Achse versus Taboola – Anonyme Player gefährden Meinungsfreiheit

Es ist wichtig, dass Firmen wie Taboola, die bislang im Hintergrund agieren, aber großen Einfluss auf die Meinungs- und Pressefreiheit haben, ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden und sich dort zu rechtfertigen haben. Das geschieht gerade.

Die üble Affäre um den Versuch, durch Denunziation die Finanzierung der „Achse des Guten“ schwer zu beschädigen, können Sie im Detail in einem Text von Henryk M. Broder nachlesen. Diese Auseinandersetzung hier, die wir mit „Meinungsfreiheit im Netz“ anwaltlich und finanziell unterstützen, befasst sich mit den der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Hintergrundgestalten, die die Geldflüsse im Netz und die Finanzierung von journalistischen und medialen Angeboten steuern. Eine dieser weitgehend unbekannten Firmen ist Taboola und diese Auseinandersetzung findet mit der Taboola Germany statt. Deren Hauptakteur ist ein Thomas Koch, hier dessen LinkedIn-Profil. 

Taboola hat den seit 2018 mit der „Achse“ geschlossenen Vertrag am 28.06.2022 – evident rechtswidrig – gekündigt und damit von einem Tag auf den anderen die dringend nötigen Werbeeinnahmen der „Achse“ gekappt. Wie kam es dazu? Taboola hat Kunden und spielt deren Werbung auf den vielen Online-Plattformen ein. Mit Sicherheit gehören auch sehr große Medien zu den Kunden, ebenso die Größen der deutschen Wirtschaft. Wie Volkswagen und Audi.

Von den von Taboola verteilten Werbeeinnahmen leben viele Anbieter journalistischer Inhalte, und auch die großen Medienhäuser sind darauf angewiesen. Die grauen Männer im Hintergrund spielen bei den Geldströmen unserer digitalisierten Welt für das Überleben des Journalismus eine sehr wichtige Rolle. Nur sind sie der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, was im völligen Gegensatz zu ihrer erheblichen Macht steht.

Der konkrete Fall, den Sie hier nachlesen können, stellt sich in Kurzform so dar, dass ein anonymer Denunziant auf Twitter an Audi schreibt, die „Achse“ denunziert, Audi servil und rückgratlos und feige reagiert, sich an den Vermarkter Taboola wendet und dieser den Vermarktungsvertrag mit der Achse fristlos und rechtswidrig kündigt. Und von heute auf morgen brechen der „Achse“ große Teile der Einnahmen weg. Ähnliches kennen wir von dem Fall Gunnar Kaiser gegen YouTube („YouTube dreht Gunnar Kaiser den Geldhahn zu – und kassiert Schlappe vor Gericht“), der vor dem Landgericht Köln anhängig ist.

So können große, anonyme Player die Pressefreiheit massiv beschädigen und für servilen Journalismus sorgen. Möglichst auch für Pressestimmen, die der Vermarktung der Konzerne nicht im Wege stehen, weil zahlenmäßig unbeachtliche, aber laut agierende Minderheiten keine Artikel finden, an denen sie etwas auszusetzen haben.

Die Kündigung von Taboola halten wir für rechtswidrig und haben das Unternehmen gestern angeschrieben. Liegt bis zum kommenden Dienstag – am Montag feiert man in den USA, wo die Rechtsabteilung angesiedelt sein dürfte, den Unabhängigkeitstag („Leben, Freiheit und das Streben nach Glück…“, schrieb Thomas Jefferson und der Erste Verfassungszusatz garantiert Meinungsfreiheit) – keine Rücknahme der Kündigung vor, werden wir die Sache gerichtlich klären.

Es ist auch wichtig, dass Firmen wie Taboola, die bislang im Hintergrund agieren, aber großen Einfluss auf die Meinungs- und Pressefreiheit haben, ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden und sich dort zu rechtfertigen haben.

„Meinungsfreiheit im Netz" bei diesem und anderen Fällen unterstützen, können Sie hier.

 

Lesen Sie zum Thema bei Achgut bitte auch

Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner, Fabian Nicolay: Und vom Anfang einer üblen Affäre

Henryk M. Broder: Gegen die Macht der Denunzianten

Fabian Nicolay: Feigheit als Markenkern

Redaktion: Ein Dank an die Leser: So retten sie Achgut.com

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Peter Grimm: Freier Wettbewerb um Werbebudgets?

