Achgut.tv / 28.09.2020 / 06:00 / 60 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: An der Grenze des Sagbaren?

Ein Autor macht in "Tichys Einblick" in einem ironischen Text eine despektierliche Bemerkung über die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli. Daraufhin muss Herausgeber Roland Tichy den Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung aufgeben. Wie ist das möglich? Feiern wir uns nicht gern als ein so liberales Land? Es ging hier nicht um "Hass und Hetze", höchstens um schlechten Geschmack. Dafür wird inzwischen ein Herausgeber auf politischen Druck hin öffentlich abgestraft?

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Karl-Heinz Terpelle / 28.09.2020

In der Causa Chebli. Wieviel Geschrei um ein infantiles Quoten-Dummchen. Ich empfehle Gelassenheit, denn, was juckt’s die journalistische Eiche, wenn sich das Schw… an ihrer Rinde scheuert? Wieso ein G-Punkt eine sexistische Endgleisung ist verschließt sich mir außerdem. Ich glaubte bisher Frauen bestünden darauf einen solchen zu haben. Dass ausgerechnet diejenigen „Beleidigung“ schreien, die nichts dabei finden - und sogar öffentlich bejubeln - daß man Alice Weidel als „Nazischlampe“ bezeichnen darf, dass eine Hengameh Yogihabidingsda Menschen für auf den Müll gehörig erklärt, oder dass die Linken Deutschland verrecken lassen wollen, oder als mieses Stück Scheiße bezeichnen, verschliesst sich mir ebenfalls. Die hätten sich bei G-Punkt beleidigt gefühlt? wer einmal den tobenden Mob im Plenum des Bundestages erlebt hat wenn ein AFD-Redner ans Pult tritt der weiß, dass man am künstlichen Beleidigtsein den Berufs-Untertanen erkennt, der regelmäßig Agitprop für Diskussion ausgibt.

K. Schmidt / 28.09.2020

Die Meinung der antideutschen Bundestagspräsidentin war bei der Geschichte kaum ausschlaggebend. Über Rolle der Union und FDP sollten Sie sprechen.

Thomas Taterka / 28.09.2020

In diesem Land wimmelt es geradezu von Leuten, die moralische Theatralik als Instrument der Diskussionsverweigerung einsetzen. Es ist die beliebteste Drohgebärde , um davon abzulenken, daß man dem Posten, den man verteidigt, eigentlich gar nicht verstanden hat. Manche sind überhaupt nur dahingelangt, weil es zuviele Dumme gab, die das permanent durchgehen zu lassen. Wirklich erklären kann ich mir dieses politische Verblödungsphänomen nicht . Gehört wohl zum parlamentarischen ” Geschäft” , denn sonst sähe die Zusammensetzung des Bundestages völlig anders aus . Und dieses Land wohl auch. Es hilft nichts : man muß diese ” Herausforderung” durch intellektuelle Schlichtheit von Menschen , die sich zur Politik berufen fühlen , wohl mit dem Alter ertragen lernen. Besser wird das sicherlich nie. Was soll ich sagen? - Genießen Sie die Herbstsonne. Ich versuche es auch. ” Die zweite Lebenshälfte ist ein langer Prozess des Loslassens. ” ( F. Scott Fitzgerald ) - Einer meiner Lieblinge in der amerikanischen Literatur des letzten Jahrhunderts. “So long !”

Lutz Herzer / 28.09.2020

Die Alt-Sozen haben das Herrenwitz-Klischee, das ihnen von Herrn Paetow so ganz nebenbei aufgedrückt wurde, anscheinend klaglos auf sich sitzen lassen oder nur nicht bemerkt. Oder sie halten es für überflüssig, darauf hinzuweisen, dass es für sie bei jungen Frauen ausschließlich auf deren Intelleckt ankommt.

