Markus Vahlefeld / 12.08.2021 / 06:01 / Foto: Lubo Minar/Unsplash / 68 / Seite ausdrucken

Das neue Neoliberal: Im Kielwasser der Moral schwimmen die Haie

Aufklärung, Wissenschaft und Fortschritt können in Diktatur umschlagen, das analysierten in ihrer Zeit in den USA während des Zweiten Weltkriegs schon Max Horkheimer und Theodor Wiesengrund, der sich fürderhin Adorno nannte. Der Übergang, der sich bereits damals von der Aufklärung hin zum Faschismus, Kommunismus und Kartellkapitalismus vollzog, und den die Autoren sehr luzide analysierten, ist hochaktuell. Dass die Grünen inzwischen ein Orwellsches Klima-Wahrheitsministerium mit Veto-Recht fordern, ist ja nur ein weiterer Beleg dafür, wie scheinbare Wissenschaft unter die Fittiche unkontrollierter Macht geraten soll. 

"Follow the science!", ruft der aufgeklärte polit-mediale Komplex, freilich ohne sich dann, wenn die "science" die von ihm gewünschten Anweisungen nicht bereithält, noch daran gebunden zu fühlen. Diesen Vorgang kann man gerade sehr anschaulich an dem Umgang mit den Corona-Kinderimpfungen erleben, wo die Wissenschaft, also die Ständige Impfkommission, dem ihr durch die herrschenden Politiker auferlegten Zwang nicht recht folgen mag. Der Politik ist's egal, denn sie verfährt nach der Hegelschen Devise: Wenn die Wissenschaft nicht mit der Politik übereinstimmt – umso schlimmer für die Wissenschaft.

"Follow the science!" – Das klingt nach Aufklärung und streng wissenschaftlichem Vorgehen, hat sich aber schon lange in den Händen der Herrschenden in ein neues religiöses Glaubensbekenntnis verwandelt, das, wie alle Religionen, als Macht- und Gefügigkeitsinstrument eingesetzt wird. "Follow the science!" schickt sich an, den etwas in Verruf geratenen Begriff der Alternativlosigkeit zu ersetzen. Dementsprechend befindet sich nun der Feind nicht mehr nur im Lager der "Alternativen", sondern wurde erweitert um das Lager der sogenannten Querdenker, einem Begriff übrigens, der bis 2020 mit Hochachtung für allerlei Prominente von Albert Einstein bis Roger Willemsen benutzt wurde. Querdenken ist in Kriegszeiten, in denen es um Unterwerfung und Folgsamkeit geht, eben die Attitüde des Sozialschädlings. Und für die Ausrufung einer "epidemischen Lage nationaler Tragweite" braucht es kein passendes Zahlenmaterial, sondern nur den politischen Willen.

Ein Krieg gegen das selbstbestimmte Leben

Wir befinden uns im Krieg. Die einen sagen: gegen das Virus. Die anderen sagen: gegen die Klimakatastrophe. Und wieder andere führen noch den Rassismus als niederzuringenden Feind an. Dass es ein Krieg sein muss, den wir führen, führen müssen, hat sich bereits als herrschende Meinung durchgesetzt. Dass es ein Krieg gegen das selbstbestimmte Leben, gegen Freiheit, Rechtsstaat und Selbstentfaltung ist, wird für den noch größeren Krieg nur zu gerne in Kauf genommen. Am Ende ist es der Krieg aller gegen alle, der als letztes den Machterhalt in Zeiten der totalen Zersplitterung noch zu gewährleisten verspricht. Und die Zersplitterung hat nochmals an Fahrt aufgenommen, seit durch Corona das Du zur tödlichen Bedrohung erklärt wurde.

In seiner physischen Ausprägung ist der Mensch kein frei umherfliegender Algorithmus, der beliebig zugerichtet und neu gerechnet werden kann. Er ist vielmehr ein Bezugswesen, das bei der Familie beginnt und über das Dorf, die Freunde bis zur Heimat reicht. In dieser Bezugshaftigkeit wollen viele das Grundübel des Menschen erkennen, denn zum einen verweigert sich dieser Mensch der Beliebigkeit, zum anderen schöpft die Bezugshaftigkeit nicht das volle Spektrum des kapitalistischen Angebots aus Nomadentum, Digitalität und Fremdenliebe aus. Die Bezugshaftigkeit des Menschen soll ein rechter Mythos sein, der als Frame abgeschafft werden muss. Jedoch: „Wer nicht an Mythen glaubt, glaubt an Lügen", schrieb einst der großartige Nicolás Gómez Dávila.

