Lieber Herr Wenger, “Wenn wieder ein Anschlag passiert, welcher einmal nicht motiviert ist ist von einer allzu feurigen Auslegung der heiligen Schriften jener Religion….” Wirklich einmal? Mir fallen spontan das Las Vegas Shooting und das Texas Massaker von Sutherland Springs letzten Jahres ein. Zudem Anschläge von religiös motivierten Abtreibungsgegnern zuhauf und -sich auf die Bibel und Christentum beziehend die Lords Resistance Army, welche Boko Haram alle Ehre macht (Ironie off). “Die heutige sogenannte „Antifa“ wird in Methodik und Gewaltbereitschaft dem Straßenterror der SA immer ähnlicher, doch ihr Terror wird als „Demonstration“ oder „Aktivismus“ verharmlost” Dieser Vergleich ist abstrus bis infam. Zwischen “Steine auf Polizisten werfen”, und einer SA, die staatlich organisierten Terror verbreitet, gemordet und Menschen eingesperrt hat, liegen Welten…. Schade, dass durch solche verkürzten Aussagen und zum Teil offenene Ressentiments Ihr eigentlich richtiges Anliegen - eine Unterscheidung eines psychisch kranken Einzeltäters und eines religiösen Terrorismus- nicht sonderlich tragfähig ist… Zudem kritisieren die Medien zurecht die Einlassungen einer Beatrix von Storch, die allzuschnell den vermeintlichen Urheber dieses Anschlags raus “twitterte” Auch dies sollte in einem ausgewogenen Artikel zur Sprache kommen. Viele Grüße Steffen Ahrens
Je mehr sich die politischen Lager in unserem Land gegenseitig beharken, um so größer wird die allgemeine geistige Verwirrung. So wird es notwendig, ein bisheriges Allgemeinwissen - den Unterschied zwischen krankhafter Geistesverwirrung und ideologisch-religiös motivierter Aggression - darzulegen, wie es Duschan Wegner in verständlicher und geduldiger Weise tut. Der Kampfeseifer der Lager ist so groß, dass keine Seite mehr warten kann, sondern sofort aus einem Anschlag wie in Münster Vorteile für ihre Position saugen muss. Das gilt nicht nur für die Twitterei von Frau von Storck, sondern auch für alle Zeitungen und Medien, also die Seite der “Guten”, die nicht rasch genug hervorheben konnte, dass diesmal ein “echter Deutscher”, keinesfalls ein eingebürgerter, der Täter war. Man hat den Eindruck, dass sie geradezu erleichtert darüber sind, dass endlich - Allah sei Dank - auch ein Deutscher solcher Taten fähig ist. Dabei war und ist über die Hintergründe der Tat noch wenig bekannt. Den Medien wäre zu raten, dass sie sich weniger in die Kampffronten einreihen und damit den Streit befeuern, sondern sich vielmehr auf ihre Aufgabe der sachlichen Information beschränken. Der Bürger weiß die Fakten selbst einzuordnen und benötigt dazu keine ideologischen Oberlehrer.
Also was der Herr Mazyek zuweilen absondert, ist an geistigem Unsinn kaum noch steigerungsfähig. Mit den islamistischen Terroristen hat er zumindest die Herzlosigkeit gemein. Denn ein Wort des Bedauerns wäre das Mindeste gewesen, was man von einer öffentlichen Person hätte erwarten dürfen. Stattdessen reflexartige Verdeidigung dessen was nicht zu verteidigen ist, Relativierung dessen, was nicht zu relativieren ist. Dieser Mann ist mir zutiefst suspekt, die Intention seines Redens und Handelns eine Gefahr für diesen Staat.
Oh ja, es gibt eindeutig viele in Deutschland, die verlangen, dass wir mit fremden Terror leben, nur damit ihr Gesellschaftstraum eine Chance auf die Erfüllung hat.
Leben MÜSSEN, müssen wir mit dem schlechten Wetter und Gevatter Tod. Mit Terror müssen wir nicht leben. Dass die Tat in Münster wohl nichts mit Terrorismus zu tun hatte, relativiert nicht die vielen Fälle, bei denen Terrorabsicht der Grund für die Tat war. Und es ist völlig deplatziert, es nun den bösen Rechten „heimzahlen“ zu wollen, die in Münster wieder mal auf Terror „spekuliert“ hatten. Schon die Ereignisse in Berlin am Tag darauf zeigten, dass gar kein Grund dazu besteht, sich erleichtert zurückzulehnen. Es sollte deshalb darum gehen, zu überlegen, wie wir den Terror verhindern, nicht wie wir ihm begegnen, oder mit ihm zu leben lernen. Auf die Verhinderung von Terror haben die Bürger ein Recht. Sie wollen keine Ratschläge darüber mehr hören, wie man in Terrorzeiten genauso zufrieden wie zuvor und angstfrei weiterzuleben hat. Niemand erwartet Schutz gegen Unvorhersehbares, doch wir erwarten Schutz und vor allem Maßnahmen gegen Vorhersehbares.
