Thomas Rietzschel / 15.10.2020 / 13:03 / 51 / Seite ausdrucken

DDR Plus

Man muss nicht mit der Vorsehung im Bunde sein, um abzusehen, dass es dem RKI in ein, zwei Wochen, wenn nicht in Tagen, gelingen wird, Infektionszahlen zu melden, die Deutschland in ein geschlossenes Risikogebiet verwandeln. Irgendwo gibt es immer eine Hochzeit, ein Altenheim oder wie jüngst in Kassel eine Flüchtlingsunterkunft, punktuelle Corona-Hotspots, die es statistisch erlauben, eine ganze Stadt oder Region als verseucht auszuweisen. 

Um die Bewegungsfreiheit der Bürger innerhalb des Landes wäre es dann von heute auf morgen geschehen. Aufgrund des bis zum 8. November verlängerten Beherbergungsverbots gäbe es kaum noch einen Ort, an dem in Hotels und Pensionen nächtigen könnte, wer aus einem Risikogebiet kommt. Eine Einschränkung der Reisefreiheit, die selbst die kollektive Inhaftierung der Menschen im Osten vor 1989 übertreffen würde. 

Back to the roots

Politisch gesteuert, mutiert die Bundesrepublik zur „DDR plus“. Ein Déjà-vu für jeden, der sich noch zu erinnern vermag. Ein Weg „back to the roots“ für die Kanzlerin. Zeigte sie sich doch nach der gestrigen Beratung mit den Ministerpräsidenten der Länder geradezu erbost darüber, dass nicht alle diese Marschrichtung vorbehaltlos einschlagen wollten, die bundesweite Verhängung der Reiseverbote nochmals vertagt werden musste. 

Wenn sie erklärte, „Ich bin nicht zufrieden“, man sei „nicht hart genug" gewesen, dann verriet der Ton weniger Sorge um das infektiöse „Unheil“ als vielmehr Wut und Zorn. Da sie in Sachen Infektionsschutz gegenüber den Ländern nichts zu melden hat, nur so tun kann als ob, blieb es Merkel verwehrt, deren Chefs auf Linie zu bringen. „Das ist das, was mich betrübt“, soll sie nachher gesagt haben. 

Andererseits ist es eben auch nur eine Frage kurzer Zeit, bis das RKI mit Zahlen aufwarten wird, die aus dem Flickenteppich deutscher Risikogebiete ein geschlossenes Ganzes machen. Spätestens dann dürften wir mit der völligen Abschaffung jeglicher, auch der innerdeutschen Reisefreiheit in der „DDR plus“ angekommen sein. 

Die Kanzlerin könnte zufrieden abtreten. 

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Leserpost

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Rolf Lindner / 15.10.2020

Unbestreitbar beginnt mit dem herbstlichen Wetter die Saison der erhöhten Inzidenz von Erkältungen die auf Rhinovireninfektionen zurückzuführen sind. Genauso intensiv wie auf Coronavireninfektionen sollte die Bevölkerung deshalb auf Rhinovireninfektionen getestet werden. Die Fragen sind genauso wie bei den Coronaviren: Wie häufig sind Menschen rhinopositiv, wie viele erkranken davon und wie hoch ist die Sterblichkeit? Ich wette, dass eine derartige Testung nichts Anderes als eine Analogie beider Infektionen ergibt und damit offenbaren würde, dass der Sinn der anti-Coronamaßnahmen nicht in der Bekämpfung einer Pandemie besteht.

Dr Stefan Lehnhoff / 15.10.2020

Ich schlage vor: Wir rufen zum15.11. Zum Bankrun auf- da reichen 3% der Bevölkerung und das System kippt- das weiß das Regime. Als nächste friedliche Wiederstandasmassnahme. Oder , um es mit den Worten von Bill Gates zu sagen: That next one will certrainly get their attention.

S.Weisser / 15.10.2020

Ein Hoffnungsschimmer, in Bawü & Niedersachen wurde das Beherbungsverbot per Gerichtsurteil gekippt. Sachsen hat es aufgehoben. Ich stelle mir gerade vor wie die BK & ihr Adlatus Markus der Söder frustriert in die Tischkante beissen. Herrlich!

Gabriele H. Schulze / 15.10.2020

“Myne Fru, de Ilsebill/will nich so, as ik wol will.” Und wie endet das Märchen vom Fischer und seiner Frau? “Ga man hen. Se sitt all weder inn Pissputt”, sagt der Butt. Nein, das Volk. Oder?

T. Schneegaß / 15.10.2020

@Frank Baumann: aus welchem Teil Deutschlands stammte denn der süffisante Fragesteller?

T. Schneegaß / 15.10.2020

@Wolfgang Draeger: Eine Schlussfolgerung der von Ihnen genannten Vorkommnisse wird in absehbarer Zeit sein, den Störfaktor “Föderalismus” abzuschaffen. Die Plandemie wird es noch in dieser Legislaturperiode ermöglichen. Ich zweifle keinen Moment an der erforderlichen Mehrheit im Parlament für eine derartige GG-Änderung. Fall es gefragt wird, meine ich natürlich. Sie wissen doch: außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Frank Rotschedl / 15.10.2020

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn diese Merkel-Regierung mehr oder weniger den Attentätern vom 20. Juli gedenkt… ich habe so meine eigene Vorstellung, wie die Widerständler von damals zur Merkel-Regierung stehen würden… ich glaube “Hand in Hand” träfe das nicht… und im Kanzleramt müsste man öfter mal unter den Tisch schauen… ;)

T. Schneegaß / 15.10.2020

Merkel und ihr treuester Vollstrecker Söderling haben längst den Modus “Machtrausch” verlassen und damit auch die Vergleichbarkeit mit den DDR-Machthabern, die langsam zur Beleidigung derselben wird. Wer die Statements beider (Söderling gerade auf seiner bayerischen PK) gelesen oder gehört hat, MUSS feststellen: es sind zwei im “Blutrausch” befindliche Diktatoren im Amoklauf. Sehen sie alle in das Gesicht der seit gestern veröffentlichten Bilder dieser Merkel und sie sehen in das Antlitz des Wahnsinns.

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