Alle Vergangenheit fiel aus der Zeit. Das ist tröstend in Anbetracht des Gegenwärtigen! “Das Gute behaltet.” (Zitat: Noch so ein antiker Jude)
Hallo Ludwig Luhmann! Danke für Ihre Anteilnahme! Da gab es aber wohl ein Mißverständnis: “Ohne mich” war nicht suizidal gemeint. Ich meinte vielmehr, daß ich mich dem heutigen Regime noch entschiedener widersetzen werde als dem damaligen. Die dreifache Lebenserfahrung hilft dabei. Ungeimpft bin ich zudem. Mein Name ist halt ziemlich häufig. Durch musikalische Leistungen bin ich aber nie aufgefallen. Ich arbeite als Freiberufler im Gesundheitswesen. Ihnen recht frohe Ostern!
Ludwig Rehlinger hat sich zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit leider noch bequatschen lassen, 1988 Justizsenator im damaligen Westberlin zu werden. Die Regierung/Westberliner Senat unter Eberhard Diepgen lag seinerzeit allerdings schon in den letzten Zügen. Der Senat unter Diepgen mit seinen zahlreichen Korruptionsaffären benötigte damals eine integere Persönlichkeit, gewissermaßen als Aushängeschild. Da haben sie dann den Ludwig Rehlinger bequatscht und der hat sich leider bequatschen lassen, obwohl er das nicht nötig gehabt hätte. Wenn Ludwig Rehlinger seinerzeit im Bundesministerium verblieben wäre und sich nicht hätte bequatschen lassen, Senator für Justiz in Berlin zu werden, dann hätte er den Fall der Mauer und den Untergang der DDR noch im aktiven Dienst in der Bundesregierung in Bonn erleben und gestalten können. Durch die Wahlen Anfang 1989 in Berlin wurde dann der Senat unter Diepgen CDU durch den Senat unter Momper SPD ersetzt. Ludwig Rehlinger ist damit gleichzeitig politisch und administrativ ausgeschieden. Den Untergang der DDR hat er somit nicht mehr als Krönung seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Bonner Bundesregierung im aktiven Dienst erleben können. Eine persönliche Tragödie, die dieser untadeligen, integeren Persönlichkeit leider nicht erspart geblieben ist. Er hat sich leider bequatschen lassen, und das auch noch von Leuten, die nicht so untadelig und integer waren, wie er. Habe ich nie verstanden und verstehe ich bis heute nicht.
@Peter Thomas—-Danke für Ihren Bericht. Obwohl ich in der Schweiz geboren bin und hier auch lebe, empfinde ich genau wie sie. Unerträglich, wie sanft die Täter davonkamen. Und unglaublich, wie wenig Antikommunisten es gibt.
Tragische Geschichte und Respekt vor seiner Arbeit und dem stets aufrechten Axel Springer. Heute sind die frei gekauften wieder da angekommen, wovon sie frei gekauft wurden. Gekauft, verraten und verkauft. Verdient hat nur das ständige Politbüro.
@Peter Thomas / 07.04.2023—- “(...) Die Sozialistische Einheitspartei unter Führung der Grünen Khmer hat das Regime übernommen. Ohne Strom, ohne Bildung, ohne Heizung und ohne Straßen marschieren wir, achtfach gespritzt, der besten aller Welten entgegen. Einer Welt ohne Kohlendioxid, ohne Photosynthese, ohne Pflanzen, Tiere und Menschen. // Ohne mich.(...)—- Bitte verzagen sie nicht! Alleine schon wegen Ihrer Musik sollten Sie nicht vorzeitig aussteigen ... ;)
@Paul Sperling: ‘An die Wand gestellt oder deportiert wurde längst keiner mehr, man kann diese Praxis also eigentlich als große Verbesserung betrachten.’ Nun auch Bolschwisten lernen dazu. Man kann auch ‘leise’ ‘sterben lassen’. Es ist alles eine Frage des Wollen und der eigenen Fähigkeiten. Und in diesem Sinne war die Stasi der 80’er Jahre einfach nur ‘Spitze’; so makaber das klingt! Hinrichtungen und Deportationen schaffen doch nur unnötig Aafmerksamkeit. Wissen wir, wieviele Insassen an den unmenschlichen Haftbedingungen in Hoheneck (zentrales Frauen-KZ der DDR), Schwedt (zentrales KZ für Militärstrafgefangene der DDR), Bautzen, Hohenschönhausen etc.; durch Folter, Schläge und gezielte medizinische Fehlbehandlung starben? Matthias Domaschk, Jena, war solch ein einzelner Fall - aber doch mit Sicherheit kein Einzelfall! ‘Politische’ wurden in der ‘kommoden Diktatur’ gezielt in den Suizid getrieben. Lesen Sie Manfred Haferburg ‘Wohnhaft’. Ergooglen können Sie zum Beispiel das Schicksal der Hoheneckerin Karin Kersten. Die mußte mit ihrem Mann ausreisen (Zwangsausbürgerung) und verkrafte psychisch und seelisch nicht, daß die Stasi ihre Kinder als ‘Geiseln’ in der DDR zurückbehielt. Als die Kinder endlich ausreisen duften, war es zu spät. Ein anderer Fall ist die Schweriner Ärztin Karin Ritter, die von MfS-Verbechern gezielt in den Suizid getrieben wurde (Näheres unter teehaus-trebbow.de). In der gesamtdeutschen Bundesrepublik setzte 1990 sofort eine große Amnesie sein; es hat nicht nur keine Urteile, sondern auch nie nennenswerte Prozesse gegen Stasi-Verbrechen gegeben. DDR-Einflußagenten schützten sich, indem sie Mörder schützten und Verbrechen kleinredeten. Und DIESER Staat stellt JETZT 100-jährige vor Gericht, die in ihrer Jugend einige Monate als Wachmann, Sanitäter, Sekretärin einen falschen ‘Dienst’ getan haben. Das hat mit Rechtsstaat und Verhältnismäßigkeit nichts mehr zu tun! Ich verachte und HASSE diesen Staat und seine verlogene ‘Menschenrechts’-Politik!
Die “kapitalistische” Bundesrepublik handelte aus humitären Gründen und die “sozialistische” DDR aus reiner Geldgier, so kann man es auch ausdrücken. Und die SED hat selbst da noch getrickst, um an die begehrten Devisen zu kommen, wobei Gysi, der die “Ware” oft mit Drohungen bearbeitete und Vogel, der sie zu Höchstpreisen verschachern sollte, als Anwälte nach der Vereinigung eigentlich ihre Zulassung hätten verlieren müssen. Aber die Justiz in Deutschland, ob DDR oder Bundesrepublik ist eben total verfault und sie darf es sein, denn sie müsste sich sonst “selber” in den Knast schicken. Jedenfalls ein ziemlich trauriges Kapitel, aber für die meisten der Freigekauften trotzdem ein großes Glück.
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