh DDR Alkohol ein wichtiger Industriezweig. War nach der Wende in einigen ehemaligen Volkseigenen Betrieben und Ämtern. Nur Schrott !............................Das einzige Kapital welches die DDR hatte, waren die gut ausgebildeten Facharbeiter. Aber von denen hatte man in der BRD auch schon genug.
@ Lengsfeld…..... Damals wußte ich nur, dass die westdeutsche Industrielobby ihre Interessen durchgesetzt und per Vertrag unliebsame Konkurrenz aus dem Osten schachmatt gesetzt hatte. Welche unliebsame Konkurrenz ? VEB Fortschritt ? VEB Robotron ? VEB Diamant ? VEB Sachsenring ? MZ ? Leuna ? Böhlen ? ...................Wo nichts war, da gab es auch keine Konkurrenz ! Oh Frau Lengsfeld . glauben sie das wirklich ?
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, ihr Wirken in allen Ehren. Sie haben sich ohne Frage viele Verdienste zuzurechnen. Eines verstehe ich aber nicht. Sie wollten um den 17. Juni einen sofortigen Beitritt zur BRD. Dass Kanzler Kohl die Besuchertribüne fluchtartig verließ, würde ich dem zurechnen, dass er wirklich einen Schreck bekommen hatte. Ein Beitritt ist eine sehr komplexe Sache, die man nicht einfach in der Volkskammer beschließen kann. Sie sagen selbst, dass die Zeit bis zum 3. Oktober voller Arbeit, auch Fehlentscheidungen und Klarstellungen war. Das Chaos wäre perfekt gewesen, wenn z.B. am 18. Juni der Beitritt erfolgt wäre. Zwei unterschiedliche System zusammenzubringen, die nicht einmal das gleiche Bankenschuldsystem hatten, ist eine sehr schwere Aufgabe, Auf das Naturschutzgesetz konnte man verzichten. Es gab ja schon viele Naturschutzgebiet in der DDR. Wie die sich nun genannt haben, ist dabei egal. Der Namen wurde bloß dem Westen angeglichen. Wichtiger wäre es gewesen, dass bei den Verhandlungen den Westen klargemacht werden würde, was Geldzuweisungen des Staats, welches aus dem Staatshaushalt über die Banken an bestimmte Unternehmen und der Wohnungsbaugesellschaften in der DDR bedeuteten, dass sie keine Schulden im klassischen Sinne waren, wie im Gegensatz dazu im Westen. Dieser grundsätzliche Unterschied, wurde übertüncht und brachte auch Unternehmen, die hätten weiterexistieren können, in die Insolvenz. Wohnungsbaugesellschaften saßen plötzlich in der Schuldenfalle und wussten nicht, wie sie herauskommen sollten. Das völlig unterschiedliche Banksystem der DDR wurde einfach in den Westen eingegliedert, koste es was es wolle. Aber den Grünen war ja der Naturschutz sehr viel wichtiger, als die Menschen. Das ist so typisch.
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