Immer noch schockiert über die New York Times

Wenn überhaupt, dann ist die Berichterstattung der „Gray Lady“ noch verzerrter, noch unverhohlener, noch mehr dem Narrativ verpflichtet, die israelische Selbstverteidigung als abscheulichste Aggression zu betrachten.

Ich schreibe schon seit langem über Antisemitismus / Antizionismus / Judenhass – und so habe ich auch dokumentiert, wie die New York Times, meine einst (und manchmal immer noch) geliebte Heimatzeitung, massiv, wahnsinnig, obsessiv und gefährlich die Nachrichten über Israel und die Juden verzerrt.

In Anbetracht der Tatsache, dass sie den Holocaust beerdigt haben, sollte ich nicht mehr überrascht oder schockiert sein, wenn ich auf eine weitere grob irreführende Schlagzeile, ein Zitat, eine Artikelserie oder Fotos stoße. Und doch bin ich es jedes Mal aufs Neue. Aber wenn ich darauf stoße, wird mir auch übel, ich bin frustriert, untröstlich und verängstigt.

Dieses Ausmaß und diese Menge an Propaganda wird – wie bereits geschehen – dazu führen, dass sich gebildete amerikanische Juden sowohl von Israel als auch von sichtbar religiösen Juden distanzieren. Wie sollen sie sonst mithalten, weiterkommen, sicher bleiben?

Doch nun lasst uns den Herrn preisen! Obwohl die New York Times über die Blockade des Abgeordneten Kevin McCarthy gegen den Plan der Abgeordneten Rashida Tlaib berichtete, eine „Veranstaltung im Kapitol zum Gedenken an die Vertreibung der arabischen ,Palästinenser‘ bei der Gründung des Staates Israel“ abzuhalten, hat sie sich nicht wie in der Vergangenheit zu diesem Thema geäußert.

Schuld sind mal wieder „beide Seiten“

Die arabischen „Palästinenser“ haben ihren „ungeheuren Verlust“ und ihre noch ausgeklügeltere Selbstsabotage gefeiert, indem sie diesem Verlust ein Denkmal gesetzt haben, wodurch sie sich selbst als die heiligsten Opfer der Welt darstellen können; sie tragen „Judengesichter“, verurteilen die israelische Regierung als „Nazis“ und behaupten, dass ihre Nichtakzeptanz des UN-Teilungsplans von 1948 (den Israel akzeptiert hat) und der anschließende Angriff von fünf arabischen Armeen auf Israel, der vor 75 Jahren zu einer arabischen militärischen Niederlage führte, einem „Völkermord“ aus der Zeit des Holocausts gleichkommt. Dafür haben sie jede Vernunft aufgegeben. Die Tatsache, dass die arabische Bevölkerung in Jerusalem, Haifa, dem Gazastreifen und den umstrittenen Gebieten im Westjordanland exponentiell zugenommen hat, schreckt diese Propaganda nicht ab, und auch die westlichen Medien hinterfragen eine solch eklatante, ja lächerliche Lüge nicht.

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) wurde absichtlich gegründet, um die dauerhafte Existenz von arabischen „Palästinensern“ in „Flüchtlingslagern“ zu finanzieren. Diese UN-Einrichtung wird in hohem Maße von der EU und anderen arabischen Regierungen unterstützt, die sich geweigert haben, arabischen Flüchtlingen zu erlauben, irgendwo anders im Nahen Osten zu arbeiten oder Bürger zu werden.

Doch die NYT hat es wieder einmal nicht geschafft, mich zu überraschen. Eben hat sie einen Artikel mit dem Titel „Waffenstillstand, aber keine Lösung des Konflikts zwischen Gaza und Israel“ veröffentlicht. Ein solcher Titel suggeriert, dass beide Seiten diesen Konflikt gewählt haben, im Gegensatz zu der Feststellung, dass „palästinensische Kämpfer“ sich dafür entschieden haben, Israels Unabhängigkeitstag zu feiern, indem sie 800 Raketen auf das jüdische Heimatland abfeuerten. Dieser Titel suggeriert nicht, dass Israel sowohl in Selbstverteidigung als auch mit dem Ziel reagierte, den Beschuss zu beenden.

Wer kontrolliert denn Gaza?

