Achgut.tv / 04.11.2019 / 06:29 / 67 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Von Trump verlassen

Jahrelang hieß es "Ami go home, aber lasst bitte die Dollars hier". Im Prinzip habe ich Verständnis dafür, dass die Amerikaner keine Lust mehr haben ihre Söhne oder auch Töchter für irgendwelche Kriege in der Ferne zu opfern. Aber so, wie jetzt, mit den Kurden, kann man es nicht machen. Eine Weltmacht dankt ab. Meinetwegen. Aber auch das muß mit Stil und Anstand gemacht werden.

 

Am 8. November 2019 erscheint das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann unter https://shop.achgut.com bestellt werden kann. Sie können ab sofort bestellen, die Auslieferung startet ab 8.November. 

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Max Wedell / 04.11.2019

Schon im April 2018 sagte D. Trump in einer Rede an die Nation: “Amerika strebt unter keinen Umständen eine unbefristete Präsenz in Syrien an. Während andere Nationen ihre Beiträge verstärken, freuen wir uns auf den Tag, an dem wir unsere Soldaten nach Hause bringen können. [...] Keine Menge amerikanischen Blutes oder Geldes kann dauerhaften Frieden und Sicherheit im Nahen Osten schaffen. Es ist eine unruhige Region. [...] Das Schicksal der Region liegt in den Händen der dortigen Völker.” Das sind in meinen Augen grundvernünftige Sätze. Am 19. Dezember 2018 ordnete Trump den Rückzug der 2000 US-Truppen an und schrieb auf Twitter: “Wir haben ISIS in Syrien besiegt, meinen einzigen Grund, während der Trump-Präsidentschaft überhaupt dort zu sein.” Daraufhin gab es einen erbitterten Kampf zwischen Trump und Pentagon, das diesen Abzug nicht befürwortete. Verteidigungsminister Mattis, ganz offensichtlich auf der Seite des Pentagon, trat deshalb zurück. Schließlich gelang es dem Pentagon, Trump zu überreden und den Abzug zu stoppen. Dies war der entscheidende Fehler: Der Erfolg von Kräften in der Administration, eine Politik nach dem Willen des Obersten Befehlshabers, des Präsidenten zu verhindern. Denn wer konnte glauben, daß dieser Wille dauerhaft zu unterdrücken sei? Bei anderen Politikern vielleicht, aber doch nicht bei Trump. Den Saboteuren musste klar sein, daß es sich nur um eine Verschiebung des Abzugs handeln konnte. Und so kam es dann auch. Ein Gezeter über einen angeblichen “Verrat an den Kurden” hätte es zu jedem Zeitpunkt gegeben, das gab es auch im Dezember 2018 schon. Je mehr sich die Lage im Sommer zuspitzte (Türkische Invasionsvorbereitungen, militärische Konsolidierung der syrischen Zentralregierung), umso klarer war doch, daß die wenigen US-Soldaten bald nicht nur einflußunfähig sein würden, sondern stark gefährdet. Es konnte also nur Abzug oder Aufstockung entschieden werden. Aufstockung wäre ein Irrsinn gewesen, es blieb nur der grundvernünftige Abzug.

Hans-Peter Dollhopf / 04.11.2019

Herr Broder, Ihre neuen blauen Brillengläser sind erschreckend und die gab es bestimmt auch nicht auf Island zu erwerben (“Zwischen Island und der EU steht der Fisch”, WON vom 13. März 2015). Ich fühlte mich sofort um Jahre jünger, nachdem von der EU-Kommission in der WON heute Morgen zu lesen war: “Wir sind im Amt, haben aber nichts zu melden”. Der gnädige Gott möge es bitte, bitte genau so bleiben lassen.

Hans Kloss / 04.11.2019

Kurden wissen doch aus der Geschichte dass keiner sie mag und USA haben sie doch mehrmals schon in Stich gelassen. Deshalb konnten sie sich vorbereiten. Was die Helfer angeht: alles tun, das kann keiner. Selbst die Übermacht wie USA. Die Deutschen wissen nicht mal was sie so genau wollen und ob es selbst dann machbar ist, wenn man eine Armee hätte. Ganzes Geplapper über Bundeswehr und ob man wieder Wehrpflicht einführen soll - ein Unsinn. Da fehlt doch an fähigem Menschen und dann an fähigen Anführer. Ersatzteile ist schon andere Sache aber erst das Personal und dann das Material. Beides hat D. nicht. Dazu noch Anekdote. Als ich hier gekommen bin (20J her), habe ich aus Spaß D. gelernt. Selbst bezahlt natürlich - alle da haben selbst bezahlt: Türken, Kurden, Polen, Kasachen-Deutsche usw. Alle! Man muss ja irgendwie arbeiten und mit Mädels sprechen. Damals wurde ich durch unbekannte Kräfte in die fortgeschrittene Klasse geschickt. An einem Abend - kommt so ein Bursche in dem Uniform der Bundeswehr und eine Dame aus Verwaltung, sie meinte dabei dass er mit uns lernen soll. Er hat leider den Weg in die andere Richtung als ich gemacht - Da er in D. geboren und D. Staatsbürger war hat er am Oben angefangen und durch Unfähigkeit den Weg zu Anfänger gemacht. Wie das wohl jetzt bei BW aussieht wenn schon bei Polizei es Probleme gibt. Wobei bei Polizei denke ich schon dass man Behördendeutsch beherrschen muss und das tut keiner freiwillig außer vielleicht wenn der Clans Chef so entschieden hat. So wenn D. so eine Klappe hat und überall helfen will dann folgender, hoch raffinierter Plan: tun was möglich und effektiv ist. Wenn man selbst nicht kann dann um Hilfe betten: in keinem Fall den Helfer dann dabei beschimpfen. USA tun wofür ihr Geld reicht und wofür ihre Wähler bereit sind ihre Kinder sterben zu sehen. Die D. investieren lieber in Schlepper und Windräder. Ev. kann D. Leute wie Merkel oder BER Chef der Gegnerseite schicken. Das hilft auch obwohl nicht direkt.

