Wolfgang Röhl / 08.02.2024 / 06:00 / Foto: Pixabay / 119 / Seite ausdrucken

Anständigenaufstände: Zwischen Sebnitz und Potsdam

Kampagnen von Medien und Parteien gab es schon immer. Gerne gegen Rechts. Aber manche Kreuzzüge entpuppten sich rasch als haltlose Flops. Eine Blütenlese im Dschungel der Empörungskulturen.

„Eine regelrechte Wut-Welle rast durch die Medien“, konstatiert der Empfangstext auf Tichys Einblick seit Wochen. Der Text untertreibt. Tatsächlich überrollt ein medialer Tsunami jeden, der morgens nicht die Finger von seinem Lesezeichenmenü lassen kann. Ein kunterbunter Cocktail aus Hass und Hetze, gerührt und geschüttelt ausgerechnet von jenen, die unablässig verkünden, Hass und Hetze bekämpfen zu wollen. 

Es ist, als würden bei einer Fronleichnamsprozession die Teilnehmer Schilder mit der Aufschrift „FCK Gott“ oder „Ganz Regensburg hasst Jesus Christus“ schwenken. Oder als hätte jemand wie in einem Horrorfilm was ins Trinkwasser eingeleitet, worauf Zombie-Bataillone durch die Straßen marschieren. Und das alles aufgrund einer angeblichen Enthüllung, die stinkt wie ein thailändischer Pick-up voller Durian-Früchte.

Hat es etwas in diesem Ausmaß schon mal gegeben? Auch Ältere müssen da scharf nachdenken. Gut, da waren die Bürgerkinderkreuzzüge der späten 1960er, befeuert durch den Vietnamkrieg. Die Anti-Atomkraft-Demos brachten zu Beginn der 1980er massenhaft Leute auf die Beine, ebenso die – wirkungsmaßgeblich aus der DDR gesteuerten – Proteste gegen den NATO-Doppelbeschluss. Das angebliche Waldsterben mobilisierte dann nicht mehr gar so viele Menschen. Erst recht nicht, als der Wald entschied, entgegen dem Willen der Spiegel-Redakteure am Leben zu bleiben. 

Habe ich was vergessen? Ach ja, es gab auch mal eine Bewegung gegen die Notstandsgesetze, gegen die Volkszählung sowie – neueren Datums – eine gegen den Klimawandel, also gegen den menschengemachten, versteht sich. Letztere ist jetzt ins Milieu der Reifenstecher umgezogen. Mit ihr können auch Hauswart Krause und Knöllchen-Horst, der Frührentner mit der Dashcam, sich endlich solidarisieren.

Der neue Bundeskanzler rief im Jahr 2000 einen „Aufstand der Anständigen“ aus

All diese Kampagnen wurden von Medien begleitet. Doch nicht alle Medien fanden alle Kampagnen gleichermaßen symphatisch. Die Springer-Presse etwa bekämpfte aufmüpfige Studenten aufs Schärfste, lag dabei im Tonfall oft etwas daneben („Lasst Bauarbeiter ruhig schaffen, kein Geld für langhaarige Affen“). Bei der sogenannten Friedensbewegung rochen auch weniger konservative Blätter zuweilen den Moskauer Braten. 

Und natürlich wiesen die C-Parteien mit ihrem damaligen Kanzler Helmut Kohl vehement auf die Friedenstäubchen aus Breschnews Schlag hin. Damals nur ein handfester, durch Geheimdienstberichte untermauerter Verdacht, inzwischen längst aktenfest bewiesen. Kurz, niemals zuvor war es in Westdeutschland vorgekommen, dass Regierung, Opposition und sämtliche Medien bedingungslos eine Kampagne sanktionieren. Die Stimmung gegen eine einzelne, dissidente Oppositionspartei sogar noch weiter anheizen, fast schon in volksverhetzender Weise.