Der Artikel besteht aus 23 Absätzen und zwei Fotos, eines von der Zerstörung in Gaza durch das „israelische Militär“ und das zweite von arabischen „Palästinensern“, die den Waffenstillstand feiern. Erst im 20. Absatz lesen wir, dass die Wut der arabischen „Palästinenser“ durch Israels „umfassendere wirtschaftliche Beschränkungen für den Gazastreifen, sein zweistufiges Rechtssystem im Westjordanland – und für die extremistischen Palästinenser, die den Gazastreifen kontrollieren, durch die Existenz Israels selbst verursacht wird.“

Aha! Der Gazastreifen wird nicht von Israel kontrolliert (das ihn vor langer Zeit evakuiert hat) und auch nicht von Ägypten, sondern von „extremistischen Palästinensern“, die „Israels Existenz an sich ablehnen.“

Ich kann hier kein Wort über Israels langjährigen Wunsch nach Frieden finden, über seine Bereitschaft, für den Frieden viel Land aufzugeben, oder über Israels präzise Bemühungen, islamistische Terroristenführer zu treffen anstatt zivile menschliche Schutzschilde. Fotos von israelischen Kindern und Frauen, die in Bombenbunker oder Schutzräume eilen, während die Hamas oder der Palästinensische Islamische Dschihad Raketen, Mörser und Feuerdrachen auf den Süden Israels abfeuern, werden selten veröffentlicht. Lange, nachdenkliche und mitfühlende Artikel über das Trauma der Israelis, die unter solchen Bedingungen leben, sind ebenso selten. Am seltensten von allen: die notwendigen und offensichtlichen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, was es bedeutet, dass Israel sich zurückzieht, abzieht, den Gazastreifen verlässt, evakuiert.

Würde nicht das gleiche Grauen passieren, wenn Israel mehr Land in Judäa und Samaria aufgibt?

Die Nahost-Berichterstattung der NYT ist noch verzerrter geworden

Am 11. Mai hatte die gedruckte Ausgabe der NYT einen noch aufrührerischeren Titel: „Waffenstillstandsgespräche stocken, weil Israel 2 weitere Militante tötet“. Interessanterweise wurde der Online-Titel seltsamerweise in „Feuergefechte zwischen Israel und Gaza inmitten von Waffenstillstandsgesprächen“ geändert. Ich kann nur sagen, dass der Titel den vierten Absatz von Isabel Kershner hätte wiedergeben sollen, der da lautet:

„Die grenzüberschreitenden Auseinandersetzungen begannen weniger intensiv als am Mittwoch, als der Islamische Dschihad mehr als 500 Raketen und Mörsergranaten in Richtung Israel abfeuerte...“

Ich und eine Handvoll anderer kognitiver Kämpfer korrigieren solche Berichte seit einem Vierteljahrhundert. Es hat kaum einen Unterschied gemacht. Wenn überhaupt, dann ist die Berichterstattung der „Grauen Dame“ noch verzerrter, noch unverhohlener, noch mehr dem Narrativ verpflichtet, die israelische Selbstverteidigung als die abscheulichste Aggression und die arabische „palästinensische“ Aggression als lediglich erbärmliche Form der Selbstverteidigung anzusehen.

Israels größtes Verbrechen besteht darin, dass es sich selbst verteidigen kann. Die unmittelbare Welt (die Medien, die EU, die UNO, mit einigen Ausnahmen die arabische und muslimische Welt) scheinen Israels Hals auf dem Richtblock haben zu wollen. Das wird nie wieder geschehen.

Dieser Kommentar erschien zuerst bei Israel National News.

Phyllis Chesler ist emeritierte Professorin für Psychologie und Frauenstudien an der City University of New York (CUNY) und Autorin von 20 Büchern.

Foto: Phyllis Chesler

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GAbriele Klein / 22.05.2023

Finde man sollte sich eher mit dem Ausbau der Abraham Agreements befassen und auch als Journalist die Aufmerksamkeit darauf lenken anstatt mit dem Geschriebsel einer New York Times deren Auflagen vom Waffengang leben. Jede Minute solcher Lektüre wäre mir eine Minute zu viel. Der Fisch stinkt am Kopfe. Das was die meisten Leute denken spiegeln die MNM nicht, sie tun nur so. Das Absurde ist dass die einfachen Frommen der 3 Hauptreligionen vermutlich mehr einigt als was sie trennt. Da Christentum u. Islam letztendlich dem Judentum entsprangen . Und, dass man das Judentum nicht bekämpfen kann ohne sich selbst zu bekämpfen sollte man irgendwann genauso begreifen wie den Unterschied zwischen einem Verkünder oder Propheten und dem was er verkündet.. Das Handeln des Propheten in Bezug auf das Verkündete wäre des Weiteren eine genaue Untersuchung wert vor der man nicht zurückschrecken sollte.  Was ich auf jüdischer Seite nicht verstehe ist dass man durch Geburt Jude sein soll UND durch Gesetz. Ich finde es geht nur eins von Beidem alles andre widerspricht der Logik und führt zu verheerenden Konsequenzen und letztlich Verfolgung von Juden u.a.d. Juden wie Karl Marx u. seiner Lehre. Ein wichtiger Beitrag zum Frieden könnte geleistet werden indem sich die Frommen auf sämtlichen Seiten von jenen distanzieren die die Orte des Gebets für politische propagandistische Zwecke mißbrauchen und mit dem Glauben für die niederträchtigsten Ziele hausieren gehen die dem innersten Kern d. Lehre diametral entgegenstehen. Wäre ich Papst hätte ich Biden u. Trudeau längst exkommuniziert . Gleiches gilt wäre ich Oberhaupt der evangelischen Kirche in Bezug auf Fr.Dr. Merkel, oder als Oberrabiner in Bezug auf Herrn Selensky Ansonsten scheint mir eine Erklärung geistiger Oberhäupter überfällig in Bezug auf die “Prophetien” besagter Agitatoren u. deren Diskrepanz zur Lehre die so schwer wiegen wie diese selbst.  Dann, nicht ein Dr. Tedros lädt die Geistlichkeit vor sondern umgekehrt.

