Ich hoffe das Frau Chesler ihre Ideologien nicht weitergibt, denn ihre Ideologien haben diese Jugend versaut.
Volksmund sagt: Wer sein Kind liebt, der züchtigt es. Das setzt jedoch ein Weltbild voraus. Man muss wissen, wohin man erziehen will. Jeder Gärtner weiß, dass ein junger Baum oder ein Strauch so etwas wie einen Formschnitt braucht. Sonst “vergeilt” er. Entwickelt Wasserschosse, Seitentriebe ohne Ende, kaum Fruchtansätze, fällt um gar. Erziehung klingt in progressiven Elternohren aber schon als reiner Begriff arg nach Drittem Reich. Lieber wird von Geburt an alles, aber auch alles ausdiskutiert, jeden Tag bis zur Pubertät “Wie schön das Du geboren bist” gesäuselt, und mit nem Elektro- Volvo die Waldorfschule angesteuert, alle Frustrationen vom Leib gehalten. Frau Chesler beschreibt sehr anschaulich den Menschentypus, der dabei rauskommt, wenn Eltern sich ums Verrecken nicht die Finger schmutzig machen wollen. Das unbegrenzte Ich kennt zwangsläufig nur sich selbst als Thema. Das römische Reich hat einen Nero noch wegstecken können. Eine Gesellschaft nur aus lauter Neros kann nicht funktionieren. Den Beginn dieser strukturellen Dysfunktionalität erleben wir gerade. Lernen und arbeiten? Fragen sie mal die Jugend. Jeder will wie Nero mit der Leier aufm Balkon stehen. Nennt sich dann Influencer. Die Fassungslosigkeit, welche durch Frau Cheslers Worte schimmert kann ich, als Kind der 60er jahre gut nachvollziehen. ES war eine andere Welt. Man wollte noch etwas. Weil es nicht da war. Eine Wohnung, einen Job, einen Urlaub, ein Auto. Nicht das Klima retten. Oder sich über seine Unterhosenidentität zu Tode grübeln. Diese Luxusprobleme kann man schließlich nur wälzen, wenn alles andere “ja sowieso” da ist. Somit ist Frau Herrmann von der TAZ, mit ihrer favourisierten Abschaffung des Industriestandortes Deutschland, zurück in etwa die 70er Jahre, doch ganz stimmig. Da kann sie sich doch mit AfD zusammentun. Die wollen ja (unterstellt) zurück in die 50 er Jahre. Da kann man sich doch auf die Sixties einigen! Und Frau Chesler und ich wären wieder da, wo alles begann.
Liebe Frau Chesler. Könnten Sie bitte so freundlich sein und der Hochschulabsolventin, die so stolz darauf ist kein einziges Buch, das vor 1985 geschrieben worden war, gelesen zu haben, etwas von mir ausrichten? Bitte teilen Sie ihr mit, dass ich sie als eine Idiotin bezeichnet habe. Das Wort “idiot” gilt in der USA als eine schwere Beleidigung; genauso meine ich es. Bitte teilen Sie ihr auch mit, dass ich ihr etwas frauenverachtendes an den Kopf geworfen hätte. Ist sie eine “person of color”? In dem Fall erlaube ich es mir, meine Beschimpfungen noch um eine rassistische Komponente zu ergänzen. Herzlichen Dank.
Frau Chesler, Sie ringen also auch um die eigene Identität. Aber Sie sind auf Abwegen, wenn Sie das Wort analog dazu benutzen. Alle Menschen sind analog, aber nicht alle begreifen es. Ordnen Sie doch bitte einmal die Menschheitsgeschichte neu. Wir werden geboren und wir sterben allein. In der Zeit dazwischen leben wir in Gemeinschaften, solange wir nicht ausgestoßen sind. Die Gemeinschaft ist die höhere Ordnung. Nähe schafft Gemeinschaft, aber auch der Krieg ist ohne Nähe (bisher) nicht denkbar. Nähe allein ist es nicht. Der menschliche Verstand, der zum Zeitpunkt der Zeugung noch leer ist, füllt Erfahrungen, Erkenntnisse, Glauben und Wissen an. Er erkennt sich selbst und die Anderen als ebenbürtig. Der Geist hat die Tendenz zur Gemeinschaft. Es ist nicht die räumliche Nähe, sondern die geistige. Gemeinschaftsstiftend sind gemeinsame Gesänge. Um eine entstandene Gemeinschaft an nachfolgende Generationen weiter zu geben, gibt es Religion und die Buchreligionen verwenden Schriften zur Bewahrung und Weitergabe in Zeit und Raum. Bücher, Schriften wurden früher von Hand kopiert. Erst der Buchdruck schaffte ein zunehmend globales gemeinsames Wissen, schaffte ein Verständnis der Geschichte der Menschheit. Aber der Buchdruck ist eine Technologie, kein Inhalt. Das Buch selbst ist nicht globales Weltgewissen, es ist nur Träger des Geistes. Der Geist ist nicht fassbar, nicht gegenständlich. Seit gefühlt 100 Jahren gibt es immer mehr Bücher und Zeitschriften, denen der Geist fehlt, die keine Gemeinschaft des Geistes begründen. Nur die Technologie hat sich geändert, wenn sich das Wissen der Menschheit über Netzwerke verbreitet. Die Netze sind nur in die falschen Hände geraten, weil wir nicht aufgepasst haben, zu lange am Gedruckten festgehalten haben. Dort, in den sozialen Netzen breitet sich jeder Geist aus, auch Bosheit, Hass und skandalöse Dummheit und jeder Geist wird kopiert. Gerade wird überall KI trainiert und weil wir wieder nicht aufpassen, mit Bosheit und Spaltung!
Obwohl Teil der “Analoggeneration” mit vollem Bücherregal bin ich nicht der Ansicht, dass Internetsucht als solche schon negativ zu bewerten ist. Ob Fernsehen, Zeitschrift oder Internet, es kommt immer darauf was man liest oder anschaut und ob man das Konsumierte unkritisch einsaugt oder auch mal darüber nachdenkt. Überall gibt es haufenweise dummes Zeug oder Trivialitäten zu bewundern und ebenso hervorragende Informationen und Nachdenkenswertes. Unterm Strich bewerte ich das Internet positiv. Jeder sucht sich das, was ihm gemäß ist.
Zitat: “Sie kümmert sich auch nicht um das, was Anderen in der Welt widerfährt” Eben - dafür wurde die Sozialwaffe “Woke” ja auch konzipiert und von den Expertinnen für psychologische Kriegsführung geschaffen. Um nicht bei Kriegen und Profit zu stören. Um jede bedeutsame Angelegenheit zu ignorieren und stattdessen die minimalsten Angelegenheiten zu fokussieren. Je kleiner die Zielgruppe der moralischen Selbsterhöhung, desto besser - am besten welche, die so gut wie keiner persönlich kennt: Trans. Die herrschende Klasse sorgt sich nicht um Randgruppen, sie benutzt sie nur.
Die Hochschulabsolventin hatte kein einziges Buch gelesen, das vor 1985 geschrieben worden war? Aber 1985 kommt ja auch nach “1984”.
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