Nach dem Ende der Ära Kohl, exakt am 4. Oktober 2000, rief der neue Bundeskanzler einen „Aufstand der Anständigen“ aus. Zwei Tage zuvor waren im Eingangsbereich einer Düsseldorfer Synagoge Brandsätze hochgegangen. Verletzt wurde niemand. Der gerissene, manchmal auch nur halbschlaue Opportunist Gerhard „Gummistiefel“ Schröder tönte bereits zwei Tage später was von „Zivilcourage“ und dass „Wegschauen nicht mehr erlaubt“ sei. Die Täter müssten „nicht nur kriminalisiert, sondern auch gesellschaftlich isoliert“ werden. Welche Täter? Na, die Rechten natürlich, hieß es in Parlamenten und Medien unisono. Aus Wikipedia:

„Als Folge des Appells wurden in BundLändern und Kommunen sowie bei zahlreichen Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen „Aktionspläne“ entworfen, Lichterketten und Demonstrationen wurden organisiert. Die rot-grüne Bundesregierung initiierte ein Programm zur organisatorischen und finanziellen Unterstützung von Initiativen gegen RechtsextremismusFremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Des Weiteren war der Anschlag mit ein Grund dafür, dass die Bundesregierung beschloss, beim Bundesverfassungsgericht ein Verbotsverfahren gegen die NPD einzuleiten.“

Zwei Monate danach wurden die Attentäter festgenommen. Es handelte sich um zwei arabischstämmige Männer, die angaben, sie hätten Rache für einen von israelischen Streitkräften in Gaza erschossenen Jungen nehmen wollen. Dass die Täter nicht den von Schröder, vielen Politikern und fast allen Presseleuten erwünschten Hintergrund aufwiesen, haute selbstredend keinen Antifaschisten am Rednerpult oder in der Schreibstube ideologisch um. Im Gegenteil. Der Innenminister von NRW, ein SPD-Genosse, teilte mit, der Migrationsvordergrund des Racheduos stelle „keine Entwarnung“ dar. Die „rechte Gefahr“ sei dennoch vorhanden.

Kein Medienmüllcontainer reicht an die Affäre Sebnitz heran

Man könnte endlos über das sich als progressiv empfindende Wutbürgertum schreiben, exemplarisch dafür war zuletzt der Fall Ofarim. Und so, wie es keine Aufforderung an den Sänger gegeben hatte, seinen Davidstern am Leipziger Hotelempfang abzunehmen, gab es auch nicht die immer wieder aufgewärmten „Hetzjagden von Chemnitz“. Eine Die-Hard-Story aus der politischen Wanderlegendenschmiede, einfach nicht totzukriegen. 

Doch kein einschlägiger Medienmüllcontainer reicht an die Affäre Sebnitz heran. Der Fall kochte unmittelbar nach dem Düsseldorfer Anschlag hoch. Wieder waren es Medien, die da Strecken von kapitalen Böcken legten, und wieder blamierte Schröder sich erneut mit einem politisch gemeinten Signal. Der Warnpfiff eines Filmregisseurs bewahrte ihn in letzter Minute vor Schlimmerem. Davon später. Die Geschichte von vorne erzählt:

Im Sommer 1997 stirbt der sechsjährige Joseph im Becken eines Freibades der ostsächsischen Kleinstadt Sebnitz. Die ältere Schwester des Jungen, die mit ihm im Bad war, sagt im August in einer Anhörung aus, es habe ein Mordkomplott gegeben. Tatsachen dafür kann sie nicht beibringen. Die Mutter des Jungen, sie führt mit ihrem aus dem Irak stammenden Mann eine Apotheke in der Stadt, äußert Verdacht auf „vorsätzliche Tötung aus fremdenfeindlichen und finanziellen Gründen“, ebenfalls ohne Nennung von Anhaltspunkten. Es folgen eine Anzeige, Ermittlungen, Einstellung der Ermittlungen, Beschwerde gegen die Einstellung, Exhumierung der Leiche auf Betreiben der Mutter, Erstellung eines forensischen Gutachtens auf ihre Kosten et cetera.

„Neonazis ertränken Kind“

Im Juli 2000 die fatale Wendung: Es wird eine „Fallanalyse“ von einem Mitarbeiter des seit längerem höchst umstrittenen Direktors des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen vorgelegt. Sie attestiert die prinzipielle Glaubwürdigkeit von angeblichen Zeugenaussagen, die von der Mutter beigebracht und der Polizei nicht bekannt sind. 

Danach hat eine 50-köpfige (!) Bande von Neonazis den kleinen Joseph auf bestialische Art ertränkt, ihm vorher Flüssigkeiten eingeflößt, auf seinem Brustkorb rumgetrampelt. 200 Badegäste hätten beim schaurigen Spektakel tatenlos zugeschaut. Im September wird ein Ermittlungsverfahren gegen drei Beschuldigte eingeleitet, am 21. November gegen einen der Beschuldigten Haftbefehl beantragt. Zwei Tage später werden zwei andere Beschuldigte festgenommen.