Thomas Taterka / 04.11.2019

Die ” Verehrung ” Trumps hier auf der Achse fand ich schon immer ” weird “, wie der Amerikaner sagen würde ( das ” fuckin” spare ich mir jetzt ‘mal ) . Ebenso wie die Verehrung Merkels seitens der Demokraten. Ebenso wie das gestörte Verhalten der Deutschen zum Islam( besonders der CDU/CSU ). Ebenso das Verhältnis der Deutschen zum kritischen Widerspruch, in einer Zeit, in der eigentlich keiner mehr mit Gewissheit sagen kann, was richtig oder falsch ist oder wäre, - weil die allermeisten Menschen das Gefühl teilen, daß sich eine hochentwickelte westliche Gesellschaft total verrannt hat durch zu viele Probleme, die keine Partei, Regierung, kein einzelnes Land mehr lösen kann. Daran ändert keine Alibihysterie mehr etwas, keine Greta, keine Klimarettung, kein Kampf gegen Rechts , kein Verbots -oder Gerechtigkeitsmassenwahn und schon gar keine besessene Parteilichkeit, keine noch so erbitterte Rechthaberei. Wir befinden uns am Beginn einer fürchterlich ” unfriedlichen ” Zeit , um es ‘mal vorsichtig auszudrücken. Und mir erscheint es dringend geboten, sich von dieser ” Bewegung ” nicht mitreißen zu lassen und jeder, JEDER Demagogie durch radikale Versachlichung entgegenzutreten. Also weder ein Für noch ein Wider , - sondern Distanz zu beidem. Eine unaufgeregte Besonnenheit und bewusste emotionale Entschärfung würde allen guttun. Das ist AUCH das Gegenteil von Trump, den ich für eine - “Fehlzündung” halte, in der langen Reihe von seltsamen US -Präsidenten. TEE - Ende.

Hans-Peter Dollhopf / 04.11.2019

Herr Herzer, Sie sagen: “Bezeichnete nicht Trump in seinem Wahlkampf Obama als ‘founder of ISIS’?” Und wenn dem so wäre, wer würde ihm wohl glauben? Sie vielleicht? Doch wenn Sie Trump glauben, warum sollten Sie dann einem Land unter Trumps Führung misstrauen?

Hans-Peter Dollhopf / 04.11.2019

Herr Reichert, Sie schreiben: “Na dann sollen die jungen kräftigen Kurden, die hier in Deutschland im AMG-Benz vor der Shishabar vorfahren oder auf Mallorca Urlauberinnen vergewaltigen”. Hat denn Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten jemals höhere Erwartungen an seine Gäste gestellt? Nun sind sie halt mal da. Wissen Sie, am Wochenende war in der WON mal wieder zu lesen: “Fachkräfte: Deutscher Arbeitsmarkt braucht jährlich 400000 Zuwanderer” Ja klar, weil dann sicherlich 4000 davon zu gebrauchen sein könnten! Und jetzt mal die Frage! Sind oder waren Sie bereit, für Ihre Heimat Deutschland eigentlich genauso zu kämpfen wie die Soldaten der PKK in der heutigen Osttürkei oder die kurdischen Frauen und Männer in der YPG und YPJ in Syrien für eine freie Republik Kurdistan? Oder wie die die Männer und Frauen Israels es in der Tzahal für einen freien jüdischen Staat tun? cui honorem honorem

Wolfgang Rebers / 04.11.2019

Ne, überhaupt nicht. Trump hat das genau richtig gemacht inklusive dem Besetzen dieser Ölfelder. Momentan zählt weiterhin, dass er Wahrheit in das verlogene System bringt. Einmal Wahrheit hinsichtlich der Eigeninteressen der USA und dann noch im Hinblick auf die Verlogenheit und Impotenz der “internationalen Gemeinschaft”. Nichts können sie und Trump schmiert es ihnen ins Gesicht. Wunderbar! Dazu sei noch gesagt, dass egal, was in Syrien passiert, es kann kaum mehr etwas mehr kaputt gemacht werden als es ohnehin schon ist. Insofern hat der Mann noch immer meinen Segen.

U. Unger / 04.11.2019

@Anton Weigl, danke für den Einwand. Dürfte meine Einstellung zur Pauschalaussage von John Lennon stützen. Heute sicher überholt und damals schon nicht ganz richtig. Sie haben den zentralen Fehler entdeckt, auf den ich versehentlich nicht näher eingegangen bin. Explizit ist natürlich leichter nachvollziehbar.  Danke.

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