Die Anti-Israel-Propaganda der New York Times

Es ist Sabbat. Ich habe mir ein wenig Ruhe verdient. Wir alle haben uns Ruhe verdient. Aber nein. Ich setze mich hin, schlage die Times, meine New Yorker Version der Pravda auf – und sehe, dass es keine Atempause gibt, kein Loslassen, immer noch keine Ausgewogenheit, immer noch keinen Kontext, keine Expertise.

Am 28. Mai sind auf der Titelseite, vorne und in der Mitte, 66 Fotos von unschuldigen, süßen, toten Kindergesichtern zu sehen, acht Reihen quer und acht Reihen längs, alles in Farbe. Mit einer Ausnahme handelt es sich um Kinder, die in Gaza lebten. Die Fotomontage trägt den Titel „Sie waren nur Kinder“. Es folgen drei kurze Sätze: „Mindestens 67 Menschen unter 18 Jahren in Gaza und zwei in Israel wurden nach ersten Berichten während des Konflikts in diesem Monat getötet. Sie hatten Ärzte, Künstler und Vorsitzende werden wollen. Lesen Sie ihre Geschichten, Seiten A 10-11.“ (Ein Foto fehlt).

Vier der männlichen Gesichter werden als sechzehn oder siebzehn Jahre alt beschrieben. Viele Jungen sind zwischen dreizehn und sechzehn Jahren alt. Drei der Mädchen tragen Hidschab und sind zwischen 13 und 17 Jahre alt. Ein Beduinenmädchen, 17 Jahre alt, ist nicht abgebildet. Zwei Fotos zeigen jeweils zwei Gesichter. Das Gesicht eines Kindes fehlt. Nur ein israelisches Kind, der 5-jährige Ido Avigal aus Sderot, wird aufgeführt.

Die New York Times erwähnt nicht, dass die Raketen der Hamas oft fehlschlugen und ihre eigenen zivilen „menschlichen Schutzschilde“ töteten, noch erwähnt sie, dass die Hamas Kinder im Alter von fünf Jahren trainiert, Gewehre zu halten und abzufeuern, Steine zu werfen und Dolche zu tragen. Vielleicht zeigen diese Fotos die einzigen Kinder in Gaza, die kein paramilitärisches Training im Stil der Hamas hatten, keine Indoktrination zum Hass. Zweifelsohne haben die Hamas, pro-palästinensische Menschenrechtsgruppen und Eltern aus Gaza diese Fotos zur Verfügung gestellt.

Kein Wort über menschliche Schutzschilde

Die Reporter der Times heizen den Aufruhr an, indem sie mit ihren verschiedenen Überschriften unser Mitgefühl und unsere Empörung fordern: „Begraben mit ihren Träumen und Albträumen“, und indem sie uns noch mehr Fotos von Gaza-Trauer zeigen: Eine schwer verletzte Mutter, die über dem Körper ihres toten Sohnes weint; eine Trümmerszene in Gaza mit der Überschrift „Suche nach Opfern eines israelischen Luftangriffs“. Und: „Die letzte Zeichnung von Rafeef Abu Dayer, 10, bevor sie getötet wurde.“

Der Text: „Ein durchschnittlicher 15-Jähriger in Gaza hätte vier große israelische Offensiven miterlebt.“ Kein Wort darüber, dass Israel zurückschlägt, um seine Zivilisten vor den Raketen der Hamas zu schützen. Israel wird immer, immer, als der Aggressor und in der „Offensive“ gesehen.

Außerdem liest man: „Viele Menschen in Gaza sagen jedoch, dass die Vorsichtsmaßnahmen, die Israel trifft, tragischerweise unzureichend sind.“ Kein Wort über den Einsatz von Kindern und Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas, kein Satz über das Versagen der Hamas, einen eigenen „Iron Dome“ zu bauen statt Terrortunnel und Raketen mit Unterstützung des Irans.

