Von Thomas Weidemann.
Die Deutsche Umwelthilfe sabotiert so ziemlich alles, was nicht mit Wind- und Solarkraft angetrieben wird. Sie hat den effizienten Diesel auf dem Gewissen und zieht jetzt auch gegen LNG-Terminals zu Felde. Die Argumente sind heuchlerisch.
Robert Habeck kann einem tatsächlich etwas leidtun. In Zeiten der Opposition war die Deutsche Umwelthilfe DUH vermutlich ein guter Freund des Grünen. Jetzt droht diese Freundschaft zu kippen. Kaum hatte das von Habeck geführte Wirtschaftsministerium verkündet, in Wilhelmshaven mit dem Bau eines LNG-Terminals zu beginnen, legt die DUH Widerspruch dagegen ein. Das berichtet n-tv. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) äußerte sich ebenfalls laut n-tv:
Niedersachsens Energieminister Olaf Lies bezeichnete den Widerspruch der Umwelthilfe indes als „bemerkenswert unangemessen“. „Es arbeiten sehr viele Menschen Tag und Nacht unter Hochdruck daran, dass Deutschland möglichst schnell aus der russischen Umklammerung herauskommen kann beim Thema Gas“, sagte der SPD-Politiker. „Die Übergangslösung mit schwimmenden LNG-Terminals ist dafür eine elementare Säule.“
Die ersten Arbeiten für das Terminal in Wilhelmshaven sollen noch in dieser Woche beginnen, wie Niedersachsens Energieministerium angekündigt hatte. Am Donnerstag wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Hooksiel bei Wilhelmshaven erwartet, um eine Absichtserklärung zu unterzeichnen, den Standort „zu einer Drehscheibe für saubere Energie für Deutschland“ auszubauen. Spätestens Anfang 2023 soll der LNG-Import beginnen.
Vermutlich hat sich Constantin Zerger von der DUH das auch anders vorgestellt, als er das Unterfangen der DUH bei Twitter stolz verkündete. Er erntete größtenteils Kopfschütteln, harsche Kritik und nur wenig Applaus.
Sehr interessant sind die Bedenken der DUH im Hinblick auf die Gefährdung von Schweinswalen durch die Bauarbeiten an dem LNG-Terminal. Offenbar möchte man den Tieren nicht den Lärm der Rammarbeiten zumuten. Das ist einerseits löblich, aber bei Rammarbeiten für Offshore-Windkraftanlagen hat man andererseits von der DUH bisher wenig dazu gehört. Was denn nun? Sind Rammarbeiten immer nur dann gefährlich für Schweinswale, wenn das Vorhaben nicht mit dem eigenen Narrativ übereinstimmt? Immerhin hat sich die DUH mit Robert Habeck den nach eigenen Worten größten Schweinswalfan in der aktuellen Bundesregierung als Gegner gesucht, glaubt man dem Spiegel.
Die Umwelthilfe hatte den geforderten Baustopp unter anderem damit begründet, dass Schweinswale geschützt werden müssten, durch den Bau jedoch gefährdet würden. Vor diesem Hintergrund verwies Habeck auf seine norddeutsche Herkunft. Schon in Schleswig-Holstein habe er zusammen mit der Fischerei große Anstrengungen unternommen, die Wale zu schützen. „Ich liebe Schweinswale, ich komme von der Küste“, so Habeck: „Ich bin der größte Schweinswal-Fan in der Bundesregierung!“
Für alle, die nicht von der Küste kommen: Schweinswale sind seltene und scheue Tiere; selbst passionierte Segler, die oft auf dem Wasser sind, sehen die Tiere selten bis nie. Von der Küste aus welche zu entdecken, dürfte so selten sein wie ein großer Gewinn im Lotto. Es wird geschätzt, dass in der Ostsee (da liegt Habecks Heimat Flensburg) zwischen 200 und 600 Tiere leben.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei kaltesonne.de.