Tatsächlich wäre es schön, wenn Sie recht hätten und das Corona-Virus ist nicht schlimmer wie eine Grippe. Darauf laufen Ihre Artikel hinaus. Aber Sie machen es sich an manchen Stellen zu einfach. Alles was nicht zur Argumentation passt, wird selektiv weggelassen. Sie sprechen z. B. einmal Hr. Drosten die Kompetenz ab, zu Pandemien etwas sagen zu können, weil fachfremd. Dann erteilen Sie Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und Psychiater das Wort. Sie zitieren Studien (Santa Clara) als repräsentativ und schmücken die Studie mit hochkompetent, aber der Erstautor ist gar nicht der den Sie nennen. Aber weder ist die Studie repräsentativ (Auswahl der Teilnehmer) noch der Test ist aussagekräftig. Es wurde ein nicht laborbasierter ELISA-Test verwendet, dessen Genauigkeit noch nicht bewiesen ist. Wissenschaftliche Argumentation sucht nicht nur nach Belegen, sondern muss auch versuchen die Hypothese zu widerlegen. Diesen Versuchen muss die Hypothese standhalten. Sonst sind die Belege nichts Wert. Sie zitieren das statistische Bundesamt, dass es keine Hinweise auf eine Übersterblichkeit gibt, verlinken einen Artikel und lassen den Hinweis weg, dass verlässliche Erkenntnisse erst mit hinreichendem Abstand verfügbar sind. Sie sehen die geringe Auslastung von zwei schweizer Kliniken als Beweis einer Normalität, dabei gibt es ca. 230 Kliniken in der Schweiz (ohne psychiatrische Kliniken). Hr. Homburg geht davon aus, dass alle Menschen in der BRD bis zum 23.03 gar nichts gemacht hätten, dabei zeigen die Mobilfunkdaten eindeutig andere Ergebnisse. Eine “Studie” hätte das erwähnen und entkräften müssen. War das nicht bekannt, ist die Erkenntnis bis zur Klärung widerlegt. Es ist möglich, dass Sie Recht haben und es ginge auch ohne Lockdown, aber die vorgebrachten Argumente stützten dies nicht in dem vorgegebenem Maß. Es sind allenfalls Hinweise, dass es so sein könnte, eine Richtung zum Nachdenken, aber nicht dafür, dass es so ist.
Corona erscheint immer mehr eine Blaupause für zukünftige Beschneidungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu sein. Wie weit kann man wegen einer viralen Grippewelle, die jedes Jahr mit unterschiedlicher Intensität die Menschheit heimsucht, die Bürgerrechte einschränken ? 2017/18 hatten wir wegen der allzu ähnlich verlaufenden Influenza ca. 9 Millionen Arztbesuche alleine in Deutschland und viele, wie ich selbst, sind wegen einer unangenehmen aber stinknormalen Grippe gar nicht erst zum Arzt gegangen. Also 9 Mio. mit zusätzlich hoher Dunkelziffer behaftet. Wir sind heute bei gerade mal 160 Tausend Corona Infizierten. Es stellt sich die Frage, was das alles soll und ob das ganze alternativlos ist. Wenn ja ist Schweden und Weisrussland in wenigen Monaten entvölkert. Oder auch nicht !!! Klar, die Schnäppchenjäger stehen in den Startlöchern um sich wegen des Shut Downs insolvent gegangene Firmen für kleines Geld unter den Nagel zu reissen. Und Lufthansa etc. für ein Butterbrot zu verstaatlichen ist sicher auch ein reizvoller Gedanke für so manche Politiker. Euro Bonds getarnt als Corona Bonds rücken in greifbare Nähe, ebenso wie europäische Einlagensicherung und europäische Arbeitslsenversicherung. Alles zu Lasten Deutschands übrigens und ohne Corona dem Souverän schwer zu vermitteln. Corona machts möglich. Die Corona ist geradezu angseinflößend geworden und ich bezweifle, dass es so etwas wie ein normales Leben mit normalen Lebensrisken alsbald wieder geben wird. Ich blicke wirklich gespannt auf Weisrussland und Schweden. Wenn dort die durchschnittliche Sterbequote keinen nennenswerten Peak aufweist, war Corona wir die damals gehypte Schweinegrippe nichts anderes als ein folgenschwerer teurer Flop.
Die Beiträge von Herrn Gunter Frank gehören zu den Besten im Netz. Sachlich und zutreffend.
Bezüglich der “Zweiten Welle”: Lassen wir uns nichts vormachen. Zur Klärung der Frage ob es eine “Zweite Welle” geben wird, brauchen wir keine Tagesschau, kein RKI und keine wohlwollende Mutti. Es reicht allein der Blick nach Australien. Dort beginnt bald der Winter und mit September startet (in den gemäßigten Klimazonen) der Frühling, also deren Grippesaison.