Werner Arning / 28.09.2020

Die Rolle des Linienrichters ist immens wichtig. Wenn er das Fähnchen hebt, pfeift der Schiedsrichter das Spiel ab. Er unterbricht das Spiel. Beispielsweise weil ein Spieler der angreifenden Mannschaft ins Abseits gelaufen ist, oder weil ein Ball die Seitenauslinie überschritten hat. In solchen Fällen bekommt der Gegner unverzüglich den Ball. Insofern hat der Linienrichter Macht über das Spiel. Seine Rolle kann spielentscheidend sein. Problematisch wird es, wenn es eine ganze Armada von Linienrichtern gibt. Dann gilt unter diesen eine Art Mehrheitsprinzip. Und unsere Republik ist umstellt von Linienrichtern. Sie sind jedoch nicht unparteiisch. Im Gegenteil, sie sind selber Mitglieder einer der beiden Mannschaften, die sich auf dem Feld befinden. Ihre Anweisungen an den Schiedsrichter strotzen von Selbstbewusstsein und gar Selbstüberschätzung. Der Schiedsrichter fügt sich während des Spielverlaufs mehr und mehr den schrillen und lautstark vorgetragenen Anweisungen der machtvoll auftretenden Linienrichter. Diese wissen die Presse hinter sich. Auf keinen Fall darf die gegnerische Mannschaft ein Tor schießen, geschweige denn, das Spiel gewinnen. Der Schiedsrichter wird unter Druck gesetzt. Mehr und mehr gibt er der Übermacht und moralischen Oberherrschaft der Linienrichter nach. Ohne es selber so recht wahrzunehmen, gibt er im Zweifelsfall stets der Mannschaft, welcher die Linienrichter zugeneigt sind, recht. Mithilfe seiner Unterstützung ist diesen der Sieg gewiss. Es werden gar Elfmeter-Geschenke verteilt. An wen, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Foul-Spiele werden bei der einen Mannschaft übersehen, bei der anderen dafür doppelt geahndet. Er verteilt rote Karten. Die Mannschaft des Gegners wird dezimiert. Nach der ersten roten Karte spielt sie zunächst mit 10 Spielern, dann nur noch mit 9, später nur mit 8 Spielern weiter. Die Verhältnisse werden ungleich. Es kann nur einen Sieger geben. Die Linienrichter der Republik haben ganze Arbeit geleistet.

Angelika Meier / 28.09.2020

Was ich betonen möchte: Meines Wissens ging es damit los, dass Frau Bär (CSU) die Ludwig-Erhard-Stiftung verließ und öffentlich den Grund dafür angab: Der Vorsitzender ist Herr Tichy. Dieser gibt ein Magazin heraus und in einer Ausgabe schrieb jemand anders eine Satire. Und in dieser ging es auch um Frau Chebli (SPD), wobei ein Satz vorkam, der Geschmacksache ist. Frau Bär fand ihn aber frauenverachtend und ist aus Solidarität mit “ihrer Kollegin Chebli” (schrieb Frau Bär wirklich so) ausgetreten. Als Frau Bär das tat, haben einige aus der CDU und der FDP diesen Schritt ausdrücklich öffentlich begrüßt. Frau Roth (Grüne) hätte niemals erreichen können, dass Herr Tichy zurücktritt. Das konnten nur Politiker der CDU, CSU und FDP erreichen. Das wollte ich nur klar stellen.

Werner Wernesgrüner / 28.09.2020

Über Frau Roth zu schreiben oder zu sprechen ist schade um die Zeit. Sie sprechen ein wichtigeres Problem an, lieber Herr Broder, welches mir auch schon seit einigen Monaten nachgeht. Es ist die Skandalisierung oder Nicht-Skandalisierung von Dingen. Und um ihre kölsche Redewendung nochmal zu bringen: es wird nicht nur aus’m Furz ein Fackelzug gemacht, es gibt auch das gegenteilige den Fackelzug zum Furz herunterspielen. Ich hatte unlängst erst einen Email-Austausch mit einem leitenden mdr-Redakteur (Ressortverantwortlicher). Da ging es mir um die Banalisierung einer Gruppenvergewaltigung. Sehr viel Austausch war aber dann doch nicht, meine zweite Mail, die nochmal eindringlich und deutlich erklärte, wie Dinge in unseren Medien zum Skandal hochgejubelt werden und gleichzeitig wirkliche Skandale kleingehalten, unterdrückt und unter den Teppich gekehrt werden, blieb dann einfach unbeantwortet.

Volker Kleinophorst / 28.09.2020

Manchmal frage ich mich, haben die Linken recht? ist Deutschland wirklich ein dummes Stück Scheiße? Solche Clans wie die illegale Cheblisippe werden nicht ausgewiesen sondern alimentiert. Und die Deutschen-Hasserin Sawsan wird ohne irgendwelche Qualifikation in hohe Ämter gehievt. Dafür muss man schon sehr behämmert sein. Ich habe auch mal vom Amt Geld bekommen. Gab es nur auf Darlehnen. “Sie werden ja noch Geld verdienen.” Wie sieht es wohl da bei den Cheblis aus. Rolex-Töchterchen verdient ja gut. Ich versuche ja seit Tagen aus dem Chebli-Skandal einen neuen Witz zu basteln. Bisher habe ich nur den Schluss: “Isch habe gar kein G-Punkt.” PS.: Lob für Roland Tichy und den Satiriker Stephan Paetow für Nichtentschuldigen.

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