Wiedermal brillant und ohne viel umständliches Gelaber auf den Punkt getroffen, Herr Broder! Bravo, Broder! Sie sind einer der letzten echten Journalisten. Eine Anmerkung allerdings: Die LINKE Seite ist die einzige, die sich in nennenswerter Form radikalisiert! Bis auf den furchtbaren Mord an Herrn Lübcke , der, so bös es klingen mag, eher ein Einzelfall ist, radikalisierten sich die Konservativen (wir größter Teil der Opposition) nicht! Die Meisten von uns wollen in Frieden, Ruhe und Wohlstand leben und nicht gemessert werden oder zum Islam zwangskonvertiert. Wir möchten nicht mal immer ALLE Muslime mögen müssen! Wir möchten die Wiedereinführung der Demokratie und des Rechtsstaats. Und dass des Taubers Nachahmer und er uns genauso wenig die Bürgerrechte entziehen wollen wie wir ihnen. Amen.
Was Hat Buschkowsky, ehemals langjähriger Bürgermeister von Neukölln, neulich im Radio gesagt? -Er habe noch nie in seinem Leben (und der Mann ist schon älter) soviel “GEHIRNAMPUTIERTE” im Rathaus erlebt wie heute !” Na dann Mahlzeit Berlin.
Man kann sich vieles zusammenreimen ... Worauf fusst Ihre Annahme, die „Wohnraumlenkung“ der DDR wurde von den Nazis übernommen ? Der wohnraummangel im Osten wurde nicht durch Aufhebung der Mietpreisbindung beseitigt, denn es müssten ja dann alles Eigentümer sein, sondern durch Wegzug. Können Sie erklären, warum Mieten steigen müssen nur weil das BGB es ausdrücklich erlaubt ? Gibt es eine andere „Ware“, deren Preis sich permanent erhöht, bei stetiger (täglicher) Verschlechterung des Gutes sei es durch Abnutzung und Wetter. Eine Aufhebung der Mietpreisbindung führt nicht automatisch zu einer Verbesserung der Wohnungen, wie man in München, Berlin etc sehen kann… und führt auch nicht zur Beseitigung des Wohnraummangels ! Bsp. ADO Berlin vermietet 26qm für 400 Euro nettokalt in einem Hochhaus in Friedrichsfelde, kurz vor Marzahn - Lage sehr „überschaubar“. Da hilft kein Deckel mehr, sondern ... Wohnen ist Grundrecht in Deutschland
Ein wichtiger Beitrag, vor allem weil er sich gegen die Legende richtet, dass Mieten den “DDR” - Bürgern das Leben erleichtert hätten. Ich habe lange in Bautzen gelebt. Die einmalige Altstadt wäre im wahrsten Sinne des Wortes völlig ruiniert worden, wenn dieser Staat noch fünf Jahre länger existiert hätte. Abgesehen davon, dass dann der “Aderlass” gen Westen zu Leerständen geführt hätte. (Es wäre zu begrüßen, wenn die “E - letter” von Dr. Knabe regelmäßger Bestandteil der Achse würden.)
Allen, die sich nicht mehr an die Zustände in der ehemaligen DDR erinnern können oder wollen, sei Rainer Schneiders Romanprojekt Lebenswege ans Herz gelegt. Auf Amazon wird man fündig.
Nun, vielleicht wird es an der Zeit, den Leuten reinen Wein einzuschenken, statt die Mär vom jüdischen Spekulanten wieder aufzuwärmen, ohne natürlich zu sagen, dass damit der Jude gemeint ist. 1816, nach dem Ausbruch des Tambora, kam es zu Missernten in Teilen Mitteleuropas, insbesondere in Württenberg. Die Preise schnellten nach oben. Die Wut des hungernden Volkes (der Brotpreis hatte in der Tat existentiell bedrohliche Höhen erreicht) richtete sich gegen die “Spekulanten”, die “Not” in “Profit” verwandeln würden - die fanatisches Anhänger des “Turnvater” Jahns übrigens sahen tatsächlich die Juden am Werk (eine fatale Ehe zwischen Nationalbewegung und Antisemitismus, deren Folgen wir kennen). In Wahrheit war das Problem aber nicht die Missernten (denn es gab auch Gebiete mit außergewöhnlich guten Ernten, Russlands damalige Kornkammer zum Beispiel), sondern die schlichte Tatsache, dass es nicht möglich war, Getreide zu importieren. Denn die hohen Preise hätten ja zwangsläufig dazu geführt, dass Getreide von anderswo nach Würtenberg geschafft worden wäre, weil dann die Transportkosten nicht mehr ins Gewicht fallen. Innert kürzester Zeit wäre die Nachfrage befriedigt worden und die Preise auf etwas über Normal gefallen. Das geschah übrigens auch, als schließlich beschlossen wurde, die Handelssperre gegen russisches Getreide aufzuheben und im großen Stil Getreide importiert wurde. Der Wohnungsmarkt funktioniert wie jeder andere Markt auch. Und bei allen Schwächen immer besser als jeder staatliche gelenkte Markt, insbesondere, wenn in die Preisklarheit und -wahrheit eingegriffen wird. Es ist ein Unterschied, Mieter vor Kündigungen zu schützen und Mieterhöhungen bei Bestandsmieten - wie jetzt schon der Fall - an die Vergleichsmiete zu koppeln oder die grundlegenden Marktmechanismen der Preisbildung auszuhebeln. Kein Staat ist in der Lage, alle Deutschen mit Wohnraum zu versorgen, nicht einmal wenige Prozent davon. Dies den Menschen zu sagen, wäre die Aufgabe der Politik.
