Ist das eigentlich nur ein Phänomen im Deutschrap, dieser verbreitete Antisemitismus und diese verbreitete Antihaltung gegenüber Israel oder gibt es das auch in der Rapmusik anderer Länder, wie z.B. den USA und anderer Länder in Europa? Liegts vorallem auch daran, dass im Deutschrap viele mit Migrationshintergrund rappen? Nebenbei, die Rapper von Fettes Brot singen gerade wieder gegen Rechts, ein paar Tage nach den Anschlägen in Sri Lanka.
Nein, es wird ja etwas unternommen,Herr Ben Salomon. Ezé Wendtoin hat doch eben erst Konstantin Weckers «Nein» unter Mitwirkung des Meisters selbst, links und frei neuinterpretiert. Mir fehlt allerdings der Hinweis, dass aufgeblasene MC Wichtigs wie Kollegah , Bushido und Co. ganz unverhohlen ebenfalls antisemitische Phrasen johlen. Während das deutsche Wesen hinterm Tresen schnell ausgemacht ist, bleibt der Teich, das stehende Gewässer, voll mit Wasser, das nie abfliesst, sich nie bewegt, als Noxe unerwähnt. Das trifft , von einigen Stolpersteinen einmal abgesehen, leider auch auf ihren Artikel zu.
Frank Stricker hat den Martin Schulz (Kanzlerkandidat der SPD, vormals EU- Spitzenkraft) vergessen, der sich vor die Knesseth stellte und dort in deutscher Rede die Parlamentarier vor den Kopf gestoßen hatte. Vielleicht nicht, weil er ein Antisemit wäre, sondern weil es ihm die erhoffte Öffentlichkeit beschert hatte bei seinen einschlägigen Freunden. So wie er bekannt wurde damit, den Berlusconi im EU- Parlament anzupflaumen. Antisemitismus scheint eine Verwerfung des Unter-Bewußtseins, eine mal mehr, mal weniger latente Art Geisteskrankheit zu sein, von der vor allem diejenigen befallen sind, die Schuldige für das eigene, als miserabl empfundene Dasein suchen. Bei der Suche nach Aufwertung ist man bereits vor Jahrtausenden konsensual auf die Juden gestoßen, welche als selbstdeklarierte Auserwählte sich als Schuldige besonders zu eignen scheinen. Sollte es so - oder so ähnlich verhalten - dürfte es sich als Schnapsidee herausstellen, ausgerechnet diejenigen hier ansiedeln zu wollen, deren mager ausgestaltetes Selbstbewußtsein eher jenem zu ähneln scheint, welches bereits Adolf Hitler sehr gekonnt anzusprechen und zu instrumentalisieren verstand. Vielleicht haben diejenigen, die hier die Tore öffnen ebenfalls eine Schraube locker. Und wollen gerade deswegen als die besonders Guten auftreten. Wäre schon hilfreich, wenn man erkennen könnte ( kann man nicht), daß Antisemitismus nicht mit Rechtsradikal gleichgesetzt werden sollte, weil man damit womöglich auch noch Werbung für Rechtsradikalismus macht. Andererseits: mit dem Unterbewußtsein -von wem auch immer - kann man ohnehin nicht argumentieren
Kunstfreiheit ist wie Meinungsfreiheit dazu gedacht, auch provozieren zu können. Aber wenn es keine Grenzen mehr gibt, kann man sich nicht an denen reiben. Und die Grenzen der Freiheit jeder Couleur sollten eigentlich für verantwortliche Menschen klar sein. Wenn nicht, muss der Verweis auf Gesetze das klären. Die Freiheit ist zu wichtig, als dass sie durch grenzenlosen Missbrauch invalidiert wird oder durch zu starke Eingrenzung zur Leerformel wird.
