Was für ein Schwarzweißdenken, Frau Kelle, und auch die meisten Kommentare hier. Ein bisschen Differenzierung täte gut. Nicht jeder ist gleich und nicht jede Mutterschaft ist gleich. Spinnen wir das Ganze weiter: Nach Ihrem Verständnis dürften dann sogar auch Eltern schwerbehinderter Kinder, deren Leben sich plötzlich 24/7 und oft lebenslang wirklich nur noch um die Bedürfnisse der Kinder dreht, nicht aussprechen, dass sie mit dem heutigen Wissen rückblickend kein Kind bekommen hätten, oder? Man kann erahnen, aber nie wissen, wie es wird. Es geht hier um ein Gefühl, um das Annehmen und Aussprechen dieses Gefühls, und nur weil Sie dieses nicht nachvollziehen können, weil Sie nicht ansatzweise selbst so empfinden (Glückwunsch!), bedeutet dies nicht, dass es in Ordnung ist, wie Sie andere, die eben dieses Gefühl mutig reflektieren, dafür in geradezu herablassender Manier verurteilen und herabwürdigen. Freuen Sie sich doch, dass es Ihnen gut geht, statt auf andere herabzusehen („wehleidig“, „Selbstmitleid großer Mädchen“ etc) und sich wohl auch unbewusst damit selbst aufzuwerten. Eine wichtige Tatsache haben Sie übrigens selbst zweimal beschrieben: Ihr Bekannter liebt seine Kinder, die Mütter in der Studie lieben ihre Kinder. Man sollte m.E. durchaus differenzieren können zwischen dem Menschen und der Situation, für die man sich nicht mehr entscheiden würde. Ich denke darüber hinaus, dass niemand diese Gedanken mit seinen (zumindest kleinen) Kindern teilt, sondern „nur“ mit erwachsenen Kollegen oder Freunden wie Ihnen. (Übrigens, der Kollege wird wohl begeistert sein, zu lesen, wie Sie das Ihnen bei ein paar Gläsern Wein Anvertraute Jahre später zum eigenen Broterwerb ausschlachten.)
Ich will die Tücken der Kindererziehung keineswegs herunterspielen, aber als alleinerziehender Vater kann ich nur lachen, wenn manche Frauen so tun als handele es sich Raketenwissenschaft. Mich hat auch keiner gefragt, wie der Haushalt zu organisieren ist. Kochen? Konnte ich nicht wirklich, musste ich auch lernen, als mein Kind plötzlich beschloss zu mir ziehen zu wollen. Tatsächlich war das noch wesentlich dramatischer und eine Hauruck Aktion, innerhalb eines Abends. Mein Leben hat sich also von einem Tag auf den anderen vollkommen geändert und ja, es war anfangs nicht für mich. Gerade mit einer Teenie Tochter, wo es als Mann noch ganz andere Hürden zu nehmen gilt. Reue habe ich jedoch keine Minute empfunden und ich habe mich auch nie darüber beschwert. Warum auch, ich liebe mein Kind und war froh es bei mir zu haben. Der Rest lässt sich organisieren, am besten gemeinsam. Und wer das Gefühl hat, sein Leben sei nun vorbei, der hat wohl eher Probleme mit sich selbst und dem eigenen Ego. Oder der Übernahme von persönlicher Verantwortung. Schon merkwürdig, dass diese droht, wenn man Kinder in die Welt setzt. Hier würde ich den Damen empfehlen anzusetzen: Bei sich selbst. Aber jammern ist natürlich viel einfacher, gerade mit der Bestätigung durch Woko Feminist:_*Innen (m/w/d).
@maciste r.: Eine Wahrheit, gelassen ausgesprochen. Die Hauptlast tragen in der Tat die Frauen. Sollen die es haben, die es ums Verrecken so wollen. Wofür? Damit das Elend nie endet? Aber so ist sie nun mal, die Natur, das alte Luder. Der verständige Mann lässt sich sterilisieren, wenn er genug hat. Sagt aber nix. Das geht inzwischen sogar reversibel, wenn er meint. Mamas Baby, Papas maybe - aus die Maus. Auch Frauen können sich sterilisieren lassen, nebenbei bemerkt. Aber wenn auch hier die Emotionen bei ach durch gehen, was sollste machen? Ach ja, sterili ... .
Die Folgen solcher Einstellung kann man dann in Altenheimen beobachten, wo. vor allem Frauen, nie Besuch bekommen, und wenn sie ans Bett gefesselt sind, von eher lustlosen Goldstücken betreut werden müssen. Der normale Mensch weiß, daß ohne Nachwuchs, auch das gesamte Wissen und die gesamte Kultur sinnlos sind. Am Ende der, auch verlängerten Jugendzeit, steht die Erwachsenphase mit Beruf und Kindern, die erst die Familie begründen. Und wie im Beruf, übernimmt man auch mit der Familie Verantwortung in der Generationenfolge. Wenn alles schief geht, gibt die Familie Halt und Kinder sind eine einzige Freude. Frauen, die die Kinderlosigkeit propagieren sind exzessive Egoistinnen, die im Jugendwahn hängen geblieben sind, und das Loch der trostlosen Kinderlosigkeit mit Propaganda füllen müssen. Ich habe gute Freunde, die aus medizinischen Gründen ohne Kinder sind. Sie halten das nicht für ein Glück, sondern für eine Tragödie.
Alles mitgemacht, in dreifacher Ausführung, Mutter verzweifelt, Kind will Brei nicht essen (später ist es das Gemüse). Trotzphase, unglaublich, wie die süßen kleinen Füßchen trampeln können. Dann Schule, Mutter findet die Sprößlinge großartig, die Lehrer leider nicht immer. Dann der Schrecken aller, die schon mal versucht haben Kinder zu erziehen, die Pubertät. Dann sind sie weg, in alle Winde verstreut, sie studieren. Mutter fragt sich bang: Sie kommen doch wieder, oder? Keine Bange, die kommen wieder mitsamz Enkelkindern, kannst du MAL drau aufpassen? Glaubt mir, das MAL dauert! Heute ist Mutter alt, die Kinder selbst Großeltern. Aber dann zeigt sich, gerade im Alter, was man an seinen Kindern, den schon erwachsenen Enkelkindern hat; Alle Liebe, die man geschenkt hat, bekommt man vielfach zurück. Im Rücknlick fragt man sich: Würdest du es nochmal machen, Kinder in die Welt setzen? Eindeutig JA!
Die dummen, selbstsüchtigen Gesellschaft-sieh-mich-an- Plappermäuler haben eines sicher nicht verdient: ihre wunderbaren Kinder, denen ich wünsche, andere Mütter zu haben.
Zitat: Jeder ist selbst seines Glückes Abrißbirne
Liebe Frau Kelle, Sie schreiben so schön und gefühlvoll, dass mir bei Ihren Texten immer die Tränen kommen, so auch hier am Ende. Meiner Meinung nach geben Kinder dem Leben einen Sinn. Das Leben, das man empfangen hat, gibt man weiter. Und die Liebe und Zuneigung eines Kindes entschädigt für die Mühen und den Stress!
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