Frau Emcke sei erklärt, dass es z B bei uns in Frankreich nicht die Anhänger des FN, sondern Muslime sind, die Juden angreifen und ihnen “die Kippa vom Kopf reissen”. Sind die Attentate auf den jüdischen Supermarkt und auf Bataclan, der - ganz zufällig !!!!!! - Juden gehôrt, schon vergessen oder passen sie nur nicht in das Emcke’sche Konzept ? Frau Emcke erinnert mich an das Zitat von Karl Kraus, wonach selbst Zwerge lange Schatten werfen, wenn die Sonne der Kultur niedrig steht.
Welch grandioser Beitrag. Er entblößt die Scheinheiligkeit unseres politischen und intellektuellen Establishments. Er deckt eine Strömung auf, die alles hinwegfegt, wofür Jahrzehnte lang gerungen und gekämpft wurde. “Emcke preist die bunte Vielfalt der multikulturellen Gesellschaft, die individuelle Unverwechselbarkeit jedes einzelnen Menschen und die „demokratische Geschichte“, die „von allen gemacht“ wird, doch diejenigen, die Hass produzieren – und das sind für sie offenbar sehr viele – gehören von alledem ausgeschlossen.” Welch eine Borniertheit. Hier redet jemand dem Multikulturalismus das Wort. Die hiermit beförderte radikale Globalisierung wird genau das Gegenteil bewirken. Die “demokratische Geschichte”, die bisher gemacht wurde, wird in der Anonymität einer übernationalen, nicht demokratisch legitimierten “Eliten”-Herrschaft, untergehen. Die Unverwechselbarkeit jedes einzelnen Menschen kann doch nur in der Atmosphäre einer geordneten und demokratischen Gesellschaft zur Entfaltung kommen, nicht im Dunstkreis eines Multikulturalismus, der unregierbar wird. Das Befallgetöse des Establishments zu solchem Sermon lässt schlimme Befürchtungen aufkommen.
Emcke ist der klassische Typus des inszenierten Demokraten ohne demokratische Eigenschaften und selbst zertifiziert. Sie pauschalisiert exakt so, wie sie es auf das Gegenüber im Widerspruch projiziert, reduziert die Debatte auf einfachste Feindbilder, die von der hiesigen politischen Klasse begeistert bejubelt werden, weil sie deren Irrfahrt wieder publizistische Legitimierung verleiht. Bei Walser war lebhafter Widerspruch und Debatte, bei Emcke das Aufspringen der Claquere der Macht. Wer kauft sowas eigentlich, ehrliche Frage eines “Verstehenwollenden”?
Sehr gute Kritik. Für diese Menschen ist das Opfer-Label etwas, mit dem man bei der Politik und in der Gesellschaft punkten kann und so seine totalitären Interessen durchsetzt. Zum Glück fallen die Menschen so langsam nicht mehr darauf rein. “Es ist ein willkommener Persilschein für eine verunsicherte politische Klasse, die es längst aufgegeben hat, in einer sie überfordernden Epoche der Globalisierung und Massenmigration reale Veränderungen anzustreben. “ Sauber! Jetzt sind die Politiker die Abgehängten, die die Auswirkungen ihrer Politik nicht verstehen. Sehr gut und sehr wahr.
Danke für den klarstellenden Beitrag.
Als ich die Rede der mir bis dato unbekannten Frau Emcke aufgrund des medialen Hypes nachgelesen habe, blieb als Ergebnis ein großes, unfassbares Unbehagen. Ihr Artikel, Herr Zimski, drückt mein Unbehagen aus. Sie machen die krude und widersprüchliche Argumentationstruktur dieser teils auch sehr oberflächlichen und politisch naiven Rede mehr als deutlich. Politisch naiv alleine schon deswegen, dass sich Frau Emcke doch darüber klar sein müsste, dass sie als offen lesbische Frau wohl in keinem islamischen Land eine derartige Bühne bekommen würde. Eine Rede, in der eigentlich nichts in sich stimmig ist und die trotzdem vom exklusiven Zuhörer- und Kommentatorenkreis schon beinahe hysterisch laut beklatscht wird. “Propagandistin der Reinheit” ist ein schöner Titel für Frau Emcke, die ja tatsächlich die Reinheit des Totalitären vertritt. Frau Emcke predigt ein dichotomes Weltbild in der die Guten (Frau Emcke selbst und alle die so denken wie sie) ein wohliges, ungestörtes, mitnichten buntes, sondern schon klar diskriminiertes und ideologisch gefestigtes Miteinander feiern wollen und die Bösen (alle, die nicht in das Raster der herrschenden selbsternannten Guten passen wollen) mit klarer Kante abgewertet und ausgegrenzt werden sollen.
Sie bringen es genau auf den Punkt, Herr Zimski. Carolin Emckes verlogener und sich bei den muslimischen Communities anbiedernder Artikel, 2010 in der Zeit, “Liberaler Rassismus”, in dem jegliche Islamkritik als Charakterfehler der Kritisierenden, aber niemals als berechtigter Hinweis auf koranimmanente Fehlentwicklungen eingestuft wurde, hat mich damals dazu bewogen, mein Zeit-Abo nach mehr als zwanzig Jahren zu kündigen.
Wenn in Deutschland die Scharia flächendeckend und ausschließlich gilt, wird auch Frau Emcke brav ihr Kopftuch tragen und dies als die selbstbewusste Entscheidung einer modernen Frau begründen…
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