Achgut.tv / 26.04.2021 / 06:25 / 75 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Negativ ist das neue Positiv

Schauspieler, die sich regierungskritisch in eine Debatte einmischen - das war früher ganz normal. Jetzt rügt die Kulturstaatsministerin - Herrin über wichtige Fördergelder - die Kritik an der Corona-Politik. Kollegen, empören sich über Regierungskritik im Ausnahmezustand und ein Rundfunkrat aus der SPD fordert gar einen Boykott durch die Gebühren-Sender. Als wüssten wir nicht schon seit Tucholsky, wie positiv das Negative ist.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Andreas Rühl / 26.04.2021

Ich werde den Eindruck nicht los, dass keine Woche in diesem Land vergeht, bei der nicht irgendwer mit Inbrunst eine rote Linie überschreitet. Seltsam genug, dass diejenigen, die diese Grenzverletzungen und Tabubrüche kritisieren - und damit ganz bestimmt keine “rechte Revolution” herbeiführen wollen - nun ihrerseits des Tabubruchs bezichtigt werden. Um es mal ganz klar zu sagen: Kein Mensch hat dieser weiten Welt hat von mir oder wem auch immer zu verlangen, dass er sich “emphatisch” äußert gegenüber “Corona-Kranken” auf Intensivstationen. Was anders als Heuchelei soll das Ergebnis sein? Für Frau Merkel, die vermutlich mit Inbrunst jeden Morgen zum “Fahnenappell” in ihrer Schulzeit angetreten ist, ist das womöglich ganz normal. Auch die DDR konnte ja ihre Bürger letztlich nicht rund um die Uhr überwachen, so krakenhaft die Stasi das auch versuchte. Also mussten die Bürger in Angst und Schrecken versetzt werden, es kam nicht darauf an, ob die Stasi tatsächlich “alles hörte und sah”, es reichte aus, dass man das für möglich erachtete. Dazu bedurfte es nur hin und wieder der öffentlichen Abstrafung von Abweichlern. Aber dieses System funktioniert auf Dauer nicht, es hat eine Sollbruchstelle. Denn die Macht einer Diktatur, die auf Angst beruht, zerbricht, sobald diese Angst der Einsicht weicht, dass der Staat nicht so mächtig ist, wie er tut. In der Volkskammer war dieser exemplarische Augenblick da, als Mielke “ich liebe doch alle, alle Menschen” sagte und die Abgeordneten sich vor Lachen kaum noch auf den Stühlen halten konnten. Merkel weiß das genau, hat all das erlebt. Daher darf über sie nicht gelacht werden. Niemals. Wer sich über die Regierung lustig macht, legt das Beil an das Merkelregime. Noch finden sich genug willfährige Journalisten, die wie Wachhunde darauf achten, dass niemand Merkel und ihre Entourage auslacht. Doch der Tag wird kommen und zwar schneller, als manche meinen.

Werner Liebisch / 26.04.2021

80 TSD Corona Tote, versus 83 Millionen Untote, die noch nicht gestorben sind. Momentan, 09:40 Uhr, 59 TSD Daumen nach oben, versus 7000 TSD nach unten für Jan Josef Liefers Video auf YouTube , das spricht doch eigentlich für eine Mehrheit die normal leben möchte. Warum also haben die Corona Faschos soviel Gehör in den Mainstream Medien? Es war längst überfällig, dass mehr Kritiker Gehör bekommen, danke an die Initiatoren von alles #dichtmachen. Danke für die, die noch immer Rückgrat haben. An die Schauspieler die wieder zurückgezogen haben: 80 TSD von 83 Millionen sind 0,01 Prozent. Die Daumen nach oben, nur bei Liefers, sind fast 90 Prozent, also ihr wart schon auf dem richtigen Pfad. /// Abgesehen von den Ärmsten der Armen die wegen der Maßnahmen sterben, darunter leider viele Kinder. Nur ein kleiner Auszug von der Seite der Welthungerhilfe: “Die weltweite Covid-19-Pandemie hat viele Leben gekostet und belastet die Wirtschaft. Gerade in den ärmsten Ländern werden dramatische Auswirkungen für die Bevölkerung ganz konkret spürbar: Tagelöhner haben keine Arbeit mehr, immer mehr Menschen hungern, die häusliche Gewalt steigt und Mädchen werden früher verheiratet. Wie Corona das Leben der Menschen in unseren Projektländern beeinflusst….. “ /// Wofür schämt ihr euch nun denn, liebe Schauspieler ohne Rückgrat?

