Wir leben in einer Zeit, in der Hass sogar als Werbebotschaft verwendet wird. Natürlich nur Hass gegen diejenigen, die zu vernünftig sind, sich gewalttätig zu wehren. Siehe YouTube, Stichwort “Edeka Wir sagen Danke”... Die Gesellschaft zu spalten scheint heute leichter denn je, vor allem, wenn legitime Kritik auf der einen Seite als Hass gebranntmarkt wird, purer Hass und Aggression der anderen Seite jedoch vom Zeitgeist akzeptiert wird. Ich ziehe es trotzdem vor, vernünftig zu bleiben, auch wenn dies leider immer anstrengender wird.
Nachtrag: Jesus hat gesagt: “Liebet eure Feinde.” Diese Forderung kann man nur im Licht der neueren neutestamentlichen Forschung sehen und verstehen. Dass diese Forderung eigentlich übermenschlich, ja unmenschlich ist, müsste einem jeden einleuchten. Man muss wissen: Jesus war überzeugt, dass das Gottesreich auf Erden in nahester Zukunft eintreten würde - seine eigentliche Botschaft. Nur für diese paar letzten Tage war diese Über- Forderung gedacht. Sozusagen als Eintrittskarte in das Gottesreich. So wie Kinder sich vor Weihnachten ganz besonders wohlverhalten, um auch wirklich die Geschenke zu bekommen. Ein allgemeines Verhaltensgebot - sozusagen für alle Tage - darf man daraus nicht zimmern!
Es macht nichts Sinn, außer man betrachtet es vom Standpunkt der Evolution. Dass das Hassgefühl noch nicht selektiert worden und immer noch “Teil des normalen emotionalen Inventars” ist, bedeutet doch, dass dieses starke Gefühl Überlebensvorteile bot. Es war also zu was gut, sonst hätte die gnadenlose Evolution es aussortiert. Genau wie die Angst kann Hass eine unvorstellbare Energie freisetzen. Ohne Hass auf die Mächtigen hätte es sicher keine Französische Revolution gegeben. Hass ist ein Gefühl -durch was auch immer es ausgelöst wird- und kann nicht willentlich gesteuert werden. Nun ist nicht jeder gleichermaßen für Hass empfänglich. Jeder hat ein anderes Naturell. Aber jemandem dieses evolutionär angelegte Gefühl zu verbieten, ist anmaßend und hat auch keinen wirklichen Erfolg. Das Gefühl brodelt im Untergrund weiter. Ja, ich kenne das Gefühl auch und habe es zugelassen. Es tat mir sogar gut, weil es mich wieder ins Gleichgewicht gebracht hat. Ich fand damals (und auch noch heute) ich hatte ein Recht zu hassen! Man muss es nur so händeln, dass man sich nicht zu unbedachten Taten hinreißen lässt. Inzwischen ist dieses starke Hassgefühl auch wieder vergangen -wirklich vergangen, weil ich es nicht unterdrückt habe- und nur noch eine ferne Erinnerung. Dass Menschen, die einen nahen Angehörigen durch einen Terroranschlag verloren haben und sich dann jedes Hassgefühl verbieten, finde ich abartig in ihrem Gutmenschentum. Haben diese Menschen sich so indoktrinieren lassen von anderen, was zulässig an Gefühlen ist und was nicht? Das empfinde ich als zweiten Anschlag auf das arme Opfer. Wenn der Pariser Kulturredakteur sagt: “Meinen Hass kriegt ihr nicht”, dann wird mir übel. Seinen Hass, den die Täter verdient hätten, kriegen sie nicht, aber das Leid, die Verzweiflung und den übergroßen Kummer eines mutterlosen Kindes, das alles kriegen sie. Dass es Hass gibt (und auch Rache) kann aber sicher auch vor manchen Taten zurückschrecken lassen, das darf man nicht vergessen!!!
Lieber Herr Wiedemann, schon als es in unserem Nordheide-Kaff “Hubsis Heustadl” noch gab, waren Sie ein kundiger und interessanter Gesprächspartner. Damals war ja auch “Der Spiegel”, dessen Redakteur und Kolumnist Sie über viele Jahre waren, durchaus lesenswert und erhellend — was wohl daran lag, dass sein Gründer Rudolf Augstein noch die Strippen zog (auch wenn er sich aus dem Alltagstrott zusehends verabschiedete). || Warum sollte ich Ihren Achse-Beitrag groß kommentieren? Jede Zeile ist erfrischend und bitter wahr. || Herzlich Grüße und danke!
” In den von Haß erfüllten Herzen wächst alles Edle statt in das Licht hinein, rückwärts in den Boden und in das Dunkel.” ( Georg Moritz Ebers )
Der inflationäre Gebrauch des Begriffs ” Hass ” kommt aus der rhetorischen Manipulationstrickkiste staatlicher Propaganda. Er dient vor allem der Skandalisierung und Einschüchterung von Kritik. Er will ausbremsen durch dauerhafte Gewöhnung an überdehnte Verwendung. Beim eigentlich Skandalösen in dieser Gesellschaft wird der Gebrauch gemieden, vor allem bei Berichten über Kriminalität von einem gewissen Ausmaß. Es ist wie bei einer Störung des Bargeldverkehrs : eine Unmenge von Falschgeld wird in Umlauf gebracht und Verwirrung ” gestiftet “. So ist zum Beispiel Kritik am Islam kein ” Hass “, sondern Erkennen einer fundamentalen Bedrohung. Das gilt ebenfalls für Aspekte der Migration und auch für die Europapolitik. Es sind fundamentale Bedrohungen für den Frieden in diesem Land und seine Einwohner. Und ihnen mehr oder weniger fein einzuflüstern, sie seien ” hassgefährdet “, eine abgründige Technik, ihren Instinkt für heraufziehende Gefahren zu betäuben. Das gleiche Schauspiel wird geboten beim Begriff ” Rechts “, der ja auch reicht vom völlig verblödeten Neonazi bis zum pensionierten konservativen Akademiker mit Professorentitel, der als Demokrat gute Gründe hat , sich nicht links einzuordnen ,mehr nicht. Beide Begriffe sind Instrumente der inzwischen hemmungslos gewordenen Denunziation in diesem Land und sind die Krücken der an staatlichen Fördergeldern wie an einem Tropf hängenden EIGENTLICHARBEITSLOSEN. Die Denunziation ist zu einer Arbeitsmassnahme geworden und das ist einer der wirklichen Skandale in diesem Land. LINKS - DAS IST EINE STAATLICH GEFÖRDERTE DENUNZIATIONSTRUPPE.
In Wirklichkeit schüren unsere Medien & einige Parteien permanent Hass - nur eben auf westliche Gesellschaften. Sie fordern uns auf, dem IS mit “Liebe” zu begegnen - also Völkermördern und Sklavenhändlern. Gleichzeitig ‘warnen’ sie uns vor Orban, Salvini, Trump - obwohl deren einziges Vergehen darin besteht, eine Grenze zu sichern. ‘Liebe’ oder ‘Pazifismus’ können Waffen sein, die man einsetzen kann, um Menschen zu töten und Kriege zu führen.
Kurz zusammengefasst:Hass ist ok, um sich Luft zu machen und nicht ok, wenn er fatale Konsequenzen hat für die, denen der Hass gilt.
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