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Johann Joachim Lindner / 01.07.2022

Der NDR berichtet über eine Polizeikommissarin, die mit einem mutmaßlichen NeoNazi liiert sein soll. Diese Art der Denunziation erinnert mich Zeiten in Deutschland die glücklicherweise vorbei sind. Ist die Beamtin jetzt auch Naziinfiziert? Wird sie aus dem Dienst entfernt weil sie den falschen Umgang pflegt. Ist ihr Partner tatsächlich ein NeoNazi? Gibt es inzwischen wieder eine Sippenhaft?

Stefan Lüling / 01.07.2022

Bin seit heute Pate der Achse und fühle mich gut damit. Auf VW und Audi kann ich gut verzichten, auf die Achse des Guten möchte ich keineswegs verzichten, auch wenn mir nicht jeder Beitrag gefällt. Ich hoffe, viele Leser entscheiden sich, auch Pate zu sein.

Hans-Peter Dollhopf / 01.07.2022

Peter Schmidt / 01.07.2022 : “Taboola wurde ... von einem Juden geführt” ... und der Volkswagen erst!

Thomas Hechinger / 01.07.2022

@ Emil.Meins. Der Kommentar von Michael Anton - ich glaube, das ist Dadaismus. Ich verstehe aber nicht allzu viel von moderner Kunst.

Gabriele Klein / 01.07.2022

@ F.Bothmann. Seh ich auch so, Ich assoziiere Google mit zynischer Manipulation des Andern u. hab alle accounts dort geschlossen,  Ich mag es nicht wenn eine Suchmaschine hinter mir herstalked. Als ich z.B. per e mail links erhielt um mich bei Seminaren anzumelden tauchte, nachdem ich die links anklickte plötzlich google auf und bestand auf ein account wovon der Seminaranbieter, nicht mal wußte, als ich ihn entspr. informierte. Ich halte es weiterhin im Widerspruch zu den gängigen Konsumentenrechten wenn man eine Leistung verspricht die vorsätzlich NICHT eingehalten scheint. Ich kann keine Suchfunktion anbieten wenn ich z.B. auf bestimmte Suchanfragen einfach was ganz andres einspiele.  Wenn ich den O Ton v.Luc Montagnier suche will ich nicht beim Fact checker landen. Eine Suchmaschine die O Töne versteckt ist keine solche mehr. Ich sehe hier handfesten Betrug,im Spiel, da bewusst etwas angeboten wird, d.h. eine Suche die gar keine ist.  Die gezielte Manipulation des andern ist von grenzenloser Menschenverachtung da hier die einen die andern zum bloßen Objekt, d.h. zum “Werkzeug” ihres Handelns verkommen lassen, teils des “Andern” gute Absichten gezielt ins eigenen Tor umleitend.. So wie es mich anwider würde, bei einem Besuch des Kirchentags od. d.Kirche auf Angela Merkel als Sprecher auf der kanzel zu stoßen so wider mit mich auch bei der Suche nach einem O Ton   auf selbst erkorene Fact checker   zu stoßen.  Wenn die Einen für Andre sprechen die f. sich spreche können, ist Mißtrauen grundsätzlich angesagt,  egal ob man nun für Nobelpreisträger od. sexuelle Minderheiten d. Wort ergreift.  Dies vor allem an d. Adresse Regierender deren Aufgabe p.Definition eh eine andre ist als d.sexuellen Vorlieben d. Bürger bis unter d. Decke nachzuspüren um sodann für sie das Wort zu ergreifen u. v.d. eigenen AGITPROP Karren zu spannen.

B. Zorell / 01.07.2022

Bei Paypal ist besonders perfide. Die Guthaben werden 180 Tage einbehalten. Deshalb buche ich fast alles in kurzer Zeit ab. Höchstens €2000 lasse ich stehen.

Peter Schmidt / 01.07.2022

Taboola wurde in Israel gegründet und seitdem von einem Juden geführt. Vielleicht sollte Herr Broder mal direkt bei ihm nachfragen, was bei seiner deutschen Tochter los ist.

Emil.Meins / 01.07.2022

@Michael Anton: Ihr Kommentar ist mir ein Rätsel, was wollen Sie uns sagen? Vielleicht bin ich zu einfältig, ihn zu verstehen, aber vielleicht leben Sie ja auch als Einziger außerhalb der Matrix, und haben daher den vollen Durchblick? Erklären Sie mal Ihren Text einem anscheinend noch nicht Erleuchteten. Danke. Ansonsten sollten Sie vielleicht Hilfe in Anspruch nehmen.

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