Stellungnahmen im netz unter vollem Namen, also Klarnamen-Accounts. Wie soll das funktionieren? Herr Broder hat doch selbst aufgedeckt, dass sogar in Firmen denunziert werden soll, also derjenige gemeldet werden soll, der sich gegen den Mainstream stellt oder einfach mal nich mitschwimmt. Indymedia würde in Lichtgeschwindigkeit die Namen mit den dazugehörigen Adressen veröffentlichen und die Antifatruppen bräuchten dann nur kleine Besuche abstatten. Zuerst Beschmierungen und dann Zaunlatten oder gar Schlimmeres. Arbeitgeber hätten ein leichtes Spiel herauszufinden, wer was denkt. Sogar der Nachbar könnte auf dumme Gedanken kommen. Kinder dürften nicht mehr miteinander Spielen…Man könnte noch dutzende Beispiele anführen Also, so schön der Gedanke auch ist, aber in angehenden totalitären Zeiten kann das für den einen oder anderen schrecklich enden.
Herr Broder weist ca. in Min. 13 des Videos auf ein wichtiges, oft als solches nicht erkannte Element autoritärer Herrschaft hin. Auch Erich Fromm beschreibt in “Anatomie der menschlichen Destruktivität” am Beispiel von Josef Stalin, wie nicht nur Bestrafungen und Repressionen, sondern auch willkürliche, also nicht begründete oder erklärte “Begnadigungen” hocheffektiver Bestandteil totalitärer Machtausübung sein können. Hat denn Herr Karim inzwischen erfahren können, warum genau seine angeblich gut begründete digitale Löschung kurzfristig wieder rückgängig zu machen war?
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