“Der auf den ersten Blick verführerische Gedanke, höhere Mieten einfach zu verbieten, hatte in Ostdeutschland verheerende Folgen. ” VERHEEREND ist noch glimpflich ausgedrückt. Wir hatten Glück. Unser Wohnblock, von dem Porzellanmanufaktur Besitzer Thieme gebaut sollte ursprünglich ein Hotel werden, es wurde aber ein “gutbürgerliches Wohnhaus” daraus. Große helle Räume, die großen Wohn-Küchen, Bäder und Speisekammern im vorderen Teil und die Zimmer weiter hinten, verbunden durch einen ca 30 Meter langen Korridur. Teilweise hatten die Zimmer Flügeltüren. Die Häuser waren vom Krieg unberührt und hatten ein sehr gute Bausubstanz. Die Wände waren so dick gebaut, daß kein Nachbar gestört wurde. Da an dem Haus noch ein Theater angebaut war, wurde dieses Haus auch in DDR Zeiten einigermaßen gepflegt aber auch alle Hausbewohner haben selber mit dafür gesorgt, daß das Haus nicht verfällt. Wir haben für 140 m² ca. 40,00 DDR Mark bezahlt!! Die Straßenbahn direkt vorm Haus, ringum grün, in 50 Minuten im Erzgebirge oder in der Sächsischen Schweiz, sehr gute Infrastruktur, KiGa, Schulen, Krippen, jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, sogar zum Teil noch privat, für so eine Wohnung würde man heute in München in bestimmten Stadtvierteln zwiischen 3000.00 und 4000,00 Euro KALTMIETE zahlen. Die Häuser in unserer Straße waren ein Sonderfall, ansonsten sind die Häuser verfallen, viele hatten das Klo eine Treppe tiefer und Bad war ein Fremdwort. Erst durch die Neubaugebiete, in den 50ziger Jahren im russischen Stil (der gefällt mir heute noch) gebaut, wurde die Wohnungsmisere minimal verbessert. Später kam dann die typische “Platte” dazu. Altbauten, weil viele der Vermieter im Westen waren, verfielen zusehends. Honeckers Traum, ein UNIFORMIERTES LAND. Arbeiter und Intelligenz Hand in Hand. Ausländer wohnten bei uns, wenn überhaupt nur in Wohnheimen. Die Polizei und Stasi waren omnipräsent und wer LINIENTREU war, bekam SOFORT oder nach kurzer Wartezeit eine Wohnung.
@Frank Dieckmann, ich erlaube mir Ihnen zumindest teilweise zu widersprechen. Natürlich haben Sie Recht, die Abwanderung hat geholfen die Situation zügig zu entspannen. Was Sie aber vergessen ist, dass der akzeptable Wohnraum nach der Wende extrem Knapp war. Anfang 1994 musste ich in Leipzig, für eine billigst sanierte Einzimmerwohnung, bei der nur das 3 qm große Bad gefliest war, 10 DM pro qm aufbringen und zudem eine jährliche Mieranpassung von 5% akzeptieren. Die von Herrn Knabe benannten Maßnahmen über die man sicher streiten kann, haben zusammen mit der Abwanderung, die Situation binnen zweier Jahre, durch Sanierung aber auch Neubauten, weitgehend entspannt. Im Ergebnis hatten wir hier in Leipzig lange Zeit ein extrem niedriges Mietniveau (3-5€/qm) für sanierten Wohnraum in guter Lage. Teilweise wurden sogar mietfreie Wohnungen und Umzugsbeihilfen angeboten. Ergo für günstige Mieten muss das Angebot größer sein als die Nachfrage. Wie das mit Enteignung und Mietdeckel gehen soll ist mir ein Rätsel.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.