Für den an der Knute des Richtigen wohl leidenden Deutschen sind Schulden schon rein sprachlich ein moralisches Problem. Deshalb haben die meist die anderen. Guthaben hingegen kommen direkt von Gott. Die hat man selbst. Ein gröberes Missverständnis, das das Volk der Dichter und Denker aus einer sich selbst niemals einzugestehenden puren Träumerei regelmäßig am Wesen und der Dialektik des Geldes verzweifeln lässt. Erich Kästner schrieb zum Thema recht treffend: „Worauf mag die Gabe des Fleißes, die der Deutsche besitzt, beruhn? Deutsch sein heißt (der Deutsche weiß es) Dinge um ihrer selbst willen tun.“ Wer wissen will, wie das Gedicht (und die Geschicht) regelmäßig ausgeht, der lese es zu Ende. Es heißt „Auf einer kleinen Bank vor einer großen Bank“.
Die lieben EZB-Granden ... man sollte doch die Kuh D, die man melken will bis zum Umfallen, letztlich nicht noch schlachten. Na ja, Dummheit hat schon immer regiert und alles was folgt, haben die Schuldenländer sich redlichst verdient. Die Quittung ist schon längst fällig. Leider muss der Geber mithaften. EZB und EU brauchen einen Reset.
Als Volkswirt kann der Autor nicht wissen, dass die EZB nichts mit den Preisen von Gas, Getreide, Containerfrachtraten oder den Bierkursen beim Hurricane-Festival zu tun hat. Sie entscheidet auch nicht über Produktionsstillegungen („Lockdowns“), Steuern und Auflagen im Wirtschaftsbetrieb, Kraftwerksstillegungen, Sanktionen oder gar den Umfang von Staatshaushalten. Sie betreibt nicht mal die Geldschöpfung im Euro-Raum, die grösstenteils nach wie vor bei den nationalen Notenbanken liegt und kann auch nicht direkt die neu ausgegebenen Schuldpapiere ihrer Mitgliedstaaten ankaufen. Man hat bereits Staatschuldverschreibungen in Billionenhöhe vom Markt genommen, aber gleichzeitig durch die eigene Zinspolitik den Markt für Euro-Anleihen irreparabel beschädigt. Draghis ‚Whatever it takes‘ ist ein griffiger Claim, der natürlich besser kommt, wenn man seine Einleitung ‚within our mandate‘ erstmal weglässt. Die EZB ist weitgehend machtlos.
Lieber Herr Sarrazin, da spielt eine „kulturelle“ Note mit hinein. Und zwar der Einfluss derer, denen Zinsen als des Teufels gelten. Das sind nicht nur die Muslime, sondern auch die Linken, und bei beiden Gruppen stinkt die Sache schwer nach Antisemitismus.
@John Doe : Auch ich habe die sinnlose Erwerbstätigkeit schon vor Erreichen des Renteneintrittalters eingestellt. Das kälteste Wesen der Welt ist der Staat. Hatte keinen Bock mehr für alle Götter der Welt schuften zu gehen. Im Haus gegenüber, wo meine Mutter wohnt, ist nun halb Afrika eingezogen. Immer wenn ich meine Mutter besuche singe ich das alte Kinderlied : Zehn….....................ich muß mich berichtigen, es sind nur 8 ( acht )
Die Tatsache, dass die Demark von einer deutschen Zentralen Notenbank, über 50 Jahre so Werststabil gehalten wurde, gegenüber allen europäischen Währungen die „so butterweich abschmierten“ wie sie durch politische Haushaltsschulden verursacht wurden, lag in der Souveränität, in der Verpflichtung die Demark im Wert, also der Kaufkraft stabil zu halten. Genau das hat den „Erfindern der Maastrichtverträge, die ja den Juckreiz am Auge hatten, um mit dem Euro, einen „Währungshebel zur Vergemeinschaftung, und einer zukünftigen zentralen EU-Euro-Währungs-Schlittenfahrt“ wie die Drachme, und die anderen Weichwährungen vorführten. Die u. a. zig Milliarden in US-Rüstungsgüter verballerten, damit die Renditen und Kursgewinne der US-Bumbumindustrie immer weiter anstiegen, denn die US-Politik wird von einer US-Elite in New York so dominant dirigiert, wie es gar nicht durch „Verwirrung der Medienmolche mit ihren Falschmeldungen, und Abdeckungen der direkten Zusammenhänge“ zwischen Finanzfachleuten, Politikern, Währungsentwicklungen und „nützlichen Kriegsopfern zum Gewinn“ höherer Kapitalpyramiden in New York, organisatorisch verknüpft ist, damit den negativen, egoistischen, narzistischen Greisen die auf diesen Pyramiden an Macht und Vermögen thronen, quasi „einer abgeht“ auf Kosten der Weltbevölkerung, mit der sie im realen Leben „niemals“ etwas zu „fair teilen haben“, um „in der Summe den sozialen, maximalen Gewinn für alle Beteiligten zu ermöglichen“!
Nicht nur bei der Naivität Sarrazins schüttel ich nur noch meinen Kopf: Was in den Einzelwährungen vor dem Euro passierte mußte natürlich auch mit dem Euro passieren. Wer sagt, daß eine mathematische Gegebenheit durch eine CDU - Wampe weg geschwabbelt werden könnte ? Kein einziges Modell hätte je den Euro für tragfähig erklären können, außer man hätte die Italiener und Spanier und Griechen gegen überfleißige Krampfteutonen ausgetauscht. Was sollen diese Betrachtungen, die außerdem unehrlich sind: Deutschland wollte den zweiten Weltkrieg mit wirtschaftlicher Dominanz gewinnen und 2+4 war der Aufmacher dafür und der Euro sollte aus Europa eine einzige deutsche Fabrik machen. Jetzt ist diese fiskale Göring - Keule mit dem Euro brüchig und es geht - halt - mal wieder auf einen Totalverlust zu, wie immer, wenn der Deutsche meint, er wäre der Herr über irgend etwas. Größenwahn - Subordination und Kollaps. What ever it takes: Ja, die komplette deutsche Wirtschaftsleistung seit 1945. Zahlen, Träumen vom Siegen und totsicher untergehen: Jede Wette sind für die Deutschen dann die Rothschilds und irgendwelche bösen Amerikaner “Schuld” and dieser infernalischen Mischung aus Dummheit und hochgradig aggressiven Machtallüren. Spätestens wenn Frankreich das Ende der EU erklären wird, kollabiert der Traum und Frankreich wird sich mit dem Schleudersitz retten müssen um nicht mit den Deutschen in ihren bierversoffenen Schlund gezogen zu werden. UvdL: Dr. Strangelove. Wie ich lernte den Euro zu lieben. Das Ende des zivilisierten Europa wird wieder einmal totsicher deutsch.
Zwei Anmerkungen: 1. Der Grund für die Inflation ist nicht eine kreditgetriebene überhitzte Nachfrage sondern Lieferengpässe, die sich mit Zinserhöhungen nicht beseitigen lassen. 2. Bei Zinserhöhungen müßte die EZB ihre Bestände wertberichtigen. Wann wäre ihr Eigenkapital aufgebraucht, und was dann? Beides Gründe, Zinsen wenig zu erhöhen.
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