Alkoholiker werden keine Chance haben nüchtern zu bleiben, wenn sie den Alkohol hassen. Sie werden Alkohol konsumieren, weil sie den Alkohol hassen. Dieser Schleife kann man entkommen, wenn man den Alkohol und seine vergifteten Werte umarmt und akzeptiert. All die Hinterbliebenen von Terroropfern, die keinen Hass auf die Mörder ihrer Familienangehörigen hegen, haben den Glauben verinnerlicht - im Gegensatz zu den Terroristen, die Menschen im Namen des Glaubens ermorden und in Aussicht auf den kommenden Suizid oder Tötung durch Sicherheitskräfte märtyrerische Abschiedsbriefe hinterlassen. Was bringt einen Hasser mehr aus der Fassung als auf seinen Hass ihn zu umarmen und lächelnd mitzuteilen “Ja, du hast Recht. Lass uns das gemeinsam feiern!”
“Hass geht anders.” Nach Paul Ekman verfügen wir Homines über sieben Kategorien des mimischen Gefühlsausdrucks. Angst, Wut, Ekel, Freude, Trauer, Verachtung und Überraschung. Wären darum die Liebe oder der Hass mit Verzweiflung, Enttäuschung ... keine primären biologischen Erregungen, sondern allenfalls Konglomerate aus Freude und Überraschung oder aus Wut, Ekel und Verachtung? Vermitteln sie zusammen mit Angst und Trauer zwischen Liebe und Hass und lassen die eine in den anderen umschlagen? Oder drücken sie die Differenzen unserer ursächlichsten Ansprüche und grundlegendsten Existenzbedürfnisse zu erlebten Realitäten aus? Ebenso wie Liebe ist Hass wohl vermittelt und ändert sich entlang der existenziellen Bedürfnisse.
Lieber Herr Wiedemann, vor ca 2 Jahren geschah folgendes: Ich stehe in der Schlange an der Kasse eines Supermarktes als ich einen Mann ziemlich lauthals über den Flaschenautomaten fluchen hörte. Er hat wohl auch entweder mit Fuß oder Hand gegen die Apparatur gedonnert. Nichts wirklich heftiges . Ein Sicherheitsfuzzi, netter älterer Herr, der da leider notwendig geworden ist, wegen allerdings ganz anderer Leute, hat sich die Szene angeschaut und keinerlei Veranlassung gesehen, einzugreifen, schlicht, weil der Mann zwar (berechtigt) erregt war, aber keinesfalls gewalttätig. Er hatte sich ohnehin schon wieder im Griff. Es war bis dahin eher eine herzhafte Szene, die mich eher amüsierte und keinesfalls beunruhigte. Doch dann dies: Ein junger Mann Ende 20 meinte, den Mann irgendwie stellen zu müssen. Er ging ganz nah an ihn, schaute ihm fest in die Augen und sprach die Worte:” Gewalt ist keine Lösung.” Dies wiederholte dieser sich berufen fühlende Deeskalierer mehrmals. Der solcherart zum Patienten und Befehlsempfänger eines Alltagspazifisten degradierte und vor aller Öffentlichkeit gedemütigte fing an zu zittern, und zwar am ganzen Körper, hatte sich aber gottlob im Griff. Nun mischte ich mich ein, weil die Sache so nicht stehenbleiben konnte und erklärte diesem Deppen, dass der Mann überhaupt nicht gewalttätig war, sondern nur erregt, wegen eines Automaten, der einem schon mal in den Wahnsinn treiben kann. Und ich fragte ihn weiter, was ihn dazu bewegte, andere Leute, die möglicherweise nur einen Scheiß Tag haben, derlei moralisch anzugehen…Ich wurde dabei auch etwas lauter, aber nur, damit es der ganze Laden auch hören konnte. Der Mann fand sich denn plötzlich in ähnlicher Lage wie sein Erziehungsopfer, das er gerade so erfolgreich gedemütigt hat… Mit Hass hatte das alles nichts zu tun, aber mit Gefühlen wie Zorn oder Wut, die inzwischen ideologisch immer stärker tabuisiert werden, die aber zu einer gesunden Triebabfuhr nun mal gehören.
Herr wiedemann bricht eine Lanze für eine der führenden Spiegel-Redakteurinnen: “Isabell Hülsen Auszüge aus dem Brief eines Lesers, in dem es hieß, der „Spiegel“ betreibe „die intelligenteste und gleichzeitig bösartigste Verdummung der Leser“. Hülsen ist inzwischen zur Leiterin der Wirtschaftsredaktion aufgestiegen. Nach dem Relotius-Skandal ist das ein Indiz dafür, dass Rückgrat sich im Glashaus an der Hamburger Ericus-Spitze immer noch auszahlt. “ Was war nochmal das Problem mit Isabell Hülsen - ahh ja, dass sie die EZB für deren Bail-Outs und “Target-Salden” meint, n i c h t (!) kritisieren zu sollen. Das ist das Problem mit Frau Hülsen und dem Spiegel -sowie die Tatsache, dass auch die Wirtschaftsredaktion das Märchen vom unverzichtbaren unregulierten Zuzug nachspricht. Nicht diese Petitessen, die Sie, Herr Wiedeman, vermutlich aus alter Anhäglichkeit, hier zugunsten der fachlich unzurechnungsfähigen Frau Hülsen ins Feld führen. Der Spiegel hat leider “fertich” - nicht zuletzt wegen der von Frau Hülsen verantworteten falschen Wirtschaftsberichterstattung.
