Ihre Prämisse, wonach Regierungen früher pragmatisch anstatt moralisch waren, stimmt m.E. so nicht. Jede Regierung legitimiert sich mit der (vorgeschobenen) Begründung, sie sei ja gewählt worden, weil die Bürger sie wollten, folglich auch deren Moral -lateinisch ‚das gute Daherkommen‘- abbilden. Das war und ist bei allen Regierungen so, seien sie nun rechts oder links. Der Punkt ist m.E. ganz woanders, Sie schneiden ihn aber richtigerweise an: Die herrschenden haben den Ethiksprech gefunden, den offenbar die überwiegende Mehrheit der Bürger anspricht, nämlich die des Sündigen. Eine Ethik des Büssers ist da allerdings nichts anderes als die Folge einer jahrzehntelangen Indoktrinierung unserer Kinder von linker Seite, die aus einem mir unerfindlichen Grund die Märchen über Ausbeutung und Weltuntergang über und über repliziert und verbreitet, gerade und auch in der Schule. Ohne eine Reformation ( weil auch diese Ethik des Büsssens nur auf Glaube, also Religion beruht) wird sich selbst unter einer rechten Regierung gar nichts ändern, weil auch diese eine solche Ethik als Moral verkaufen wird.
++ Gleichzeitig deutet der Satz an, dass man auf eine unabhängige Presse nicht unbedingt hoffen sollte.++ In dem Satz steckt ein Fehler, weil er DIE Presse als zentrale Projektion nimmt. DIE unabhängige Presse gab es nie, wird es nie gegen. Alle Medien sind privat geführte Unternehmen, welche mit ihrem Produkt Gewinn erzielen müssen. Der oder die Eigentümer einer Zeitung sind in das herrschende System eingebettet, sind also immer Teil der herrschenden Klasse. Um was es geht ist, dass vormals die Presse ein Abbild der unterschiedlichen Weltanschauungen unter der herrschenden Klasse war, von der kompromisslos konservativen FAZ bis hin zur linksradikalen TAZ. Hierbei wurde immer die gerade herrschenden Regierung von der einen Presse kritisch begutachtet und angegriffen und von der anderen Presse verteidigt. Der Leser konnte sich das aussuchen was ihm gefiel. Der gemeine Bürger hatte eine Wahl Mit 2015 und den Rechtsbrüchen der Merkeilregierungen hat sich die Presse, selbst verschuldet, gleich geschaltet. Ist insgesamt vor unseren Augen auf den Regierungskurs eingeschwenkt. Und die Öffentlich - Rechtlichen Medien gleich mit. Aus der vielfältigen Presse ist DIE Presse geworden. Der gemeine Bürger hat nun keine Wahl mehr. Nun ergibt sich die Frage, warum hat die Presse sich gleich schalten lassen?
Herr Vahlefeld, danke! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, was in Deutschland passiert.
Genialer Beitrag. Eigentlich mag ich ja solche komplexen, ellenlange Texte nicht, aber dieser Artikel ist der “Knaller”. Kann mich nicht daran erinnern, wann ich zum letzten mal einen Beitrag so aufmerksam gelesen habe. :-) *copy* *paste* Danke ;-)
Richtige Einschätzung der Lage. Man möchte Markus Vahlefeld bzw. die Achse Autoren bitten, mal ihre Sicht der Zukunft hier darzulegen.
Dass die Politiker alle jetzt so grün sind, liegt an den Wählern (eventuell massiv beeinflusst durch die Medien). Man sehe sich einen Söder an. Wenn er könnte, wie er wollte, würde er noch heute den “Grünenfresser” a la Strauß abgeben. Aber die Wahlen in Bayern und Hessen haben ihm gezeigt: Viele Wähler wollen genau dieses Grüne haben. Sie wollen genau diese Hypermoral haben. Und jetzt gibt sich Söder halt auch grün. Er will ja siegen. Und es liegt massiv an den Medien. Jeder Politiker weiß, wenn er irgendetwas politisch Unkorrektes sagt, wird er von den Medien fertig gemacht. Und das wollen alle vermeiden. Kohl hat damals noch auf das Magazin aus Hamburg heruntergeblickt. Es war ihm egal. Er gewann die Wahlen trotzdem. Heute haben alle Politiker eine massive Angst vor den Medien.
Sehr gut und richtig von Herrn Vahlefeld geschrieben. Aber warum lässt sich der Deutsche Michel das gefallen? Und warum gibt es in Deutschland keine Partei, die das aufgreift ohne gleich wieder unappetitliches braunes Zeug abzusondern?
Ein Beherrschter, der bis zum letzten Satz durchgehalten hat, verlangt die Änderung des Wahlrechts für alle Parlamente in Deutschland, für die Wahl des Bundespräsidenten und für die Wahl des Bundeskanzlers. Er verlangt die Unvereinbarkeit der gleichzeitigen Ausübung von Parlamentsmandat und Regierungsamt (Trennung Legislative und Exekutive) und die Unvereinbarkeit der gleichzeitigen Ausübung von Parteiamt und Regierungsamt (Trennung Partei und Regierung). Er verlangt Volksentscheide auf allen Parlamentsebenen, an die sich Parlamente und Regierungen zu halten haben. Er verlangt die Trennung von Staat und Kirche und damit die Auflösung aller Staatsverträge mit dem Kirchen. Ein Beherrschter will nicht länger Sklave einer Parteiokratie in der Bundesrepublik Deutschland sein. Ein Beherrschter will vom Beherrschten zum Souverän aufsteigen, der in einer Demokratie über allen Parlamenten und Parteien steht.
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