Zitat: “... profilierte sich die Gedenkstätte zum wichtigsten Erinnerungsort an die zweite deutsche Diktatur” - zu ergänzen: ... die eine Partei namens SED, erstmalig umbenannt in PDS, letztmalig umbenannt in Die Linke, zu verantworten hat. Und welcher Partei gehört jener Politiker an, der die Jagd auf den Leiter dieser Gedenkstätte angezettelt hat? Eben. Sonst noch Fragen? Ja, eine. Wieso leisten wir uns eine weitere Nichtaufarbeitung deutscher Schuld, die man in etwa damit vergleichen könnte, einem Neonazi die politische Aufsicht über eine KZ-Gedenkstätte zu übertragen?
Vielen Dank für Ihren Beitrag, liebe Frau Lengsfeld. Als ich vor Jahren von der Redaktiom einer Zeitung gebeten wurde, über Hohenschönhausen zu schreiben, ahnte ich nicht, was mich dort erwartete. Beim Übertreten der Schwelle fiel mir spontan Dantes Verszeile zur Hölle ein: “Lasst, die ihr eintretet, jede Hoffnung fahren.” Ein ehemaliger Insasse dieses einstigen Stasi-Untersuchungsgefängnisses brachte uns Besuchern seine eigenen Erfahrungen nahe. Die Perfidie der entmenschlichten “Mitarbeiter” - wohl eher Sklavenaufseher - ist kaum zu beschreiben. Ich hatte auch Gelegenheit, mit einer mutigen Frau zu sprechen. Edda Schönherz, ehemals Redakteurin beim DDR Fernsehen, wurde dort wegen angedachter Republikflucht verhört und verbrachte später eine mehrjährige Haftstrafe im mehr als berüchtigten Frauengefängnis Burg Hoheneck, das traurige Berühmtheit durch seine sadistischen Aufseherinnen erlangte. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen muss erhalten bleiben. Und zwar unter der Leitung des bewährten Hubertus Knabe. Die mutmaßlichen Übergriffe seines Stellvertreters dienen doch nur als Vorwand, Knabe aus dem Amt zu entfernen. Wen wundert es, dass ein Mann namens Lederer von der Linkspartei sich für seinen Rauswurf stark gemacht hat, dieser Nachfolgeorganisation der SED. Es erschüttert mich immer wieder, wie lang der Arm der Stasi auch heute noch ist. Es ist bedauerlich, dass so wenige übersättigte Wessis dies zur Kenntnis nehmen wollen.
PS: vielleicht kann Frau Dr. Merkel mit Literaturhinweisen da weiterhelfen, sie hatte ja, früher, laut Presse mit dem Thema zu tun…..
Danke für all Ihren Einsatz und diesen hochinteressanten Artikel. Hab wieder was gelernt! Finde man sollte sich endlich die alte, verstaubte Literatur der AGITPROP aus den Archiven hinter dem Eisernen Vorhang vornehmen und im Hinblick auf ihren heutigen Gebrauch analysieren, denn die Handschrift, mit der politisch Unbeliebte in den letzten 20-30 Jahren entfernt werden ist doch immer die gleiche. Seit dem Fall der Mauer nach einer gewissen Latenzzeit fällt mir diese “Handschrift” ganz besonders auf und zwar sowohl hier und neuerdings auch in den U.S.A. Das “Schriftbild” ist in etwa wie folgt: irgend jemand vermutet als “Zeuge” was, das nicht immer, aber häufig mit Sexismus oder noch besser Sex…...zu tun hat .(siehe Kavanaugh) manchmal sind es auch finanzielle Unregelmäßigkeiten wie bei Fillon oder Wulff…............. Es folgt ein nicht enden wollender “medialer Aufschrei” über den “Verdacht” mit Schlagzeilen landauf und landab, und dem Verschwinden des “Angeklagten” bar jeden Beweises. Sobald der Angeklagte von der Bühne ist folgt ein kurzes zufriedenes mediales Aufatmen gefolgt von absoluter “Funkstille” zum Rest der Geschichte… Vor dem Fall der Mauer war dererlei Verhalten restlos als Rufmord tabuisiert. Dies im Einklang mit dem Gebot: Du sollst kein falsches Zeugnis abgeben gegen Deinen Nächsten….und der Goldenen Regel oder dem Imperativ von Kant: Was man selbst nicht erleiden möge (z.B. ein Vor-Urteil, ohne jeden Beweis gepaart mit übler Nachrede) tue man auch dem Andern nicht an. Nach dem Fall der Mauer machte sich just ganz genau dieses verkommene Verhalten im Westen breit. Warum nun ausgerechnet jene die sich den Kampf gegen jede Form von Vor-Urteil auf die Fahnen geschrieben haben, mit diesem hausieren gehen, nicht aus Angst sondern um Leben, Würde, und Ansehen derer zu zerstören, die ihnen nicht “grün” sind scheint mir eine interessante Frage bei der das WANN, WO, WARUM, WIE durch WEN durchleutet werden sollte.
Frau Lengsfeld, Ihre Worte in Monika Grütters Ohren! Ich kann nicht verstehen, wie sich die CDU-Dame hinter Klaus Lederer von der SED- Nachfolgepartei stellen kann und Hubertus Knabe im Regen stehenlässt. So hat das ganze ein übles G’schmäckle!
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