Henryk M. Broder / 12.05.2023 / 13:00 / Foto: Stefan Müller / 37 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: Frau L.N.

Das deutsche Gesicht der Fridays for Future-Bewegung vermarktet nicht nur ihre eigene Oma, sie hat auch eine Agenda für das laufende Jahrzehnt, um Katastrophen und Kipp-Punkte zu verhindern. Außerdem ruft sie zur Teilnahme an einem Projekt auf, „das dem Klima zugutekommt“. Früher hätte man „Überführung ins Volkseigentum“ gesagt.

Das „deutsche Gesicht“ der Fridays-for-Future-Bewegung, Luisa Neubauer, trat vor ein paar Tagen bei einem Event der OMR-Agentur auf. OMR steht für „Online Marketing Rockstars“, und das wiederum ist eine „Plattform“, die „Studien, Seminare, Partys, Podcasts sowie eine Stellenbörse“ veranstaltet und veröffentlicht. Alles korrekt gegendert und im „Jargon der Eigentlichkeit“ des ersehnten Weltuntergangs. Neubauer recycelte Altbekanntes, wobei sie an einigen Stellen kurz Neuland betrat. Bei Minute 10:50 sagt sie: „Dieses Jahrzehnt, in dem wir gerade sind, das darf man nicht vergessen, das ist eine Art heiliges Jahrzehnt für uns, ein Jahrzehnt, in dem wir entscheiden, wie viele Katastrophen wir noch verhindern, wie viele Kipp-Punkte wir noch verhindern... Das ist das Entscheidende, wir können Katastrophen verhindern, wenn man jetzt einlenkt.“

Was immer L.N. damit gemeint haben könnte, ob sie sich damit als Märtyrerin oder Umweltministerin empfehlen wollte, fest steht, dass wir einen Kipp-Punkt bereits erreicht haben – von der Aufklärung zum Obskurantismus, der im Kostüm der Wissenschaft daherkommt. Heiliges Jahrzehnt! Heilige Jungfrau Maria! Heilige Hildegard von Bingen! Heilige Mutter Teresa! Schaut euch bitte um und staunt, wer da in eure Fußstapfen tritt. Aber es kommt noch besser. Ganz zum Schluss, bei Min. 35:50, stottert sie ein wenig rum und lässt dann die Katze aus dem Sack. Halten Sie durch, es lohnt sich!

PS. Außer Luisa Neubauer, Sascha Lobo und Stuckrad-Barre traten auch andere Weltverbesserer bei dem großen OMR-Fest in Hamburg auf, darunter ein durchgeknallter Influencer, der von sich behauptete, er habe einen "ziemlich krassen Mindset", sei "auch ethisch ziemlich geil unterwegs" und könne "pro Tag fünf Mädels bumsen". Wie Luisa Neubauer auf diese Performance reagierte, ist nicht übermittelt.

Foto: Stefan Müller CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Gerhard Schmidt / 12.05.2023

# Hans Bendix: Das Geschäftsmodell “Ich gründe eine Sekte und leb´ von der Kollekte” läuft immer, siehe Karl Marx, Greta, Baghwan, Rudolf Steiner etc.! Die Doofen sterben halt nicht aus…

Sam Lowry / 12.05.2023

Ich warte immer noch auf die versprochene katastrophale spanische Hitze mit der “Hitzepeitsche” für Deutschland. 14 Grad, heute auch mal wieder Platzregen…

Martin Berke / 12.05.2023

Donnerwetter, Broder, Sie sind wirklich hart im Nehmen, ist das schon Masochismus? Für so ein Gequake ist mir meine Restlebenszeit zu schade. Danke für Ihre Hartnäckigkeit.

gerhard giesemann / 12.05.2023

Eine einfache Frage zu zerreden ist ein hohe Kunst. Das kann unsere Luisa.

Bernd Oberegger / 12.05.2023

Die Alpha-Position der Grünen wackelt. So mancher Nachrichtendienst wird nun bei ihnen Mäuschen spielen. Nachrichten durchdringen sogar die mit CO2 geschwängerte Luft. Nun gilt es, den äußeren Verteidigungsring zu stärken. Mit der Internetseite My Heritage kann man Verwandte in aller Welt finden. Verteidigt euer Privileg der Weltrettung. Fasst neuen Mut, und lasst nicht zu, dass der Ertrag eurer Unterstützer geschmälert wird. Ihr seid immer noch stark und wisst, dass nach EU-Richtlinien auch grüne Früchte zum Verzehr geeignet sind.

Bernhard Piosczyk / 12.05.2023

Der Faschismus ist back. Er war nie weg. Er ist latent.

Klaus J. Nick / 12.05.2023

Naja, sie muss schon Druck machen für Ihre Geldgeber.. Die langsame Kernfusion steht vor der Tür und dann kann an ‚Großwindanlagen‘ niemand mehr verdienen.

Andreas Zöller / 12.05.2023

Was hat sie denn jetzt gesagt?? Ich ertrage die nur in schriftlicher Form.

Helmut Driesel / 12.05.2023

  Habe das nur 5 Min. durchgehalten, weil zu anstrengend zu hören. Der Moderator hätte noch fragen sollen: “Was meinen Sie, warum gehen solche Leute wie Sie ins Fernsehen?” Oder waren die per Du?, das habe ich schon wieder vergessen. Der Prof. Vahrenholt hatte ja gestern die großindustrielle Verpressung von CO2 in Tiefengestein befürwortet und den finanziellen Vorteil begründet. Nun, vor etwa 20 Jahren hat jemand eine viel elegantere Methode zur Beseitigung des CO2 aus Abgasen der Kraftwerke vorgeschlagen, da hätte es eines reichen Sponsors bedurft, um das Projekt auf sichere Füße zustellen. Die Grünen wollten damals nichts mit Gentechnik am Hut haben und eine Neubauer Luisa wollte nicht mehr auf ihrem goldenen Töpfchen sitzen… Inzwischen nun geht es ja darum, das CO2 als Druckmittel zu benutzen, die eine Seite will das Klima damit retten, die andere sieht ihre Chance darin, es restlos zu versauen. Wenn die Wahl ist, Klima oder Krieg, dann bin ich für das Klima, das ist doch klar. Nur wenn das Klima schlecht genug ist, lohnt es sich nicht, um jeden Landstrich zu kämpfen. Also nieder mit dem Klima! Es lebe die Revolution! Und dem Herrn Wägner einen guten Flug!

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