Die Annahme, die genetische Ausstattung habe womöglich keinen wichtigen Einfluß auf unsere kognitiven und emotionalen Eigenschaften ist - Verzeihung - naiv. Wie könnte das auch sein? Der Geist ist Produkt des Körperlichen, von der Umwelt genauso (begrenzt) modifizierbar wie die äußerlichen körperlichen Eigenschaften. Das Potential, der phänotypische Rahmen ist vorgegeben. Solange man dieses aus Freundlichkeit, Rücksichtnahme oder was auch immer leugnet, kann es keine ehrliche Beschäftigung mit dem Thema geben.
“Da der G6PD-Mangel höchstwahrscheinlich partiell vor einer Malaria-Infektion schützt, korreliert er mit der geographischen Verteilung der Malaria weltweit. Der G6PD-Mange, ist über alle Kontinente verteilt” (Kießling). +++ Dies bedeutet, dass Menschen, die diesen Mangel nicht haben, häufiger Malaria bekommen, ggf. daran versterben und sich seltener Fortpflanzen. Somit gibt es in Malariaregionen mehr Menschen mit diesem Enzymmangel. +++ Der ‘essentielle Hinweis auf Rasse’, wie geschrieben von Herrn Eisleben, ergibt sich hieraus nicht.
Ich werde der FIS demnächst mal hinter die Löffel schreiben, dass mein kleiner Strassenkreuzer “Bimmel” ein antirassistischer Hund unklarer Herkunft ist und auch gerade deswegen mindestens ebenso wertvoll wie ein “Rasse"hund. Es gilt: Antirassismus für ALLE Lebewesen. Daher sollte man in allen Sprachen dieser Welt den “Rasse"begriff tilgen, oder?
Rassismus ist allgegenwertig, versuchen sie doch mal als Deutscher in einer teuren Disco in Mumbay eine indische Lady kennenzulernen, oder als Araberfamilie in Tokio eine Wohnung zu mieten, oder als Schwarzafrikaner in China ein feines Lokal zu betreten…........oder als Eskimo in Canada einen Führungsjob zu übernehmen….. Der Begriff Rassismus hat überall eine andere Bedeutung. In Deutschland ist zB. jeder ein Rassist, der nicht alle Schwarzen, Araber, Asiaten…. inklusiver deren Religionen und Sitten uneingeschränkt toll findet, und von Selbsthass zerfressen und unter Verleungnung seiner eigenen Herkunft bereit ist, bei vollumfänglicher Toleranz und Anpassung der eigegen Sitte an die der Gäste, selbigen seine Heimat und nationalen Eigenheiten aus Respekt bedingungslos zu opfern, fördern und finanzieren. Der Begriff Rassist wird in Deutschkland sogar dann benutzt, wenn es garnicht um Rasse als solche geht, sondern zB. um Religion. Deutsche, die zB. den Islam ablehnen werden auch gerne als Rassisten bezeichnet, obwohl das rein gar nix mit Religion zu tun hat. Der Umgang mit dem Begriff Faschist ist da ähnlich inflationär und hat oft rein gar nix mit dem eigentlichen Faschismus zu tun. Begriffe wie Faschist, Rassist oder Nazi haben hier meistens nur noch Erziehungs- bzw. Einschüchterungscharakter und gehen an den ursprünglichen Bedeutungen weit vorbei.
Ich habe längere Zeit in den USA (Ostküste) gelebt und hatte viele Kontakte zu Schwarzen. Diese gehörten eher der amerikanischen Unterschicht an. Meine Erfahrungen waren gute, aber was mich damals wirklich schockierte, war, als mir diese Menschen erzählten, dass es Rassismus innerhalb der schwarzen Bevölkerung gab. Je hellhäutiger desto arroganter und ausgrenzender den sehr dunkelhäutigen Menschen gegenüber.
Der Begriff Schwarzer macht keinen Sinn. Besuchen Sie z.B. nacheinander Libyen, den Senegal, Guinea, Sierra Leone, Nigeria; dann evtl. ein Abstecher über Äthiopien, Kenia und Tansania nach Südafrika. Stimmt - alle mit dunklerer Haut. (1.3 Milliarden). Kein einziger gleicht einem anderen, jeder hat ein individuelles Schicksal. Es gibt den afrikanischen Finnen, genauso wie den afrikanischen Italiener oder Griechen. Will man diese alle an der bloßen Haut erkennen können ? Und dann alle als ‘gleich, da schwarz’ beschreiben ? +++ Nach meiner Einschätzung handelt es sich im Prinzip um das ‘Fremde’. Ein Mensch deklariert etwas Beliebiges als fremd und nutzt es gerne, um seinen Unwillen/ seine Abwehr gegenüber anderen zu rechtfertigen. Dies tut er unablässig; den ganzenTag, jeden Tag, sein Leben lang, und in immer neuen Variationen, allein und in der Gruppe.+++
Zu “Was ist Rasse?”: Innerhalb der Spezies Homo sapiens bestehen mindestens ähnlich große genetische Abstände, wie sie zwischen Unterarten anderer Säugetiere gefunden wurden. Teilweise entsprechen sie der Distanz zwischen akzeptierten Arten. H. sapiens ist also mehr eine polytypische als montypische Art. In Abhängigkeit vom Artkonzept lassen sich taxonomisch begründet zumindest Unterarten (subspecies) abgrenzen. Siehe hierzu die lesenwerte Publikation von WOODLEY, M. A. (2010): Is Homo sapiens polytypic? Human taxonomic diversity and its implications. - Medical Hypotheses 74: 195-201 (doi:10.1016/j.mehy.2009.07.046). - Tenor der Publikation ist die medizinische Relevanz des Sachverhaltes, die ja auch hier im Beitrag zur Geltung kommt.
Ein angenehm unaufgeregter Artikel, der sich sehr schön an den wesentlichen Fakten orientiert, ohne in Hähme oder Ideologie abzudriften. Für mich am eindringlichsten war das Beispiel Aspirin. Ein toller Beitrag für eine offene und liberale Debattenkultur!
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