Auch ich hab mich gefreut, als es draussen plötzlich wieder wie vor 20 Jahren war, bevor die Stadt beschloss die Strasse zu einem der Einfallstore des neu errichteten grossen Touri und Partyzentrums zu machen. Keine Cornerwillis, Schläger, Krakeeler, Randalierer, streitende Pärchen, kein Gestank aus den drei Imbißbuden in nächster Nähe, die alle wie selbstverständlich die Strasse zu einer Art Asifussgängerzone gemacht haben. Das war der erfreuliche Teil. Dass die Überbevölkerung , wenn es so weiter geht, dazu führen wird, dass die Erde die Menschheit abschüttelt wie einen lästigen Parasiten dürfte auch klar sein. Ebenso dass , wenn man an der brutalkapitalistischen Globalisierung festhalten will, Schranken geschaffen werden müssen, die die Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten verlangsamen oder vielleicht sogar stoppen, die bösen, bösen Grenzen, ohne die alle während der Nazizeit geflüchteten im KZ geendet wären. Die Menschenfeindlichkeit, gern auch mit rassistischen und sexistischen Ausfällen gegen Alte garniert, der Naturromantiker, jede Wolfsdebatte zeigt das Umschwenken von Tierliebe zu Menschenhass, ist nicht neu und momentan wirklich nicht das Hauptproblem, es geht um das Überleben des Mittelstands und eine Perspektive wie man sich unabhängiger von irrwitzigen Versorgungsströmen machen kann.
Dass „Achgut“ nun kein Fachorgan für den fachlichen Naturschutz ist, dürfte Konsens sein sein. Aber in der Tat, ohne Häme und ganz nüchtern: Die Pandemie wird sich in diesem Jahr wohl positiv auf die Bruterfolge der hochgradig bestandsbedrohten Vögel z.B. auf den Inseln des Großschutzgebietes (!) Nationalpark Niedersächsische Wattenmeer („Weltnaturerbe) auswirken. Dazu gehören Sand-, Seeregenpfeifer, Zwergseeschwalbe oder die Wiesenweihe, Arten, die kaum noch jemand kennt. Für das vermietende Gewerbe bedeutet das zeitlich begrenzte Tourismus-Aus eine Katastrophe, für die bedrohten Arten in ihrem Schutzgebiet nur eine kurzzeitige Erholungspause. Im und am Nationalpark werden laut Industrie- und Handelskammer jährlich ca. 17 Millionen Tourismus-Übernachtungen von Norden bis Carolinensiel und von Borkum bis Wangerooge gezählt (ohne Festland im Landkreis Friesland und ohne Cuxhaven). Das entspricht etwa 2,5 Millionen registrierten Gästen (ohne Tagesgäste), die sich jährlich an der Küste oder auf den Inseln zur Erholung aufhalten, überwiegend bar aller Kenntnis der natürlichen Abläufe in ihrem Urlaubsgebiet. Dieser Nationalpark ist in Wirklichkeit ein riesiger Freizeitpark. Der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen stellte schon vor 40 Jahren (1980) in seinem Sondergutachten „Umweltprobleme der Nordsee“ fest, dass die touristischen Kapazitäten der Nordseeinseln „weitgehend ausgeschöpft“ seien. Das Gutachten warnte vor dem Druck „gerade auf die restlichen, naturnahen noch attraktiven Landschaftsräume“, der „wahrscheinlich noch wachsen“ werde. Diesen Druck hat das Corona-Virus in diesem Jahr verhindert. Von den riesigen Windparks vor den Inseln in den Hauptrouten des Vogelzuges und hinter den Deichen in den Hochwasserrast- und fluchtplätzen der Vögel des Wattenmeeres, die den Nationalpark umzingeln, konnten die Gutachter damals noch nichts ahnen.
Wer schert sich denn derzeit um eine hohle Nuss wie ein Fotomodell und was aus der Verlängerung ihres Spatzenhirns, ihrem Twitterschnabel, überflüssig herausquillt? Diese selbsterklärten Privilegierten mit durch yellow press verklärtem Promi-Status empfindet mancher in der derzeitigen Krise als komplett verzichtbar.
Dass Ökologen oft infantil sind, steht außer Frage. Dass sie einseitig in die Natur eingreifen - Musterbeispiel der Schutz des Kormorans - mit Folgen für andere Tierarten, hier vor allem Fische, und den Menschen, ist bewiesen. In der Frage Wälder bin ich aber bei ihnen. Es ist zweifellos in vieler Hinsicht gefährlich geworden, Wald zu zerstören, aber auch, Wald sinnfrei zu schützen. So ist es m.E. immens wichtig, hohe Bäume in der Taiga abzuholzen, aber gleichzeitig zu ersetzen durch niedrige schattenspendende Bäume, um das Moos, einen effizienten CO2-Speicher, der kein Licht verträgt, zu schützen. Für ebenso wichtig halte ich verstärkten Brandschutz in subarktischen Gebieten, also die Verstärkung von Frühwarnsystemen und Feuerwehren. Was Viren und andere Erreger im Bereich der Zoonosen betrifft, ist es tatsächlich so, dass sie oft in Waldtieren in tropischen und subtropischen Gebieten hausen. Es scheint daher absolut nicht sinnvoll, ihr Habitat zu zerstören oder menschliche Behausungen und Ställe an die Ränder von Urwäldern zu stellen. Ein Sicherheitsabstand mit Wiesen wäre das Mindeste. Dagegen halte ich es für vollkommen sinnlos, sein Gewissen mit Baumspenden zu beruhigen und Krombacher statt z.B. Löwenbräu zu trinken. Es kommt darauf an, wo die Bäume stehen, welche Bäume dort gepflanzt werden und mit welchem Hintergrund. Sehr viel sinnvoller wären Spenden für Moose und Flechten. Und sinnvoll können nur lokale Spenden und Maßnahmen sein, weil man dort den Überblick hat. Ganz sicher erscheint mir, dass ein grüner Stadtbewohner ohnehin von nichts eine Ahnung hat außer von den Vorteilen von Latte Macchiato gegenüber Chai-Tea und umgekehrt, vielleicht auch noch von Pilates und dem neuesten und besten Veganer-Fresstempel. Aber auf Twitter babbeln tun sie dennoch am meisten. Landbewohner haben hierfür keine Zeit.