Dann bricht ein Mediensturm über Sebnitz los.

Die Bild macht an diesem Donnerstag mit der Schlagzeile auf „Neonazis ertränken Kind“. Unterzeilen: „Am helllichten Tag im Schwimmbad. Keiner half. Und eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen.“ So gut wie alle Medien springen auf den Skandalzug. Nicht bloß – hier vorsichtshalber mit ein paar Fragezeichen versehen – Blätter aus dem Springer-Konzern wie die Welt. Auch angebliche Qualitätsmedien, die Bild nach außen hin nicht mit der Kneifzange anfassen (obschon sie das Blatt natürlich lesen), springen auf. 

Wenn es um den Kampf gegen rechts geht, kennt der deutsche Journo keine Konkurrenten mehr, werden die Kollegen vom Boulevard ansonsten auch gern als Aasgeier, Promi-Erpresser und Witwenschüttler geschmäht. Für ein paar Tage gibt Bild den Takt vor in einer immer irrer werdenden Räuberpistole. Am 27. November titelt das Kölner Boulevardblatt Express: „Sebnitz: Immer mehr schreckliche Details kommen ans Licht: Neo-Nazis wollten auch Josephs Schwester töten.“

Der Gangsterlotse ist zum Bild-Chef avanciert

Für den Express hat ein paar Jahre lang Udo Röbel gearbeitet. Der jetzige Bild-Chef, neben dem „Quartals-Talker“ (Stern) Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Institut der Hauptverantwortliche für das aufziehende Sebnitz-Desaster, wurde 1988 beim desaströsen Gladbecker Geiseldrama berüchtigt. Damals hatte Reporter Röbel sich durch die Medienpulks gekämpft – die Geiselnahme fand zeitweise vor Kameras statt –, sich ins Fluchtauto gewanzt und die Geiselnehmer auf die Autobahn Richtung Frankfurt gelotst. Später stieg er aus, die Gangster fuhren mit zwei Geiseln weiter und erschossen eine von ihnen, als die Polizei zuschlug.

Nun, im Jahre 2000, ist der Gangsterlotse zum Bild-Chef avanciert. Er sucht den ganz großen Knüller. Die Behauptungen der Familie des toten Kindes scheinen ihm vielversprechend. Das Blatt schließt mit den Eltern einen Vertrag über eine fünfteilige Serie, recherchiert aber zunächst noch ein bisschen. Irgendwann ist sich Röbel laut Spiegel aber sicher: „Ich habe noch nie einen Fall erlebt, bei dem so viele eidesstattliche Versicherungen auf dem Tisch liegen und der Fall so lückenlos dokumentiert ist.“ Als er von den Festnahmen erfährt, tritt er den scheinbaren Scoop los. 

Nach der ersten Bild-Geschichte fallen Heerscharen von Journos über die Kleinstadt her, auf der Suche nach Beweisen, dass es sich um ein braunes Drecksnest handelt, in dem der Abschaum der Zivilisation haust. In der Center-Apotheke der Eltern des toten Jungen sei es wie im Taubenschlag zugegangen, erinnerte die Gerichtsreporterin der Zeit – die Wochenschrift ist mit fünf Schreibkräften runter nach Sebnitz gerauscht – sich viele Jahre später noch detailreich: „Manche Journalisten schliefen sogar in dem Haus der Apotheke.“ Die Zeit wird später über ein „Fiasko für die Medien“ lamentieren. Dabei werden die Hamburger ebenso wie ihre Kollegen vom Stern nur durch die Gnade des späten Redaktionsschlusses von der Schmach verschont, sich an die Bild-Ente ran zu hängen. Als der Schwindel wenige Tage später auffliegt, kriegen die Redaktionen beider Druckerzeugnisse noch rechtzeitig die Kurve. Vorbereitete Texte über das Nazikaff im äußersten Osten werden gecancelt, stattdessen Empörtes über Behörden, Gutachter, Journalisten und die Eltern ins Blatt gehoben.

Linke und Grüne organisieren Lichterketten

Doch vorher ergießen sich Ströme von Unflat über den Ort. Nicht nur den Medien läuft der Geifer aus dem Maul, auch das „Volk“ schäumt – vor allem im Westen. Linke und Grüne organisieren Lichterketten. Autos mit dem Kennzeichen SEB werden bespuckt, meldet die Welt eine Woche nach dem Knall. Politiker überbieten sich in pathostriefender Verdammung der braunen Pest und in dröhnender Nie-wieder-Rhetorik. Auch der Regisseur Volker Schlöndorff ist nach Sebnitz geeilt, um den Fall auf mögliche Leinwandtauglichkeit zu prüfen.

