Ein absolut korrekter Beitrag. Hier ein entsetzendes Filmdokument, aufgenommen direkt nach der Wende, zu sehen ist die Leipziger Innenstadt. Heruntergekommen wie nach einem Krieg. Aber nein es waren lediglich 40 Jahre DDR „Rent Control“: [youtube: „1990: Leipzig nach 40 Jahren DDR - Zeitzeugen der Geschichte“ ... Links sind in Kommentaren leider nicht zugelassen, Anm. d. Red.] Wie der Autor schreibt, sind Mietpreiseingriffe plumper Populismus (sage ich als lebenslanger, bis heute 14 mal umgezogener Mieter). Und wie bei allen NannyState-Programmen liegt zwischen Gesetzgebung und nicht mehr zu leugnenden katastrophalen Folgen oft Generationen. Zudem ist es mit Sozialprogrammen wie mit Verschwörungstheoretikern: Den Quatsch zu widerlegen, ist viel aufwendiger als Quatsch einfach mal in die Welt zu posaunen. Beispiel Wien: Feuchter Traum aller deutschen Städteplaner und Baustadträte aufgrund der großen Menge subventionierter Mietpreise und gesetzlicher Deckelung. Ein dauerndes Mantra in den Medien. Was man aber nur mit eigener Erfahrung oder Recherche Nicht-Deutscher Medien erfährt: Man wartet halt auch gerne mal 5 Jahre bis man so eine günstige Wohnung kriegt. In der Zwischenzeit liebt nur der Graumarkt, also teuer, schlechte Qualität da keine Rechte. Schlimmer ist nur Stockholm, dort wartet man bis zu 25 Jahre auf eine genossenschaftliche Wohnung. Aber Hauptsache die Statistik stimmt: Denn wer im Graumarkt mietet, taucht in dieser nicht auf!
Es gibt noch ein weiteres Argument für den Wohnungsverfall in der ehem. DDR. Die SED, speziell das Politbüromitglied und Honnecker-Intimus, G. Mittag, hatte die Kombinats-Bildung 1972 durchgesetzt. Danach wurden mehrere Zehntausend Firmen mit vorh. Großbetrieben zwangsvereinigt. Es fehlten nun kleine Firmen für kleine oder mittlere Baureparaturen. Zudem fehlten ständig geeignetes Material und moderne Werkzeuge. Dies insbesondere bei der Haustechnik. Der Zerfall organischer Substanz war nur eine Frage der Zeit. Nach der Wende haben die Baufirmen erfolgreich ihr ganzes Können gezeigt. Damit wurden auch die politischen Gründe des Verfalls in der DDR offenbar. Die LINKE hat auch heute keine erfolgversprechende Baupolitik. Es ist nicht verwunderlich, dass die Sanktionen gegen Vermieter vom RRG Senat ausgehen. Alte Kumpel, altes Denken, alte Methoden !
Wiedermal brillant und ohne viel umständliches Gelaber auf den Punkt getroffen, Herr Broder! Bravo, Broder! Sie sind einer der letzten echten Journalisten. Eine Anmerkung allerdings: Die LINKE Seite ist die einzige, die sich in nennenswerter Form radikalisiert! Bis auf den furchtbaren Mord an Herrn Lübcke , der, so bös es klingen mag, eher ein Einzelfall ist, radikalisierten sich die Konservativen (wir größter Teil der Opposition) nicht! Die Meisten von uns wollen in Frieden, Ruhe und Wohlstand leben und nicht gemessert werden oder zum Islam zwangskonvertiert. Wir möchten nicht mal immer ALLE Muslime mögen müssen! Wir möchten die Wiedereinführung der Demokratie und des Rechtsstaats. Und dass des Taubers Nachahmer und er uns genauso wenig die Bürgerrechte entziehen wollen wie wir ihnen. Amen.
Was Hat Buschkowsky, ehemals langjähriger Bürgermeister von Neukölln, neulich im Radio gesagt? -Er habe noch nie in seinem Leben (und der Mann ist schon älter) soviel “GEHIRNAMPUTIERTE” im Rathaus erlebt wie heute !” Na dann Mahlzeit Berlin.