Carolin Emke hat ein Buch verfaßt, dessen Botschaft eindeutig von ihrem Haß gegen alles ‘Rächte’ motiviert ist. Sie ist eine kleine heuchelnde Lügentante, die sich mit der Niederschrift der ‘angesagten’ politischen Haltung Streicheleinheiten, und wirtschaftlichen Erfolg aus der linken Ecke versprach und auch bekam. Es ist quasi ihr Geschäftsmodell, eine billige Anbiederungsnummer, ihr eigener Beitrag zum Ausbau der rechten Verschwörungstheorie. Ebenso wie sich ein Restaurant in Berlin damit brüstet AFD-Leuten ihre Lokalität zu verweigern, weil diese Partei, man höre und staune, Menschen diskriminiere und man jetzt mit eigenem gleichen Beispiel voran gehen möchte? Jeder geistig gesunde Mensch empfindet Haß, wenn nach seinen ethischen Maßstäben Unrecht praktiziert wird. Er gehört zum Überleben in unsere emotionale menschliche Grundausstattung und fungiert als persönliche, subjektive Variante einer gesellschaftlichen Exekutive. Einer der wichtigen Gründe, warum die Gesetzgebung in einer Gruppe unabdingbar ist. Manchmal ist die ideologische Dressur allerdings so erfolgreich, daß der Haß, so er aus der eigenen ideologischen Ecke provoziert wurde, in wahnsinniges ( im wahrsten Sinne des Wortes) Verständnis um-agitiert wird. Diese Menschen stehen neben der Vernunft, sind zutiefst psychotisch, und verlieren lieber ihren Verstand, als ihre indoktrinierten Inhalte zu evaluieren, mit der Möglichkeit das eigene Weltbild zu zerstören. Haß existiert bei unseren grün-linken Agitpropern immer nur beim politischen Feind. Er wird dem Gegner bei allen kritischen Anmerkungen unterstellt, während ihnen der eigene, durch Haßgekeife entstandene, grüne Sabber, schäumig die Mundwinkel runterläuft. Prost Mahlzeit.
Wir leben in einer Zeit, in der Hass sogar als Werbebotschaft verwendet wird. Natürlich nur Hass gegen diejenigen, die zu vernünftig sind, sich gewalttätig zu wehren. Siehe YouTube, Stichwort “Edeka Wir sagen Danke”... Die Gesellschaft zu spalten scheint heute leichter denn je, vor allem, wenn legitime Kritik auf der einen Seite als Hass gebranntmarkt wird, purer Hass und Aggression der anderen Seite jedoch vom Zeitgeist akzeptiert wird. Ich ziehe es trotzdem vor, vernünftig zu bleiben, auch wenn dies leider immer anstrengender wird.
Nachtrag: Jesus hat gesagt: “Liebet eure Feinde.” Diese Forderung kann man nur im Licht der neueren neutestamentlichen Forschung sehen und verstehen. Dass diese Forderung eigentlich übermenschlich, ja unmenschlich ist, müsste einem jeden einleuchten. Man muss wissen: Jesus war überzeugt, dass das Gottesreich auf Erden in nahester Zukunft eintreten würde - seine eigentliche Botschaft. Nur für diese paar letzten Tage war diese Über- Forderung gedacht. Sozusagen als Eintrittskarte in das Gottesreich. So wie Kinder sich vor Weihnachten ganz besonders wohlverhalten, um auch wirklich die Geschenke zu bekommen. Ein allgemeines Verhaltensgebot - sozusagen für alle Tage - darf man daraus nicht zimmern!
Es macht nichts Sinn, außer man betrachtet es vom Standpunkt der Evolution. Dass das Hassgefühl noch nicht selektiert worden und immer noch “Teil des normalen emotionalen Inventars” ist, bedeutet doch, dass dieses starke Gefühl Überlebensvorteile bot. Es war also zu was gut, sonst hätte die gnadenlose Evolution es aussortiert. Genau wie die Angst kann Hass eine unvorstellbare Energie freisetzen. Ohne Hass auf die Mächtigen hätte es sicher keine Französische Revolution gegeben. Hass ist ein Gefühl -durch was auch immer es ausgelöst wird- und kann nicht willentlich gesteuert werden. Nun ist nicht jeder gleichermaßen für Hass empfänglich. Jeder hat ein anderes Naturell. Aber jemandem dieses evolutionär angelegte Gefühl zu verbieten, ist anmaßend und hat auch keinen wirklichen Erfolg. Das Gefühl brodelt im Untergrund weiter. Ja, ich kenne das Gefühl auch und habe es zugelassen. Es tat mir sogar gut, weil es mich wieder ins Gleichgewicht gebracht hat. Ich fand damals (und auch noch heute) ich hatte ein Recht zu hassen! Man muss es nur so händeln, dass man sich nicht zu unbedachten Taten hinreißen lässt. Inzwischen ist dieses starke Hassgefühl auch wieder vergangen -wirklich vergangen, weil ich es nicht unterdrückt habe- und nur noch eine ferne Erinnerung. Dass Menschen, die einen nahen Angehörigen durch einen Terroranschlag verloren haben und sich dann jedes Hassgefühl verbieten, finde ich abartig in ihrem Gutmenschentum. Haben diese Menschen sich so indoktrinieren lassen von anderen, was zulässig an Gefühlen ist und was nicht? Das empfinde ich als zweiten Anschlag auf das arme Opfer. Wenn der Pariser Kulturredakteur sagt: “Meinen Hass kriegt ihr nicht”, dann wird mir übel. Seinen Hass, den die Täter verdient hätten, kriegen sie nicht, aber das Leid, die Verzweiflung und den übergroßen Kummer eines mutterlosen Kindes, das alles kriegen sie. Dass es Hass gibt (und auch Rache) kann aber sicher auch vor manchen Taten zurückschrecken lassen, das darf man nicht vergessen!!!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.