Achgut.tv / 01.03.2021 / 06:00 / 105 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Der Preis des Gehorsams

In dieser Woche werden wieder alle auf die Nachricht warten, was Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten den Bürgern ohne Bürgerrechte in den nächsten Wochen zu verbieten und zu erlauben geruhen. Das nicht hinterfragende Gehorchen und Mitmachen erscheint den meisten Menschen immer noch als der einfachste Weg durch die Krise, aber auf Dauer entkernt es den eigenen Kopf und die Seele. Und es wird am Ende für alle sehr teuer.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Archi W Bechlenberg / 01.03.2021

Vor kurzem erzählte ich hier in meiner Sonntagskolumne eine Geschichte nach, in der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Gruppe freigelassener Sklaven auf Barbados weigerte, diese Freiheit anzunehmen. Sie wollten lieber im Status quo verbleiben. Da der Plantagenbesitzer sich nicht dazu bereit erklärte, brachten sie ihn und seine Familie um. Anfangs noch den Wahrheitsgehalt anzweifelnd, bin ich inzwischen vollkommen von der Authentizität der Geschichte überzeugt. Barbados ist - bis auf das Wetter - auch hier. Freiheit ist ganz nett, macht aber zu viel Arbeit. Und deshalb wählen wir auch so, wie wir dieses Jahr überall wählen werden.

Eugen Richter / 01.03.2021

Tja, die Stadtbewohner, insbesondere die “Großen”, haben es schwerer als die Landeier. Dafür sind die Roten und Grünen in den woken Städten auch sehr stark und deren Wähler dürfen nun diese aufgeklärte Erleuchtung in vollen Zügen geniessen. Mein Mitleid mit den Erleuchteten hält sich in sehr engen Grenzen. Damals in der sozialistischen VR Polen konnte man in der Schule sehen, wer vom Land oder aus der modernen, aufgeklärten Stadt kam. Die Landeier hatten “richtiges” Essen im Tornister. Was ist nur aus dem dem Spruch “Stadtluft macht frei” geworden. so ändern sich die Zeiten. Das könnte Vergangenheit sein. Vermutlich wünscht sich der Bundeshosenanzug “seine” Jugendzeit zurück.

T. Schneegaß / 01.03.2021

@Renate Bahl: Bei Kommentaren wie dem von Martin Wittig frage ich mich jedesmal, wieviel ABSURDESTE “Maßnahmen” einen selbstständig denkenden Menschen (also einen, der sich nicht ausschließlich vom betreuten Denken von ARD und ZDF geistig “ernährt”) vorgesetzt und aufgezwungen werden können, ehe dieser nachdenklich wird und sich fragt, ob das alles tatsächlich etwas mit “Gesundheitsschutz” zu tun haben könnte?

Thomas Taterka / 01.03.2021

Der Preis des Gehorsams ist ein freies, selbstbestimmtes Leben ( also “echt” jetzt ? ) in der Geborgenheit von notorischen Schwindlern . Wer kann da schon widerstehen , solange er noch alle beisammen hat ?

Leo Hohensee / 01.03.2021

@Klaus Klinner (Antwort an mich) - Hallo Herr Klinner, natürlich können Sie analysieren. Das zu tun, wollte ich Ihnen nicht abstreiten. Es ist ja auch sinnvoll (!). Meine Zeilen hatten mit Resignation zu tun. Da hat sich die Überzeugung ausgebildet, dass es einfach keinen Zweck mehr hat, groß mit Vernunft zu operieren. Unsere Politiker vollziehen die unmöglichsten Wendungen, treffen völlig unglaubwürdige (depperte) Einschätzungen und darauf gründende Entscheidungen - und bleiben im Amt ! Kein Aufheulen der Presse, kein offizieller Widerstand. Niemand jagt sie vom Hof.  Analysen zu diesem “sogar” schädlichen Verhalten bewirken nichts. (Resignation) Wir alle hier bei der Achse haben die Vernunftgründe beleuchtet, hinterfragt und haben sie durchgekaut. Ich meine es ganz freundlich, “wenn Sie, lieber Herr Klinner, noch den Langmut aufbringen können, immer und immer wieder, bereits gesagtes zu wiederholen (argumentieren) dann haben Sie meine ehrliche Zustimmung”. Ich hingegen will mich nicht mehr wiederholen. Meine Entscheidung steht: ich bin bereit, wie bei jeder Influenza (das habe ich in der Vergangenheit ganz selbstverständlich getan) schütze ich mich und /oder andere in Eigenverantwortung. Wie bei jeder Influenza muss dass Objekt aber auch KRANK sein! Ein irgendwie annonciertes Testergebnis ohne Krankheit ist mir sche….egal. Seien Sie versichert, lieber Klinner, ich denke wie Sie nur bin ichs leid. beste Grüße