Ralf Pöhling / 21.05.2023

Zitat:“Dieses Ausmaß und diese Menge an Propaganda wird – wie bereits geschehen – dazu führen, dass sich gebildete amerikanische Juden sowohl von Israel als auch von sichtbar religiösen Juden distanzieren. Wie sollen sie sonst mithalten, weiterkommen, sicher bleiben?” Das Stockholm Syndrom in voller Ausprägung. Der Westen befindet sich in Geiselhaft radikalislamischer Interessen, die nicht nur die jüdische Gemeinde, sondern auch die amtierende Spitzenpolitik und die Medienvertreter nicht selten zum Einknicken und damit zum unnatürlichen Positionswechsel zwingt, der gegen die eigenen Interessen gerichtet ist. Man denkt, man würde so selbst verschont bleiben. Was natürlich nur vorerst richtig ist. Man wird zwar nicht als erster erschossen, aber vielleicht als letzter oder irgendwo in der Mitte. Erschossen wird man aber in jedem Fall, wenn wir das weiter einreißen lassen. Sobald dieser Umstand mal begriffen worden ist, kann man das Ruder in die andere Richtung lenken. In nicht wenigen islamischen Ländern hat das Militär die radikalen Muselmanen in regelmäßigen Abständen direkt an die Wand gestellt, um sie loszuwerden. Der Westen lässt sich hingegen von denen hier einkaufen, erpressen und hier die Meinung diktieren. Und bereits da hört es auf. Dort muss es aufhören, sonst werden wir das Problem auf die gleiche Art und Weise lösen müssen, wie das Assad & co. immer wieder getan haben. Aber das will hier keiner hören. Noch nicht. Erfahrung macht klug. Eigene Erfahrung. Die Franzosen haben diese Erfahrung bereits. Darum geht es dort auch gerade in die richtige Richtung vorwärts.

Stephan Bujnoch / 21.05.2023

Manche Gray oder auch Great Lady fällt im Alter der Demenz anheim, so scheint es auch bei der NYT zu sein. Ich meine auch, daß die Wertung diese Darstellungen seien “verzerrt”, den Kern nicht trifft. Es sind glatte Lügen und die elenden Schreiberlinge, die solches absondern, wissen ganz genau, daß sie lügen. Deswegen bin ich dafür, die Dinge beim Namen zu nennen. Ich glaube kaum, daß die NYT dagegen gerichtlich vorgehen wird, und wenn doch, hat sie schlechte Karten.

Andreas Giovanni Brunner / 21.05.2023

Nichts neues seit Jahrzehnten.. Die Linken haben mehrheitlich immer schon auf der Antisemitismusklaviatur gespielt. Getarnt unter Begriffen wie Anti Zionismus, Antiisraelismus etc. etc. Der Terrorist und Verbrecher Arafat und seine PLO waren Liebkinder der Sowjets und deren Satelliten wie die DDR. Kontakte und Partnerschaften mit der RAF, Brigate Rosse und ähnlichen linkslinken Verbrecgerorganusationen. Jahre später und bis heute wurde die Religion, sprich der Islam ins Spiel gebracht. Ergo Gruppierungen wie Hamas, Hisbollah u. Islamischer Djihad. Habe ich einen Drecksverein vergessen? Die Unterstützer dieser Herrschaften im “Wertewsten” blieben die gleichen. Und da es aktuell eine linke

Klaus Keller / 21.05.2023

Israels größtes Verbrechen besteht darin, dass es sich selbst verteidigen kann. Die anderen könnten Antworten ihr größtes Verbrechen sei, damals nicht gewonnen zu haben. Zitat: ... UN-Teilungsplans von 1948 (den Israel akzeptiert hat)... - Die anderen nicht? Dann nicht. So wie es aussieht könnte der Konflikt noch länger dauern und es sieht so aus, als ob einige das weitere Geschehen lieber aus der Distanz betrachten. Und in der NYT hat sich der Zeitgeist einer anderen Strömung angepasst. Also eher nichts neues. Ich denke nicht das sich Israel im Zweifel auf die USA verlässt. Nicht umsonst hat man schon vor längerer Zeit einen eigenen Kampfpanzer entwickelt. Die Lieferungen aus GB und den USA waren nicht immer zuverlässig. Auch die Eigenentwicklung Iron-Dome ist ein Hinweis auf diesen Umstand.

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