Schon vor vielen Jahren erinnere ich mich, von "selbsternannten Freiheitskämpfern" gelesen (SPIEGEL?) oder gehört (ARD/ZDF?) zu haben und mich schon damals gefragt zu haben, wo denn eine amtliche Stelle existiert, wo zukünftige "Freiheitskämpfer" ihre amtliche Zulassung abholen können ... Das ist halt noch so eine dumme Journalistenphrase - wenn man genau aufpasst, bestehen entsprechende Verlautbarungen manchmal zu bis zu 90 % aus vorgestanzten Phrasen, wie z.B. "auf Augenhöhe", "Zeichen setzen", "die "Menschen vor Ort", wo man sie "abholen" soll, usw. Das läuft von alleine, ganz ohne nachzudenken.
Danke für den Hinweis auf die Causa "selbsternannt". Das scheint eine neue Runde im "Krieg der Adjektive" zu sein. Eine kurze Suchmaschinen-Anfrage zeigt, dass das kein Einzelfall war. Nach allen Attributionen für Pegida und AfD wie rechtspopulistisch, fremdenkritisch, islamkritisch usw. und Variationen von entsprechenden Formen mit - feindlich, scheint jetzt eine neue Runde eingeleitet zu sein. Es wäre interessant zu wissen, ob nicht auch wieder der Think-Tank DPA dahintersteckt (und wer womöglich hinter denen steckt). Im übrigen: "selbsternannt" klingt gut und lässt wunderbare Assoziationen wie "selbstermächtigt" entstehen - und damit sind wir wieder bei den Braunen (Die These Henkels von der braunen Unterwanderung der AfD flottiert ja immer noch frei umher). Noch einmal danke ich für die Nachfrage bei Frau Miosga, denn weder die AfD noch sonst eine Partei sind in einem Parteienverzeichnis mit zusätzlichen Adjektiven gelistet.
Ist die Aussage : " Natürlich bietet die AFD keine Alternativen" - von Ihnen, Herr Broder- nicht exakt genauso vorauseilend bewertend?
Sehr geehrter Herr Broder,ich staune schon seit längerem über Ihre Klugheit. Jetzt muss ich Sie auch noch dafür bewundern, dass Sie in der Lage sind, Fernsehnachrichten auf humorvolle Weise über sich ergehen zu lassen.Bei mir dient der Fernseher seit einiger Zeit ausschließlich als Bildschirm, auf dem ich mir hin und wieder DVD-Filme anschaue. Für mich bei dem Gerät die bevorzugte Alternative, den zwangsfinanziert anmaßenden Manipulationsversuchen der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung aus dem Weg zu gehen.
Die AfD bietet keine Alternativen, schreiben Sie, lieber Herr Broder? Und wenn es nur die oben beschriebene Art des Umgangs mit dem politischen Gegner wäre, wäre das für mich bereits Alternative genug. In dem Verleumdungsklima des "zertifizierten" (schön gesagt!) Parteienspektrums ragt die AfD schon dadurch für mich sehr angenehm heraus. Aber auch sonst habe ich den Eindruck, dass die AfD einiges anzubieten hat, was dem bisherigen Casino-Politikstil durchaus gewachsen wäre. Und die vielleicht noch mangelnde Erfahrung gleicht man nur durch - Erfahrung aus. Die bisherigen "Erfahrungsmeister" haben trotz ihrer Erfahrung schließlich trotzdem keine gute Politik gemacht, oder?
"natürlich bietet die AfD keine alternativen." So? Damit erheben Sie, verehrter Herr Broder, die Schlachtrufe des alternativlosbesessenen Mainstreams in den alternativlosen Himmel, nicht wahr?Mir als Durchschnittsbürger fallen da glatt welche ein: Euroaustritt, mit einer intensiven Betreuung der Länder, die unter dem Euro unter die Räder gekommen sind. Die Suppe müssen wir gemeinsam auslöffeln. Gemeinsame Grenzsicherungsmaßnahmen an den EU-Außengrenzen. Massive logistische Unterstützung Griechenlands. Sofortige Abschiebung von Vergewaltigern, religiösen Aufwieglern und auch schon bei niederschwelliger Straffälligkeit. Dies hätte den Effekt, dass die Bevölkerung sich wieder offener mit den wirklich Hilfebedürftigen solidarisiert. Die gemeinsame politische Erkenntnis des Euro-Scheiterns und die gemeinsame Beseitigung des Scherbenhaufens, könnten Europa wieder authentisches Leben einhauchen. Ebenso eine gemeinsam solidarische Grenzsicherung (Nebeneffekt: Wieder offene Binnengrenzen). Gut: Es gab andere Strategien, um ein gemeinsames Zusammenraufen in Europa zu erzeugen: Edel in der Absicht, nicht aber in der Wirkung. Politik und das Leben sind aber bekanntlich kein Ponyhof (frei nach Frau Öney ) und beides rückt doch schon mal zwangsweise mit ALTERNATIVEN auf die Pelle..Die Frage ist, ob eine "Festung Europa" eine Lösung ist. Nein, ist sie nicht, würde auf Dauer auch nicht funktionieren. Aber eine notwendige vitale Maßnahme, die Zeit verschafft. Die Frage ist ferner, ob eine nachhaltige Lösung wirklich billiger ist, als jene zig Milliarden jedes Jahr für ein Millionenheer an Migranten, deren Integrationsfähigkeit hinsichtlich Bildung und kultureller Sozialisation zumindest Fragen aufwirft. Ich würde sagen nein, es könnte sogar noch teurerer werden: Geld aus Deutschland für gemeinsam international abgestimmte Projekte, deren funktionierende Mechanismen erst noch teilweise erfunden werden müssen. Letzteres hätte aber vielleicht die Chance, tatsächlich als alternativlos allgemein anerkannt zu werden.Alternativen gibt es eigentlich immer. Einzig und allein der politische Wille zeigt sie auf. Bedenklich nur, dass sich einstweilen nur die AfD damit zu befassen scheint.In diesem Sinne: Grüße an Frau Miosga!
Nur bei den sonstigen Islam-, Militär-, Finanz-, Wirtschafts-, Gesundheits-, Ernährungs-, Nah- und Fernost-, und sonst-noch-was-Experten, die sich dort ihr Zubrot verdienen, lassen sie das "selbsternannt" immer weg, obwohl sich dem Zuschauer oftmals nicht erschließen will, was jene eigentlich qualifiziert.
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