“Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Dies wurde allgemein bedauert und als Schritt in die falsche Richtung angesehen” (Douglas Adams, aus dem Kopf zitiert.) Mal ganz ehrlich: So kurz und unsinnig der Artikel der Welt auch ist - irgendwelche Versuche, die komplette Geschichte aus der heutigen pc-Sicht auf links zu drehen und rückblickend Genderwahn und Klimaunsinn auf vergangene Epochen zu erstrecken, finde ich darin nicht. Wobei man tatsächlich mal darüber nachdenken könnte, welche Auswirkung die massive Abholzung für den Armadabau auf das damalige und vielleicht heutige Klima hatte. Eher schon sehe ich da eine ziemlich krause Vorstellung von Wirtschaftswachstum und sinnvollen Investitionen. Selbstverständlich hat der Sakralbauboom Wachstum und Fortschritt geniert. Und sehr wahrscheinlich wäre das Geld, wenn es nicht dafür ausgegeben worden wäre, nicht in “Straßenbau” (oder vielleicht “Bildung” oder gar mittelalterliche “Digitalisierung”) geflossen. Eher schon in noch mehr Festungen und Kriegsmaschinen, dann hätte der erste High-Tech-Krieg vielleicht 100 Jahre früher stattgefunden.
Einen besseren Artikel als Entgegnung des wirren Schreibens von Frau Kunz kann ich mir nicht vorstellen. In allen Belangen eine treffende Antwort. Bedenklich ist aber der Zustand unserer sog. Journalisten, die alles besser wissen und die Welt belehren und bekehren möchten.
Einige Jahre nach der Wende habe ich Urlaub in der Nähe des Schaalsees gemacht. Ich bin in der DDR groß geworden, meine Wiedersehensgefühle waren nicht von Hochmut geprägt. Was mir damals ins Auge stach: die sozialistischen Wohnungsbauten, so modern sie sein mochten, wirkten auch neu angestrichen trist. Die alten Kirchen in den Dörfern, verfallen, windschief, durch jeden Sturm bedroht, waren trotz all ihrer Blessuren schön: Nahrung für die Seele (und sehr sinnbildlich).
Tja, aus den Fehlern der Vergangenheit sollten wir lernen und die Arbeitskraft von Frau Kunz sinnvoll einsetzen. Statt merkbefreite Artikel zu schreiben könnte sie ein Mittel zur Heilung von Krebs entwickeln. Bekommt sie nicht hin? Dann was einfaches, z.B. Unkraut auf dem Feld eines Biobauern zupfen. Oder dem Postboten helfen die Post auszutragen, wenn sein Elektrokarren stehen geblieben ist. Tote Vögel unter Windrädern aufsammeln. Oder auf einem Stuhl in der Ecke sitzen und die Klappe halten.
Es gibt ja viele historische Fallbeispiele für Völker, die so klug waren, wie es Frau Anne Kunz fordert. Die haben keine Ressourcen in sinnlose sakrale oder herrschaftliche Bauten investiert, keine Kanäle gebaut oder Opern komponiert. Bei denen könnten die scharfsinnigen Forscherinnen mal einen reality check machen. Kommen Sie nach Sierra Leone, nach Kamerun oder in den Kongo und entdecken Sie, wie die Völker dort in Wohlstand, sozialer Gerechtigkeit und ohne Furcht leben dürfen.
Wie oft musste ich lesen: Gebt die Millionen lieber den Armen, helft lieber den Ertrinkenden. Das ist das Mantra des Vulgärsozialismus: Schenkt das Geld lieber uns, dann müssen wir nicht arbeiten. – Gelder für Handwerk und Bauwirtschaft sind ja nicht verloren, sie ernähren letztlich die arbeitende Klasse. Gelder für Helfer und Retter hingegen blockieren die Produktivkräfte, sie landen bei Psychologen, Soziologen, Theologen und anderen Theoretikern. – Seitdem die soziale Marktwirtschaft die Arbeiter in Lohn und Brot gebracht hat, muss die Linke ihre künftigen Wähler eben aus dem Ausland importieren.
Ja, auf die Sorte bin ich auch schon häufiger gestoßen - “Halbbildungsdünkel ” trifft es sehr gut. Wissen alles, weil es bei Wikipedia steht, haben keinerlei echte Lebenserfahrung, sich nichts erarbeitet, aber dieses wird auch nicht als notwendig erachtet. Es gibt ja alles auf Knopfdruck und die alten Leute sind eh von gestern. Klar, mit 20 waren wir auch so, aber heute sind selbst 35jährige auch noch häufig auf diesem (letztlich infantilen) Stand. Wenn diese Leute zur Mehrheit werden sollten, geht das nicht gut aus. Die Hauptzielgruppe von Politik und Medien scheinen sie ja schon zu sein.
Wie wahr! Die Kreuzigung der Vergangenheit ist die Auslöschung unseres kulturellen Gedächtnisses und damit auf dem gleichen Niveau wie der Islam, der ebenso alles Wissen vor seinen Erleuchtungen auf Null und Nichtig stellt.
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