Der kluge Schlöndorff braucht nicht lange, um in der Apothekerin eine partiell verrückte Person zu erkennen – ähnlich wie Staranwalt Rolf Bossi, an den sie sich gewandt hatte und der es ablehnte, sie „in einem sinnlosen und aussichtslosen Kampf“ zu vertreten (Bossi bat sie sogar „inständig“ darum, über eine Exit-Strategie nachzudenken). Als Schlöndorff erfährt, dass Gerhard Schröder eine Privataudienz mit der Mutter des Getöteten angesetzt hat, lässt er ihn warnen.

Der Kanzler bekommt Schlöndorffs Wink über einen Journalisten gesteckt. Ironischerweise ist es also der preisgekrönte Verfilmer einer Bild-Moritat von Heinrich Böll („Die verlorene Ehre der Katharina Blum“), welcher rasch lange Zähne bei der Bild-Erzählung über killende Neonazis im Freibad kriegt. Schröders Leute sagen die Audienz daraufhin zwar nicht ab, stellen jedoch sicher, dass dabei keine Fotos gemacht werden, auf denen Kanzler und Apothekerin gemeinsam zu sehen sind. Die Absenz von fotografischem Material erweist sich sehr bald als clever.

Alle Zeugenaussagen stellen sich als falsch heraus

Jetzt mal schneller Vorlauf: Innerhalb weniger Tage bricht die ganze Erzählung zusammen. Nicht ein bisschen oder halb oder überwiegend zusammen, sondern in sämtlichen Aspekten. Alle Zeugenaussagen stellen sich als falsch heraus, Angeklagte verfügen über bombenfeste Alibis. Kein Skin oder Neonazi war zur Todeszeit im Spaßbad, weshalb auch nicht 200 Badegäste einer Mordtat tatenlos zusahen. Gestorben ist der kleine Joseph an einem sogenannten Badetod. Gutachter stellten bei der Obduktion eine degenerative Herzmuskelerkrankung fest, die bei Kontakt mit Wasser zum Herzstillstand führen kann. Der Mutter war diese Erkrankung bekannt. Sie hatte sie der Polizei und den Medien verschwiegen. 

Unter dem Titel „Joseph, Sebnitz und die Presse“ hat eine Kommunikationswissenschaftlerin im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei die Rolle der Medien in der heißen Phase zwischen dem 23. November 2000 und dem 12. Januar 2001 akribisch aufgelistet. Auf 78 Seiten wird die Chronik einer bis dato beispiellosen Hysterisierung der veröffentlichten – und hernach auch weithin öffentlichen – Meinung kühl gezeichnet. Die Untersuchung erschien im Mai 2001. Ein Journalist, der sie nicht kennt, hat seinen Beruf verfehlt. Ich wette, dass kaum einer von den heute in deutschen Redaktionen dominierenden Haltungsinhabern sie gelesen hat.

Der Versuch, das Verbot einer Partei herbeizudemonstrieren

Bleibt die Frage, ob wenigstens Politiker, die Kulturszene, vielleicht gar die ominöse Zivilgesellschaft irgendetwas aus Sebnitz gelernt haben? Offenkundig nicht. Und anders als im Fall Sebnitz ist auch nicht zu erwarten, dass der laufende Schwindel – Stichwort „Deportationen“ – rasch auffliegt. 

Ein Treffen von ein paar Konservativen, Rechten und Ultrarechten, die in einer Potsdamer Villa ein paar keineswegs geheimen, sondern im Buchhandel frei erhältlichen Überlegungen lauschten, wie die von Olaf Scholz im Spiegel markig versprochene Abschiebungsoffensive ihrer Meinung nach laufen müsste – ein solcher Blasentreff muss mit Massenaufläufen angeblich Anständiger in Schach gehalten werden? Lachhaft, gewiss. Aber es geht ja auch gar nicht um Potsdam. Es geht um den Versuch, das Verbot einer Partei herbeizudemonstrieren. Und nebenbei auch alles andere zu kriminalisieren, was rechts von SPD und Grünen steht oder dort zumindest verortet werden könnte.