Sie haben völlig recht. Aber wie sollen Ihre Vorschläge umsetzbar sein? In unserer Gesellschaft ist es unglaublich einfach und erfolgreich, den Schwächeren ins Gesicht zu schlagen und dabei zu brüllen: “Der Schwächere (Jude, Frau, Schwuler, sonstwie ausgegrenzt) schlägt mich/uns!” Die Nazis haben dieses Motiv schon der antisemitischen Hetze von 1930 zugrunde gelegt, und soweit ich sehen kann, hat sich das Muster nicht verändert. Die Rapper, die sich auf das Schlagwort “Kunstfreiheit” berufen, brauchen bloß noch hinzuzufügen, sie hetzten doch in objektivster Weise außer gegen Juden im allgemeinen, israelische Juden im speziellen, Frauen, Schwule, Schwarze usw. auch gegen angebliche “Nazis” (meist demokratisch orientierte Angehörige der genannten Gruppen, die gegen die politische Korrektheit aufbegehren), vor allem aber bekämpften sie eine “Islamophobie”, die sich gegen islamistische Terroristen und deren Sympathisanten richtet. Damit täten sie genug gegen die wahre Gefahr. “Kunstfreiheit” plus “Kampf gegen Rechts” und hier besonders gegen die Phoblinge, das gilt als todesmutig und “moralisch sensibel”. Der jüdische Protest dagegen ist noch aussichtsloser als der der anderen genannten Gruppen, weil es die angebliche jüdische “Macht”, bzw. den jüdischen “Einfluss” nicht gibt, und auch nie gab. Ihnen und anderen Juden ist es freundlicherweise gestattet, am 27. Januar gegen Nazis und Neonazis zu reden, und selbst da sollten Sie die “Islamophobie” und den “Fremdenhass” nicht vergessen. Im Dezember 2017 brüllten Muslime in Berlin “Juden ins Gas”, die Qualitätspolitiker und -medien plärrten sofort gegen “Fremdenhass” los, und der bestritt dann noch die Reden am Gedenktag an Auschwitz 2018! Das ist die Realität in Buntistan. DAS ist Antisemitismus in der Praxis! Die Rapper rechtfertigen ihn mit Begleitmusik, und gehen als edle Rebellen durch.
Wer sind denn die Konsumenten dieser Pseudokunst? Stammen die nicht aus demselben Klientel, wie die Rapper selbst? Und ist dieses Klientel nicht schon durch die Eltern programmiert? Apelle an Lehrer? Die sind doch nicht lebensmüde. Apelle an die Eltern? Der Apfel fällt in diesem Fall nicht weit von der Stammeskultur. Verbieten? Wer soll das verbieten? Die linksgrün verbohrte Justiz? Das einzige, was vielleicht noch hilft, ist, die Dinge beim Namen nennen und nicht herumeiern. Heute morgen wurden Ergebnisse einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD!) in der ARD vorgestellt, die zum sichtlichen Entsetzen des Moderators eine Zunahme “rechtspopulistischer” Einstellungen bei der Mittelschicht dokumentiert. Mit anderen Worten: Immer weniger Menschen fallen trotz massiver Meinungsbetreuung durch die politisch korrekten MSM auf die Staatspropaganda herein.
Wenn ich überlege, welche Musikalben früher in Deutschland auf dem Index gelandet sind (Die Ärzte ab 18, weil sich darauf ein paar obszöne Worte, wie das F-Wort befunden haben etc.), frage ich mich wirklich, warum diese „Rapper“ ihre widerlichen Texte verbreiten dürfen, ohne dass sich die entsprechenden Stellen einschalten. Meine Meinung: Der Marsch durch die Institutionen ist auch dort erfolgreich gewesen. Wo man hinsieht sitzen heute Kretins.
Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Ich denke, hier war es das Huhn. Sowohl die Antisemiten wie auch die “Gangster” stammen schließlich größtenteils aus einem bestimmten Kulturkreis. Sie haben sich des deutschsprachigen Raps bemächtigt und dominieren ihn inzwischen zumindest kommerziell gesehen mit ihren sehr fragwürdigen Inhalten. Die Dominanz wird hier auf eine ähnliche Weise demonstriert wie auf der Straße und auf dem Schulhof. Es ist eine Facette eines gesamtgesellschaftlichen Problems. Ein Verbot der Eier bringt hier nichts, man müsste bei den Hühnern ansetzen. Beziehungsweise, man hätte dies beizeiten tun sollen.
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