Der Mythos lebt weiter und ist nicht totzubekommen, das wissen natürlich auch die Wissenschaftsreligionisten. Dass in Deutschland der anerkannteste Corona-Impfstoff, mit dem sich alle Impfwilligen spritzen lassen wollen, eben derjenige von BioNTech ist, der in Deutschland entwickelt wurde; und dass in Großbritannien es der von AstraZeneca ist, der ebendort erforscht wurde; und in den USA der von Moderna, der – unschwer zu erraten – den Laboren eines US-Unternehmens entstammt – all das beweist ja nur, wie lebendig dieser Mythos weiterhin ist. Dem Menschen gilt die Bezugshaftigkeit immer noch als letztgültig Vertrauen erweckend, egal wie übermenschlich wissenschaftlich und global-neutral sich die Herrschenden aufspielen.

Eine Gegenkraft wider die Großinteressen der Kartellkonzerne

Einen neuen Begriff von Neoliberal bräuchte es, um im gesellschaftlichen Geschehen erkennen zu können, dass die Politik schon lange aufgegeben hat, eine Gegenkraft wider die Großinteressen der Kartellkonzerne zu sein. Denn schon lange geht es nicht mehr um links und rechts, sondern nur noch um Heiligtümer, die dem Ausverkauf entzogen oder eben die im Mahlstrom des wirtschaftlichen Geschehens aufgelöst werden sollen. Bindung, Bildung, Gesundheit, Alter, Geburt und Tod, am Ende auch Politik, die Nation und Heimat. 

Die Kennzeichen der neoliberalen Moral konnte man erkennen, als 2015/16 zwei Millionen Menschen nach Deutschland eindrangen, um, wie es allenthalben hieß, „die Rente sicher zu machen". Das ist Neoliberalismus, der mit den Chicago-Boys, die unter Pinochet das gesamte Sozialsystem Chiles in den Ruin trieben, weder das pomadige Aussehen noch die direkte Renditeerwartung gemein hat, jedoch demselben zynischen Kalkül entspringt: Gewachsenes kurz und klein zu hauen, um es bindungslos, käuflich und für Rendite verfügbar zu machen.

Dass in der jetzigen Form unseres Wirtschaftens selbst die Moral kapitalisiert wird, ist nur folgerichtig, denn nur in ihr ist noch Wachstum möglich. Gesellschaften, die alle Bedürfnisse befriedigt haben, schreiten zur nächsten Bedürfnisbefriedigung über, und das moralische Bedürfnis im Westen ist groß. Fast kein Produkt wird in jüngster Zeit noch mit seinen technischen Vorteilen oder seinem gewinnbringenden Nutzen beworben, sondern nur noch, was es für die Umwelt, für das Klima, für den CO2-Abdruck, für den fairen Welthandel, für den Weltfrieden macht. 

Vor fast 20 Jahren startete als erstes großes Unternehmen Krombacher seine Werbung „Saufen für den Regenwald", die für jeden verkauften Kasten Krombacher den Schutz eines Quadratmeters Regenwald versprach. Während der Zeit der offenen Grenzen 2015/16 kreierte Scholz & Friends für Opel den neuen Werbeslogan: „Die Zukunft Gehört Allen – Warum sollte das, was für viele wichtig ist, nur wenigen zugänglich sein?“, Porsche preist sich inzwischen als Vorreiter in grüner Technologie, und die sündhaft teuren Taucheruhren von Rolex sollen nach Firmenangaben „die Weltmeere retten". Produkte, die jenseits von Sinn und Zweck sind, adeln sich selbst mit dem Menschenfreundlichkeits- und Öko-Siegel, weil dies eben der höhere Zweck ist, der einen Konsum mit gutem Gewissen noch möglich macht. Für die Millionärsmarke „Sebastian Vettel" ist es daher erheblich ertragreicher, sich in Regenbogenfarben hinzuknien und zur Wahl der Grünen aufzurufen. Das, übrigens, ist das neue Neoliberal.

Bußpredigerin und Anführerin der Kinderzüge

Ähnliches gilt für die Ikone der progressiven Gutdeutschen, Luisa Neubauer, die als Model eine recht hübsche Fotostrecke für die von Menschen im Überfluss geschätzte Modezeitschrift VOGUE ablieferte, auf der sie sich mit Kleidung, Schuhen und Accessoires teurer Modelabel ins Bewusstsein der Wähler aus Hamburg-Blankenese und München-Grünwald brachte. Dass sie im Kuratorium von Vogue Next sitzt, das nach eigener Aussage „meinungsführende Visionäre, Vordenker, Influencer und VIP's" zu einem Netzwerk verbindet, schadet ihrem Image als Bußpredigerin und Anführerin der Kinderzüge indes nicht.

