Arbeitsmarkt im April: Jobs verschwinden, das Bildungsniveau sinkt

Während die Klebekinder Paul Lafargues Motto „Das Recht auf Faulheit“ ins 21. Jahrhundert transportieren, sinkt das Bildungsniveau in Deutschland. Einwanderung hilft da kaum, denn es sind zumeist nicht die Ausgebildeten, die zu uns kommen. Gleichzeitig werden immer mehr Jobs verschwinden.

Der gar nicht mal so geistreiche Zeitgeist ist sozialistisch. Während Klimakleber ganz offen und ungeniert den Kapitalismus abschaffen wollen, ohne zu wissen, was „Kapitalismus“ überhaupt bedeutet, frönen alternative Linke ihrer Unlust an der Arbeit. Klimagerechtigkeitsexperte Tadzio Müller antwortete auf die berechtigte Frage eines Twitternutzers, was jemand wie er am „Tag der Arbeit“ draußen zu suchen hätte, mit einem Link zu einer seiner Reden. Wenn für linksgrüne Denkakrobaten bereits das Vortragen eines Textes von 25 Minuten Arbeit ist, dann wundert einen nicht mehr viel, was den Zustand dieses Landes angeht. 

Was sich auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt. So verkündete die Chefin der Bundesagentur für Arbeit einen Tag nach dem 1. Mai die – wie üblich – schön-gezeichneten Arbeitslosenzahlen. Dieses Mal baute Frau Bätschi wenigstens ein klein wenig Kritik in ihre Rede: „Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt bleibt auch im April schwach.“ Einer der Gründe dafür ist die träge Konjunktur. Insgesamt befinde sich der Arbeitsmarkt aber in einer stabilen Verfassung. Wie wenig stabil diese ist, wird diese Kolumne belegen.

Sie verachten die Arbeiterklasse, die sie retten wollen

Doch zunächst noch einmal zu Tadzio Müller. Während sich Altlinke immerhin dem marxistischen Ideal, dem „Recht auf Arbeit“ unterwerfen und somit zumindest grundsätzlich dem Ideal zustimmen, dass man von seiner Hände Arbeit leben können sollte, wähnen sich die Neulinken in höheren Sphären. Arbeit aus dieser Perspektive etwas für die Unterschicht, die sie zwar retten wollen, aber im Grund verachten. Und da sie das nie zugeben würden, berufen sie sich auf geneigte „Vordenker“ wie Paul Lafargue, der mit Marxens Tochter Laura verheiratet war. 

„Ein seltsamer Wahn beherrscht die Arbeiterklassen der Nationen, in denen die kapitalistische Zivilisation regiert. Dieser Wahn zieht das individuelle und soziale Elend nach sich, das die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten quält. Dieser Wahn ist die Liebe zur Arbeit, die wilde Arbeitsleidenschaft, die bis zur Erschöpfung der Lebenskräfte des Einzelnen und seiner Nachkommenschaft getrieben wird“, schreibt Lafargue in „Das Recht auf Faulheit“. Arbeit? Nur eine Zumutung mehr im Zeitalter des Postliberalismus.

Viele Jobs werden verschwinden 

Dazu passt eine Berechnung des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Im Jahr 2022 gab es für die mehr als 630.000 offenen Stellen keinen passenden qualifizierten Arbeitslosen, was ein Rekordwert ist. Ein weiterer negativer Rekord ist die Tatsache, dass es in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Menschen gibt, die keinen Berufsabschluss vorweisen können. Das steht im Entwurf des aktuellen Berufsbildungsberichts. Tendenz steigend: Rund 6 Prozent eines Jahrgangs verlassen die Schule ohne Abschluss – Jugendliche, die ihre Berufskarriere bereits vor der Vollendung des 18. Lebensjahres beendet haben. 

Globale Veränderungen erschweren hierbei den Prozess. Laut dem Future of Jobs Report 2023 vom Weltwirtschaftsforum (WEF) werden sich in den nächsten Jahren rund ein Viertel aller Jobs deutlich verändern. Viele Berufe werden komplett verschwinden. Gerade in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit, aber auch in der Fertigung würden 69 Millionen Jobs geschaffen, aber 83 Millionen vernichtet. Auch wenn man die Prognosen des WEF mit Vorsicht genießen sollte, halte ich das Szenario für realistisch. 

Akademiker aus dem Nahen Osten sind auf Realschulniveau

„Regierungen und Unternehmen müssen die Veränderungen hin zu den Jobs der Zukunft durch Investitionen in Bildung, Umschulung und Strukturen für soziale Hilfen unterstützen“, sagte WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi. Das klingt gut, ist aber angesichts der hohen Schulabbrecher-Zahl und der vielen Arbeitslosen ohne jegliche Qualifikation schwierig. Zuwanderung in das Sozialsystem bringt in diesem Fall bestenfalls nichts, in aller Regel verschärfen aber wenig qualifizierte Migranten die Situation zunehmend. 