Nur ein Wort zu Herrn Mazyek und der “steigenden Islamophobie”: Ich lasse mir - behaupte ich mal! - von niemandem irgendwelche Vorurteile einreden. Deshalb habe ich seinerzeit anlässlich einer recht konfusen Talkshow-Debatte (hart-aber-fair, sinngemäß zum Thema “Ist der Islam gefährlich?”) den Weg gewählt mich sofort und ungefiltert damit auseinander zu setzen, indem ich mir ein Exemplar des Koran beschafft habe. Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, lediglich mit Auszügen “gefüttert” zu werden, die Mal die eine oder die andere Seite argumentativ stützen. Nach vollständiger Lektüre des “Heiligen Buches der Muslime” lauten meine Erkenntnisse zusammengefasst: Der Koran besteht - grob kategorisiert - aus drei inhaltlichen Blöcken: Erstens der Verherrlichung Gottes; vollkommen in Ordnung, jeder Religion ist es unbenommen ihren Schöpfer zu verherrlichen. Zweitens: Eine Art mittelalterliches Bürgerliches Gesetzbuch mit Regeln zum Alltag, Erbrecht, Mildtätigkeit usw.; deckt sich nicht unbedingt mit modernen Vorstellungen, ist aber in Summe eher unkritisch. Drittens: Ein unfassbarer Hass auf alles “Nicht-Muslimische” mit allgemeingültigen Tötungsbefehlen ggü. allen, die sich nicht dem Islam unterwerfen. Ich war vollkommen fassungslos!!! Ich bekomme seitdem einen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf: Wie soll jemals ein Kind, das in diesem Geist erzogen worden ist, jemals auch nur einen Funken Respekt vor anderen Menschen und Kulturen entwickeln können? Ich halte es für nahezu unmöglich! Und - nein! - der Vergleich mit der “blutrünstigen Bibel” ist unsinnig: Das Alte Testament (ohnehin für Christen nur die “Vor-Geschichte”) ist eine Ansammlung zum Teil sehr grausamer Geschichten, aber es gibt keine allgemeingültigen Befehle Gottes, wer durch Menschenhand zu Tode zu bringen ist. Den Koran muss man nicht missbrauchen, man muss ihn bloß wörtlich nehmen!
Sehr genau beobachtet und plausibel beschrieben. Der Anschlag eines Psychopathen ist definitiv ein Einzelfall. Jedoch werden sich die Attacken, die auf dem Nährboden einer Ideologie erfolgen, in schöner Regelmässigkeit wiederholen und aus Sicht der Anhänger dieser Ideologie intensivieren. Das wird im Extremfall so lange weitergehen, bis sich der Blutzoll erschöpft hat, weil es nicht mehr genug Opfer gibt. In Bezug auf den Islam bedeutet das, dass in den mittlerweile immer grösser werdenden Zellen der sich bei uns bildenden Gegengesellschaften das virulente Gedankengut sich ungehindert ausbreitet und die Rekrutierung jener erleichtert, die bereit sind, alles in Schutt und Asche zu legen und den vermeintlichen Gegner zu vernichten. Kleine Hoffnungsschimmer gibt es noch, Leute wie Victor Orban, der soeben die Wahl in Ungarn gewonnen hat, versuchen gegenzusteuern. Man kann nicht Millionen von Muslimen mit ihrem antisemitischen Gedankengut nach Europa holen und meinen, dass sie hier einen Schalter umlegen und moderate Demokraten werden. Man werfe einen Blick in arabische Schulbücher, in denen der Hass auf Juden und Ungläubige schon kleinen Kindern eingetrichtert wird. Statt die Einwanderung aus diesem Kulturkreis gänzlich zu stoppen, diskutieren wir über Obergrenzen. Obergrenzen für Leute, die uns an den Kragen wollen. Deutsche haben vor 80 Jahren versucht, die Juden auszurotten. Nun holen sie Millionen Judenhasser ins Land, die das Werk vollenden wollen. Wie es Eva Herman sagt: Die Deutschen haben den Verstand verloren.
Genau richtig Ihr Vergleich Herr Wegner. Mit Terror müssen wir nicht leben. Bei der RAF haben wir das ja auch ganz gut hin bekommen. Oder waren die auch alle verwirrte Einzeltäter?
Gut verständliche Gedanken zur Differenzierung von Terror und psychischer Krankheit wenn es denn so einfach und klar wäre. Vielleicht hilft es, wenn man sich klar macht, dass die grauen Eminenzen, also die religiös-mentalen Hintermänner der Terroridee, die sich weltweit verbreiten soll, darauf verlassen können, dass die Natur ihnen fü den wichtigen Anfang eine ganze Palette von Persönlichkeiten zur Verfügung stellt, deren Rudeldenken sie für die Idee des Terrors empfänglich macht. Der Terror wird dann als etwas “Eigenes” erlebt und “genossen” und schafft zugleich Ersatz für Isolation, geistige Leere und Langeweile. Die Idee muss nur armselig klar und radikal sein. Noch sind einheimische Mehrheiten durch ihre Sozialisierung und ihre historische Erinnerungskultur davor gefeit, einer religiösen Terroridee zu verfallen, Aber wir - eigentlich nicht mein Sprachgebrauch, passt hier aber bestens - “Biodeutsche” sterben aus, sollen zur Minderheit werden. Die politischen Weichen sind entsprechend gestellt. So erklärt es sich, dass der tägliche Terror offiziös nicht als trendbegleitend erkannt wird. Die Menschen, die die Amokfahrt von Münster jetzt als Beweis für “biodeutschen” Terror bejubeln, sind der Terroridee näher als sie wahrhaben wollen!
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