“Er ist wirklich sehr nett und ich warte nur noch darauf, dass er mir den Puls fühlt und das Essen auf Rädern bringt. Ich sehe offenbar aus wie der nächste Kandidat für die Geriatrie im Uniklinikum Halle.” Einfach herrlich ! Wer so einen kruden Humor hat, überlebt auch die ICE Hölle, erster Klasse. Trösten Sie sich, ich habe letzes Jahr so etwas ähnliches auf der Fahrt im ICE von Dresden nach München, erste Klasse erlebt, nur kam ein völlig überbesetzter Zug an, weil der vorherige einfach ausgefallen ist. Dann fuhr der Zug nicht nach München , sondern nach ERFURT und dann weiter nach München. Die erste Klasse habe ich also gar nicht gesehen, weil ebenfalls überbeladen. Das Personal war sehr freundlich, nur die einzige Toilette eine KATASTROPHE und die Differenz des Geldes von der ersten, zur zweiten Klasse wurde mir übrigens nicht erstattet ! Tja , so schafft sich die DEUTSCHE Bahn Freunde ! Aber ist DEUTSCHE Bahn nicht rassistisch ?? GRENZT das Wort nicht aus ? So wie das christliche Abendland, nach Marx ? ( nicht der aus Trier ) Jetzt gibt es für FLIX BUS eine KONKURRENZ, der BLA BLA CAR Bus !! Blablacar ist die größte Mitfahrzentrale Europas, die jetzt in Deutschland mit eigen Bussen startet, Lockangebot 0,99 CENT!! Schlimmer als mit dem Zug kann es auch nicht kommen , im Notfall muß man eben unterwegs aussteigen !
Dann, sehr geehrter Herr Maxeiner, hätten Sie sich einfach mal genauer die letzten Werbeclips dieses Unternehmens und seines Zielpublikums anschauen sollen - dann wären Sie darüber informiert, dass dieses Unternehmen vorbildhaft darum bemüht ist, seine Reisenden auf afrikanische Verhältnisse einzustimmen. Die Temperaturen stimmen schon.
Ich vermeide Zufahren wie die Pest. Letztes Jahr war ich aber so dumm und habe ein Zug-zum-Flug-Ticket gekauft, statt von Stuttgart nach Frankfurt zu fliegen. Die 2 Stunden im Zug waren schlimmer zu ertragen als 12 Stunden Flug nach Singapur.
In anderen fortschrittlicheren Ländern werden derartige Probleme wie von Ihnen vorgeschlagen gelöst. Ich benützte, eigentlich mehr des Gaudis wegen, vor etlich-längeren Jahren einmal den Erie-Lakawana Railroad Zug von meinem damaligen Wohnort Berkeley Heights in New Jersey nach Hoboken /New York. Vor jeder Weiche hielt der Zug an, der Zugführer stieg, mit einer Brechstange bewaffnet aus und bewegte die Weiche in die richtige Richtung. Ich habe mich auf der Rückfahrt am sehr späten Abend ein bischen mit ihm unterhalten, und er meinet, das Verfahren sei, auch bei Schnee, den es dort schon mal in erheblichen Mengen gibt, sehr zuverlässig, er brauche dann nur noch einen Besen. Die Sitze in den Wagen bestanden aus Korbgeflecht. Darauf angesprochen meinte der Zugführer, es hätte schon einmal richtig mit Stoff überzogen gepolsterte Waggons gegeben, aber als die die ersten Löcher bekamen, habe man auf die alten Wagen zurückgegriffen. Klimaanlage - es wird dort im Sommer richtig schwül-heiß - hatten die Waggons nur die klassische. Die Zuglinie ist über 100 Jahre alt, und vielleicht besteht sie immer noch.
Sozusagen als Kontrastprogramm empfehle ich dem Verfasser eine Reise auf der Trasse der Polnischen Staatsbahnen (PKP), etwa von Krakau über Warschau nach Danzig per Pendolino erster Klasse. Speisen und Getränke werden (nach Wunsch) am Platz serviert, die Klimatisierung funktioniert, die Züge sind geräuschlos und praktisch ausnahmslos pünktlich. Zumeist bin ich der einzige Ausländer an Bord, aber vor mir braucht niemand Angst zu haben. (Denn die weiße, mit Halbmonden und Moscheekuppeln bestickte islamische Kappe, die mir eine befreundete vereidigte Dolmetscherin, die zudem deutsche Reisegruppen durch Zentralasien betreut, aus Samarkand mitbrachte, trage ich, um niemanden ohne Not zu ängstigen, bestenfalls im Hause am Silvesterabend). Man kann also (selbst wenn ich an Bord bin) von einem wahren, uneingeschränkten Reisevergnügen sprechen, das man sich hin und wieder gönnen sollte.
Was ich nicht verstehe… Warum heißt der Zug ice und nicht lava?
Naja, die ICEs hat ja nicht die Bahn konstruiert, sondern Siemens. Fragen Sie doch mal, warum die ICEs, die nach Russland geliefert wurden, keinerlei Probleme mit den Klimaanlagen haben. Wurde mir zumindest so berichtet. Vielleicht wollte jemand ganz oben beim Eigentümer der Deutschen Bahn ultra klimafreundlich sein und hat garantiert klimaneutrale Klimaanlagen verbauen lassen - so klimaneutral, dass sie im Zug das Klima nicht mehr regeln. Und mal an die Adresse der Jammerer und Nörgler, die höchstwahrscheinlich Gelegenheitsfahrer sind: Ich mache pro Jahr mehrere 10 000 Bahnkilometer, und meistens funktionieren meine Zugverbindungen sehr zuverlässig. Ja, mal fällt ein Zug aus, mal ist eine Klimaanlage kaputt, mal zerstören Vandalen eine Oberleitung, mal ein Unwetter. Aber all das passiert relativ selten, und wenn, dann machen irgendwelche Wichtigtuer ein riesiges Bohai darüber, sodass es aussieht, als wäre noch nie ein Zug planmäßig gefahren. Ich möchte mal all die Besserwisser und Schlaumeier in der Netzleitzentrale sehen, wie sie all die Züge koordinieren, wenn mal richtig etwas schief läuft. Übrigens sind Dieselantriebe bei Bahnen viel billiger, weil sie ohne elektrische Versorgung auskommen und deswegen die Trassen sehr viel billiger sind, und auch sehr viel weniger störanfällig. Einen umgestürzten Baum auf der Strecke hat man schnell zersägt (mit einer benzingetriebenen Motorsäge - oh, das CO2!), und die Stücke auf Seite gerollt, aber eine kaputte Oberleitung repariert man nicht so schnell, vor allem, wenn ein Mast beschädigt ist. Ich finde es respektlos, all die engagierten Mitarbeiter der Bahn als Trottel darzustellen, nur weil man einmal alle 2 Jahre Zug fährt und dann einen verspäteten Zug erwischt. Wenn man nicht den leisesten Schimmer von der enormen Komplexität des Bahnbetriebs hat, lässt es sich leicht klugscheißen, aber das liegt uns Deutschen sowieso in den Genen. Genau wie beim Klima, da haben auch alle voll den Durchblick.
Alltag in Deutschland auf dem Weg zur DDR, nur ohne Happy End.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.