Auch der etwas windige und blaubehaarte YouTube-Influencer „Rezo", der bekanntlich von der kritischsten aller deutschen Pressen im Bundestagswahlkampf 2017 für die „Zerstörung der CDU" gefeiert wurde und seitdem eine eher inhaltslose Berühmtheit erlangt hat, schaffte es mit eben dieser Inhaltsleere zumindest, einen Vertrag mit Aldi zu schließen, um ausgewählte Produkte aus dem Sortiment zu bewerben. Bei „ALDIlicious" durfte der linke junge Mann mit dem fuchtelnden Zeigefinger super-hippe „Koch-Challenges" kommentieren.

„Die Linke", befand der immer bedenkenswerte Michael Klonovsky, „ist heute nicht mehr der Widerpart des Kapitalismus, sondern sein Parasit." Die Beobachtung ist in der Tat treffend, nur steckt eine klitzekleine Unschärfe in ihr: Es ist nicht die Linke, sondern die Wirtschaft selbst, die das entfesselte Weltbild der Linken fordert und fördert, denn es ist im Gegensatz zum maßvollen und konservativen Weltbild das letzte, das noch erweiterten Konsum und Wachstum verspricht. Zumindest im Westen. Denn nur in ihm werden die Firmenlogos der großen Unternehmen während des „Pride Month" in bunte Regenbogenfarben eingefärbt, etwas, das dieselben Unternehmen in Saudi Arabien oder Russland tunlichst unterlassen.

Dass eine Hengameh Yaghoobifarah, die wenige Wochen nach ihrer taz-Kolumne aus dem Juni 2020, in der sie Polizisten auf den Müll gewünscht hatte, das Werbemodel des Luxuskaufhauses KaDeWe (Kaufhaus des Westens, Berlin) wurde, ist ja nicht dem parasitären Charakter der Linken geschuldet, sondern dem Umstand, dass Konsum durch Skurrilitäten und Bizarrheiten angeregt wird, vergleichbar dem Umstand, dass vor 100 Jahren Unzählige in den Circus strömten, um Menschen aus fremden Ländern, in Käfigen ausgestellt, zu betrachten. Außerdem ist die berühmte Genderfluidität aus Trans- und Queerpersonen, zu denen sich Hengameh Yaghoobifarah bekennt, durchaus hilfreich, wenn es um die Ausweitung der modischen Accessoires geht. Fluide zählt halt bei der Garderobe immer mindestens doppelt. Oder wie hatte es die Modekette Superdry als Slogan getextet: New Season, New You (Neue Modesaison – Neues Du). Wechselnde Identitäten sind hilfreich, um nicht mit nur einem Outfit zufrieden sein zu müssen.  

Shareholder-value für den Anstieg des Aktienkurses „Grün"

"It's the economy, stupid!", ist neben seinen Lügen zu Monica Lewinsky der sicherlich bekannteste Ausspruch Bill Clintons. Und ihm beizupflichten, führt direkt auf die Hauptstraße des historischen Materialismus eines Karl Marx und Friedrich Engels. Ihnen zufolge ist „die Produktion, und nächst der Produktion der Austausch ihrer Produkte, die Grundlage aller Gesellschaftsordnung". Will heißen: Wie und was produziert und schließlich ausgetauscht wird, ist der Schlüssel, um den Zeitgeist zu verstehen. Im Original heißt es weiter: „Hiernach sind die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen zu suchen nicht in den Köpfen der Menschen, in ihrer zunehmenden Einsicht in die ewige Wahrheit und Gerechtigkeit, sondern in Veränderungen der Produktions- und Austauschweise; sie sind zu suchen nicht in der Philosophie, sondern in der Ökonomie der betreffenden Epoche.“

It's the economy, stupid! Und wer hat's vorgemacht, selbst die Politik in die Sphäre eines gewinnmaximierenden Produkts katapultiert zu haben? Es waren die Grünen, die Annalena Baerbock nach der ordentlich abgelaufenen EU-Wahl einen Bonus für das Wahlergebnis zusprachen, was in dem ganzen Brei aus zu spät angegebenen Nebeneinkünften medial etwas untergegangen ist: Ein shareholder-value für den Anstieg des Aktienkurses „Grün". Das ist neoliberal und hat mit linkem Politikverständnis nichts mehr außer dem Aushöhlen der Begriffe gemein. Dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser, zur Wahl Annalena Baerbocks aufruft, sollte dann wenig überraschen, denn entgegen der Marxschen Diktion geht die Revolution von den Chefsesseln aus. 