Man kann sich vieles zusammenreimen ... Worauf fusst Ihre Annahme, die „Wohnraumlenkung“ der DDR wurde von den Nazis übernommen ? Der wohnraummangel im Osten wurde nicht durch Aufhebung der Mietpreisbindung beseitigt, denn es müssten ja dann alles Eigentümer sein, sondern durch Wegzug. Können Sie erklären, warum Mieten steigen müssen nur weil das BGB es ausdrücklich erlaubt ? Gibt es eine andere „Ware“, deren Preis sich permanent erhöht, bei stetiger (täglicher) Verschlechterung des Gutes sei es durch Abnutzung und Wetter. Eine Aufhebung der Mietpreisbindung führt nicht automatisch zu einer Verbesserung der Wohnungen, wie man in München, Berlin etc sehen kann… und führt auch nicht zur Beseitigung des Wohnraummangels ! Bsp. ADO Berlin vermietet 26qm für 400 Euro nettokalt in einem Hochhaus in Friedrichsfelde, kurz vor Marzahn - Lage sehr „überschaubar“. Da hilft kein Deckel mehr, sondern ... Wohnen ist Grundrecht in Deutschland
Ein wichtiger Beitrag, vor allem weil er sich gegen die Legende richtet, dass Mieten den “DDR” - Bürgern das Leben erleichtert hätten. Ich habe lange in Bautzen gelebt. Die einmalige Altstadt wäre im wahrsten Sinne des Wortes völlig ruiniert worden, wenn dieser Staat noch fünf Jahre länger existiert hätte. Abgesehen davon, dass dann der “Aderlass” gen Westen zu Leerständen geführt hätte. (Es wäre zu begrüßen, wenn die “E - letter” von Dr. Knabe regelmäßger Bestandteil der Achse würden.)
Allen, die sich nicht mehr an die Zustände in der ehemaligen DDR erinnern können oder wollen, sei Rainer Schneiders Romanprojekt Lebenswege ans Herz gelegt. Auf Amazon wird man fündig.
Nun, vielleicht wird es an der Zeit, den Leuten reinen Wein einzuschenken, statt die Mär vom jüdischen Spekulanten wieder aufzuwärmen, ohne natürlich zu sagen, dass damit der Jude gemeint ist. 1816, nach dem Ausbruch des Tambora, kam es zu Missernten in Teilen Mitteleuropas, insbesondere in Württenberg. Die Preise schnellten nach oben. Die Wut des hungernden Volkes (der Brotpreis hatte in der Tat existentiell bedrohliche Höhen erreicht) richtete sich gegen die “Spekulanten”, die “Not” in “Profit” verwandeln würden - die fanatisches Anhänger des “Turnvater” Jahns übrigens sahen tatsächlich die Juden am Werk (eine fatale Ehe zwischen Nationalbewegung und Antisemitismus, deren Folgen wir kennen). In Wahrheit war das Problem aber nicht die Missernten (denn es gab auch Gebiete mit außergewöhnlich guten Ernten, Russlands damalige Kornkammer zum Beispiel), sondern die schlichte Tatsache, dass es nicht möglich war, Getreide zu importieren. Denn die hohen Preise hätten ja zwangsläufig dazu geführt, dass Getreide von anderswo nach Würtenberg geschafft worden wäre, weil dann die Transportkosten nicht mehr ins Gewicht fallen. Innert kürzester Zeit wäre die Nachfrage befriedigt worden und die Preise auf etwas über Normal gefallen. Das geschah übrigens auch, als schließlich beschlossen wurde, die Handelssperre gegen russisches Getreide aufzuheben und im großen Stil Getreide importiert wurde. Der Wohnungsmarkt funktioniert wie jeder andere Markt auch. Und bei allen Schwächen immer besser als jeder staatliche gelenkte Markt, insbesondere, wenn in die Preisklarheit und -wahrheit eingegriffen wird. Es ist ein Unterschied, Mieter vor Kündigungen zu schützen und Mieterhöhungen bei Bestandsmieten - wie jetzt schon der Fall - an die Vergleichsmiete zu koppeln oder die grundlegenden Marktmechanismen der Preisbildung auszuhebeln. Kein Staat ist in der Lage, alle Deutschen mit Wohnraum zu versorgen, nicht einmal wenige Prozent davon. Dies den Menschen zu sagen, wäre die Aufgabe der Politik.
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