Während das Volk noch diskutiert, werden schon die nächsten Schritte gemacht. Der informierte Bürger und meist auch die informierenden Medien laufem meistens nur hinterher - sie sind immer einen Schritt zurück, hinter dem was geplant und beschlossen wird. Man kann sich maximal aufregen und sich dagegen verbal auflehnen und empören, oder sich dem fatalistisch oder hörig anpassen. Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, eigenständig und vorausschauend zu denken und dementsprechend zu handeln und vorszuorgen. Aber nur solange diese Freiheiten noch bestehen. Das wird sich aber wohl zunehmend verändern, um die großen Ziele zu erreichen. Ein keines Beispiel: Auf “bundeskanzlerin punkt de” findet man unter Aktuelles viele “schöne” Meldungen, wie am 24. April: “Globale Allianz im Kampf gegen Covid-19 - Startschuss für WHO-Initiative”.
Aus Bayerisch-Schwaben erreicht mich heute folgendes Schmierenstück: Ein Neu-Ulmer Bürger fuhr zum nächsten Baumarkt nach Ulm, kaufte sich einen Eimer Farbe und wurde noch auf dem Parkplatz des Baumarktes von der Polizei “kontrolliert”. Auf die Frage was er in dem Baumarkt getan habe antwortete er das, was jeder normale Mensch antworten würde, wenn er mit einem Eimer Farbe einen Baumarkt verlässt: Er gab an ihn gekauft zu haben. Prompt hatte er ein Bußgeld von 800 (achthundert!) Euro an der Backe. Der Mann wusste nicht, dass es Bayern untersagt war “das Land” zu verlassen um “im Ausland” etwas einzukaufen. Der Fall ist erschütternd. Er ist eschütternd für welchen Mist sich Polizisten hergeben, während wesentlich Fundamentaleres 2015 nicht zu bewerkstelligen war. Es wirft so manch rechtstaatliche Frage auf, wenn Baden-Württembergische Polizisten auf Baumärkten auf unbescholtene Bürger aus dem 5 km entfernten Bayern lauern – um sie für Dinge zu belangen, die in BaWü nicht verboten sind (sie also für den Freistaat “Geld eintreiben”). Es lässt erahnen, was der eigentliche Grund war, dass sich sich Markus Söder und Kretschmann in der Grenzstadt Ulm ein paar Tage demonstrativ trafen (ein recht seltener Vorgang, dass sich Ministerpräsidenten zweier Bundesländer demonstrativ an der Grenze treffen, mal so nebenbei). Auch ist das kompromisslose Vorgehen der Polzei befremdlich: Bei weitaus weniger zu begründenden Einschränkungen der Freiheitsrechte (ich erinnere mich z.B. an die Einführung des Waffenverbots auf der Reeperbahn) war das Vorgehen der Polzei für die ersten Wochen nur Verwarnungen auszustellen. Vergleicht man 2015 mit 2020 wird klar, dass die Motivation mit welcher die Polizei den Rechtstaat durchsetzt, nur davon abhängt, ob die “Richtigen” dahinter stehen…
@ Frank Volkmar: ich weiß von einem Jungen, der eine Grippe hatte und an den Bundesjugendspielen teilnahm, was die Lehrer unterstützten, sein Arzt aber nicht. Danach war er bald tot, Herzbeschwerden, vermutlich gestorben an Myokarditis, Herzmuskelentzündung, Klassiker bei nicht auskurierten Infekten.
Sehr geehrter Herr Dr. Frank, vielen Dank für Ihre ständige Mühe und Ihre immer wieder lesenswerten und informativen Beiträge. Ohne es ihnen zum Vorwurf zu machen, bleiben Sie allerdings immer im medizinischen Kontext verhaftet. Als Ingenieur zitiere ich noch heute gern den Spruch, den uns damals ein Ingenieurprofessor gleich bei Studienbeginn mitgab: „Ein Ingenieur wird man nicht, einen Ingenieur hält man sich“. Er hat es uns dann auch erklärt. Wer in einer Gesellschaft eine Führungsposition innehaben will, sollte nicht versuchen selbst zum noch besseren Experten zu werden, sondern muss in der Lage sein, die Expertise von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen in den Gesamtkontext zu integrieren. Hier gilt, der Rat von Virologen mag entscheidend sein, deckt aber eben nicht das Gesamtbild ab. Was hat unsere Bundesregierung denn bis nahezu Mitte März getan: Fasching in NRW, GEZ Gebührenerhöhung, Rückabwicklung einer Wahl zum Ministerpräsidenten eines Bundeslandes, Streit beim Parteivorsitz einer staatstragenden Partei, und jede Menge verschwurbeltes, inhaltsloses Geschwätz aber keine Maßnahmen. Hat man etwa das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aktiviert, das ja gerade auch zur Koordination der Kommunikation des Bundes mit Ländern und Gemeinden und der Bevölkerung über Vorsorgeplanung und aktuelle Bedrohungen dient? Hat man zeitgerecht die besonderen Kompetenzen diese Amtes für Krisenmanagement (u.a. Gemeinsames Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern) und für den Schutz vor den Auswirkungen von biologischen Gefahren genutzt? Seehofer, in dessen Verantwortung dieses Amt liegt, ist ja, obwohl für Bevölkerungsschutz zuständig, völlig abgetaucht. Das Aussitzen, das Nichtstun über Monate hinweg und das bisherige Herunterspielen und jetzige Hochspielen wird jetzt, nachdem allen politisch Verantwortlichen der Arsch auf Grundeis gegangen ist, als große, weise weise Politik verkauft, die nun zu kraftvollen Maßnahmen greift.
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