Die Ökonomie unserer Epoche wird immer mehr geprägt von Digitalisierung und Virtualität, von der Nutzung rein geistiger Räume ohne physische Andockung und Bezugshaftigkeit. Die digitale Vernetzung hat das Bewusstsein der „One World" erst so befeuert, dass es wie eine Monstranz inzwischen als Ausweis überlegener Moral gilt. Der ständige Blick auf die Erde aus der Satellitenperspektive, die man selbst noch bei Alltäglichkeiten einnimmt, wenn man eine Reise plant oder sich vom Navigationsgerät in den Straßen führen lässt; der Eindruck, dass nichts mehr auf der Erde unbekannt oder fremd sei, jeder sich stattdessen immer und alles sofort im Google-Earth-Bild aufs Auge projizieren lassen kann; das Leben in Computerspielen und Simulationsräumen, in denen die Teilnehmer ungezählte fluide Identitäten haben, die die Grenze zwischen Einbildung und Wirklichkeit komplett verwischen – all diese ökonomischen Realitäten stellen das dar, was nach Marx „die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen" sind. 

Im Kielwasser der hehren Moral schwimmen die Haie

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht führte jüngst den Fall des Konsumgüterkonzerns Unilever an, der seine Knorr-Zigeunersauce unter Applaus der Lifestyle-Linken in „Paprikasauce Ungarische Art“ umbenannte. „Freilich, der verschlechterte Tarifvertrag, den Unilever fast zeitgleich zum heroischen Abschied von der Zigeunersauce den 550 verbliebenen Mitarbeitern im Knorr-Stammwerk Heilbronn mit der Drohung aufgezwungen hatte, den Betrieb andernfalls ganz zu schließen, besteht unverändert. Er bedeutet für die Knorr-Beschäftigten Personalabbau, niedrigere Einstiegsgehälter, geringere Lohnsteigerungen und Samstagsarbeit. Anders als die Zigeunersauce hatte all das allerdings nie für bundesweite Schlagzeilen oder gar für einen Shitstorm der sich links fühlenden Twitter-Gemeinde gesorgt." 

Das ist das neue Neoliberal. Und weil es so erfolgreich Schule machte, hat vor kurzem der Kekshersteller Bahlsen, dessen Miteigentümerin noch 2019 für Wirbel gesorgt hatte, weil sie die Behandlung von Zwangsarbeiterin während der Nazizeit durch Bahlsen als vorbildlich (nachahmenswert?) beschrieb, seinen Keks „Afrika" in „Perpetum" umbenannt. Dass derselbe Keks nur mit anderem Namen durch die Umbenennung einen Preissprung von 34 Prozent durchmachte, interessierte die woke Gemeinde dann nur noch am Rand. Die gute Moral lässt man sich halt gerne etwas kosten.

Aber diese antirassistische, pro-bunte, feministische Sprachpädagogisierung ist nur ein Ablenkungsmanöver, und im Kielwasser dieser Insignien der hehren Moral schwimmen die Haie, die durch die auftretenden Verwirbelungen unentdeckt bleiben können: Staatsdirigismus, Geldflutung, Big Pharma, Überwachungsdigitalität, der totale Anspruch der Staatswissenschaft, der genveränderte Mensch. Das akademische Gender-bullshitting wird dabei von den Profiteuren des Kartellkapitalismus und des Etatismus billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar gemästet, weil der mediale Komplex, der mal angetreten war, eben jene Herrschenden zu kritisieren, nur über die Korrumpierung der törichten Lifestyle-Linken ruhiggestellt werden kann.

Manche glauben noch, dass eine Rückkehr zur Kernenergie in Deutschland das Land wieder auf einen energiepolitisch vernünftigen und wissenschaftlich affinen Weg bringen könnte. Und es ist unschwer zu prophezeien, dass es nach den ersten Blackouts und vermehrter Abwanderung der Industrie vor allem die Lifestyle-Linken in Form der Grünen sein werden, die diese Rückkehr fordern. Natürlich aus dem bekannten Grund, die drohende Klimaapokalypse aufzuhalten. Diese günstige und in Mengen verfügbare Energie wird dann aber nicht dem privaten Sektor zugänglich sein – der ist weiterhin auf teure Windmühlen angewiesen –, sondern ausschließlich denjenigen Unternehmen, die sich bunt, feministisch, gendergerecht, durchgeimpft und digital überwachend gerieren. Dass es die Grünen sein werden, die diese Rückkehr irgendwann predigen, ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es GEGEN die Grünen keine Rückkehr zur Kernenergie je geben wird, dafür sind die anderen Parteien wie die SPD und die CDU/CSU zu entkernt und zu feige. 