Der Psychologe Bruno Klauk von der Hochschule Harz in Wernigerode veröffentlichte in der Fachzeitschrift „Wirtschaftspsychologie“ eine Studie mit dem Titel: „Intelligenzdiagnostik bei überwiegend Nicht-EU-Migrantinnen und -Migranten.“ Ergebnis: Bei 505 Getesteten, darunter knapp die Hälfte aus Syrien, zeigten sich Ergebnisse, die im Durchschnitt dem Hauptschulniveau entsprechen. Der Chemnitzer Professor für Psychologie, Heiner Rindermann, stellte fest, dass Ingenieure aus dem Nahen Osten nach Deutschland oft nur das Niveau der Mittleren Reife mitbringen. So viel zum Thema der Akademiker aus Syrien. 

Die Sozialisten in Grün dürfte das nicht stören. Und daran wird sich auch nichts ändern, solange es noch genug Menschen gibt, die auf ihr Recht auf Faulheit verzichten. Auf dem Weg zur Arbeit werden sie von der „Letzten Generation“ behindert, der sie das Bürgergeld finanzieren. 

Julian Marius Plutz, 1987 geboren, betreibt seinen eigenen Blog neomarius.blog. Ferner erscheinen seine Texte auf TheEuropean.de, der Jüdischen Rundschau und Junge Freiheit. Hauptberuflich arbeitet er im Personalbereich.

Foto: Fabian Nicolay

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 05.05.2023

@ Bernd Oberegger - “Scholz ein wenig Hoffnung auf seiner Kenia-Reise: Er will Fachkräfte aus Kenia nach Deutschland holen. Wahrscheinlich ist Kenia mit Fachkräften gesättigt.” Immerhin hatte seine Außenamtsreisende dort vor wenigen Wochen verkündet, daß Kenia Vobild für Deutschlands Energiewende sei. Da sollte doch jeder hier Festsitzende und nicht mehr Reisende wissen, was ihm von den ihn politisch Betreuenden hier noch an politischen Wohltaten angedacht werden wird.

Wolfgang Richter / 05.05.2023

“Akademiker aus dem Nahen Osten sind auf Realschulniveau” - Und dies ins Verhältnis gesetzt zu hiesigen Abiturienten und auch Personen mit abgeschlossenem Studium, Alter um die 30 Jahre plus, die kein Problem damit haben zu bekennen, daß sie zB keinen Einfachen Dreisatz rechnen können.

Wolfgang Richter / 05.05.2023

“Bildungsniveau in Deutschland. Einwanderung hilft da kaum..” Zu Österreich wurde gerade vermeldet, daß ca. 70 % der “Fachkräfte” nicht nur keinerlei Schulbildung haben, sondern schlicht Analphabeten seien. Aber vermutlich haben die Ösis nur Pech, daß die Genannten dort mehrheitlich hängen bleiben und Gebildete weiter gen Norden streben. Wer s glaubt….

W. Renner / 05.05.2023

Wenn ich das dem Bachelor und der Bachelorette erzähle …

Sam Lowry / 05.05.2023

Man glaubt jeden Tag, dass man das Maximum des Wahnsinns endlich überschritten hat. Und dann laufen einem 2 Frauen beim REWE mit Masken und Gummihandschuhen über den Weg. 5.5.2023!

Elias Schwarz / 05.05.2023

Wenn schon WEF was verspricht.. Dann wird es in der schönen sozialistischen Zukunft, genau die gleichen Berufe geben, wie in der häßlichen sozialistischen Vergangenheit. Zumindest auf dem Schwarzmarkt.

Dieter Ehrlich / 05.05.2023

@Horst Jungsbluth: Knapp vorbei. Der Unterschied ist das Wörtchen “will”.

Klaus Keller / 05.05.2023

Intelligenz ist das was man mit einem Intelligenztest messen kann. Praktische Vernunft bedeutet das jemand der sich im Bürgerkriegsland Syrien nicht wohl fühlt aber ein einigermaßen gutes Leben will nach Deutschland reist um hier sein Glück zu suchen. Dumm sind die Leute offensichtlich nicht. Davon abgesehen versuchen manche Menschen ihren sozialen Status im familiären Umfeld (Clan) zu verbessern und andere über Erfolge am Arbeitsplatz. Wenn nun der deutschen Wirtschaft jene ausgehen die sich gerne selbst ausbeuten ist das bedauerlich. Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen. U.a. die dt. Wirtschaft hat die heute verantwortlichen politischen Parteien kräftig unterstützt. PS Ein früherer Bundeskanzler meinte zu Industriellenkreisen die über Facharbeitermangel klagen: Dann bildet doch welche aus.

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