Lieber Herr WEGENER, stutzig machte mich vor ein paar Tagen die Nachricht, zitiert wurde aus der Wissenschaftszeitschrift “Science” , dass man zuwenig über den Golfstrom wisse, der unser Klima auf der Nordhalbkugel mitbestimmt. Jahrelange Messungen mittels unterseeischer Bojen sind wohl aus technischen Gründe wertlos. Man müsse die Bojen neu positionieren sowie weitere Messungen protokollieren, was 20-30 Jahre dauere. Ergo, die Wissenschaft weiss nicht sicher, wie unser Wetter hier zustande kommt. Wie kann sie dann ein Weltklima bestimmen, außer durch Rechenmodelle, die nur mit diversen, bloßen Annah-men funktionieren. Mehr als die Richtigkeit der Annahmen kann nicht festgestellt werden, dies über Jahrzehnte. An diesem Punkt beginnen die Klimaforscher ihre Streite. Der Laie glaubt offenbar, es ginge bereits um das Endergebnis, die finale Feststellung des Unterganges.
So wurde es auch schon in den 1980ern im „Peter-Prinzip“ geschildert. Das Buch durfte sogar seltsamerweise im Verlag „Volk und Welt“ der DDR erscheinen, möglicherweise, weil sich die geschilderten Beispiele aus dem US-Bildungswesen rekrutierten. Aber nach dem Gefühl der meisten Leser schrieben die Autoren über Hierarchien und deren Pannen in Volkseigenen Betrieben und Kombinaten. Heutzutage sagt mir jemand aus der Familie: „Ein Konzern ist, wenn es trotzdem immer irgendwie weitergeht!“ Ein bereits damals geschildertes auffälliges Phänomen war und ist das von Dushan Wegner geschilderte: Man erfinde ein Problem, was man bravourös löst und damit seine Existenzberechtigung nachweist, gerade dann, wenn man die einem ursprünglich zugewiesenen Aufgaben nicht zu lösen imstande ist. Es scheint sich also um ein universelles Phänomen zu handeln, unabhängig vom herrschenden wirtschaftlichen oder politischen System. Bis hierhin könnte man die Protagonisten schallend auslachen, „alles schon mal da gewesen!“ Aber leider geht es an die Substanz. Wenn eine DUH und grüne Liga vor einem Berliner Gericht die Stilllegung eines ganzen Tagebaus, zukünftig auch Kraftwerks(?) mit 1.000 Arbeitsplätzen in der Lausitz erreichen können und nicht nur eine IAA, sondern eine ganze Autoindustrie u.a. Schlüsseltechnologien aus Deutschland weggeekelt werden, gleichzeitig überall anstehender Arbeitsplatzabbau nicht gesehen wird, bomben wir uns sehenden Auges selbst in die Steinzeit zurück.
Ein altbewährtes Muster. William James sprach schon 1906 davon, und Politiker wurden hellhörig. „How to sustain political unity and civic virtue in the absence of war or a credible threat“. Beispiele gibt es genug, man braucht nur ein Feindbild (Nachbarland, Großmacht, ethnische Gruppe, das Kapital, Klima…), dann kann man die Bevölkerung auf Einigkeit trimmen, auf große Opfer einschwören, denn am Ende wartet eine heile Welt. Je diffuser der Feind, desto besser. Die Menschen sind zu vielen Entbehrungen bereit, wenn man ihnen ein gutes Ergebnis in Aussicht stellt, für sich oder ihre Nachkommen. Umso schlimmer, wenn das nicht eintrifft, wie 1918 in Deutschland. Jonah Goldberg hat diese Taktik in seinem Buch „Liberal Fascism“ sehr gut beschrieben.
Kommt ein Messermann, was man zweifellos bemerkt, könnte man ihn mit einer Kugel niederstrecken. Das ist quasi Teil unserer DNA seit Menschengedenken. Angst hat der Mensch permanent vor vermuteten Gefahren. Früher in Verbindung mit einer Mond- oder Sonnenfinsternis. Grüne sind heute die Priester, die sich auf Studien “Zehntausender Wissenschaftler” stützen wollen, die zweifelsfrei festgestellt hätten, dass ein kommender Klimawandel uns alle umbringt. Das Dumme ist jedoch die neuere Feststellung aus “Science”, dass zum Golfstrom zuwenig geforscht worden ist. Somit gar nicht feststeht—und nicht sicher voraus- berechenbar ist—wie unser europäisches Wetter nun entsteht. Wo kaum 14 Tage kalkulierbar sind. Wie kann es unter dieser Bedingung zu Feststellungen zum Weltklima über lange Zeiträume kommen?
Sicher ist Merkel der Ober-Scharlatan, eine Opportunistin reinsten Wassers und wohl auch eine Zynikerin, resultierend aus ihrer Biographie. Aus ihrer Sonder(-lings)rolle als Kind und Jugendlicher in der DDR hat sie sich offenbar zu einer ausgewachsenen Misantropin entwickelt, wobei ihr Hass v.a. ihren (ost-)deutschen Mitmenschen gilt, die sie für ihr Schicksal in der DDR verantwortlich macht. Aber all die anderen, wer ist hier Scharlatan und wer nur Idiot? Schäuble, Seehofer, die Wirtschaftsbosse etc. etc. sind sicher auch Scharlatane, aber warum sind so viele so doof, z.b. au h unter den “Wissenschaftlern”? Die Scharlatane springen ja nur auf einen Zug, der ohnehin schon fährt. Anonsten mein volle Zustimmung zu diesem guten Text, wie fast immer bei Texten von Ihnen, Herr Wegner. Bis auf den Schluss. Ist es nicht vielleicht effektiver, eine Gegenscharlatanerie zu entwicklen, als als Magier die Scharlatane zu entzaubern? Ist die Aufklärung nicht definitiv gescheitert?
Jepp, der Agitprop folgt einer ganz einfachen Logik: Das einzige, was die Anschläge des IS toppen kann, ist der Weltuntergang. Also wird halt eine Show veranstaltet, die sich um den Weltuntergang dreht.
Für die Regierenden hat die Klimathematik zudem den Vorteil, dass klimapolitisches Handeln eine so lang gedehnte Wirkungsdauer beansprucht, dass sie faktisch vom Wähler weder verifiziert noch falsifiziert werden kann. Sie ist einer Beurteilung ihres Erfolgs faktisch entzogen. Ein Traum für die politische Klasse!
Funktioniert die propaganda wirklich? Habe von einer Umfrage gehoert, dass etwas weniger als ein fuenftel das Klima für ein wichtiges Problem halten, weniger also, als in Sachsen afd gewählt haben. Viel wichtiger sind die Probleme der Migration und die drohende Rezession, kurzum Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes und damit des Wohlstands. Angst vor veraenderung durch digitalisierung und ki kommt hinzu, aus denselben gründen. Und dies trotz dauerberieselung und gretakult. Kürzlich eine kleine Umfrage mitgemacht auf einer zugegeben eher konservativen lokalzeitung. Frage war, hat Greta recht oder nervt sie nur noch? 75 Prozent meinten, sie nervt nur noch. Das entspricht exakt dem Ergebnis der demoskopischen Umfrage. 3 Viertel der deutschen fallen auf den Quark nicht herein. Die schweigende Mehrheit. Die muesste lauter werden, das ist richtig, Herr wegener. Jetzt sagen Sie mir noch, wie das gehen soll.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.