Dass die Wiederaufnahme der Energiegewinnung aus Kernenergie viel schneller kommen kann als gedacht, kann das Beispiel Gen-Technik verdeutlichen. Ihre Ablehnung, die zur DNA der Grünen gehörte wie die Ablehnung der „Atomkraft“, wurde in wenigen Monaten ohne demokratischen Diskurs und innerparteiliche Streitigkeiten einfach elegant und ohne viel Federlesens über Bord gekippt.

Dazu brauchte es nur eine Massenpsychose wie Corona, und schon, das zeigen Umfragen, stehen vor allem die Grünen-Wähler sehr geschlossen hinter dem kleinen genverändernden Piks. Und auch die Partei der Grünen ist zu dessen lautstärkstem Trommler geworden, die Grüne Jugend vorneweg, egal, ob man das früher Big Pharma nannte oder nicht. Die „German Angst" ist, wenn sie nur von den Richtigen verwunden wird, ein eher fluides Konzept hormoneller Wirbelstürme, das einzig von den Grünen geschickt für ihre Zwecke eingesetzt oder ausgesetzt werden kann.

Noch nie waren die Grünen so wertvoll wie heute.

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Leserpost

netiquette:

Dieter Kief / 12.08.2021

Eva Weihrauch, wenn Sie das, was sich derzeit hier abspielt, als Krieg bezeichnen, wie nennen Sie dann einen Krieg?

Dr Stefan Lehnhoff / 12.08.2021

Ich habe nie das unterkomplexe, unscharfe links-rechts Schema verwendet und mag es nicht, wenn das schöne Adjektiv liberal von Affixen, wie neo verunstaltet wird, worunter dann jeder was anderes versteht. Verwirrung ist in der Tat ein Schlüsselbegriff. Man warnt von je her zu recht vor den Simplifizierern, ich muss aber zunehmend vor den Verkomplizierenden und damit Verneblern warnen. Es ist der Urkomflikt schlicht hin. Parasitäre Kriminelle wie Konzernvorstände, Klimalügner, Jünger Coronas, Politiker und natürlich die Milliardärsklicke, die seit über 100 Jahren einen bösartigen Finanzfeudalismus aufbauen (....Ja, aber wieso machen dann alle weltweit mit bei Corona?....It‘s the Money stupid: Einfach mal lesen, was Weltbank und IWF allen Staaten, sie von Ihnen abhängig sind- also fast alle- 2020 aufgeschrieben haben,Ihr Wissensverleugnende Vollidioten!), sie alle beherrschen und tyrannisieren, die von Ihnen abhängig sind. Sie geben Brotkrumen an die Armen, um sich Mehrheiten zu sichern, Demokratie wird so zu zu einer Herrschaft der Faulen und Dummen über die Fleißigen und Klugen. Ja, der 3. Weltkrieg läuft längst und er hat auch schon mehr Opfer gefordert, als die beiden anderen. Nennt mich rechts (ich bin orderliberal, oder wenigsten was ähnliches) oder links (es darf keine Milliardäre geben. Und auch keine Oligopole), das ist mir egal, denn Wie auch immer: Ich nenne Euch dumm, weil ich nett bin. Es ist eine grobe Verharmlosung!

Daniel Oehler / 12.08.2021

Der grünlackierte Ökosozialismus ist genau wie jeder andere Form des Murxismus zum Scheitern verurteilt. Sozialistischer Dirigismus wird besonders unerträglich, wenn er mit deutschem Perfektionismus und Oberlehrertum, sowie der teutschen Unterthanenmentalität mitsamt Justizgläubigkeit und wuchernder Bürokratie verbunden wird. Früher oder später wird das grüne Wolkenkuckucksheim der deutschen Naivmenschen, pardon “Gutmenschen” , an der Realität scheitern. Es gilt das, was Nigel Farage über den Irrsinn der EU gesagt hat: The markets will break you.