Wolf von Fichtenberg / 01.03.2021

Erfundene Vision. (2/2) >>> Der Laborzipfelige räuspert sich: „Da es sich ja hier um eine Welle handelt werden wir genau da ansetzen und zielgerichtet lockern. Der Verkauf von Wellpappe und Wellblech wird jetzt wieder möglich sein…“ - „ Sitzt die Fliege richtig?“ fällt ihm der andere ins Wort.  Ja!“ Missmutig rautiert Schneewittchen den Zwerg. „Also wenn die Fliege richtig sitzt, dann kann ich ja auch etwas sagen.“ - „Mach hinne!“ Schneewittchen betrachtet lippenkneifig ihre abgenagten Fingernägel. „Ja, äh, also… auch Surfbretter können wieder gekauft werden. Wegen den Wellen und so.“ - „Quatsch. Dann rennen die alle an den Strand und dann kommt die vierte Welle.“ - „ Aber Surfen ist doch auch etwas mit Wellen…“. - „Überredet.“ Scheewittchen setzt ihr maskiertes Lächeln auf. „Mit mir kann man ja reden. Also gut, der Verkauf von Surfbrettern ist auch erlaubt. Für Wellensittiche. Ja, Wellensittichsurfbretter.  Sonst heißt es noch wir tun nichts für die Tiere.“— „ So ein Wellfleisch, jo mei, des mit a Brezn und a Bier…“ - „ Gut, gut. Wellfleisch auch. Aber von Wellensittichen.“ – „Danke meine Experten. Für den fachlichen Rat.“ Die Verbindung wird abgeschaltet. Schneewittchen beugt sich etwas nach vorn und ihr Gesicht füllt den Bildschirm aus: „Noch jemand irgendwelche Vorschläge?“ -  „Ich meine…,“ erhebt ein schwammiger Zwerg seine Zeigefinger, aber Schneewittchen lehnt sich zurück, ihn übersehend. „Wir sind uns alles einig, so wird das gemacht. Wir sehen uns in der nächsten Woche wieder und überlegen sie sich mal was mit der Vier. Vier Musketiere, vier Wochen, vier Wellen, KlaVier. Ja, wie wäre es den Verkauf von Klavieren zu lockern?“ –„ Moanen Sie für Wellensittiche…?“ ………(<>)

Wolf von Fichtenberg / 01.03.2021

Erfundene Vision. (1/2) >>> Ein Blick ins Übermorgen, welches es so niemals geben wird. -  (Ich hoffe Sie mögen Loriot, denn er hätte es trefflich in gezeichneter Form umsetzen können). - Nun denn…..>>> Da ist es wieder: Das wöchentliche Treffen von Schneewittchen und den sechzehn Zwergen. Irgendwo im Wald. Natürlich nicht dort wo die Hilfstruppen sich gerade befehlsgemäß von Ast zu Ast schwingen;  sondern medial. Vor einer Waldtapete, denn in selbigen steht man schon länger. Sinnbildlich gesehen.—— Wo ist der Laptop? Ah da, direkt unter dem Stapel Schmutzwäschen. Klick und schon baut sich die Verbindung auf.—- „ Kommst Du auch schon!“ Der drohende Unterton Schneewittchens ist nicht zu überhören. Der angesprochene Zwerg schlägt ertappt die Augen nieder und sein Gesicht nimmt die Farbe des roten Zipfelmützchens an. „ Ich….“-  „Kusch!“ Barsch unterbricht Schneewittchen die begonnene Rechtfertigung des Verspätens. - „Meine Zwerge, heute ist es wieder soweit. Wir müssen beraten was ich bereits beschlossen habe. Wie wir alle wissen naht die dritte Welle, eine gewaltige Welle. Hat irgendwer überflüssige Lockerungsvorschläge?“ - „Ja“, grummelt es unter einer gamsbartigen Zipfelmütze: „ I mein des wia bald Wahlen ham und da mein i, da sollten wir…“. - “Sehr richtig!“ unterbricht Schneewittchen den Zwerg, „deshalb werden wir lockern,  ganz gezielt lockern. Ich habe mich da von meinen Oberexperten beraten lassen und sie stimmen meinen Vorschlägen wie immer voll zu. Die wollen ja ihren Job behalten. Ich schalte die beiden mal zu.“ - Ein kurzes Flackern und zwei Zwerge werden sichtbar. Einer davon versucht eine strubbelige Frisur unter einer Labortzipfelmütze zu bändigen, der andere richtet soeben seine Fliege. „ Meine Zwerge, erklären sie den Sechzehn hier mal was jetzt anliegt.“ > (2/2)

Rolf Rüdiger / 01.03.2021

Jede Diktatur ist in blinden Gehorsam gebettet. Und ja, das ist ein gutes und wahres Wort: “Es entkernt Kopf und Seele”. “Denn es ist nicht die Aussicht gegen Unrecht zu gewinnen. Es ist einzig der geschickte Versuch der zählt. Es sind die vielen Wassertropfen, die eine Pfütze zum See und den See zum Meer machen”

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