Klaus-Dieter Zeidler / 26.04.2021

Wie es im Nationalsozialismus mit der Kultur bestellt war, das kann man in Szabos Film “Mephisto” nachempfinden. Bei Honecker landeten Kulturschaffende nach falschen Worten nicht selten als Werktätige in der sozialistischen Industrie oder im Westen. Heute gibt es die freiwillige Kulturbereinigung im Internet. Diese wird gestützt von gehörigen Parteifacharbeitern, deren kultureller Auftrag der Kampf um die linke Wählerschaft ist. Nicht mehr und nicht weniger. Offensichtlich haben sie den Kampf bereits gewonnen. Kulturschaffende müssen erneut dem Zeitgeist folgen. Im Westen sind sie leider schon.

Hans-Peter Dollhopf / 26.04.2021

Herr Engelbogen, Sie sagen: “Es war schon richtig, den Böhmermann nicht an den Erdogan auszuliefern, weil es ja um Satire ging.” (Satire :) Wieso? In Erdogans Kerkern schmachten Zehntausende, die mehr Würde als Böhmermann haben und nützlicher für die menschliche Gemeinschaft sind. Ein Gefangenenaustausch wäre sinnvoll gewesen. Böhmermann steht so oder so auf Erdogans Schwarzer Liste. Das war also eine vertane, einmalige Gelegenheit, Böhmermann einer nützlichen Verwertung zuzuführen (Achtung, nach dem Smiley ist Ende Satire :)

Johannes Schuster / 26.04.2021

Ich muß Henryk Broder kritisieren, ich tue es gerne, denn Kritik ist ein Blumenstrauß an die Person, die man für so wert hält, eine Kritik zu flechten, was immerhin Korbmacherarbeit ist: Dieser Spiegel bietet Anlaß für Melancholie und Depression, für Erheiterung ohne hernach in ein Schwimmbad gehen zu können, weil die Psychotiker es dicht machten. Es sollte eine wöchentliche Tablettenempfehlung angeschlossen werden, um zu wissen, ganz praktisch, wie man aus dem Negativ ins Positiv fallen kann, die Welt unverfälscht als Dia betrachten zu können. Ich kann nicht mehr bummeln, ich zahle eine mittlerweile spürbare Inflation, ich habe jeden Tag mit Hysterie zu tun, mit Querdenker Querlenkern, Trag - Führungsgelenken und Kardanwellen, die in jede Richtung , Kopfnicker. Ich gehe nicht mehr mit einem Ja vor die Türe, sondern mit einem permanenten Vorbehalt. Das ist kein Leben, sondern eine Suspendierung desselben mit dem Präfix des Ob und Wann, .... ein Idiot einem den Tag versaut (Maske….. Abstand….. !!! Weltrettung, Klima…...). Das ist jeden Tag ein Minenfeld von Soziopathen, daß ich durch jede Einkaufsgelegenheit durchhechte, als würde hinter der Limo ein Heckenschütze lauern und mich beim kleinsten Anzeichen einer verrutschten Maske erschießen. Die Option für die Zeit nach Corona ist das Leben mit dem Vorbehalt: “Das war einer dieser Mitläufer, der sich wichtig vorkam….”. Und man dreht sich im Karussell der Banalität herum und ist um keinen Deut reicher, wenn man die Resignation nicht als Bereicherung der Illusion handeln will. Ich hoffe sehr, daß die Grünen die Drogen legalisieren werden, man wird sie unter dem Diktat der Möhren - und nicht Mehr - Welt brauchen um die Wenigen unter den Vielen zu erhalten, schön entrückt um sich als Minderheit noch selber ertragen zu können.