Der Versuch wird scheitern, glaube ich. Glaube aber auch, dass die orchestrierte Hysterie uns für eine lange Weile erhalten bleibt. Wer so erfolgreich ein Fass aufgemacht hat wie das mit Potsdam, der lässt so schnell nicht locker. Selbst die kommunistisch stark vom Osten gesteuerte „Friedensbewegung“, die – siehe oben – Anfang der 1980er Jahre Millionen auf die Straße zu bringen vermochte, war nicht einfach mausetot, als im Bundestag 1983 der von ihr bekämpfte NATO-Doppelbeschluss durchgebracht wurde. Sie blieb noch viele Jahre aktiv. Ihr Schoß gebar maßgeblich die grüne Partei. 

Glimmt denn nirgendwo ein Lichtlein? Aber klar! „Hinterm Horizont geht’s weiter“, sang einst Udo Lindenberg, der nunmehr endgültig im Antifa-Rausch versackte Deutschrocker vom Demodienst, in einem übrigens sehr anrührenden Liebeslied. „Und Dunkelheit für immer gibt es nicht.“ Diese Liedzeile stammt von dem großartigen, politisch eher konservativen Udo Jürgens.

Irgendwann, bestimmt, vielleicht, jadoch!, wird der etwas hellere Teil unserer Zivilgesellschaft sich perplex an die Birne klopfen. Zum Beispiel, wenn er in einem Antiquariat vergilbte Druckwerke wie diese entdeckt. 

 

Wolfgang Röhl, geboren 1947 in Stade, studierte Literatur, Romanistik und Anglistik. Ab 1968 Journalist für unterschiedliche Publikationen, unter anderem 30 Jahre Redakteur und Reporter beim „Stern”. Intensive Reisetätigkeit mit Schwerpunkt Südostasien und Lateinamerika. Autor mehrerer Krimis.   

Foto: Pixabay

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Gerhard Schmidt / 08.02.2024

Ausgerechnet die kleine Jelena Fischerowa, die einst auf dem GG-Artikel-116-Ticket als “Volksdeutsche” hier reinschmeckte, macht jetzt auf anti-national - Wie erbärmlich.

Helmut Rott / 08.02.2024

Joachim Grüner / 08.02.2024 Man mag darüber lamentieren, dass Millionen aus nichtigem Anlaß “gegen rechts” auf die Straße gehen - oder daraus lernen. Dass nämlich der krause völkische Quatsch, das Putinverstehen und die Querdenkerei des rechten AFD-Flügels auf breite Ablehnung in der Bevölkerung stößt, wohingegen eine starke Minderheit, wenn nicht die Mehrheit der Bevölkerung der Partei in den letzten Monaten zu einem fulminanten Aufschwung verholfen hat, weil sie die einzige ist, die glaubhaft gegen ausufernde Immigration und Wohlstandsvernichtung zugunsten des Klimas vorzugehen verspricht. Die Botschaft ist: Die AFD muss sich auf ihren bürgerlich-konservativen Kern besinnen und von der Schwurbelei verabschieden.

Gabi von Bose / 08.02.2024

Es ist doch einfach eine Frechheit… Diese Bauern machen glatt weiter mit ihren Protesten, fahren mit ihren Treckern übers Land, lassen sich coole Aktionen einfallen, reden mit den Menschen und sagen… oh nein… ihre Meinung. Sie sind Macher, sie artikulieren ihre Forderungen und sie haben die Bevölkerung auf ihrer Seite. Sie reden mit klaren Worten und nicht verschwurbelt. Und das nun geht gar nicht, wo doch alles Augenmerk auf die “Gegen rechts”- Demos gerichtet sein soll. Beim NDR in der Sendung “Hallo Niedersachsen” konnte man nun Janna Luisa Pieper lauschen, ihres Zeichen Agrarsoziologin an der Uni Göttingen, wie sie “ganz eindeutige” Tendenzen von rechts, rechtspopulistisch bis rechtsextrem bei den Bauernprotesten beobachtet. Beispiele, Beweise: Fehlanzeige. Dafür spaltet sie auf bösartige Weise mal eben die verschiedenen Verbände und Vereine, indem sie einen Teil von ihnen kurzer Hand in die rechte Schublade steckt, wohl auch in der Hoffnung, den Protesten so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dieses Fräulein Pieper mit ihrem besorgten Augenaufschlag und dem zarten Körper einer Puppi kann man sich nur schwer auf einem durchweichten Acker oder in einem Kuhstall vorstellen. Leider sind es genau solche Figuren, die mit ihrem substanzlosen Geplapper Kampagnen lostreten können.