Es gibt noch mehr zu sagen: Das Gesicht jedes Kindes ist auf einer Doppelseite noch einmal abgebildet, zusammen mit Namen, Alter und Kurzbiografie. Weiter stellt die Times fest, dass Experten für psychische Gesundheit, „die mit den Kindern in Gaza arbeiten, sagen, dass sie häufig unter posttraumatischer Belastungsstörung, chronischer Angst und Furcht leiden. Diese Gefühle können lähmende Alpträume und selbstzerstörerisches oder aggressives Verhalten hervorrufen“.

Das Heilige Land ethnisch von Juden säubern

Kein Wort über die Kinder in Ashdod, Ashkelon, Sderot (israelische Städte nahe Gaza, Anm.d.Red.), die ebenfalls an posttraumatischer Belastungsstörung leiden, wenn man bedenkt, dass sie 15 Sekunden haben, um nach einer Warnung in einen Luftschutzbunker zu gelangen; kein Wort über die Kinder in Lod, Haifa, Ramle, den Vororten von Tel Aviv, die den Lärm von Raketen und randalierenden arabischen Nachbarmobs erlebten, die Gebäude und Synagogen niederbrannten.

Die Tatsache, dass zu wenige Juden getötet wurden und dass der jüdische Staat die Macht hat, sich gegen Terroristen zu verteidigen, hat die New York Times, die Europäische Union, die Vereinten Nationen und die amerikanische Regierung absolut wütend gemacht.

Die Times hat das gleiche Narrativ Tag für Tag während des Angriffs der Hamas auf Israel wiederholt, sodass jetzt diejenigen, die begonnen haben, Juden in den Straßen von Amerika und Europa anzugreifen, ganz aufgebracht sind.

Und in der gleichen Ausgabe fordert Tzipi Livni wieder eine Zwei-Staaten-Lösung – eine, die die palästinensische Führung, sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen, ständig abgelehnt hat. Ihr Beitrag ist ein „vernünftiger“, er wird „vernünftige“ Menschen ansprechen, aber nicht Terroristen, die entschlossen sind, das Heilige Land ethnisch von Juden zu säubern.

Dies ist eine deutsche Übersetzung eines Beitrags, der zuerst in Thejewishvoice.com erschien.

Foto: Phyllis Chesler

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Gabriele Klein / 06.06.2021

Wer ein klein wenig was denkt den interessiert die ständig wiederholte Mantra, bar jeder Analyse nicht. Auch der erforderliche Zwangsverkauf von ausgesprochener Kriegspropaganda mit Parteinahme für Kriegsverbrecher wie die Hamas seitens d. ÖR oder die sinkenden Verkaufszahlen einer nicht mehr freien Presse, zeigen dass es keinen interessiert.  Die Leute merken wie und wann sie manipuliert werden. Zumal ja mittlerweile jeder weiß wie sowas funktionniert. Selbst bei Analphabeten hat es sich rumgesprochen dass das Problem nicht Israel sondern Hamas heißt. Denn die Flüchtlingsspur verläuft Richtung Israel und nicht Richtung Gaza.  Auch eine Verwechslung zwischen Lampedusa und Gaza kann ich unter den vielen Flüchtlingen nirgendwo erkennen.

S. Marek / 05.06.2021

@ Harald Unger, Danke, Sie habe es nicht minder Kurz aber dafür korrekt nach Faktenlage beschrieben. Einzig und alleine würde es mich persönlich freuen wenn die israelische Regierung sich weniger sorgen um Weltstimmung und Stimmen macht und dem IDF erlaubt so vorzugehen, daß kein Stein auf dem anderem dort bleibt woraus es auf Israel geschossen wurde.  Wenn die “Zivilisten” das Treiben von Hamas und Co. unterstützen und sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen, dann Pech gehabt. Es darf den Terroristen nach Abschuß deren Raketen keine Zeit eingeräumt werden verschfinden zu können.  Gaza solte am Ende der vorbereitenden Aktionen eingenommen werden und die Ägyptischstämige Bevölkerung nach Ägypten übersiedelt werden. Für alle anderen Araber gibt es genügend arabischer Heimastländer oder auch in EU die nach entsprechenden Facharbeitern suchen.  Das große Wehklagen der “Welt” kommt doch sowieso wie immer.

