Achgut.tv / 19.10.2020 / 06:00 / 46 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Ein uninteressanter Krieg?

Vielleicht liegt es ja nur an der Corona-Panik, dass der Krieg im Kaukasus und der Versuch Aserbaidschans mit Hilfe von Erdogans Türkei die Armenier aus Berg-Karabach zu vertreiben in deutschen Medien kaum richtig erklärt wird, Vielleicht wollen es viele aber auch nicht so genau wissen, denn man stößt dabei auf so viele unangenehme Fragen und müsste einen Despoten kritisieren, gegenüber dem man doch lieber vorsichtig ist.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Thomas Taterka / 19.10.2020

Die Armenier bilden in Deutschland eine kleine zurückhaltende Minderheit , die Erdogan - Anhänger nicht. - Solange sie sich aus dem Weg gehen können. Dasselbe gilt für die Griechen in türkisch dominierten Vierteln.  - Schweigen ist Vernunft ohne Macht. Viele junge Armenier werden versuchen, in die USA weiterzuziehen ( früher war es auch Frankreich , siehe Charles Aznavour ) , die Zukunft der Griechen in Deutschland liegt im Ungewissen. Viele sind zu arm für Amerika. Der armenische Staat wird keine Hilfe bekommen, fürchte ich. Es wird so kommen wie in Tibet oder schlimmer. Alle Mächte werden wegschauen . Und die Türken nicht lockerlassen , bis sie haben, was sie wollen. Von Europa ist nichts zu erwarten. Entschuldigen Sie das düstere ” Stenogramm” : in der Regel versagt die Diplomatie zuerst , dann die Politik und wenn die Konfliktparteien genug gewütet haben, kommt zum Schluss vielleicht doch noch die Vernunft einher, nach langem Leid. Das ändert sich nie.

Karl Eduard / 19.10.2020

Ein Völkerrecht gibt es nur da, wo es durchgesetzt werden kann. Dasselbe gilt für diese sogenannten Menschenrechte. Und durchgesetzt werden können die nur, wenn der die Macht hat, der auf die Einhaltung der Rechte besteht. Und da ist keiner oder kein Gremium. Zumal das Völkerrecht oder die Menschenrechte immer selektiv ausgelegt werden. Und wenn jemand Truppen hat und bereit ist, seine Soldaten kämpfen zu lassen. Insofern ist es illusorisch, von Frankreich oder Rußland zu verlangen, da einzugreifen. Frankreich hat nicht die Möglichkeiten und Rußland keinen Anlass, seine Staatsbürger in Kämpfe zu schicken. Auf der Krim gab es eine Volksabstimmung über den Beitritt zur russischen Förderation. Syrien hat Rußland offiziell um Hilfe gebeten. Im Ossetienkrieg wurden gezielt russische Friedenstruppen in ihren Kasernen überfallen. Das war der Kriegsgrund. Russlands Beistandsverpflichtung gilt dem armenischen Staat und der wurde bisher nicht angegriffen. Israel hat Waffen verkauft. Na und? Das ist ein legales Geschäft. Es ist ja nicht so, daß die israelische Luftwaffe vom Luftraum eines anderen Staates aus, die Armenier angreift. Nicht so wie die Syrer aus dem Luftraum des Libanon.

Alexander Mazurek / 19.10.2020

Das “Selbstbestimmungsrecht der Völker” gilt ja wohl nicht für alle, wo kämen wir da hin, Hawaii und Kosovo sind halt ungleich Krim, Kurdistan oder Karabach. Staatliche Interessen gehen immer vor, wirtschaftliche erst Recht. Der Starke tut, was er kann und der Schwache muss es erdulden und dankbar sein, zu überleben - angewandtes Völker"recht”.

