Ich sehe hier Parallelen mit Political Correctness, Gendern, Social Justice Warriors. Es geht bei den Zielen oft nicht gegen den tatsächlichen Inhalt oder wie es gemeint war. Vielmehr wird von den “Kritikern” Aussage und Formulierungen neu übersetzt, dh. mit erfundener Bedeutung versehen. So also ob jemand eine Scheibe an ihrem Haus mit einem Stein zerdeppert und sie dafür kritisiert, daß ihr Fenster eingeschlagen ist. Eine Verteidigung dagegen ist unmöglich, weil sich die Anschuldigung auf die Phantasie/Neuinterpretation der Anklage bezieht und nicht auf originäre Bedeutung. Entlarvend kommen solche Anschuldigungen gern mit dem Vorwand, irgend etwas schlimmes verhindern zu wollen / angebliche Randgruppen oder Benachteiligte zu schützen oder zu helfen. Ohne natürlich gewählter Sprecher vorgeschobener Gruppierung zu sein.
“Das Volk wird als als erziehungsbedürftiger Haufen gesehen” - Im Parteiprogramm von 1976 der einzig seeligmachenden Partei der DDR stand, man wolle die Menschen zu entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten erziehen. Ist damals nicht so richtig gelungen, darum nun zurück in die Zukunft!
In unendlicher Langsamkeit des Begreifens, von der Angst vor dem wirkmächtigsten aller Tabus gelähmt: Dem alles verzehrenden Stigma der ‘Verschwörungstheorie’ - muss der Leidensdruck immens sein, wenn gewagt wird, das Phänomen der Sonderbehandlung und des Gehorsamstrainings der untergehenden Bürgergesellschaften, über seine anekdotenhaften Oberflächen hinaus zu beleuchten. In vorsichtigster Zaghaftigkeit zu beginnen, sich mit der unterliegenden Mechanik des Cancel-Woke-Faschismus zu befassen. - - - Es besteht also Hoffnung, daß man in zwei bis drei Jahrzehnten auf die Spur kommen könnte, daß die marxistisch gefahrenen Methoden CorrectnessGenderKlimaInvasionRassismusVirus, lediglich unterschiedliche Icons des selben Programms zur Zurichtung und Eliminierung der Freien Bürgergesellschaft des Westens waren. - - - Wenn es aber im Artikel heißt: “Anstatt die Cancel Culture weiter voranzutreiben, solle die heutige politische Linke zu einer neuen sinnstiftenden Vision zurückfinden” - besteht die begründete Aussicht, daß man es niemals begreifen wird, was hier gespielt wird. Selbst wenn man es uns mit nassen Waschlappen 24/7 um die Ohren schlüge. Und vor allem wer die Akteure jenseits der Oberflächen sind: Die Herren der Mechanik.
MENSCHENRECHTE! - Ich fand den gestrigen Hinweis von Broder auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auch diesbezüglich ausgezeichnet. Die Cancel Culture und viele andere linke Widerlichkeiten dieser Zeit aus diesen Kreisen sind klare Verstöße gegen die Menschenrechte. Darauf sollte man vor allem immer wieder hinweisen. Linke Bessermenschen bis Antifa schaffen aktiv die Menschenrechte ab. Konkret missachten sie: A.7 Gleichheit vor dem Gesetz, A.10 Faires Gerichtsverfahren, A.11 Unschuldsvermutung, A.12 Freiheitssphäre, A17, Recht auf Eigentum, A.18 Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, BESONDERS A.19 Meinungs- und Informationsfreiheit (“Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.”), A.20 Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, A.21 gleiches Wahlrecht, BESONDERS HIER A.27 Freiheit des Kulturlebens UND ZULETZT A.30: “Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, dass sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat.”——All das sind Artikel, gegen die Parteien wie, SPD, Linke, Grüne, aber auch mittlerweile CDU, mit Gesetzesvorhaben oder tatsächlichen Gesetzen heute verstoßen. Sie sind damit nicht nur verfassungsfeindlich, sondern verstoßen bereits in diesen Punkten klar gegen die Menschenrechte. Vom Spezialfall Corona-Maßnahmen und Artikel 3, Recht auf Leben und Freiheit noch gar nicht angefangen.
