Lieber Herr Sarrazin, Sie sind einer der ganz wenigen in der SPD mit Sachverstand und der Fähigkeit logisch zu denken, wie Sie mit ihren Büchern immer wieder unter Beweis stellen. Ihre Erfolge bei der Sanierung der Berliner Wohnungsgesellschaften sind bekannt um so bitterer muß es sein, wenn ihr Werk von Politbararen zerstört wird. In der DDR galt im Wohnungsbau das Prinzip “Ruinen schaffen ohne Waffen”. Und die DDR war damit sehr erfolgreich. Das Rezept: Sehr geringe Mieten und bei sehr geringer Instandhaltung. Noch Mitte der 90er Jahre stürzten in Leipzig bewohnte Gebäude plötzlich ein. Dass es keine Toten gab, war reines Glück. Und derzeit sind in Berlin die gleichen Leute am Ruder die bereits die DDR an die Wand gefahren haben. Diese Leute haben gelernt und sind zwischenzeitlich Bundesweit erfolgreich. Um die BRD zu ruinieren brauchen werden sie keine 40 Jahre brauchen. Startzeitpunkt ist die Wahl 2013 als Frau Merkel nach ihrem Wahlsieg angeekelt die deutsche Fahne entsorgt hat. Bei Dieter Gelegenheit meinen herzlichen Dank für Ihr Engagement und die Mühe und Ärger, den Sie u.a. auch mit ihrem Buch Feindliche Übernahme auf sich genommen haben. Viele Grüße Martin Stumpp
Es mag durchaus richtig sein, dass Herr Sarazin damals die Berliner Finanzen gerettet oder zumindest saniert hat. Diese Leistung, so es denn eine ist, möchte ich ihm nicht absprechen. Jedoch ist auch ein Herr Sarazin zusammen mit seinem damaligen Regierenden, Herr Partybürgermeister Wowereit, dafür verantwortlich, dass vieles in Berlin heute schlecht oder gar nicht klappt. Man kann sich natürlich die Frage stellen, ob Politik in die Wirtschaft gehen soll. Persönlich halte ich die Forderung, dass der Staat die Grundbedürfnisse wie Wohnen und Energie gewährleisten sollte, für durchaus legitim. Momentan ist es anders, und wir sehen alle, was dabei heraus kommt. Es ist ja nicht nur in Berlin so, dass die Innenstädte bald nur noch Arbeitsstätten sind und Bewohner dort zu den Oberen Zehntausend gehören müssen, weil der Mittelstand es sich nicht leisten kann. So lange es sich rechnet, Wohnungen leer stehen zu lassen, so lange muss der Staat eingreifen. Hier scheint mir ein Systemwechsel angebracht, Bundespolitik ist teilweise kontraproduktiv zu länderspezifischen Situationen.
@Chr. Kühn Ihre Feststellung ist richtig. Alles im S-Bahn Bereich (gezählt wird ab Endstation ca. 10 km ins Land) inklusive Ostteil ist für die jeweilige Qualitätsstufe im Preis stark gestiegen. Danach ist dunkeltuten. Seenlage wie z. B. Scharmützelsee ausgenommen. Sprich eine Wohnung Platte in Berlin die Herr Sarrazin 2005 für 40.000,00 Euro verkauft hat, kostet jetzt ca. 80.000,00 Euro. “...als waere die DDR gerade erst zu Ende gegangen…” Das nehmen wir mal als zulässige Überspitzung. Das ist natürlich nicht so. Da kannten Sie den Endzustand der DDR nicht.
@ Hartmut Runge: Die Immobilien-Spekulationsblase der USA, die infolge die Finanzkrise, insbesondere bei den Banken und daraufhin global, ausgelöst hat, hat natürlich mächtig mit Berlin zu tun, klar. Oder ist das Ihr Humor? @ Christa Kühn: Es betrifft mittlerweile so gut wie die gesamte Stadt, also auch die Außenbezirke. Im Umland sieht es noch anders aus und es gibt inzwischen sehr schöne restaurierte Orte und auch ganz neue Wohnsiedlungen. Es gibt natürlich auch noch die von Ihnen geschilderten Orte, sie sind nach meiner Einschätzung aber deutlich seltener geworden. @ Herrn Sarrazin: Dem Senat, dem Sie angehörten habe ich sehr verachtet, vor allem die Führungsspitze in Form des Partymeisters und Tempelhof-Schliessers. Sehr viele fatale Entscheidungen die dieser Mensch getroffen hat. Aber, Sie waren der Lichtblick in diesem Senat!
Brandenburger seit dem Herrn dankbar das es nicht zur Länderehe gekommen ist. Wer es sich nicht leisten kann in Berlin zu wohnen, müsste sich nach Alternativen umschauen. Langfristig gesehen wird das auch so kommen, dass passt natürlich den Linken und Grünen nicht ins Konzept, zumal ein nicht unerheblicher Teil der Wahlklientel verloren gehen würde. Als Beweis die schlechte Anbindung des weiteren Umlandes, die zweiten Gleise sind ja seit 1945 größten Teils immer noch nicht vorhanden und somit Wohnen weiter außerhalb, was ja eh nicht gewünscht, wird fast unmöglich.
Ich lese mit Verwunderung, dass Sie, Herr Sarrazin, öffentliches Eigentum an Finanzgesellschaften übergeben haben. Haben Sie gewusst, was danach mit den Mietern geschieht? Ein kleines Beispiel. Unsere vormalige Wohnung wurde erst an die Deutsche Bank verscherbelt, dann ging sie an ein Finanzunternehmen, welches sich dann umbenannte und die Wohnungen an ein anderes Finanzunternehmen weiter gab, dessen Konten sich in Zypern befinden. Auf die Mieten hat sich das zwar weniger ausgewirkt, da Gottseidank der Plattenbau verschrieen ist. Ich hoffe, dass er weiter als minderwertig bezeichnet wird, da ich dort sehr gern wohne. Nach der Invasion von Migranten 2015 wurde dann im Frühjahr 2016 jede freie Wohnung von dem Finanzunternehmen an Araber übergeben. Die Deutschen Mieter - auch wir - flohen, wenn sie es sich leisten konnten. Das saubere und ordentliche Wohngebiet sah nach einem Monat dreckig und vermüllt aus und ist mittlerweile zu einem “gefährlichen Gebiet” von der Polizei deklariert worden. Die Finanzgesellschaft, bzw. deren Verwaltung hat Beschwerden nie interessiert. Jetzt wohne ich in einer Genossenschaftswohnung, die so etwas nicht zulässt. Den Städten helfen diese Verkäufe vielleicht über einen gewissen Zeitraum, aber den Mietern? Die Einnahmen fehlen den Städten. Der Erfolg scheint mir ein sehr kurzfristiger Erfolg zu sein.
@Hartmut Runge, linksverdehter Stuss , ihr Spezialgebiet. Hat der Berliner Ex-Senator S. US-Immobilien-Schrottpapiere gekauft? Gehen sie nach Venezuela, den Sozalismus verteidigen, damit dort das Paradies auf Erden entsteht.
Frage an die Leserschaft bzgl. des Berliner Wohnungsmarktes: ist das nur fuer die Innenstadt und die westlichen Stadtteile so krass, oder hat das inzwischen die ganze Stadt inkl. Randgebiete wie Luebars oder Wilhelmshagen erfasst? Wie sieht es im “Speckguertel”, also Ketzin, Erkner oder Ahrensfelde aus? Ich bin letzten Herbst durch Orte im Havelland geradelt, keine 20 km bis Spandau, die sahen zu 50% aus, als waere die DDR gerade erst zu Ende gegangen… Merci!
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