Marcel Seiler / 05.06.2021

Das wundert mich nicht. Meine “liberalen” Bekannten aus den USA gaben als erste Reaktion auf den letzten Krieg der Hamas: wie unmöglich Israel die armen Palästinenser behandle. Es ist zum Heulen.

Irene Luh / 05.06.2021

@Harald Unger, gemäß israelischer Presse, der erste perfekte Verteidigungskrieg mit KI-Unterstützung, seitens Israels. Interessant ist, auch die Türkei arbeitet in diese Richtung. Noch schlimmer. Es gibt erste europäische Staaten die türkische Drohnen, türkische Technologie, (das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, wie sehr ist dieses Europa abgestürzt, durch unsere uns verratenden Möchtegern-Eliten,) erwerben. Der Krieg gegen Armenien wird von Aserbaidschan (?) erfolgreich mit dieser Technik geführt, las ich. Unterstellt, es stimmt, dann macht die Türkei das auch in Lybien. Technologie von den Türken kaufen. Wenn das keine Niederlage ist, kein Vorgeschmack auf kommende Tatsachen? Der Iran soll in vier Monaten vor der Ferstigstellung der ersten Atombombe stehen, dank der Hilfe “unserer” bereitwilligen Verräter. Der Verrat Westeuropas und der verkommenen Linken in den USA ist gigantisch. Schlimmer, die Lügenpresse behauptet, zwei Drittel der dort lebenden Juden wären auf Seiten des Falschspielers Biden. Warum auch immer. Ich mag das nicht glauben. Lügnern glaube ich nichts.

R. Gremli / 05.06.2021

Harald Unger, der Angriff der Hamas muss schon eine Weile geplant gewesen sein, denn dass sich genau in diesen elf Tagen ein Führer der Hamas mit seiner Entourage nach Doha in ein Luxushotel abgesetzt hat, kommt ja sicher nicht so spontan. Laut Mossad hatten die dort für 1’000’000 US$ logiert. Jetzt kommen sie und betteln um Wiederaufbauhilfe…  D.Decker, unter diesen Umständen ist eine Zweistaatenlösung illusorisch und eigentlich von niemandem mehr gewollt, am wenigsten von der Hamas.

Rolf Wittwer / 05.06.2021

Soviel aus dem Koran ersichtlich ist, will doch der Islam, bzw. sein Anhang, künftig die Welt nach des Propheten Macht beherrschen, wobei ihm jedes, aber auch wirklich jedes Mittel “recht” ist. Die weltweite islamische Ideologie zielt eindeutig auf die Vernichtung Israels hin. Wenn das erreicht würde, hätte der Islam den gesamten östlichen, südlichen und südwestlichen Mittelmeerraum als Operationsgebiet für terrroristische und geopolitische Angriffskriege gegen Europa frei. Ebenso würde dadurch der Weg für weitere Abermillionen dem Islam zugehörigen Personen jeglichen Couleurs geebnet. Was das bedeutet, kann nun schon seit etlichen Jahren, in grösseren europäischen Agglomerationen leicht festgestellt werden. Und mit eindeutiger Tendenz zu kontinentaler Verschlechterung des gesellschaftspolitischen Klimas. Wozu auch der Antisemitismus, Neonazismus und linker Neofaschismus in verschiedenen politisch abgesicherten Nuancen gehört. Muss das sein?

alma Ruth / 05.06.2021

Die NYT war einmal eine gute Zeitung. Von Niveau, Lang ist es her. Schade, sehr schade wie tief sie gesunken ist. lg alma Ruth

Wilfried Cremer / 05.06.2021

Sehr geehrte Frau Chesler, Palästina ist ja auch das Negativ-New-York für Islamisten > wenn du es da nicht schaffst, schaffst du es nirgendwo < ; sie haben doppelt Recht, auf Dauer.

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