Den “Alt-68er Marsch durch die Institutionen” habe ich natürlich auf dem Schirm. Wo sind denn die Konservativen in den Institutionen geblieben? Sind die an und mit Corona verstorben? Verzeihung, war Sarkasmus. In den Institutionen hat doch in den vergangenen 50 Jahren ein schleichender Umwandlungsprozess stattgefunden. Ein klein wenig Links schadet doch nicht. Ein bisschen mehr noch nach Links. Etwas weiter nach Links. Links ist doch nicht schlecht. Und jetzt 2022: Gefälligst nach Links. Oder bist Du Nazi? Links, hab ich gesagt, sonst knallt es gleich ganz derbe. Alle guten Menschen stehen heutzutage auf Links.
@Tobias Schlüter: Ich war es nicht, von dem Sie es gehört haben. Diese Einschätzung hätte aber von mir - 40 Jahre in der Praxis tätig gewesen - sein können. Genau so habe ich etliche in der Lehrerfortbildung Tätige wahrgenommen. Mit DER Vorbereitung, mit DEM - nicht vorhandenen- schlüssigen Konzept, mit dieser Arroganz, mit der sie - weil sie nicht zu ihrem Unwissen stehen mochten - höflich- kritische Fragensteller abgebügelt haben - damit wären sie als Lehramtsanwärter spätestens in der 2. Prüfung durchgefallen - und in den Klassen hätten sie eh kein Bein an die Erde bekommen. Die Flucht in die Lehrerfortbildung war bei vielen ganz offensichtlich. Auch die Flucht in die Politik. Ich habe etliche Kultusminister (Erstberuf: Lehrer) in Schleswig- Holstein kommen und gehen sehen - und keinem - wirklich KEINEM - hätte ich zugetraut, auch nur (selbst zu besseren Zeiten) ein halbes Jahr z.B. an einer ganz normalen Hauptschule (inzwischen an fast jeder beliebigen Schule) als Nicht-Prominenter durchzuhalten. Es ist sicher auch gewollt, dass unfähige, der Praxis entflohene Lehrer als Fortbildungsleiter, Seminarleiter und Ähnliches auf gläubige, obrigkeitshörige praxiserfahrene Kollegen losgelassen werden, die eigentlich wissen, wie der Schulalltag aussieht - aber dies nicht zu äußern wagen. Einen Vortrag über die bedrückende Lehrerfortbildung heute erspare ich mir /Ihnen. Bis Anfang der 90er Jahre wurden nur qualifizierte Lehrer als Seminarleiter etc. usw. zugelassen - alle mit reichlicher Praxiserfahrung. - Die Berufsflüchtlinge wissen schon, wo sie für weniger Stress viel mehr Geld bekommen, drum gilt wohl der jahrzehntealte Ausspruch von Otto Graf von Lambsdorff noch immer: ” Der Deutsche Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer.”
Sollte ich jemals wieder Deutschland besuchen, werde ich die Reise als Zoobesuch abrechnen.
Was ist eigentlich das definierte Lernziel dieser Weiterbildungsmaßnahme? Am Ende der Fortbildung sind die Teilnehmer befähigt, negativ-feindliche Elemente zu erkennen und unschädlich zu machen. Ich glaube, ich habe jetzt etwas verwechselt oder doch nicht?
Ich bin immer noch nicht dahinter gestiegen, was Irre antreibt, ihren Irrsinn zu verbreiten. Wollen sie dazu gehören? Wollen sie mit immer kruderen Phantasien im Mainstream endlich mal gehört werden? Man glaubt immer, so blöde kann keiner sein; und wird jedesmal eines Besseren belehrt… AUSWANDERN?
Tobias Schlüter / 29.03.2022 Daß nicht leistungsfähige - eher leistungsunwillige - Kollegen in den Gewerkschaften “geparkt” wurden, habe ich schon 1970 in einer Giesserei kennengelernt. Da kam eine Gewerkschaftsdelegation zu mir, um mich zu begrüßen. Die Kollegen beobachteten mich, wie ich mich verhalte. Ich war zurückhaltend und skeptisch. Als diese Delegation sich entfernt hatte, konnte ich eine gewisse Genugtuung unter den Kollegen verspüren. Ab da waren die Kollegen freundlicher und kollegialer. Sie erzählten mir genau das, was Sie in ihrem Text beschreiben.
Die Herrschaften von dieser Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung scheinen auch nicht so voll erfasst zu haben, was Demokratie eigentlich bedeutet. Für sie ist ein Kritiker oder Zweifler offensichtlich ein Staatsfeind, ein Demokratie-Gegner. Zumindest scheinen sie Kritikern per se „Staatsdelegitimierung“ und ein antidemokratisches Weltbild zu unterstellen. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Eine differenzierendes Urteilen ihrerseits ist nicht zu erkennen. Da finden sie sich in unguter Gesellschaft. Etwa in der Gesellschaft von Autokraten, die auch sehr schnell bei der Hand sind, Kritikern beispielsweise Staatszersetzung zu unterstellen. Aber ebenfalls befinden sie sich in der Gesellschaft der Mehrzahl unserer Medien. Und einer erklecklichen Anzahl von Politikern, sie sich für lupenreine Demokraten halten. Zugegeben, Demokratie ist nicht leicht. Sie setzt Toleranz voraus. Das Akzeptieren abweichender Meinungen ist nicht jedermanns Sache. Schon gar nicht in Deutschland. Aber lernfähig und wissbegierig sollten sich die Fortbilder zeigen. Zumindest.
Ich kann Jedem politisch Interessierten nur die Deutschland Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SoPaDe) von 1934- 1941 empfehlen (erschienen im Verlag 2001). Darin wird haarklein aufgeführt, wer, was und wie beim Aufbau des NS Staates agiert hat. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir beginnen eigene Berichte zu verfassen. Für die heutige Sozialdemokratie ist es dafür ganz offensichtlich zu spät. Die gehen vorneweg ins neue, bessere Deutschland und Herr Debbage-Koller ist auf jeden Fall mit dabei. Anschließend heißt es wieder, dass man “nur gemacht hat, was einem gesagt wurde”. Die übliche Adolf Eichmann-Gedächtnis Ausrede!
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