Besonders gut finde ich den Trend, in hochwertiger Restauration das elektrische Licht abzustellen. Kerzen gibt es ja wegen CO2 eh nicht mehr, Leute, die heimlich Verdauungskippe rauchen sind auch leicht auszumachen, und ab und an schneidet man wegen der Dunkelheit mal Streifen Schwarte mit Polyester ab, so kann man sich ganz zwangslos an aktualisierte Ernährungsformen gewöhnen. Also, bitte etwas positiver denken!
Die Zeiten des Porzellan sind wohl für alle Zeiten vorbei. Es gibt auch immer weniger Porzellanfabriken. Da gabs manchmal sehr gute Partieware. Man speist von Tontellern und trinkt aus braunen Tonbechern (auch bei woken Ärzten), wobei ich immer den Eindruck habe das ist nicht richtig sauber. Es kostet mich jedesmal ein wenig Überwindung, aber ich will den Gastgeber nicht beleidigen. Das Erbe der Eltern sollte an die Enkel verteilt werden. Der eine stolzierte herum, Kristall undPorzellan, “Das ist nicht mein Stil”, der andere “So was hat man heut nicht mehr”, die dritte hat alles genommen und davon 2/3 vertrödelt. Bei einem Silberaufkäufer war dieser die letzte Rettung und das Silbererbe war weg. Aber es sind nicht nur die Zeiten des Porzellans sondern der Tradition und des Geschichtswissens vorbei. Wie schwer haben sich die Altvorderen ihre Rechte erkämpft, die stehen mehr und mehr zur Debatte, da man sie nicht mehr benennen kann. Manchmal habe ich den Eindruck, die Enkel werden uns Alten vorenthalten, damit wir nicht aus normaler Zeit erzählen. Das oberfächliche Handy und das Internet hat die Macht übernommen. Bücher, Lexika aus Kaiserzeiten als Wisssensquell werden übergangen, Geschichte beginnt 1933. Wer kann noch Fraktur oder Briefe in Sütterlin von seinen Vorfahren lesen? Vorbei!
nachdem eine eu-verordnung der gastronomie unseres ersten hauses am platze - wenn auch bisher schon nicht haute cuisine - den garaus gemacht hatte (hotel und metzgerei liefen weiter; unterschiedliche familienmitglieder betreiben die einzelnen geschäftsbereiche) sind wir froh, dass ein neuer investor nun zumindest wieder ein “stüble” eröffnet hat, das zwar mit seinem angebot - unter anderem auf porzellan servierten burgern - nicht ganz den geschmack der alteingesessenen einwohner trifft, aber immerhin wieder etwas leben in den ort bringt. der grund, auf tischtücher zu verzichten, ist - so der neue wirt -, schlicht, kosten und arbeitsaufwand (und nach corona aktuell nur schwer verfügbares personal) einzusparen.
Bambus wäre noch zu nennen. Seit einiger Zeit ist dieses - vermutlich 200 % nachhaltige - Material überall zu finden, selbst Klamotten aus Bambusfasern habe ich schon gesehen. Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich vor kurzem zwei Küchenmesser mit Bambusgriffen erwarb. Beim ersten Schneide-Einsatz löste sich eine Klinge aus dem Griff, das andere Messer konnte ich einfach so per Hand in zwei Einzelteile zerlegen. Jetzt sind die Teile entsorgt, und ich werde nicht mehr testen können, ob man veganen Käse, auf einer Schieferplatte serviert, damit schneiden kann. Oder Bambussprossen. Oder Mehlwürmer.
Erst dachte ich, der Artikel dreht sich um Tischmanieren, die ich meinen Söhnen ständig predige. Der Erfolg meiner Bemühungen wird mir von anderen Leuten berichtet, naja… Das Schieferthema kenne ich aus dem “perfekten Dinner”. Witzig, wenn das künstlerisch wertvolle Essen beim Servieren unelegant auf die Tischplatte rutscht. Das rustikale Geschirr finde ich schauerlich, in der Metro sind die Regale voll davon. Muß man halt ertragen.
Interessant dass die Rot-Grün Neo Faschisten , gar kein Widerspruch darin sehen dass sie während der letzten drei Jahre der Ausgrenzung Diskriminierung und Diffamierung von 20% der Bevölkerung zugestimmt und sogar befördert haben. Jetzt aber wollen sie angeblich andere schützen die sich durch Schminke oder Kostüme beleidigt fühlen und heulend zusammenbrechen wenn man sie nicht gender Faschismus gerecht anspricht.
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