Garantiert bin ich nicht der einzige, dem schon seit längerem aufgefallen ist, dass ein Großteil der Schlagwörter, die uns im Zusammenhang mit all den Schikanen, Kujonierungen und Irrwitzigkeiten seit geraumer Zeit um die Ohren gehauen werden, der englischen Sprache entnommen wurden. Ob im Zusammenhang mit Corona (“lockdown”, “shutdown”, “super spreader”, “home office”...) oder mit den Bemühungen der politkorrekten Bessermenschen-Meute, die dumme Bevölkerung unzuerziehen und auf Linie zu bringen (“woke”, “cancel culture”, “Fridays for Future”, “gendern”...) - das Idiom unserer Freunde jenseits von Ärmelkanal und Atlantik ist zum Grabbeltisch geworden, auf dem sich die Einpeitscher der einzig wahren Haltung hemmungslos bedienen. Ich frage mich, ob wir es nicht auch hier mit einer ganz exquisiten Art von Xenophobie zu tun haben. Es ist stark zu bezweifeln, dass die Anreicherung unserer Sprache mit den obengenannten Begriffen (es gibt noch weitere - sie alle aufzuführen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen) dazu angetan ist, Sympathie für die englische Sprache und für diejenigen, die sie als Muttersprache verwenden, hervorzurufen oder zu konsolidieren. Vielmehr dürfte es sich ähnlich verhalten wie bei den “deutschen” Urlauten, die in gewissen britischen oder amerikanischen Spielfilmen von den in Wehrmachts- oder SS-Uniformen auftretenden Übeltypen ausgestoßen werden (“Schweinehund”, “Hände hoch”, “Schnauze!!” ... ): man mag sie komisch oder abstoßend finden; Werbung für Deutschland, für die deutsche Sprache sind sie jedoch keineswegs.
Selbstverständlich könnte Luther auftreten. Denn er hat sich ja damals bereits einem Kurfürsten angedient, der ihn vor Verfolgung geschützt hat. Genauso würde sich Luther heute einfach Oligarchen wie Putin andienen. Wenn man seine Meinung ‘frei’ sagen will, muss man das eben immer im Dienste des einen oder anderen Herrschers tun. Ansonsten bekommt man Probleme.
Natürlich sind es eine kleine “Elite” und deren Günstlinge, die die Cancel Culture und deren Objekte vorgeben. Die anderen Menschen haben kaum eine Gelegenheit dazu. Allerdings wird die Cancelei nirgends mit der Entschiedenheit bekämpft, die nötig wäre, um die Meinungsfreiheit wieder her zu stellen. Das hängt damit zusammen, dass es auch in freien Gesellschaften immer etwas gibt, das “man nicht sagt”. Wo die Absicht, unnötigen Streit zu vermeiden, in die übergeht, allen die richtige HALTUNG vorzuschreiben, ist im Einzelfall nicht feststellbar. Diese Tatsache fördert ganz normale, soziale Tendenzen, die auf Konsensbildung und Harmonie hinauslaufen. Erst da, wo Inquisitoren von Machtpositionen aus genau vorgeben, was man sagen darf und womit man “die Grenzen des Sagbaren verschieben” würde, um eine genauso beliebte wie totalitäre Formel “unserer” systemrelevanten Journokraten zu zitieren, wird es gefährlich. Und genau hier setzt die Unkultur des Cancelns an. Alles, was nicht mainstream-links ist, wird für rächz erklärt und gelöscht. Die einzige Opposition in D, die inzwischen sogar die einzige anti-totalitäre Partei im Bundestag ist, muss einen permanenten 2-Fronten-Krieg führen: gegen die gleichschaltungswütige, entsprechend cancelversessene, linke Brüllpresse und gleichzeitig gegen rechtsextreme Unterwanderer, für die diese Partei ohne die regimenahe Journaille nie attraktiv geworden wäre. Der Filmproduzent Meuthen hatte sich mit dem liberalkonservativen Prof. Meuthen getroffen. Mehr als eine Kontaktschuld lag sowieso nicht vor, und Meuthen kann nun wirklich nicht als “Nazi” gelten - aber nein, 300 Wichtigtuer hatten Mendigs Entlassung gefordert und die Hessische Filmförderung lag stramm auf Linie. Also raus mit Mendig! Der Entschluss wurde vom “Demos” der Filmförderung unterstützt, aber von ihren Bonzen und der hessischen Kunstministerin, also wieder einmal von der “Elite”, umgesetzt. Freiheit ist nur als Aufstand gegen diese “Elite” möglich.
Ich habe mir jetzt gerade das Buch bestellt. Bin neugierig, ob es auch den nicht ideologischen Aspekt enthält, der dieser Cancel-Culture innewohnt. Sehr viele dieser Leute, die ich kenne, sind nämlich auch faul, dumm und glauben, dass es politische Arbeit sei, wenn man Leute reflexartig beschuldigt. Die Felder, die da bestellt werden können, sind ja riesengroß, angefangen von Corona über das Klima bis hin zu den vermeintlichen Identitäten.
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