B. Dietrich / 12.08.2021

Überall ist Kuckucksnest. Wer nicht drüber (hinweg)fliegen kann (wohin?), dem bleibt nur, sich im Unterbau des Nestes zwischen den kleinen Ästchen ein Versteck zu basteln. Zeitgeistig modern natürlich mit Digitalanschluß und damit auch weiterhin auf dem Radarschirm der Kuckucksnestlinge. Das ist das wirklich Neue dieser Wiederkehr des ewig Totalitären: Hat man den Gegner früher noch verfolgt und körperlich vernichtet, reicht es heute, ihn am digitalen Gängelband zu halten und seine Teilhabe am sozialen Leben durch nahtlose Kontrolle (Gesundheitspass etc.) bis zum Stillstand auszubremsen. So geht Diktatur heute!

Dr. Ralph Buitoni / 12.08.2021

Ich denke das Bild vom Kielwasser ist falsch herum gezeichnet - es sind vielmehr die Haie, die das Kielwasser bilden, in welchem der neuen woken Moral der Weg geebnet wird. Interessant auch die Namenswahl des “woken” Kekses: “Perpetum” - dauerhaft, ewig. Was ist da dauerhaft, worin liegt das Kontinuum? In der Fremdarbeiterpolitik der Firma? In der Moral des Unternehmens überhaupt?

Rainer Niersberger / 12.08.2021

Alles zutreffend mit einer kleinen Anmerkung, weil es immer wieder einmal durchschimmert : Mit der Kant’schen Aufklärung hat das nicht das Geringste zu tun, es ist exakt deren Gegenteil. Die ohne Zweifel stattgefunden und stattfindende Perversion der Aufklärung sollte man nicht den “echten” Aufklaerern in die Schuhe schieben. Keiner dieser Aufklärer (man beachte nur das “krumme Holz”, von dem Kant sprach) hat das gemeint oder beabsichtigt, was dann daraus” gemacht “wurde, eine Ideologie, Absolutheiten und den voellige Wegfall von Bindungen und Entitäten.  Wir haben ganz eindeutig nicht zuviel Aufklärung, was vermutlich gar nicht moeglich ist, sondern eindeutig zu wenig, zuviel Glaube, zuviele Affekte, zuviel Konditionierung und blinde Gefolgschaft der Rattenfänger und Schamanen, der Apokalyptiker usw. Das was hier einer Verwissenschaftlichung in Folge der Aufklärung angekreidet wird, ist das exakte Gegenteil. Bei Corona , Klima und den bekannten Ismen als “Forschungsgegentand handelt es gerade nicht um Wissenschaft um klassischen Sinn, die bekanntlich vom Zweifel und permanenten Infragestellen, von der partiell vergeblichen Suche nach Erkenntnis, Beweisen und Wahrheit lebt. Modellierer sind keine Wissenschaftler. Sie liefern das, was von den Machthabern verlangt wird, in der Regel narzisstisch grundiert.  Selbstdenken ist out und die von Kant dafuer genannten Gruende sind aktueller als je zuvor.  Der gute Herr Wiesengrund ist nur ein Beispiel, was man als boeswilliger Linker aus der Aufklärung, dem natürlichen Feind der Linken, machen kann. Ob er etwas Erkenntnis erlangt hat, als er die von ihm gerufenen Geister in Gestalt der barbusigen Studentinnen vor sich sah, weiss ich nicht. Diese Form der von ihm ausgerufenen totalen “Befreiung”, insbesondere in eine Richtung, hat ihn wohl überrascht. Wenn er vorher gedacht haette, eher nicht. Aber sein Denken hatte nun mal eine extreme Schlagseite. Er sollte nicht gegen “die Aufklärung"aktiviert werden, am besten gar nicht.

B.Kröger / 12.08.2021

Ein super Artikel, Herr Vahlefeld, alles klar und deutlich analysiert! “Im Kielwasser der Moral schwimmen die Haie.”

Volker Kleinophorst / 12.08.2021

Sklaverei ist Freiheit. Orwell einfach mal umgedreht. @ D. Kief Keine Massenpsychose, kein Krieg gegen das eigene Land? Also bis Sie es merkeln, darauf kann man wirklich nicht warten. Wenn Sie Psychose schon gegoogelt haben, müssten Sie wissen, dass es die “Psychotischen” selber nie merken. Die halten sich sogar für oberschlau. Teil des Krankheitsbildes. Ist ähnlich wie mit den Dummen, die merken ja auch nichts das sie dumm sind. Wobei Dummheit natürlich keine Krankheit ist sondern ein Zustand. “Dumm wird man nicht, dumm bleibt man.” (Esther Vilar)

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