„Stelle ich Klimaanlage und Lüftung komplett aus, habe ich anstatt 102 Kilometer 156 km Reichweite zur Verfügung. Das ist ein innovativer Service, den ich so noch bei keinem E‑Auto gesehen haben.“ Dieser “innovativer Honda-Service” hat mich auf eine grandiose Idee gebracht. Tanke ich meinen Skoda nur halb voll, kann ich ihn auch nur die Hälfte der Zeit nutzen. Das könnte DIE Lösung des CO2-Problems sein.
Wenn man dem Politikern nicht völlige Inkompetenz attestieren will, kann es nur um den Grossen Sprung nach vorn, pardon, “Great Reset” gehen. Es wird der flächendeckende Umstieg auf E-Mobilität angestrebt, um diese dann in einem zweiten Schritt abschalten zu können. Der alte treue Diesel wird dann längst verschrottet sein, ein Zurück soll es nicht mehr geben (Wie bei Hernando Cortez, der bei der Landung in Amerika angeblich das Gros seiner eigenen Schiffe versenkt hat, um bei seinen Leuten jeden Gedanken an Heimkehr im Keim zu ersticken). Ich glaube aber nicht, dass das mehr als feuchte grüne Träume sind. Schließlich leben Unternehmen vom Verkauf ihrer Produkte. Im Moment macht man auch Gewinn mit E-Autos, solange sie staatlich gefördert werden. Wenn dieses Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, weil die Gesellschaft sich freiwillig selbst in die Steinzeit zurückreformiert hat oder besser, wenn die Leute nicht mehr mitspielen, wird man eben wieder Diesel bauen, und die Wirtschaft wird die entsprechenden Lobbyisten in den Regierungen installieren. Ich bin da verhalten optimistisch.
Das E-Auto für die Stadt ist eine Kampagne für Taka-Tuka-Land. Als Großstadtbewohner bevorzuge ich Bus und Bahn. Deshalb weiß ich auch, dass der öffentliche Personenverkehr sowohl im Nah- als auch im Fernbereich ohne Corona-Maßnahmen an der absoluten Belastungsgrenze fährt. Für den Wohnungsmarkt vieler deutscher Großstädte gilt das ebenso, eine anständige Wohnung zu finden, in der man gerne langfristig leben möchte, ist inzwischen ein mehrjähriges Großprojekt, das viel Geduld und vor allem Geld erfordert. Kurzum: auch wenn das den Grünen in ihren gentrifizierten Luxusvierteln nicht wahrhaben wollen - bevor die Städte wachsen können, muss investiert und gebaut werden. Ohne Nachverdichtung und Flächenversiegelung nicht möglich. Außer vielleicht in den fiebrigen Träumen einer Annalena Baerbock. Deshalb stellt sich die Frage eigentlich gar nicht, Zuzug vom Land in die Stadt ist für die, die schon länger in der Stadt leben, mitnichten erwünscht. Jeder Landbewohner, der seinem Dorf treu bleibt, ist ein Gewinn für die Stadt. Doch auch der Städter möchte gerne mal die Verwandtschaft auf dem Land besuchen, hat dort Kundentermine oder will einfach nur in den Urlaub fahren. Was soll er da mit einem e-Honda? Stellplätze sind in der Stadt noch knapper als Sitzplätze in der Stadtbahn zur Rush-Hour! Wer also mitten in der Stadt wohnt, kann mit einem reinen Stadtauto - selbst wenn er sich das leisten kann - überhaupt nichts anfangen, sondern stellt auf den raren Stellplatz doch lieber einen Benziner oder Diesel, der in allen Lebenslagen nützlich ist. Denn wenn man in der Stadt Auto fahren muss, will man entweder Einkäufe jenseits der Rucksack-Klasse tätigen oder nach draußen fahren, wo es keinen Bus und keine Ladesäule gibt. Tankstellen aber, die findet man selbst auf dem flachen Land.
Mein alter Transporter (68PS für fast 2 Tonnen) besteht den gefürchteten Autobahntest so gut wie jeden Tag. Wie rückständig.
Ein Dacia kostet 10.000,00 Euro. Ein Honda “e” 39.000,00 Euro. Das sind für 29.000,00 Euro mehr Umweltschädigungen als ein Dacia. Dabei spielt es keine Rolle wer den Kaufpreis bezahlt. Dacia hat den Umweltnobelpreis verdient. Das Statussymbol für alle, die für Umweltschutz sind!
Apropos Tesla: Wie gerade zu lesen ist, streicht Elon Musk EU-Fördermittel in Höhe eines “einstelligen” Milliardenbetrages für das geplante Batteriewerk in Grünheide ein. RBB24 - “Die Rede ist von einem einstelligen Milliardenbeitrag. In der vergangenen Woche sprach Wirtschaftsminister Altmaier von einer bahnbrechenden Investition.” Geht man davon aus, dass es sich hierbei nicht nur um 1 Milliarde handelt, denn dann hätte man das auch so schreiben können, wird, wenn sich alles gut fügt, die “Investition” von E. Musk äußerst rentabel sein. Wird doch die Gigafactory (Investitionskosten 1,065Mrd.) und das Batteriewerk nebst eines “kleinen” Handgeldes vom europäischen Steuerzahler untertänigst finanziert. Aber was ist schon Geld, zumindest wenn es den Steuerzahler betrifft. Der Empfänger der Apanage hat den evolutionären Sprung der Entsagung verpasst und verharrt in seinem völlig überholten Weltbild, hilft uns jedoch, ohne es zu bemerken, unsere höheren, ja schon fast heiligen Ziele wie Klimarettung (???) und Nachhaltigkeit zu erreichen. So geht innovative Wirtschaftspolitik!
Wenn dann noch auf 2 Räder und die Fahrgastzelle verzichtet wird landet man beim Elektroroller. Klima und Lüftungsanlagen braucht es nicht, man kommt einfach ökologisch vorwärts. Ach so, er eignet sich ausschließlich für den kleinen sommer-Verkehr in der Stadt. Neulich träumte ich wie ein offener Jeep mit Altmeier, Maas , Scholz und Söder besetzt durch Frankreich rast und als sie nicht weiter kamen nach einer Ladesäule fragen.Dann stritten sie und einer sagt: “das nächste mal wieder mit Panzeroel”.
Eins habe ich mir selbst versprochen: falls mal einer dieser e-Rollatoren mit leerer Kobold-Batterie (ob da dann ein E-Abschlepper kommt??) am Straßenrand steht werde ich fröhlich hupend und mit ausgestrecktem Mittelfinger daran vorbeifahren… Evtl sogar mehrmals…
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