Volker Kleinophorst / 26.04.2021

Psychopathen haben keine Empathie. Aber sie manipulieren gerne mit “Mitgefühl”, denn Skrupel kennen sie nicht. Zu den Feierlichkeiten zu Ehren der im Kampf gegen Corona Gefallenen, ist mir ein Foto besonders in Erinnerung. Merkel mit geschlossenen, den Kopf leicht gen Himmel erhoben, damit man das Doppelkinn nicht so sieht. Bildunterschrift: “MERKEL GEDENKT”.  Wie in Hanau, nur nicht am Breitscheidplatz.

Kay R. Ströhmer / 26.04.2021

Dem Lynchmob aus diesen “Kollegen” geht es erkennbar nicht um die Kritik an den 53. Die “Kollegen” nutzen die Situation, um sich beim Regime anzubiedern. Da sind einige dabei, die ihren Platz am Trog sichern oder erobern wollen.

Volker Kleinophorst / 26.04.2021

Der so gerne als Westfernsehen deklarierte und vollkommen überbewertete MSM-Mist NZZ “#allesdichtmachen: Billiger Klamauk ist noch keine Satire”. Da weiß ich gleich, woher der braune Wind weht. @ G. Kremmel Sie haben so recht. Regierungskritik ist (auch NZZ): “ÜBERHEBLICHE IRONIE AUF KOSTEN VON MENSCHEN, DIE SICH ANS MASKENTRAGEN UND AN KONTAKTSPERREN HALTEN, BRINGT NICHTS UND SPALTET NUR WEITER DIE GESELLSCHAFT. #allesdichtmachen ist eine intellektuell dürftige Nabelschau.” Und natürlich “Verhöhnung der 80.000 Toten”. Ob die Zahl überhaupt stimmt, ist wie ja grundsätzlich bei Behauptungen der Regierung und deren angeschlossenen “Gesinnungswissenschaftler” fragwürdig daher zweitrangig. Und: die Gesellschaft spalten muss schon lange keiner mehr. Das haben Merkel und Co. wunderbar hingekriegt. Gestern beim Spaziergang klagten Nachbar, dass sie “wegen der Pandemie” schon anderthalb Jahre nicht mehr in ihrem Haus in Spanien waren. Auf meine Einwürfe reagierte man verschnupft, besonders auf “mit etwas Glück, sehen sie die Wohnung nie wieder,. Die Grünen wollen Privatflüge und Reisen generell begrenzen. Wegen dem Klima, der nächsten ‘Pandemie’.” Diesen Leuten muss man nicht extra sagen, dass die Regierung der allwissende Meister in Deutschland ist. PS.: Wer Argumente hat, fürchtet die Gegenmeinung nicht. Wer keine hat… Sie sehen ja. Dazu einer meiner Lieblings DDR-Witze: Volkspolizistenausbildung. Die Abschlussfeier. “Meine Herren, bald sind Sie alle Volkspolizisten. Nur eine Frage müssen Sie noch beantworten. Was heißt EPPS?” Schweigen. “Meine Herren, ich bitte Sie: Ein Paar PolizeiStiefel. Gut noch eine Chance: Was heißt ZPPS?” Wieder kommt nichts. “Nun ja, Zwei Paar PolizeiStiefel. Ist ja vielleicht auch zu schwierig. Also: Was heißt UDSSR?” Wie ein Mann brüllen ihm die angehenden Volkspolizisten entgegen: “Drei Paar Polizeistiefel.” Aber das war damals auch nur “billiger Klamauk”. Mit Staatsschutz und EUDSSR ist der Witz auch noch komisch. Nur die Realität nicht.

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