Genauso wie braun/rot sozialistische, ua pseudoreligiöse Ideologien gestrickt sind, halten sich solche autoziden Gestalten für die WeltMoral-Arier. Und an diesem Un/Wesen soll die Welt genesen? ->sa Greta, Luisa, F³, XR, zgT AmtsGeschäftsKirchen in Konkordanz mit “Re/Gier*enden” u. MSM/ÖunRR etc. Gesundheit, iwS. bewirkt durch Bildung, einhergehend durchdachte -nachhaltige- Resourcennutzung, gute Ernährung, und auch Mobilität, sind die wesentlichen Vorraussetzungen für die Weiter/Entwicklung einer Gesellschaft, iA letztendlich Bedingungen für Demokratien, die auch krisenfest sind/sein sollen. Nicht moralin/ideologiegesäuerter propagierter Homizid, Wie schrieb es Don Alphonso heute in WO+ so schön “Satt werden mit Bauer Willi. Hungern mit Greta und Luisa”, letzterer Satz wurde aber schon iS der PCneusprech-Polizei gestrichen!
Die Ausbreitung des Coronavirus ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt ist Zufall, ebenso wie der Klimawandel, denn Zufall ist das Zusammentreffen mehrerer, womöglich objektiver, Gesetzmässigkeiten. Ausserdem gibt es niemals ein Gleichgewicht in der Natur, sondern einen immerwährenden Prozess der Bewegung in Richtung eines Gleichgewichts (dessen Charakteristik sich vermutlich auch noch ständig ändert). Es gehört schon eine gewisse Unbedarftheit dazu zu glauben, man wisse, an welchem Hebel anzusetzen sei (und sich an der Friedhofsruhe der Weltwirtschaft zu erfreuen), um z. B. den Klimawandel wirksam zu bremsen. Dazu passt auch, das die Generation “Hüpf” sich am wenigsten Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft (Und damit um ihre Zukunft überhaupt - aber das werden sie erst noch lernen) machen. Sie haben einfach keine Ahnung.
“Alles gut und schön mit der Natur. Das einzige Problem ist, daß es sie gar nicht gibt.’ (Paul Valery)
Aha, Welt-Misanthropentag also. Und ich hatte mich schon gewundert, weshalb die Deutsche Umwelthilfe ausgerechnet heute dazu auffordert, wegen der Corona-Epidemie eine Anzahl von Auto-Straßen in Fahrrad-Straßen umzuwandeln. Weil - “gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir uns mit dem Fahrrad oder auf dem Fußweg sicher durch unsere Städte bewegen können: Das trägt zur Verbesserung der Luftqualität bei, erlaubt Bewegung im Freien mit sicherem Abstand voneinander und verhindert unnötige Unfälle. Und weniger Verkehrsunfälle entlasten gerade jetzt entscheidend unsere Krankenhäuser.” - Na ja, ich habe kein Auto und könnte mir darum jetzt kichernd die Hände reiben. Aber ich habe natürlich wie immer versucht eine Logik darin versteckt zu finden. Deren Chef, der ja auch hier auf der Achse schon gewürdigt wurde, fährt bestimmt viel Taxi oder fliegt sogar im Inland. Die Logik, die darin verborgen ist, meint: Wenn das Auto nicht erfunden worden wäre (von den hässlichen Deutschen), dann wäre der Erde viel Unheil erspart geblieben. Das stimmt allerdings. Und wer viel Kinderfernsehen schaut, der wird mir bestätigen, dass es dort von durch solche Logik getriebenen Storys und Dialogen wimmelt. Es ist da eine ganze Generation entstanden, die eine vorher nicht zu ahnende Bigotterie pflegt. Und mich beschleicht das ungute Gefühl, dass die Älteren denen nicht einfach rein reden dürfen, wenn sie ihre eigenen Fehler machen wollen. Von wegen Erfahrung und Tradition und so. Die könnten ja jederzeit darauf verweisen, was die älteren Generationen alles für Mist verzapft haben in den letzten hundert Jahren. Dieser Mist ging zum guten Teil auf die Ratschläge und “Weisheiten” der damals Älteren zurück. Damals war es noch unüblich, den Alten zu sagen, sie sollten sich in die Hölle scheren. Mir fällt dazu kein Gegenargument ein. Hier schreiben ja viele “Lebemänner” (so nannte mein Großvater als Handwerker das), denen fällt gewiss etwas ein.
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