Ilona Grimm / 19.10.2020

Was Sie nicht erwähnt haben, werter Herr Broder, ist, dass die Armenier Christen sind. Und Christen gilt es zu vernichten. Das ist mohammedanische Staatsräson und danach handeln (und denken) auch Ahmed, Mustafa, Deniz oder Recep Tayyip. Auch die EU ist - wie der überwiegende Teil der gesamten westlichen Welt - christenfeindlich aber stramm islamophil und damit automatisch judenfeindlich. Also ist es vollkommen natürlich, dass sich Brüssel gegenüber dem islamischen Aserbaidschan vornehm zurückhält. Dass Israel Drohnen an Aserbaidschan liefert, halte ich auch für eine Schande, aber der Umstand hängt nicht nur mit der Abhängigkeit vom aserbaidschanischen Öl zusammen, sondern – und jetzt lehne ich mich weit aus meinem Fensterchen – mit vergleichbarer jüdischer Feindseligkeit gegenüber Christen, die nicht erst seit dem Holocaust existiert. -//- Für Interessierte: Es handelt sich um das jahrtausendealte Achtzehnbittengebet der jüdischen Gläubigen, das dreimal pro Tag gebetet wird (siehe Bilder von der Klagemauer), bei dem um das Jahr 32* unserer Zeitrechnung eine neunzehnte Bitte eingefügt worden ist. Sie dürfen auf mich eindreschen, aber ich bin garantiert NICHT judenfeindlich eingestellt. Ich bete regelmäßig für Israel und seine Menschen – im Namen Jesu Christi.)——- *Die Extrabitte lautet so: »Den Verleumdern sei keine Hoffnung [...] entwurzle, zerschmettere und demütige« [die Trotzigen = Jesusanhänger].

Belo Zibé / 19.10.2020

Weshalb informieren und noch dazu einen Despoten kritisieren , wenn man in Deutschland mit viel Wichtigerem beschäftigt ist. Das Vulvaversity [Die Diversität der Vulven]. -Kollektiv aus Freiburg , das derzeit aus fünf Leuten zwischen 20 und 30 Jahren besteht, hat nämlich endlich seinen Vulven-Abreisskalender herausgebracht . 365 verschiedene Vulven- Ahhh, mir kommts gleich…...........hoch, weil die Fünf möchten , dass die Vulva in einem neuen Licht betrachtet wird. Gut, das ist nur im Freiburger Szenekalender Fudder zu lesen, aber heute muss davon ausgegangen werden, dass DNA derartiger Kollektive in Redaktionsstuben und auf der Mattscheibe wieder auftaucht.  

Hermine Mut / 19.10.2020

@ Dirk Jäckel : ja, beten wir dafür, dass Armenien die vom aserbeidschanischem Statsgebiet Anfang der 90er Jahre geholten Gebiete zurückgibt und mit Hilfe der Verhandlung Russlands die Autonomie der Region Berg-Karabach in Aserbeidschan etabliert werden kann.

Marco Schulz / 19.10.2020

Im Hinterhof des Iran. Zeitgleich wird, zumindest in alternativen Medien, von einer Verwicklung des Iran in die Bin Laden - Seal team - Clinton - Geschichte berichtet, auch von einer sagenhaften Menge Geld, die der Iran als Schweigegeld erhalten haben soll. Wenn man dann noch auf eine Landkarte schaut, die Ethnien, nicht Grenzen zeigt, kommt man zu Vermutungen, was dort läuft.

Herbert Müller / 19.10.2020

Die Mehrzahl der westlichen Politiker hat vor Erdogan die Hosen voll und der weiß das. Deshalb nimmt er sich auch soviel heraus. Im Kaukasus soll Erdogan Islamisten aus Syrien eingeschleust haben. Für die armenischen Christen sind das keine guten Aussichten. Furchtbare Erinnerungen werden hier wach. Das läuft alles auf eine Vertreibung der Armenier hinaus. Hinterher war es dann lediglich wieder eine große islamische Eroberung, wie der Prophet sie gepredigt hat und deshalb auch eine gerechte Sache, die nicht kritisiert werden darf. Wenn dem keiner auf die Finger haut macht der weiter, eine typisch islamische Verhaltensweise. Das ist keine “Islamophobie” sondern eine Tatsache.

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