Achgut.tv / 30.09.2019 / 06:10 / 72 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Wahlen in Kurz-Form

Österreich hat gewählt und Sebastian Kurz wird wieder Bundeskanzler. Das löst vielleicht in Berlin und Brüssel nicht gerade Freude aus, aber die Völker in unseren Nachbarländern wählen nun einmal was sie wollen, allen guten Ratschlägen zum Trotz. Im Gegensatz zu deutschen Meinungsbildnern entscheiden die Wähler in vielen anderen Ländern einfach nach ihren Interessen. Demokratie versteht man halt in jedem Land anders. Das ist wie mit Delikatessen. Während in einem Land schon Pfälzer Saumagen als Delikatesse gilt, muss es in anderen Ländern schon etwas Feineres sein, um so bezeichnet zu werden. Die Ansprüche an die Demokratie scheinen manchmal ähnlich unterschiedlich zu sein. Mit Sebastian Kurz hat immerhin eines der größten politischen Talente in Europa gewonnen.

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Steffen Lindner / 30.09.2019

Ich muss eher denjenigen Kommentatoren zustimmen,die die Personalie Kurz kritisch sehen.  Man muss sich doch fragen,wer Interesse daran hatte,die vorherige Koalition im Mai mittels eines 2 Jahre alten!, zudem unter krimineller Machenschaften erstellten Videos zu stürzen. Inwieweit Kurz damals mitbeteiligt war,wird man vielleicht später herausfinden,denn er hätte es eigentlich mit dem Rücktritt Straches bewenden lassen können,wollte aber unbedingt Herbert Krickl als Innenminister stürzen,der für eine erfolgreiche und konsequente Migrationspolitik steht. Da waren wohl wieder diejenigen im Hintergrund am Werk,” die entscheiden,aber nicht gewählt werden”- wie es Horst Seehofer in einem Interview einmal herausrutschte…

Paul J. Meier / 30.09.2019

Sollte er wirklich eine Koalition mit den Grünen eingehen, dann kann man ihn nicht ganz von Opportunismus freisprechen! Man stelle sich eine CDU vor, die erst mit der AfD koaliert und dann mit den Grünen!? Nun denn, erst wurden die Grünen mit schmählichen 3,8% aus dem Amt gewählt und nun “kurze” Zeit später, Dank hervorragender außerparlamentarischer Arbeit(sic!) wieder mit 14% in die Regierungsverantwortung (So es denn so kommen würde)!? Oder ist dieser Wahlerfolg nur einem zöpfchentragenden, schwedischen Mädchen geschuldet? So funktioniert sie halt auch, diese Demokratie! Haben die Grünen eigentlich ein Monopol auf das Klima und Umweltfragen? Allen anderen geht Ökologie am ökonomischen Arsch vorbei?

Helmut Driesel / 30.09.2019

  Ich weiß nicht genau, wie biegsam die österreichischen Grünen da sind, mit den deutschen Grünen könnte er vermutlich nicht koalieren. Und deshalb sehen ich auch abseits der Feierlaune nichts, was die nächste Regierung stabil halten könnte. Der Schmäh alleine wird nicht reichen. Was wollen die denn beim nächsten Migrantenschub dort tun? Der Kurz stoppt sie tagsüber medienwirksam an der Grenze und die Grünen schleusen sie dann in der Nacht unauffällig nach Deutschland durch? Anderntags fröhlich entspannte Kabinettssitzung. Nächste Aufgabe bitte! Da wäre das besondere Verhältnis zu Ungarn oder auch zu Russland. Wenn die von Brüssel mal wieder stänkern. Da darf man schon gespannt sein. Und auch die Rechten werden intrigieren, was das Zeug hält. Haben Sie schon gewusst, dass die Österreicher 29% ihres gesamten Stromverbrauches importieren? Es gibt dort ein spezielles Wort dafür: Den “Stromfilz”! In manchen Grafiken findet sich ein Anteil, der mit “Unbekannte Erzeugungsart” beschriftet ist. Undeutscher geht es nicht.

Karsten Dörre / 30.09.2019

“Deutsche Meinungsbildner” (Zitat Broder). Tagesthemen und ZDF-Journal sind journalistische Gesinnungs-Sendungen. Bei beiden Sendungen werden Nachrichten eingebettet, um den Eindruck zu erwecken, es seien längere Nachrichten-Sendungen. Der überwiegende Teil beider Sendungen sind persönliche Statements der Moderatoren oder des Redaktionsteam. Unsäglich werden an Wahlabenden die Politikerrunden an den Stehtischen. Da legen Moderatoren sämtliche Hemmungen ab, nicht neutral zu sein. Als ob die Bürger und Wähler Schuld hätten, dass Parteien zur Wahl zugelassen wurden und somit lt. Wahlgesetz wählbar sind. Bei Presse oder anderen politischen Fernsehformaten kann ich es halbwegs verstehen, offen oder subtil Partei zu ergreifen. Zum Ende der DDR hin las ich sowjetische Medien (dank Glasnost und Perestroika). Heute lese ich die NZZ aus der Schweiz. Den Wahlabend zur österreichischen Kurz-Wiederwahl habe ich genüsslich bei Servus TV (Österreich) verbracht. Irgendwie schaffen es deutsche Medien nicht über längere Zeit in Gesinnungs-Berichterstattung abzugleiten. Das muss wohl in den deutschen Journalismus-Genen liegen.

W.Draeger / 30.09.2019

Besser eine lebendige Demokratie wie in Österreich als betreutes Wohnen mit Aussicht auf Unterbringung in der Geschlossenen (Verbote, Baerbock).

Heidi Hronek / 30.09.2019

Hr. Broder, suchen Sie rechtzeitig um Asyl bei uns an, mit österreichischer Mutter geht das. Wir können jede Intelligenz gebrauchen, um uns gegenüber den moralischen Ansprüchen des Grössten Bruders zu wehren. Und irgendwann gibt es vielleicht eine Mauer rund um D und dann sitzen Sie dort fest. Und allen Zweiflern an Sebastian Kurz hier im Forum muss ich schon sagen, ich habe ihn deshalb gewählt, weil ich ihm vertraue, dass er in diesen medialen Hinrichtungszeiten den kühlsten Kopf von allen behält.

Hubert Bauer / 30.09.2019

Ich bin - leider - überzeugt, dass Kurz mit den Grünen regieren wird. Es ist einfach die bequemere Alternative. Diese Koalition verleiht in innerhalb der - linken - EU ein höheres Gewicht (weil er dann einer von ihnen ist) und die Medien werden ihn auch milder beurteilen, wenn er mit ihrer Lieblingspartei koaliert. Bei der FPÖ dagegen weiß man nicht, was noch Alles nachkommt. Die FPÖ muss sich - genau die die AfD - nach Rechtsaußen abgrenzen, sonst wird es immer wieder Rückschläge bzw. Stillstand geben. Ich weiß nicht, warum das in die rechten Betonköpfe nicht reingeht. Und es war sicher nicht klug von der FPÖ, dass sie erst vor ein paar Monaten mit der SPÖ Kurz gestürzt haben. Da kann Kurz auch nicht einfach so drüber wegsehen.

Dr. Klaus Amann / 30.09.2019

Prächtige Wohltaten zu Wochenbeginn, hoch geschätzter Herr Broder; einerseits die Heimkehr des Herrn Kurz in die Wiener Hofburg und andererseits Ihr Kommentar zu diesem politischen Glücksfall. ZDF-Gockel Klaus Kleber hatte mir mit einer unsäglich dreistfrechen Befragung des Wahlsiegers den Abend zunächst verdorben.

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