A. Ostrovsky / 08.02.2024

@Joachim Grüner : >>Die Botschaft ist: Die AFD muss sich auf ihren bürgerlich-konservativen Kern besinnen und von der Schwurbelei verabschieden.<< # Dann würden die Ihnen ja noch nicht mal zuhören, wenn die von Schwurbelei Pickel bekommen. Sie übertreiben wahrscheinlich.

Gerd Alois Werz / 08.02.2024

Uns, das heißt meiner Frau und mir, schwante schon früh, dass man uns in diesem immer irrerer werdenden Land irgendwann ans Leben will. Wo es sogar von der Polizei und den Staatasanwaltschaften goutiert wird, dass man “Rechte” töten solle, haben wir nichts mehr verloren. Weitsichtig, könnte man fast sagen, sind wir vor Jahren aus Dummland geflohen. Gott gebe, dass wir nie mehr diesen Boden betreten müssen. Das kann ich den konservativen Menschen ebenfalls nur ans Herz legen. Anschläge auf AfD-Politiker hat es schon zuhauf gegeben und auf einen Rechtsstaat, der Schriftsteller wegen deren “Haltung” zu neun Monaten Haft verurteilt, ist geschissen. Wer es sich leisten kann, sollte die Bananenrepublik verlassen und nie wieder kehren. Wenn nicht, wird es ihnen schlecht ergehen. Das Mittelalter ist nämlich zurück und die Konservativen sind die neuen Hexen. Man wird sie bald brennen sehen.

finn waidjuk / 08.02.2024

Alle die von Ihnen aufgezählten Aufmärsche hatten eines gemeinsam, es waren Demonstrationen GEGEN die Regierung. Eine Demonstration FÜR die Regierung hat es in Deutschland zuletzt währen der Nazi-Zeit gegeben. Wenn man das weiß, dann weiß man auch, um welche Klientel es sich bei den (im Vergleich zu den Nazis) schlecht orchestrierten Massenaufmärschen handelt. Sie wären Hitlers treueste Gefolgsleute gewesen. Wer das immer noch nicht verstanden hat, ist intellektuell nicht satisfaktionsfähig.

Joachim Grüner / 08.02.2024

Man mag darüber lamentieren, dass Millionen aus nichtigem Anlaß “gegen rechts” auf die Straße gehen - oder daraus lernen. Dass nämlich der krause völkische Quatsch, das Putinverstehen und die Querdenkerei des rechten AFD-Flügels auf breite Ablehnung in der Bevölkerung stößt, wohingegen eine starke Minderheit, wenn nicht die Mehrheit der Bevölkerung der Partei in den letzten Monaten zu einem fulminanten Aufschwung verholfen hat, weil sie die einzige ist, die glaubhaft gegen ausufernde Immigration und Wohlstandsvernichtung zugunsten des Klimas vorzugehen verspricht. Die Botschaft ist: Die AFD muss sich auf ihren bürgerlich-konservativen Kern besinnen und von der Schwurbelei verabschieden. Dann kann sie eine Union beerben, die neuerdings schon wieder signalisiert, dass sie sich nach der nächsten Wahl notfalls unter die Knute der Grünen begeben würde, um wieder an die Fleischtöpfe der Regierungsämter zu kommen.

Dietmar Herrmann / 08.02.2024

Und dann gab es noch die beiden sächsischen Neonazis, die mordend und bombend durchs fremde Westdeutschland zogen, aber hinterhältigerweise an keinem der 2 dutzend Tatorte auch nur eine DNA-Spur hinterließen und immer zufällig Kurden töteten, warum weiß nicht einmal der türkische Geheimdienst. Am Ende haben sich diese Teufelskerle ganz germanisch brutal mit einer Pumpgun mehrfach in den Kopf geschossen, also durchrepetiert und neu angesetzt, als der Schädel schon pulverisiert war, danach noch mund- und kopflos ihr Wohnmobil abgefackelt. Obacht liebe Kinder, so wird man nach zu viel Konsum von Terminatorfilmen. Damit diese einmalig brutale Nazihorrorstory unbeschädigt der Nachwelt erhalten bleibt, hat man die Akten liebevoll für 100 Jahre hermetisch konserviert. Voll knorke, wah?

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